Und manche fragen sich allen Ernstes, warum das Forum hier nach außen hin so nen schlechten Ruf hat?
Das „Vorzelt zur Hölle“ ist ein Dokutainment-Format und hat meiner Ansicht nach überhaupt nicht den Anspruch ein wissenschaftlich-fundiertes Serienformat zu sein, welches rein auf trockenen Fakten die Kultur des Zeltens in den 70ern und 80ern beleuchten soll (wenn das denn so wäre, dann wäre die Herangehensweise an die Thematik eine ganz andere, so müsste man z.B. die unterschiedlichen Formen des Campings, die Campingkultur im Allgemeinen, die unterschiedlichen Formen des Campings im europäischem Ausland und die im historischen Kontext zu betrachtende deutsche Campingwelle beginnend mit dem Wirtschaftswunder der 60er bis in die Neuzeit betrachten). Nein, hier geht es „schlicht und einfach“ um die lustigen, spaßigen Erlebnisse die ein Junge mit seinem Vater hatte und diese in amüsanter, unterhaltsamer Art und Weise dem Zuschauer zu erzählen. Vergleichbar mit den TV-Erlebnissen eines Mittermeiers, wenn er aus seiner Kindheit erzählt, nur hier audio-visuell unterstützt mittels toll gemachter Kurzzeichentrickfilmchen.
Das Format hat also gar nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Analyse, eventuell haben das hier einige falsch verstanden, sondern soll eins: Unterhalten und einen zum schmunzeln und lachen zu bringen.
Das ist somit auch eine ganz andere Herangehensweise als wie z.B. bei Asynchron oder in der Rubrik „Original vs. Remake“ in Pantoffel-TV oder „Migropolis“ die von TomK in ihrem stilistischem Aufbau ganz bewusst neutral-wissenschaftlich konzipiert wurden. Da merkt man halt den universitären Einschlag von TomK. ^^
Tommy kommt hingegen aus der Unterhaltungsbranche und will die Leute zum lachen, zum schmunzeln, zum mitfiebern bringen. Eventuell entstand deswegen hier eine verwunderliche Diskrepanz, weil die bisherigen externen Formate auf MG zumeist eine „trockene“, eher wissenschaftlich-distanzierte Produktionsweise inne hatten - aber „Das Vorzelt zur Hölle“ ist, wie eingangs von mir erwähnt, ein Dokutainment Format. Es soll nicht belehren, oder unterrichten, sondern unterhalten und wenn es das schafft (was es tut) dann ist es auch gut so!
Und exakt in diesem Kontext versucht Tommy auch das Gespräch mit seinem Vater bewusst aufzulockern und mit einigen seiner Mimiken zusätzlich stimmlich passend zu vertiefen - auch das ist wieder ein krasser Kontrast zu dem Moderator aus Asynchron der bewusst ohne Regungen in den Gesichtsmuskeln den Text wie ein Tagesschauleser vorliest um dadurch den Inhalt nicht durch seine Emotionen für den Zuschauer zu bewerten. Aber DVzH ist ein Unterhaltungsformat - man stelle sich mal ein Kalkofe vor wie er sein Programm wie ein Tagesschausprecher runterrattert, das funktioniert so nicht!
Tommy nun zu unterstellen, dass er angeblich „wie andere in der Medienbranche“, nur so tut als ob um einen Inhalt zu vermitteln, ist - sorry - bullshit - weil er natürlich schon einige Geschichten kennt, hallo es ist sein Vater mit dem er das Gespräch führt und nicht ein russischer Sportfunktionär den er zum ersten Mal trifft Und natürlich handelt es sich hier nicht um ein trockenes, sachlich geführtes, neutrales Interview à la Klaus Kleber mit Putin sondern um ein Stammtischgespräch zwischen Sohn und Vater. Das sind zwei komplett (!) unterschiedliche Herangehensweisen.
Somit würde ich gerade noch die hier aufgeflammte Kritik verstehen, wenn DVzH ein Format wäre à la Asynchron oder es sich um eine klassische Interviewsituation handelt (denn da wäre dies in der Tat nicht passend) - ist es aber nicht, weil DVzH eher einem Kabarettstück auf einer Bühne ähnelt, welches unterhalten soll. Ich denke hier sollte nun allen klar sein was der Unterschied zwischen einem „klassischen Interviewformat“ à la Migropolis, welches bewusst neutral und nicht bewertend geführt werden sollte, und einer lockeren Stammtischunterhaltung die zwischen Sohn und Vater geführt wird ist. Hieraus eine allgemeine Kritik an unserer Medienlandschaft abzuleiten, weil Tommy die Interviews schauspielerisch unterstützt hat, ist genauso absurd, wie wenn man Game of Thrones vorwerfen würdem sich nicht an die historischen Fakten der englischen Rosenkriege zu halten und die Erzählungen zu plakativ und mit zu viel Sexszenen anzureichern! DVzH ist ein Unterhaltungsformat, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und unterhalten tut es grandios!
Lg
Corny83