Spanien und Griechenland müssen das ja nicht mitmachen. Sollen sie doch aussteigen und versuchen ihre Probleme selbst zu lösen. Mal sehen, ob sie damit besser fahren.
Drängt die Bundesregierung auf einen Sparkurs, dann kommen sofort Forderungen Schulden aufzunehmen um Wirtschaftswachstum in Deutschland und Europa zu ermöglichen. Nimmt die Bundesregierung Schulden auf, dann heißt es aber, man könne doch nicht auf Pump leben, während man andere (z. Bsp. Spanien und Griechenland) zum Haushalten auffordert. Würden Spanien und Griechenland weiterhin stark über ihre Verhältnisse leben, dann heißt es, sie haben nichts dazugelernt und machen nur noch mehr Schulden und Stimmen werden laut, es müsse endlich wieder ausgeglichene Finanzhaushalte geben. Verstehst du worauf ich hinausmöchte?
Ein ausgeglichener Finanzhaushalt kommt nur Zustande, wenn Griechenland eine wettbewerbsfähige Wirtschaft bekommt. Dieses Schlagwort der kaputtgesparten Wirtschaft passt da doch ganz gut im Moment.
Diese Anschuldigungen sie hätten nichts dazugelernt sollten sie keinen harten Sparkurs mitmachen, ist schon eine Realitätsverzerrung. Schon vor der Krise waren die Arbeitslosenzahlen in besagten Ländern nicht schön anzusehen, hinzu kommen befristete Jobs und jene, die nicht ausreichen um die Existenz zu sichern. Stark über ihre Verhältnisse haben „Griechenland“ und „Spanien“ nicht gelebt, wieder mal nur ein kleiner Teil, der vom bestehenden System profitiert hat und es immer noch tut. Diesen Fakt muss man endlich mal anerkennen, ich kann dieses Märchen vom faulen SpanierGriechen nicht mehr hören.
Der Staat ist de facto pleite. Was erwartest du denn, dass es den Menschen in einer nahezu bankroten Nation von Monat zu Monat besser geht?
Die Frage ist natürlich Quatsch, aber das weißt du selber. Außerdem aus dem Zusammenhang gerissen.
Jetzt kann man trotzdem fein an Obiges anknüpfen: Die Menschen sollen an Sparkursen nicht in dem Sinne leiden, dass ihr Existenzminimum unterschritten wird, besonders wenn sie nicht vom System profitiert hatten.
„Gewinne privatisiert - Verluste sozialisiert“ wird als Kritik zur Refinanzierung des Bankwesens in den Raum geworfen, ähnlich kann man es auch für Griechenland als Ganzes sehen. 2000 Familien haben den Reibach gemacht und ihnen gehört 80% des Vermögens, trotzdem wird das Sparen von allen getragen und bedroht Existenzen am unteren Viertel der Vermögensverteilung (man kombiniere gekürzte Sozialleistungen und Löhne).
Da passt das neue Steuergesetz in Griechenland gut ins Bild. Der Steuerfreibetrag wird reduziert; das trifft die Menschen in den unteren ESt-Tarifklassen hart, während der Spitzensteuersatz gerade mal bei 45% herumdümpelt.
Außerdem nehme man dazu noch einen Esslöffel Schwarzmalerei, ein bisschen (gerne aber auch ein wenig mehr) Übertreibung und schmecke das Ganze mit ordentlich Panikmache ab. Fertig ist ein typischer Politik-und-Gesellschaft-Beitrag.
Aber ich möchte das gar nicht mehr als nötig ins lächerliche ziehen. Ich kann nur den inflationär gebrauchten Kampfbegriff Überwachungsstaat nicht mehr hören oder in diesem Fall lesen. Fehlt eigentlich nur noch, dass du mit George Orwell ankommst.
Bitte etwas ernsthafter bleiben, danke.
Schwarzmalerei ist da rein gar nichts, ich halte mich/orientiere mich an den Wortlaut von Indect und laut Definition
„Der Begriff Überwachungsstaat beschreibt ein Szenario, in dem ein Staat seine Bürger mit allen zur Verfügung stehenden und staatlich legalisierten Mitteln überwacht. Damit will er seine Bürger vor Gesetzesverstößen abhalten und diese, falls sie begangen werden, mit einer hohen Erfolgsquote erkennen und schnell bzw. effizient verfolgen. Befürworter führen die Verhinderung von Straftaten, organisierter Kriminalität und Terrorismus als Gründe für die Etablierung einer stärkeren Überwachung der Bürger an. Kritiker halten einen Überwachungsstaat hingegen für schwer oder gar nicht mit einer Demokratie und der Freiheitlich demokratischen Grundordnung vereinbar“ - Wiki
erfüllt Indect alle Kriterien, die den Staat dann zum Überwachungsstaat machen. By the Way wird es eher als Totschlagargument benutzt den Begriff Überwachungsstaat als inflationär genutzten Kampfbegriff darzustellen. Ebenso Aufklärung über untergegangene Gesetzesvorhaben, die negative Konsequenzen für die Bürger haben, als Panikmache darzustellen.
[quote]Einige gehen soweit zu sagen, dass ein System zur Kontrolle der Bürger aufgebaut wird um kritisches Verhalten zu verhindern als Vorbereitung auf eine „Revolution“.
Wer sagt das? [/quote]
Den ersten Teil gibt der Gesetzesentwurf halbwegs offen zu. Es wird von „auffälligen Verhalten“ gesprochen.
Ansonsten viel Spaß beim Stöbern. Das sind jetzt zum Anfangen nur deutschsprachige Artikel, ich empfehle auch englischsprachige Artikel über Occupy und zu lesen:
Aber: „Das bestehende Wahlrecht [ist] gegen die Verfassung“ klingt weitaus dramatischer als es in der Realität tatsächlich ist. Und dass Karlsruhe gezwungen sein wird den Bundestag aufzulösen, glaubst du doch selbst nicht.
Ist dem so? Glaube ich schon, die Bundestagsauflösung während eines Wahlprüfungsverfahrens ist nicht unrealistisch.
Du nennst nun noch einige scheinbare oder tatsächliche Unstimmigkeiten in der Politik, auf die ich gar nicht eingehen möchte (und teilweise auch nicht kann). Interessant finde ich allerdings den letzten Punkt:
Habe ich irgendwas verpasst? Fehlende Gewaltenteilung? Kannst du das bitte genauer erläutern? Legislative, Exekutive und Judikative hat in der BRD ein einziges Organ inne? Darf ich einmal fragen, wer oder was dieses Organ ist? Vielleicht habe ich dich einfach missverstanden. Dann ist es ein Gebot der Höflichkeit nachzufragen. :smt017
Wie es sein sollte,/gedacht war:
Das Volk wählt souverän und befristet die Vertreter der Judikative, Legislative und Exekutive, die sich gegenseitig kontrollieren. So schaut eine nette Gewaltenteilung aus.
Wie es bei uns ist:
Das Volk wählt einen Teil des Parlaments, die Parteien der Legislative besetzen die Exekutive nach Parteibuch und das Justizinisterium (Teil der Exekutive) ernennt Beamte zu Richtern (Judikative) und zwar auf Lebenszeit. Die Macht geht hier nicht vom Volke aus.
Ich stelle eine Behauptung auf: Die Person, welche die Demokratie aufgrund gegenwärtiger Ereignisse und dem, was vor allem bestimmte Informationsvermittler im Internet glauben darin zu sehen bzw. daraus machen, bereits abschreibt, ist der gleiche Typus Mensch, der auch in Panik gerät, wenn in der Zeitung steht, dass in Kleinkleckersdorf drei Kühe aufgrund einer noch ungeklärten Seuche Selbstmord begangen und der deshalb, in Angst vor einer drohenden Pandemie, nie mehr Rindfleisch essen wird oder am besten gleich auswandert.
Wahrscheinlich ist es auch eine Mentalitätsfrage. Hysterie und Panik sind mir recht fremd. Ein wenig Schwarzmalerei betreibe ich zwar hier und da ebenfalls, bei solch großen und unüberschaubaren Themen halte ich mich mit Welt- und Demokratieuntergangsszenarien aus gutem Grund zurück.
Ja, eine Behauptung. Gut erkannt, denn mehr ist es auch nicht. Hier werden Leute, die versuchen aufgrund von Fakten nicht nur mögliche sondern realistische Szenarien zu beschreiben, in eine Ecke gestellt mit einem „Typus Mensch“, der Rindfleischpandemie-Verschwörungstheorien annimmt, aha. Darüber konnte ich jetzt gut lachen, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Oder anders gesagt: Zweimal nicht ernst geblieben wo es wirklich angebracht war und dann noch „Totschlagargumente“ benutzt, also wozu antwortest man eigentlich wenn man das Thema nicht ernst nehmen kann? Wenn es ums Trollen geht, kann man das woanders doch besser.