Diskussionsniveau

@Enio:

Da gebe ich dir Recht und das ist auch ein Phänomen, dass ich auch schon recht häufig beobachten konnte.
Wie ich andernorts schon mal geschrieben hatte: “Da fehlen sämtliche Register auf der ALU”.

Aber genau diese Art an Themen heranzugehen, die du kritisierst ist etwas, was das Fernsehen dauernd macht!
Im Fernsehen wird diese Art zu diskutieren und eben NICHT zu differenzieren vorgelebt.
So sollte doch gerade dieses Forum ein Ort sein, an dem wir besser sind als das, was die mittlerweile recht “versauten” Medien und vormachen (ja, auch Bild und Consorten)

Dort wird mit Absicht nicht differenziert und logisch argumentiert, eben um künstlich Konflikte zu schaffen, was wiederum die Medienmaschine ankurbelt.
Auch die Sendung Galileo zeigt jedes mal wieder eindrucksvoll, wohin diese Art zu denken (oder eben NICHT zu denken) hinführen kann.
Da müssen erst mal mehrere Autos ruiniert werden, um dem “dummen” Publikum zu zeigen, dass ein Auto auch dann nicht mit Cola fährt, wenn man schon vorher bewiesen hat, dass es mit Eierlikör und Rum auch nicht geh - naja leicht hinkend, der vergleich, aber die Richtung sollte stimmen in etwa.

Genau so schlimm ist es, dass kaum einer in der Lage zu sein scheint, eine Meinung von einer Behauptung zu unterscheiden.
Aber das ist eine andere Baustelle…

Das Problem ist der Irrglaube alle anderen mit, wie man selbst zumindest glaubt, stichhaltigen Argumenten überzeugen zu können.
Das funktioniert im eigenen Umfeld meist noch, da man sich noch so ziemlich auf einer Ebene befindet und nicht total am Verständnis des anderen vorbeiredet.
In Foren sieht das anders aus, da einem hier alles begegnet, vom naivsten Kleinkind bis zum stursten Opa, vom verwarlostem Hartz4-Empfänger bis zum verzogenen Millionärssohn und diese Aufzählung kann man noch nahezu endlos fortführen.

In Foren kommt man schnell mit Leuten in Kontakt die eben nicht mal annähernd die gleiche Position haben.
Beispielsweise ist mal in einem anderen Forum einer aufgetaucht der meinte es wäre das sinnvollste jegliche Sozialleistungen ersatzlos zu streichen und die finanzielle Unterstützung von Pflegefällen und Arbeitslosen einfach komplett auf freiwillige Spenden aufzubauen.

Er war ein Sohn reicher Eltern, ihm war es absolut unverständlich wieso er für diese Forderung dann massiv attackiert wurde, aus seiner Sicht war sein Vorschlag der Himmel auf Erden.
Dass freiwillige Spenden nicht genug sein würden und dergleichen ließ er nicht gelten, er konnte es einfach nicht verstehen, für ihn gab es daran einfach nichts schlechtes, er und andere Reiche könnten ja viel besser mit Geld umgehen und es viel besser verteilen als irgendwelche Staaten, es sei ja auch richtig dass er über uns anderen stehe usw.

Das Ende vom Lied waren eine ganze Reihe extrem erregter User von denen der ein oder andere wohl schon seine Einrichtung ein bisschen demoliert hat, jede Menge sinnloser Posts und der Typ der seine Einstellung nicht im geringsten geändert hat.

Es gibt nunmal Menschen die die Welt komplett anders erleben als man selbst es tut und nur wenige können sich dann in die Lage des anderen versetzen und seine Argumente verstehen.

Ich gebe Bernd das Brot recht.
Ich würde soweit gehen und sagen, dass jegliche Diskussion über ein Diskussionsniveau überflüssig ist. Ich finde es ja lobenswert, wenn sich jemand dafür einsetzt, dass das Diskussionsniveau besser werden soll. Wenn jeder User sich das zu Herzen nehmen würde, wäre das Niveau auch tatsächlich besser. Was heißt besser, eigentlich finde ich es gar nicht mal so schlecht, wie es hier manchmal gezeigt wird. Doch zurück zum Thema: Eine Diskussion lebt nunmal von unterschiedlichen Meinungen. Manche beharren auf ihr Recht, andere wollen ihre Meinung als die beste überhaupt darstellen. So ist das nunmal.
@Enio: Ich bestreite nicht, dass das, was du in deinem letzten Post geschrieben hast, falsch ist. Ich verstehe dich sogar sehr gut. Sorry, dass ich jetzt nicht so sehr auf deine Argumente nicht eingehe (die Beispiele sind wirklich nicht schlecht), aber: Nimm es dir nicht so zu Herzen, wenn dir etwas in einer Diskussion nicht passt, oder wenn dir die Diskussion allgemein nicht passt, musst du ja auch nicht posten. Genau so mach ich es zum Beispiel.
Das waren ein paar Worte meinerseits.

@ Hexe: Das sehe ich auch so, das Fernsehen erzieht großteils zur Denkunfähigkeit. Und in einem Forum wie diesem sollte es eigentlich besser sein. Und es ist ja auch oft besser, aber bei manchen Themen scheinen sich Leute angezogen zu fühlen, die große Probleme mit einer Diskussion haben.

@ Bernd das Brot:
Natürlich können Menschen völlig verschiedene Zugänge, Erfahrungshorizonte und Ansichten haben. Damit habe ich kein Problem. Mir geht es aber um formale Aspekte.

Wenn jemand beispielsweise überzeugende wissenschaftliche Beweise anführen kann, um eine gewisse Behauptung zu stützen, dbeispielsweise allgemein von der Fachwelt anerkannte und sich gegenseitig bestätigende Studien, dann kann man erwarten, daß dies zur Kenntnis genommen wird. Höchstens gute Gegenargumente können dann die Beweiskraft erschüttern.
Aber ganz sicher nicht Pseudoargumente der Art wie:
"Die meisten Schwarzen sind kriminell. Wenn Du aussagekräftige wissenschaftliche Studien hast, die das eindeutig widerlegen, dann kannst Du dir die in die Haare schmieren. Denn ich war im Urlaub in der Bronx und dann irgendwo in Afrika, und da habe ich ja mitbekommen, wie kriminell es da zugeht. Wach endlich mal auf und sei nicht so blauäugig!Und nebenbei finde ich alle Schwarzen scheiße, bis sie mir im Einzelfall beweisen, daß sie es nicht sind."
Das Beispiel ist fiktiv, aber man tausche ein paar Begriffe aus, und man ist ganz nah am Original.Das ist manchmal das Niveau!
Manche Leute wissen überhaupt nicht, was ein Beleg für oder auch gegen eine bestimmte These ist, und was nicht. Sie lehnen rationale Argumente bis hin zu anerkannter wissenschaftzlicher Forschung mit ungültigen Pseudo-Argumenten ab.
Sie meinen, daß dies und jenes ein überzeugendes Argument für ihre Ansichten oder gegen die Meinung anderer ist, obwohl das bereits aus logischen Gründen falsch ist.

Es gibt Leute, die verlinken einen um den anderen Artikel über schwarzhaarige Bankräuber um zu beweisen, daß schwarze Haare die Menschen kriminell machen. Natürlich lassen sich unzählge schwarzhaaruge Bakräuber finden, aber das ist natürlich kein Argument. Man erstze “schwarzhaarige” und “Bankräuber” durch andere Begriffe, und man hat das Original.
Und wenn man so eine abstruse Pseudo-Argumentation zurückweist, sogar mit Erklärungen und Belegen, warum sie ungültig sind, dann erntet man Unverständnis und es heißt, wie man doch bösartigerweise Argumente ignoriert.
Und dann wird zwei Postings tiefer wieder genau so argumentiert, und wieder, und wieder, und wieder.

Oder jemand wirft einem vor, man tue so, als habe man die Wahrheit für sich gepachtet. Dabei tut man nichts anderes, als Thesen aufzustellen und rational für sie zu argumentieren.
Diejenigen, die solche Vorwürfe erheben, stellen hingegen mehrfach einfach Behauptungen auf. Sie sehen es dabei offenbar überhaupt nicht als notwendig an, irgendwelche Bewese, Belege oder auch nur Plausibilitäts-Argumente ins Feld zu führen. Sie stellen einfach irgendwelche (manchmal offensichtlich absurden und beweisbar falsche) Behauptungen auf - und das wars dann.
Sie merken offenbar überhaupt nicht einmal, daß da was fehlt. So ein Vorgehen ist dogmatisch und für eine Diskussion kaum angemessen. Und genau diese Leute werfen anderen Teilnehmern , die mit Begründungen und sogar mit Berufung auf wissenschaftlich gesicherte Ergebnisse argumentieren, Dogmatismus vor!

Hier geht es also nicht um die Verschiedenheit von Perspektiven und Zugängen, sondern darum, daß manche Leute offenbar nicht willens oder fähig sind, die grundlegendesten Regeln einer jeden rationalen Diskussion zu beachten, bis dahin, daß sie wiederholt grobe logische Fehler machen, sich auf offensichtlich ungültige Pseudo-Argumente stützen oder es nicht einmal für nötig erachten, überhaupt zu argeumentieren; es geht darum, daß manche Teilenhmer überhaupt nicht differenzert zu denken pflegen und daher ständig verschiedene Inhalte durcheinanderbringen, und einem beispielsweise permanent Positionen unterstellen, die man niemals vertreten hat. (Daß dieselben Personen dann im Brustton der Überzeugung über DInge urteilen, über die sie nicht einmal Basiswissen haben, ist ein weitere Gesichtspunkt.)

All das ist ein absolut unzumutbares Diskussionsverhalten; und dabei geht es wie gesagt um formale und nicht um inhaltliche Aspekte. So wird jede Diskussion zerstört, ganz unabhängig davon, wie die inhaltlichen Positionen der Teilnehmer aussehen mögen.

Das Schlimmste ist, daß die betreffenden Personen sich dann oft auch noch für kompetent halten und ihre (manchmal bereits aus ein logischen Gründen ungültigen)“Argumente” völlig falsch einschätzen und für enorm stark halten. Wenn andere nicht auf ihre Position einschwenken, dann wird ihnen “Unbelehrbarkeit” attestiert. Mit großer Aggressivität und manchmal unverhohlenem Haß gegen wohlfeile Sündenböcke, mit erschreckender Radikalität wird auf der Basis extremer inhaltlicher Schwäche versucht, eine Dikussion zu prägen.

@ Michial: Wenn man sich zurückzieht, dann kann man bestimmte politische Themen nicht mehr diskutieren, wil dort ständig Personen mitmischen, deren Wissen über die Sache und deren Argumentationsniveau im umgekehrt proportionalen Verhältnis zu ihrer Überzeugtheit steht.

@Enio
Wenn du so genau weißt, wo das Problem der Diskussionen liegt, dann solltest
du eigentlich auch Wissen, dass der Thread absolut nichts bringen wird. (Oder Geringfügig)
Ich meine, die meisten schaffen noch nicht mal durch die Fullquote-Regel zu blicken.
Wie soll da ein Leitfaden helfen?
Der “Apell” (wie es hier so schön genannt wurde) ist zwar nett und gut gemeint, aber
ändern wird er wahrscheinlich nichts.
Mir selbst fällt leider keine wirksame Möglichkeit ein, ohne dass die Mods 24/7 am Forum
beschäftigt sind, um deinen Wunsch im Allgemeinen zu verwirklich :<

Vielleicht sollten wir eher Ideen sammeln, anstatt zu diskutieren, wie niveauvoll die
Diskussionen hier sind.
Aber naja was weiß ich schon.
Ich bin nur ein Keks :roll:

Die Sache ist doch ganz einfach. Man muss sich damit abfinden dass Menschen zu höchst emotionale und subjektive Individuen sind. Es bringt nichts sich hier auf seinen angeblichen Intellekt zu berufen und systematisch zu erklären, was man zu wissen meint, das bei anderen falsch läuft. Wenn ihr meint jemand könne nicht diskutieren, dann diskutiert nicht mit ihm. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, wenn man sein eigenes Ego angegriffen fühlt und sich selbst für überlegen hält.

Eine Diskussion ist auch nicht dazu gedacht jemandem von der eigenen Meinung zu überzeugen, sondern sich aus zu tauschen. Falls man irgendjemanden überzeugen sollte, wird er es sowieso erst im Nachhinein selbst merken. Im Rahmen einer Diskussion ist er viel zu sehr auf sich und seine Argumentation versessen.

Ihr dürft nicht vergessen, ihr lebt in einer Welt in der Menschen noch daran glauben, dass die Erde flach ist. Menschen glauben was sie wollen und nicht das wofür es Beweise gibt. Sonst gäbe es keine Religion mehr.

@opodeldox: die Menschen die du oben noch als Individuen bezeichnet hast schmeist du unten wieder in einen Topf. So funktioniert das aber auch nicht :wink: .

Es bringt nichts sich hier auf seinen angeblichen Intellekt zu berufen und systematisch zu erklären, was man zu wissen meint, das bei anderen falsch läuft. […] wenn man sein eigenes Ego angegriffen fühlt und sich selbst für überlegen hält.

Auf den Punkt gebracht. Einige Personen reiten auf einem enorm hohen Ross durch das Forum, das erkennt man unter Umständen schon daran wenn Postverfasser in ihren Beiträgen Wörter erleutern, da sie der Meinung sind die breite Masse wäre zu „einfach“ für diese. Zum Beispiel das wort Konklusion (völlig fiktives Beispiel an dieser Stelle).
Ausserdem wird dem geneigten Leser unter Umständen auffallen, dass es [-]dem Threadersteller[/-] einer fiktiven Person wohlmöglich nicht rein um eine Debatte über das Diskussionsniveau oder die tatsächliche Anhebung des selbigen geht, sondern möglicherweise um Selbstdarstellung.

Da mein letzter Post in diesem Forum aus unerfindlichen Gründen gelöscht wurde, und man mir auch auf Nachfrage keinen Grund nennen [-]wollte[/-] konnte, versuch ich meinen Standpunkt mal so darzustellen, dass er unverfänglich ist, und mich danach alle lieben werden:

Nehmen wir mal völlig fiktiv an, eine völlig fiktive Person stellt die Behauptung auf, die dümmsten Bauern würden die dicksten Kartoffeln ernten. Da sie die einzige Person in der Diskussionsrunde über Bauern und Kartoffeln ist, die diese fiktive Meinung vertritt, erntet sie Spott, Missgunst und teilweise Beleidigungen, zudem wird die Person (zurecht) aufgefordert, die von ihm aufgestellten Thesen mit Quellen zu belegen. Darauf hin zitiert und verlinkt diese fiktive Person einen Bericht des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutzes. In diesem Bericht wird die These der fiktiven Person, nachdem Bauern die dicksten Kartoffeln ernten würden, gestützt und durch Studien belegt. Nun meldet sich eine zweite fiktive Person, und behauptet der Bericht wäre nicht zum Beleg dieser Thesen geeignet, ignoriert ihn, redet in seinen weiteren Stellungnahmen am Thema vorbei und leugnet gar den von der ersten fiktiven Person dargebrachten Beweis.

Nun bringt die zweite fiktive Person einen Post mit Belegen für ihre These, und die erste fiktive Person zweifelt nun die Belege von der zweiten fiktiven Person an. Darauf hin beschwert sich die zweite fiktive Person über ein sehr niedriges Diskussionsniveau.
Sowas versteht man im allgemeinen Volksmund als Heuchelei.

P.S; Mal völlig fiktiv angenommen, ein völlig fiktiver Mod, sieht sich gezwungen diesen Post zu entfernen, aus welchen fiktiven Gründen auch immer, so möge er mir für den geringen Fall der Fälle doch bitte eine PN mit Grund schreiben. Danke !

Es bringt nichts sich hier auf seinen angeblichen Intellekt zu berufen und systematisch zu erklären, was man zu wissen meint, das bei anderen falsch läuft.

Ich glaube, Du hast meine Beiträge falsch verstanden. Ich habe nirgendwo von einem „angeblichen Intellekt“ gesprochen, der der Maßstab für die Beurteilung von Beiträgen sein sollte, sondern von allgemeingültigen Regeln und Selbstverständlichkeiten, etwa denen, daß man anderen Teilnehmern nicht andauernd Positionen unterstellt, die diese erwiesenermaßen nie vertreten haben; daß man überhaupt Argument für Thesen anführt; daß man logisch korekt argumentiert etc.
Das ist keine Forderung von „angeblicher“ Intellektiualität, sondern eine des gesunden Menschenverstandes.

Wenn ihr meint jemand könne nicht diskutieren, dann diskutiert nicht mit ihm. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, wenn man sein eigenes Ego angegriffen fühlt und sich selbst für überlegen hält.

Vielleicht gibt es auch andere Gründe, die ein Ignorieren schwermachen? Wie wäre es beispielsweise damit, daß mehrere Leute einen Thread mit ihren Beiträgen zukleistern und auch zahlreiche Antworten erhalten? Man kann solche Teile der Debatte schon ignorieren, aber wenn sie den Löwenanteil des Threads ausmachen, ist es dann sinnvoll?

Eine Diskussion ist auch nicht dazu gedacht jemandem von der eigenen Meinung zu überzeugen, sondern sich aus zu tauschen.

Selbstverständlich ist eine Diksussion oftmals (auch) dazu da, um sich gegenseitig zu überzeugen. Zumindest ist es ein entsprechnder Versuch. Eine Diskussion besteht nicht einfach darin, daß alle ihre Meinungenaufzählen. Und damit sind wir beim Stichwort, beim „sich austauschen“. In einer Diskussion stellt nicht nur jeder seine Meinung dar, sondern man tauscht auch rationale Argumente aus. (Und rationale Argumente sind NICHT dasselbe wie hohle Phrasen oder logisch fehlerhafte Pseudo-Argumente.)
Jede Seite sollte bereit sein, rationale Argumente zu bieten und auf rationale Argumente der anderen Seite sachlich einzugehen. Der Sinn ist es, eventuell etwas dazuzulernen, manchmal den anderen zu überzeugen, wobei natürlich jeder bereit sein sollte, auch selbst seine Perspektive infragezustellen und zu verändern!

Falls man irgendjemanden überzeugen sollte, wird er es sowieso erst im Nachhinein selbst merken. Im Rahmen einer Diskussion ist er viel zu sehr auf sich und seine Argumentation versessen.

Ist er dann überhaupt diskussionsunfähig?

@ Verleihnix:

Auf den Punkt gebracht. Einige Personen reiten auf einem enorm hohen Ross durch das Forum, das erkennt man unter Umständen schon daran wenn Postverfasser in ihren Beiträgen Wörter erleutern, da sie der Meinung sind die breite Masse wäre zu „einfach“ für diese. Zum Beispiel das wort Konklusion (völlig fiktives Beispiel an dieser Stelle).

Wer das in Klammern setzt, geht vielleicht davon aus, daß die meisten, aber nicht alle Teilnehmer den Begriff kennen. Daran ist nichts schlimm. :wink:

Wenn außerdem jemand darauf hinweist, daß ein Argument logisch fehlerhaft ist, und dies in einfacher Sprache und mit konkreten Beispielen darlegt, und außerdem Quellen verlinkt, die es noch genauer erklären, und all das nichts bringt, und dieselben Personenen dieselben Fehler immer und immer wieder begehen, dann geht man eben vielleicht irgendwann davon aus, daß diese Leute (derzeit noch) wenig Zugang zur Logik haben - was nicht abwertend gemeint ist. Daß man dann lieber etwas zuviel als zu wenig erläutert, dürfte verständlich sein.

Es könnte natürlich auch sein, daß sie sehrwohl wissen und ganz genau begreifen, daß und warum ihre Argumentation logisch falsch ist. Aber das will ich nicht unterstellen.

Ausserdem wird dem geneigten Leser unter Umständen auffallen, dass es dem Threadersteller einer fiktiven Person wohlmöglich nicht rein um eine Debatte über das Diskussionsniveau oder die tatsächliche Anhebung des selbigen geht, sondern möglicherweise um Selbstdarstellung.

Man kann viel in das Verhalten von jemandem hineininterpretieren, was nicht unbedingt stimmen muß (und auch nicht stimmt). Mein Vorschlag: Greife die Argumente des Threaderstellers an, nicht seine Person!
Das trägt mehr zur Versachlichung bei als Spekulationen über unehrenhafte Motive. :wink:

Nun meldet sich eine zweite fiktive Person, und behauptet der Bericht wäre nicht zum Beleg dieser Thesen geeignet, ignoriert ihn, redet in seinen weiteren Stellungnahmen am Thema vorbei und leugnet gar den von der ersten fiktiven Person dargebrachten Beweis.

Nun bringt die zweite fiktive Person einen Post mit Belegen für ihre These, und die erste fiktive Person zweifelt nun die Belege von der zweiten fiktiven Person an. Darauf hin beschwert sich die zweite fiktive Person über ein sehr niedriges Diskussionsniveau.
Sowas versteht man im allgemeinen Volksmund als Heuchelei.

Die eine Person hat keinerlei Belege für ihre Thesen gebracht (und schon zweimal nicht irgendwelche Studien), auch wenn sie das glaubt, die andere sehrwohl.
Was ist ein Beleg oder Argument für eine bestimmet These, und was nicht? Wenn man das nicht versteht, dann ist es klar, daß man etwas für ein Argument hält, obwohl es das nicht ist, und sich empört, warum jemand anderer es einfach zur Seite wischt.

Ich versuche dies nochmals an einem fiktiven Beispiel klarzumachen:

Nehmen wir an, ich wollte beweisen, daß schwarze Hautfarbe kriminell macht. Das ist natürlich eine völlig abstruse und rassistische Behauptung, aber es geht nur um das Beispiel.

Ich kann nun beispielsweise internationale Zeitungartikel über Verbrecher mit scharzer Hautfarbe sammeln. Und indem ich die aufeinandertürme und nach einiger Zeit Dutzende oder gar Hunderte Fälle erhalte, glaube ich nun, einen überzeugenden Beweis dafür zu haben, daß schwarze Haut kriminell macht. Und wenn jemand diesen Beweis ablehnt, finde ich das unverschämt und sammle noch mehr Beispiele von schwarzen Kriminellen.

Aber mein Kritiker hat natürlich vollkommen recht: Meine Beweisführung ist nichtig.
Hier haben wir einen ersten gravierenden logischen Fehler vor uns, wie er analog bei einer gewissen Diskussion andauernd aufgetaucht ist.
Das vermeintliche Argument geht so: Wenn Hunderte Beispiele von schwarzen Verbrechern exitieren, dann folgt, daß Schwarze mehr Verbrechen als Menschen mit anderen Hautfarben begehen.
Das ist natürlich ein kompletter Fehlschluß.
Es kann nämlich sehrwohl sein, daß es sogar tausende und abertausende schwarze Verbrecher gibt - und daß Schwarze dennoch nicht mehr Verbrechen als Personen mit hellerer Haut begehen.

Wenn ich wirklichen einen Beweis für den kriminellen Einfluß schwarzer Haut führen wollte, müßte ich erst einmal zeigen, daß mehr Schwarze als Weiße Verbrechen begehen. Und dafür reicht es natürlich keineswegs, wenn ich kriminelle Taten aufzähle, die von Schwarzen begangen wurden. (Wenn sie allerdings sehr gehäuft berichtet werden, könnte dies ein Hinweis sein.)
Ich muß vielmehr abschätzen, wieviele schwarze Verbrecher es gibt. Das reicht aber auch nicht. Ich muß dann diese Zahl ins Verhältnis zur Anzahl der Schwarzen insgesamt setzen.
Damit bin ich aber noch nicht fertig. Vielmehr muß ich auf dieselbe Weise bei den Hellhäutigen die relative Häufigkeit krimineller Handlungen abschätzen.
Dann erst kann ich die Verbrechensrate zwischen Schwarzen und Hellhäutigen vergleichen. (Ist etwas vereinfacht, aber der Sinn ist klar.)

Nehmen wir nun an, daß Schwarze tatsächlich mehr Verbrechen als Weiße begehen. Zumindest in einem Land, den USA, ist das offensichtlich auch der Fall.
Habe ich nun also bewiesen, daß schwarze Hautfarbe kriminell macht?

Natürlich nicht! Ich habe erst einmal nur eine Korrelation gefunden. Ich müßte nun prüfen, ob es plausible alternative Erklärungen gibt, und diese ausschließen. Wenn ich das nicht tue und unkritisch von der Korrelation zwischen dunkler Hautfarbe und Kriminalität auf ein Ursache-Wirkungsverhältnis schließe, dann begehe ich einen weiteren logischen Fehler:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cum_hoc_ergo_propter_hoc

Im konkreten Fall müßte ich mittels ststistisher Analyse prüfen, ob andere Faktoren als die Hautfarbe mit- oder alleinursächlich für erhöhte die Kriminalität Schwarzer sein könnten. Ich kann dabei beispielsweise Faktoren wie Armut, Bildung, Aufstiegschancen, Religion, Subkultur, erlebte Diskriminierung, und und und mit einbeziehen.
Erst wenn sorgfältig alle möglichen relevanten Faktoren kontrolliert wurden, diese allein aber nicht die erhöhte Kriminalität erklären, könnte ich schlußfolgern, daß die Hautfrabe die Ursache erhöhter Kriminalität bei Schwarzen ist, oder daß es zumindest eine gemeinsme Ursache für beides gibt, etwa ein Gen.

Einfach nur Einzelfälle von schwarzen Kriminellen aufzuzählen und zu glauben, daß damit irgendetwas bewiesen wäre, beinhaltet zwei grobe logische Fehler und ist somit kein Beweis, sondern Nonsens.

Nehmen wir jetzt an, jemand legt eine seiöse wissenschaftlichhe Studie vor, die durch die Analyse statistischer Daten beweist, daß schwarze Hautfarbe NICHT kriminell macht und die außerdem zeigt, daß die meisten Schwarzen KEINE Verbrecher sind. Meine Antwort: „Das ist alles Quatsch, ich habe viele Beweise geliefert für schwarze Kriminelle geliefert, die kannst Du nicht einfach ignorieren. Und außerdem war ich in der Bronx (einem von Schwarzen bevölkerten Slum), und da gibt es wahnsinnig viel Kriminalität. Wach endlich auf, was bist Du naiv!“

Aber was soll man da noch sagen? Man könnte sagen, daß die Studie ja gar nicht abstreitet, daß manche Schwarze Verbrechen begehen, und auch nicht, daß es Länder gibt, wo sie das im Vergleich zur Restbevölkerung auch überdurchschnittlich häufig tun; auch schließt die fiktive Studie nicht aus, daß es Problemviertel und Slums gibt, oder Rassenenspannungen etc. Sie verharmlost diese Probleme auch nicht.

Nehmen wir aber an, ich verstehe das auch beim 10. Erklärungsvesuch nicht und bleibe dabei, daß jeder, der die kriminelle Wirkung von schwarze Haut abstreitet, dann auch jede Kriminalität von Schwarzen und die Problematik von Ghettos leugnen oder baguatellisieren müßte.
Irgendwann weiß man dann nicht mehr, was man noch sagen soll.

Es ist klar, daß mein fiktives Gegenüber in diesem Fall einen starkern und seriösen Beweis für seine These vorgelegt habe, nämlich eine anerkennte wissenschaftliche Sudien, während ich für meine These überhaupt kein einziges wirkliches Argument geboten habe; alle meine Argumente in diesem fiktiven Fall sind ungültige Pseudo-Argumente. Auch auf meine Einwände gegen die STudien sind nichtig und treffen die Sache nicht.

Es geht hier nicht um den Inhalt, sondern um die logische Struktur des Beispiels. Diese entspricht dem, was ich in einem anderen Thread mehrfach erleben durfte; soll heißen, es wurden auch dort Pseudo-Argumente mit denselben logischen Fehlern angebracht. Und jeder Erklärungsversuch war sinnlos.

Mich erinnert manches aus jener Diskussion an eine Begebenheit,d dienicht aus diesem Forum stammt. Man sehe sich den Artikel von Ernst Müller und dann die Antwort von „Sven“ und dann die Erwiederrung von Ernst Müller an.

http://blog.beck.de/2010/05/18/bka-stat … matisch-ab

Genau so geht es in manchen Diskussionen hier zu: Jemand merkt überhaupt nicht, daß bestimmte Fakten einer bestimmten These überhaupt nicht widerprechen. Oder jemand merkt nicht, daß bestimmte Fakten eine bestimmte These nicht belegen. Und manchal nutzt es auch nichts, wenn man es erklärt!

Abgesehen davon gibt es hier aber auch viele Diskussionen mit gutm und teilweise sogar hohem Niveau. Mich stört auch ein „mittelmäßiges“ Diskussionsniveau nicht, nur zu sehr seollte es auch nicht in den Keller gehen.

Nehmen wir an wir haben einen Betriebsarzt, nennen wir ihn mal Dr. med. Bäcker.
Dieser Arzt hat nun zwei Patienten namens Asterix und Enzian.
Die beiden können sich nicht ausstehen, was zu extremen Streitereien zwischen den beiden führt, was ihnen selbst und jenen um sie herum nicht zuträglich ist.
Nachdem die beiden seinen Empfehlungen nicht nachkommen verschreibt er ihnen Tabletten die den beiden helfen sollen die Empfehlungen einzuhalten:
Tabletten für Asterix
Tabletten für Enzian

Was soll Doktor Bäcker tun wenn das nicht hilft? Letztlich bleibt ihm nurnoch Zwangsurlaub als Alternative vor der Kapitulation, wie wird dieses Szenario enden?

Hallo Bernd,

die Dikussion hat sich nun personalisiert. Aber im Grunde geht es mir nicht um eine ganz bestimmte Person. Es geht mir nicht einmal unbedingt um eine bestimmte Diskussion.

Es geht mir um

immer wiederkehrende Muster
bei Diskussionen. Diese Muster machen qualifizierte Diskussionen unmöglich und führen dann letztlich sogar zur Schließung von Threads.
Und das ist doch irgendwo nicht die Lösung, oder nur eine Notlösung.
Das Problem läßt sich weder an einzelnen Personen festmachen, noch durch deren „Eliminierung“ lösen.

Ich wollte auf diese Problematik aufmerksam machen. Wenn das nicht erwünscht ist oder vielelicht sogar eine zu ahndende Verletzung der Forenregeln darstellt, dann habe ich das zumindest nicht gewußt und plädiere daher auf Freispruch.

@Enio
Wie gesagt, ich fühle oft mit dir, aber es bleibt leider eine wünschenswerte Utopie, dass alle die, die mitdiskutieren da sachlich herangehen. Da braucht man nur mal so ein Thema wie „Kinderschänder“, „Nazis“ oder „Rassismus“ nehmen und sämtliche Synapsen laufen Amok.

Das einzige, was da meist hilft ist „Duplomatie“ :wink:
Also du weißt ja schon, was auf dich zukommt, wenn du bestimmte Dinge formulierst. Du weißt ja schon ganz genau, wo die Knackpunkte sind, an denen dein „Gegner“ ansetzt, um dir - meist unbewusst! - einen emotionalen Strick zu drehen.
Dann kannst du versuchen, von vornherein das Ganze so zu formulieren, dass es die entspr. Angriffsfläche unbrauchbar macht und bestimmte Dinge immer wieder betonen, die zwar unnötig zu betonen sind, aber eben genau diese Angriffspunkte entschärfen. Manchmal muss man es auch fett schreiben und unterstreichen und vielleicht auch 2-3 Schriftgrößen größer machen, aber manchmal hilft es.
Wenn dick genug da steht, z.B. „dies ist meine ganz persönliche Meinung“ käme sich jemand, der dich deswegen komisch anmacht v.wg. „DU behauptest (allgemeingültig)“ etwas doof vor. Sollte man zumindest hoffen.

Es ist wie mit Rauschunterdrückung. Man muss mit einem Gegenprofil antworten und es entsteht angenehme Stille.
…die sich meist darin äußert, dass meine Beiträge sehr oft überlesen werden :mrgreen: ich hab oft sogar das Gefühll, mich hier mit ner Tarnkappe zu bewegen :smt004 …dafür muss ich mich aber auch nicht so oft mit Leuten umherschlagen, die mir sämtliche Wörter im Mund verdrehen.

@Enio:
Ja, dieses verdammte Muster, wie wäre es wenn du versuchen würdest nicht Teil davon zu sein?
Threadschließungen sind kein Naturphänomen, sondern Teamentscheidungen oder zumindest die eines einzelnen Mods/Admins, fest steht die, von dir so genannten, “qualifizierten Diskussionen” gab es dort nicht mehr, es hat sich nur in einer Spirale abwärts bewegt, die immer selben Thesen auf einer immer weniger objektiven und immer stärker persönlichen Ebene.

Egal wer angefangen hat, so ziemlich jeder im Thread hat mitgemacht!

@opodeldox: die Menschen die du oben noch als Individuen bezeichnet hast schmeist du unten wieder in einen Topf. So funktioniert das aber auch nicht :wink: .

Doch, doch das geht schon, wir sind zwar alle irgendwie anders, aber am Ende doch Menschen und damit in vielen Punkten gleich.

Ich glaube, Du hast meine Beiträge falsch verstanden.

Nein habe ich nicht, ich habe ihn nicht gelesen.

Ich habe nirgendwo von einem „angeblichen Intellekt“ gesprochen, der der Maßstab für die Beurteilung von Beiträgen sein sollte, sondern von allgemeingültigen Regeln und Selbstverständlichkeiten, etwa denen, daß man anderen Teilnehmern nicht andauernd Positionen unterstellt, die diese erwiesenermaßen nie vertreten haben; daß man überhaupt Argument für Thesen anführt; daß man logisch korekt argumentiert etc. Das ist keine Forderung von „angeblicher“ Intellektiualität, sondern eine des gesunden Menschenverstandes.

Es gibt keine allgemeingültigen Regel und Selbstverständlichkeiten, es gibt auch keinen gesunden Menschenverstand. Das sind Dinge die von dir aus gehen, du bewertest sie nach dem, wie du denkst und bist. Dort liegt schon das Problem, jeder von uns hatte ein anderes Leben und ist darum an andere Dinge gewöhnt.

Du unterstellst mir ja auch ich hätte dich falsch verstanden, dabei bist du davon ausgegangen ich hätte deinen, zugegebner maßen extrem ausschweifenden, Beitrag gelesen, was ich nicht habe. Das ist auch das selbe Problem mit dem wir hier zu Kämpfen haben, wir spielen hier immer stille Post.
Du gehst nämlich davon aus, dass derjenige, der deinen Beitrag ließt, versteht, was du ihm denkst mitgeteilt zu haben. Derjenige versteht aber vielleicht etwas ganz anderes, was nicht heißt einer von euch beiden wäre unfähig, sondern es heißt wird sind subjektive Wesen. Ein Satz kann zwei Personen etwas anderes sagen und eine andere Bedeutung für sie haben.

Person 1 will A sagen und Person 2 versteht B, dann unterstellt Person 1 Person 2 sie habe A nicht verstanden, dabei hat Person 2 A verstanden, aber für Person 2 hat Person 1 eben B gesagt und nicht A. Darum wird Person 2 es sich nicht gefallen lassen wenn sie darum beschuldigt wird.

Der strukturelle Fehler ist der, dass die meisten Menschen davon ausgehen, dass sie verstanden werden und dann auch noch so verstanden werden, wie sich es meinen und glauben gesagt zu haben. Der Vorwurf jemand würde jemanden absichtlich etwas unterstellen, oder falsch auslegen, ist also unhaltbar. Anstelle jemandem soetwas vor zu werfen kann man entweder nur schweigen und das gesagte stehen lassen, oder es auf einem anderen Weg erläutern. Wichtig ist dabei zu sagen „Ich glaube ich habe mich nicht richtig ausgedrückt, eigentlich meinte ich…“, anstatt „Das hast du falsch verstanden…“. Damit man sein Gegenüber am Ende nicht doch wieder angreift und wie gesagt, dein Gegenüber hat vermutlich gar nichts falsch verstanden, sonder er hat verstanden, was er eben versteht. Jemanden persönlich an zu greifen ist niemals zuträglich, selbst dann, wenn man jedes Recht dazu hätte.

Selbstverständlich ist eine Diksussion oftmals (auch) dazu da, um sich gegenseitig zu überzeugen. Zumindest ist es ein entsprechnder Versuch. Eine Diskussion besteht nicht einfach darin, daß alle ihre Meinungenaufzählen. Und damit sind wir beim Stichwort, beim „sich austauschen“. In einer Diskussion stellt nicht nur jeder seine Meinung dar, sondern man tauscht auch rationale Argumente aus. (Und rationale Argumente sind NICHT dasselbe wie hohle Phrasen oder logisch fehlerhafte Pseudo-Argumente.)
Jede Seite sollte bereit sein, rationale Argumente zu bieten und auf rationale Argumente der anderen Seite sachlich einzugehen. Der Sinn ist es, eventuell etwas dazuzulernen, manchmal den anderen zu überzeugen, wobei natürlich jeder bereit sein sollte, auch selbst seine Perspektive infragezustellen und zu verändern!

Wenn du versucht jemanden mit einer Diskussion zu überzeugen, bist du dir ihrer Natur und der Natur der Menschen wohl nicht bewusst. Würden all deine Grundlagen, die du hier aufzählst, in dieser Welt eine große Bedeutung haben, warum glauben sehr viele Menschen dann immer noch an Gott und an die Schöpfungsgeschichte, obwohl die Evolutionstheorie zweifellos beweisen ist?
Das liegt daran, dass Menschen zwei Dinge wahren wollen, erstens ihr Gesicht. Würde sie zugeben ihr Gegenüber hat recht, verlieren sie zwangläufig ihr Gesicht, weil sie zugeben sich geirrt zu haben. Nur wenige Menschen besitzen die Größe Irrtum zuzugeben. Das zweite was Menschen wichtig ist, ist die Welt in der sie leben und dazu zählt auch ihre heile Gedankenwelt. Um als Beispiel noch einmal Religion auf zu greifen, wenn du 25 Jahre deines Lebens an Jesus glaubst, wirst du den Teufel tun und davon abrücken und das auch noch öffentlich, egal was da kommen Möge! Denn das würde für dich nicht nur bedeuten, dass du in einer Sache unrecht hast, sonder du würdest zugeben 25 Jahre deines Lebens mit etwas zugebracht zu haben, das Falsch ist. (Das ist zugegebener Maßen ein drastisches, aber realistisches Beispiel, aber die Dinge müssen nicht so drastisch sein, um so zu funktionieren.)

Falls eine Diskussion jemanden ändert, dann im Nachhinein. Diskussionen sind hauptsächlich für Außenstehende interessant, die sich eine Meinung bilden wollen und dafür mehrere Auffassungen hören wollen. Um damit jemanden zu überzeugen sind sie ungeeignet, denn jemand diskutier in der Regel nur über Dinge, an die er schon zu 100% glaubt. Jede Seite bringt, je länger man redet, immer verzweifelter ihre Argumente hervor und je länger die Sache dauert, desto mehr steigert man sich hinein und wird emotional involviert. Mit dem Ergebnis das man die eigene Ansicht immer mehr in sich hinein saugt. Wenn du willst dass jemand immer mehr an seiner Meinung hängt, weil sie ihm dadurch immer wichtiger wird, musst du mit demjenigen nur oft genug darüber diskutieren und ihn möglichst scharf angreifen.

Diskussionen in denen man beteiligt ist sollte man dazu nutzen die Zuhörer, oder Leser, zu überzeugen und nicht das Gegenüber. Dann hat meine eine bessere Position, ein erreichbares Ziel und dafür viele Rhetorische Mittel. Als passiver Zuhörer wird man auch nicht so direkt angegriffen und sieht die gebrachten Dinge ehr als Informationen und ist mehr geneigt sie auf zu nehmen. Will man aber jemanden gezielt von einer Sache überzeugen, muss man ihn dazu bringen, sie selbst heraus zu finden. An Dinge von denen wir glauben sie hätten sie selbst entdeckt, glauben wir viel mehr, weil wir der Mittelpunkt unserer Welt sind.

Ist er dann überhaupt diskussionsunfähig?

Ja.

Du unterstellst mir ja auch ich hätte dich falsch verstanden, dabei bist du davon ausgegangen ich hätte deinen, zugegebner maßen extrem ausschweifenden, Beitrag gelesen, was ich nicht habe.

Ich will ja nicht meckern Oxi, aber selbst in den Regeln dieses Forums steht:

Regel 4d:

Bevor ein neuer Post in einem Thread erstellt wird, ist unbedingt der komplette Thread zu lesen. Fakten, die in einer Diskussion zum x-ten mal aufgewärmt werden gelten als Spam.

Würden die Mods hier die Regeln alle bierernst nehmen und strikt einhalten, wäre das geradezu ein Betteln um eine Sperre.
Wenn du also Beiträge nicht lesen willst, solltest du das Forum wechseln, denn hier steht selbiges sogar in den Regeln.
Auf alle Fälle bleibt Enio bei den Regeln im Forum gar keine andere Wahl, als davon auszugehen, dass du alle Beiträge gelesen hast.

Ich habe die Beiträge überflogen, mehr ist realistisch nicht zu machen, weil ich nicht die Zeit habe ältere Thread erst 2-3 Stunden durch zu lesen und ich denke das Problem betrifft nicht nur mich.

Wie gesagt, ich wollte dich nur mal darauf aufmerksam machen. Sollte es zu Komplikationen mit der Moderation kommen, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass diese dann genug Zeit haben dir alles zu erklären.

[quote]Ich glaube, Du hast meine Beiträge falsch verstanden.

Nein habe ich nicht, ich habe ihn nicht gelesen.[/quote]

Gut, was soll ich dazu sagen. So macht es keinen Sinn.

Es gibt keine allgemeingültigen Regel und Selbstverständlichkeiten, es gibt auch keinen gesunden Menschenverstand. Das sind Dinge die von dir aus gehen, du bewertest sie nach dem, wie du denkst und bist. Dort liegt schon das Problem, jeder von uns hatte ein anderes Leben und ist darum an andere Dinge gewöhnt.

Doch gibt es, beispielsweise Grundregeln der Fairneß, der Objektivität und die Beachtung der Gesetze der Logik. Das dind grundvoraussetzungen für jede rationale Diskussion. Dazu gehört für mich eigentlich auch, daß man Beiträge liest, bevor man sie kommentiert. :wink:

Der strukturelle Fehler ist der, dass die meisten Menschen davon ausgehen, dass sie verstanden werden und dann auch noch so verstanden werden, wie sich es meinen und glauben gesagt zu haben.

Wenn wir nicht davon ausgehen, daß wir einander - mit allen Einschränkungen - verstehen können, dann wäre jede Kommunikation sinnlos.
So gesehen macht es dann allerdings auch wieder Sinn, daß Du Beiträge nicht liest und dennoch antwortest, wenn Du einen solchen Subjektivismus pflegst, daß Du glaubst, daß ein wirkliches Verstehen einer Mitteilung im Sinne des Senders eh nicht möglich ist.

Damit man sein Gegenüber am Ende nicht doch wieder angreift und wie gesagt, dein Gegenüber hat vermutlich gar nichts falsch verstanden, sonder er hat verstanden, was er eben versteht. Jemanden persönlich an zu greifen ist niemals zuträglich, selbst dann, wenn man jedes Recht dazu hätte.

War auch nicht als Angriff gedacht. Wir sind in verschiedener Hinsicht verschiedener Meinung, ich fürchte, das läßt sich auch nicht überbrücken…wobei Du mich ohnehin nicht überzeugen möchtest, und ich Dich hier jedenfalls auch Dich nicht.

@ Berndas Brot:

Ja, dieses verdammte Muster, wie wäre es wenn du versuchen würdest nicht Teil davon zu sein?
Threadschließungen sind kein Naturphänomen, sondern Teamentscheidungen oder zumindest die eines einzelnen Mods/Admins, fest steht die, von dir so genannten, „qualifizierten Diskussionen“ gab es dort nicht mehr, es hat sich nur in einer Spirale abwärts bewegt, die immer selben Thesen auf einer immer weniger objektiven und immer stärker persönlichen Ebene.

Wenn Du das so siehst, muß ich das respektieren. Dennoch darf ich darauf verweisen, daß ich in meinem letzten Beitrag zum Islam-Thread mehrere anerkannte Studien verlinkt habe, die für das ureigentliche Thema hochrelevant waren. Eine der Studien war internationaler Natur und wurde in Zusammenarbeit mit einem der weltweit renommiertesten Institute in Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern erstellt.
Die anderen Studien bezogen sich auf die Lage in der BRD und sind ebenfalls seriöse wissenschaftliche Erhebungen.
ihre Ergebnisse tragen unmittelbar zur Klärung der strittigen Fragen bei.
Sie beschäftigten sich mit den Einstellungen der hier lebenden Muslime hinsichtlich westlicher Werte und Religiosität.
Somit wurden theoretische Ableitungen und Einzelerfahrungen in der gesamten Debatte zum ersten mal durch systematische empirische Forschung ergänzt.

Wenn das mit einer „qualifizierten Diskussion“ nichts zu tun haben soll, wenn dies Ausdruck dafür ist, daß sich alles „nur in einer Abwärtsspirale“ bewegt, wenn das ein Zeichen dafür ist, daß immer nur dieselben Argumente wiederholt werden, wenn das bedeutet, daß die Argumente „immer weniger objektiv“ werden - nun, dann nehme ich Deien Ansicht zur Kenntnis, wundert mich aber nicht schlecht. :wink:
Sicher bin ich irgendwann auch mal polemisch geworden, was ich zugebe, aber daß das die Hauptsache war, trifft m.E. nicht zu.

@ Hexe:

Du hast vielleicht recht. Ich habe es zwar schon so gemacht, daß ich immer und immer und immer und immer wieder gesagt habe, daß ich zwar Position X, aber nicht Position Y vertrete, und auch andere haben das sogar geschrieben. Genutzt hat es nichts. Vielleicht sollte ich dann also wirklich zum Fettdruck übergehen und es dreimal so groß schreiben.
Ich komme mir dann zwar vor wie bei der Bild-Zeitung, aber anders geht es wohl wirklich nicht. :smt010

Man sollte natürlich die Beiträge ganz lesen zu denen man Stellung nimmt, so weit ist das schon richtig. Und nicht nur den Eröffnungspost und die letzten beiden. Dass man als „Neueinsteiger“ nicht 15, 20 oder mehr Seiten (von denen bei fortlaufenden Themen möglicherweise vieles schlicht schon obsolent ist) akademisch präzise durcharbeitet ist allerdings auch verständlich. (bei 4 - 5 Seiten kann man es aber durchaus aufmerksames lesen erwarten, hehe) Zumal wohl kaum jemand den kompletten Inhalt hunderter Postings am Stück verinnerlichen wird. Wie man es macht ist letztlich egal - solange man den Überblick hat. Wisse was du schreibst. 8)

Auf Beiträge (falsch) zu antworten die man nur überflogen hat ist schlechter Stil. Ebensolcher ist es allerdings auch Postings zu verfassen die durch Aufbau, Schreibweise oder unnötige Länge(n) genau auf den Effekt der „Überforderung“ zielen…
4 c: Es ist ein Gebot der Höflichkeit, seine Beiträge lesbar zu gestalten. Die Beachtung der deutschen Rechtschreibung und Grammatik ist daher verbindlich.

daß ich immer und immer und immer und immer wieder gesagt habe

Wenn man zum dritten mal das Gleiche in anderen Worten schreibt und wieder (vielleicht auch mutwillig) nicht verstanden wird sollte man tatsächlich überdenken ob man es denn wirklich noch ein viertes Mal schreibt. Es könnte nämlich dazu führen dass man irgenwann beim 100. Mal angekommen ist bzw. Ärger bekommt. Oder dass der Thread schon dicht ist.

Vielleicht sollte ich dann also wirklich zum Fettdruck übergehen und es dreimal so groß schreiben.

Als sporadisches Stilmittel okay, in Massen genutzt allerdings auch nicht gern gesehen. Sieht auch albern aus wenn man es übertreibt. :mrgreen:

Dennoch darf ich darauf verweisen, daß ich in meinem letzten Beitrag zum Islam-Thread mehrere anerkannte Studien verlinkt habe, die für das ureigentliche Thema hochrelevant waren. Eine der Studien war internationaler Natur und wurde in Zusammenarbeit mit einem der weltweit renommiertesten Institute in Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern erstellt.
[…]
Wenn das mit einer „qualifizierten Diskussion“ nichts zu tun haben soll, wenn dies Ausdruck dafür ist, daß sich alles „nur in einer Abwärtsspirale“ bewegt, wenn das ein Zeichen dafür ist, daß immer nur dieselben Argumente wiederholt werden, wenn das bedeutet, daß die Argumente „immer weniger objektiv“ werden - nun, dann nehme ich Deien Ansicht zur Kenntnis, wundert mich aber nicht schlecht. :wink:

Ah, ja gut, ein gehaltvoller onTopic-Beitrag ohne persönlichen Angriff, da fallen die 4 (spontan gefundenen) in denen du andere auf persönlicher Ebene angegriffen hast gleich ganz unter den Tisch, was?

Ne, also wirklich, du solltest hier nicht versuchen den Unschuldigen, der allein durch die anderen um seine Diskussion gebracht wurde, zu spielen! Denn jeder hier kann deine Posts nachlesen!

Ich sage es mal ganz freundlich:
Du solltest es den anderen Beteiligten gleichtun und nicht weiter auf diesem Thread rumreiten.
Du kannst nichts dabei gewinnen gegen die Schließung dieses Threads zu wettern und uns dazu zu bringen ihn uns nochmal ganz genau anzusehen!