"Die Reichen sind die wahren Sozialschmarotzer"

Die wurden wohl rausgerechnet. Genauso wie alle Menschen in Maßnahmen, 1€ Jobs sowie krankgschriebene Menschen rausgerechnet werden.

@rebel4life:
Du solltes mal aufhören allein die Kosten zu sehen. Bei einem BGE hätte jeder Mensch ersteinmal Planungssicherheit, auch wenn er arbeitlos wird. Das heißt: die Arbeitgeber wären dazu gezwungen ihre Arbeiter wieder mit Respekt zu behandeln und nicht wie jetzt die Arbeitnehmer als “Human Ressources” bzw. Arbeitssklaven anzusehen. Beim BGE würde es dann so aussehen: der Arbeitnehmer könnte jederzeit gehen, sollte er gemobbt oder sonstwie falsch behandelt werden. Und das wäre doch auch gut so!

@rebel4life:

Es würde bewirken, dass ein solcher Mensch nicht mehr darauf angewiesen ist, für einen Arbeitgeber zu arbeiten, der ihn für eine 40 Stunden Woche nicht gerecht entlohnt. Der Druck würde umgekehrt werden und nun auf den Arbeitgebern lasten, da diese ja auf Arbeitnehmer angewiesen sind, da ohne Arbeitskräfte kein Unternehmen auskommt.

Also im Prinzip genau das, was du forderst.

Die wurden wohl rausgerechnet. Genauso wie alle Menschen in Maßnahmen, 1€ Jobs sowie krankgschriebene Menschen rausgerechnet werden.

Und wieder einfach mal so irgendetwas behaupten, hauptsache das von dir propagierte erscheint wahr/richtig/wasauchimmer

Aufstocker et cetera sind mit inbegriffen, da die Anzahl von ALGII Leistungsempfängern in dieser Statistik um circa 2 Millionen höher ist als die Anzahl der Erwerbslosen (ohne Geringverdiener etc)Erwerbslose in Deutschland nach ILO 2022-2023 | Statista

Achso na dann…
Erschreckend wie lange die Regierung da rumhammelt! In 6 Jahren gerade mal 900.000 Arbeitslose weniger, da sollte sich jeder für schämen! :smt023

Den meisten Ansichten, die „Kathrin Hartmann“ vertritt, kann man nur beipflichten.

  • Hartz4 ist ein - wahrscheinlich verfassungswidriges - Enteignungsprogramm für die gesellschaftlichen Absteiger.

  • Unterschicht - Mittelschicht - und sonstige Minoritäten werden gegeneinander ausgespielt.
    usw.

Bei deinem Fazit - dem BGE-Vorschlag - machst du, @Anchantia, aber den gleichen Fehler, wie viele verängstigte Mittelschichtler, denen alle Mittel Recht sind, um sich nach unten abzugrenzen.
(deshalb ja auch der Begriff Mittelschicht :mrgreen: )

Ein BGE ist eine ziemlich unsolidarische Sache, solange der Marktimperialismus des Westens alles in der Welt, was sich weder militärisch noch wirtschaftlich wehren kann, in die Mangel nimmt.

Ich hatte mich schon in deinem Gesellschaftszwänge-Thread, bei dem du auch das BGE als Lösung gepriesen hast, dazu geäußert:

Nach der Lektüre des Götz Werner Buches „Einkommen für alle“ und der Sichtung diverser Seiten und Filmchen zum Thema finde ich, dass die Idee eines BGE sinnvoll klingt und auch funktionieren würde, wäre da nicht die Problematik mit der Eingrenzung des „Paradieses“. An dieser ungelösten Frage scheitert in meinen Augen dieses Konzept.

Selbst wenn die EU-Länder als Ganzes sich auf ein BGE einigen könnte und somit die Binneneinwanderung nach Deutschland zumindest wegfallen würde, wäre der Anstieg des Zustroms illegaler Einwanderer aus Asien und Afrika so immens, dass Europa zu einer noch brutaleren Festung ausgebaut werden müsste.
Bestimmte User-Genossen hier kriegen sicher allein beim Gedanken an Millionen Ausländern, die sich mit Sack und Pack nach Deutschland aufmachen, Juckreize am ganzen Körper.
Viele Afrikaner riskieren ja heute schon Kopf und Kragen und versuchen in überfüllten „Nußschalen“ übers Meer rüberzumachen.
Jedenfalls denke ich, dass man so ein Eldorado der Zufriedenheit, welches ein BGE sicher schaffen würde, wohl kaum genießen könnte, wenn stetig Bilder von Hunderttausenden Menschen, Männer, Kinder, Frauen, eingepfercht in „Konzentrationslagern“, um wieder rausgekarrt zu werden, durch die Medien geistern und einen eindrucksvoll daran erinnern würden, dass der Reichtum auf der Welt ziemlich ungerecht verteilt ist, hauptsächlich vor allem, wegen jahrhundertelanger Kolonisierung und Ausbeutung der Dritten Welt, was ja gewissermaßen bis heute anhält.

Wenn ein Entwicklungs- oder Schwellenland über „Ressourcen“ verfügt, aber sich den freien Märkten nicht öffnet, bzw. beim Spiel mit den gezinkten Karten, dass die erfahrenen „Big Ones“ erfolgreich zocken, nicht mitmachen will, dann muss er damit rechnen, dass früher oder später die US-Marines oder Nato-Truppen vor der Tür stehen, um z.B. die unterdrückten Bürger zu befreien oder den Bau einer Atombombe zu verhindern.
Übrigens: Libyen ist mit Katar zusammen das einzige schuldenfreie Land der Welt. Ich wette, dass sich das bald ändern wird.

Was ich damit sagen will, ist, dass ein BGE nur im globalen Rahmen moralisch vertretbar und anständig wäre.

Das Urproblem sind die Kapitalisten. Eine Bank zu gründen … nicht wahr? Um wie vieles besser wären wir alle bestellt, wenn jeder arm wäre?

[video]http://www.youtube.com/watch?v=OvzePsDYv7k[/video]

Das Urproblem ist, das man oft nicht mehr Geld bei immens gestiegenen Preisen hat wie in den 90ger Jahren.

Beispiel:

Eine Fleischereifachverkäuferin (Verkäuferin im Einzelhandel) hat 1995 1700 DM netto bekommen.
Miete belief (für eine günstige 2- 3 Zimmerwohnung) 400 DM warm + 30 DM Strom

Eine Fleischereifachverkäuferin verdient heute im Schnitt um die 800 Euro - in allergünstigsten Fall max. 1100 Euro
Miete beträgt 500 Euro warm und ca.40 Euro Strom

Eine Verkäuferin, die also 40 Stunden arbeitet kam allein ohne Partner in den 90gern gut aus.
Auto und Urlaub war durchaus normal.
Heute betitelt man eine Frau im gleichen Beruf als Geringverdienrerin, die an ihrer Situation selber Schuld ist, weil sie ja nichts vernünftiges gelernt hat.

Problem Leiharbeiter. Mein Kumpel ist Betriebsleiter und stellt Leiharbeiter nur ein, wenn diese sich echt über Monate den Arsch aufreißen. Es wird keiner eingestellt, weil eben diese Leiharbeiter sich in mehreren Firmen angestrengt habe und gemerkt haben, das sie auch Dienst nach Vorschrift machen können, weil sie eh nicht übernommen werden.
7,33 oder 7,89€ sind Leiharbeitertarif - netto dürften das um die 5 Euro sein.

Für 5 Euro netto darf ein Leiharbeiter sich auch als Mensch zweiter Klasse fühlen, weil er auch als minderwertiger Mensch
und Bittsteller behandelt wird.

Eine weiteres Problem sind befristete Arbeitsverträge. 3 Monatsverträge oder Jahresverträge sind heute die Regel. Wie kann ein junger Mensch unter 30 sein Leben planen, wenn er nie weiß woran er ist.
Wohnung mieten, Haus kaufen, Familie gründen, wo nicht mal sicher ist , ob man in drei Monaten noch einen Job hat?
Ein Arbeitnehmer, der nicht fest angestellt ist,schlecht bezahlt wird kann sich nicht mit der Firma identifizieren und wird dementsprechend motiviert an die Arbeit gehen.

Menschen über 40 sind für den Arbeitsmarkt alt und bekommen schwer oder gar keine Arbeit. Das ist ein urdeutsches Problem.
Erwartet wird aber das diese Menschen bis 67 Jahre schaffen gehen. Wie soll das funktionieren?

Welche Altenpflegerin kann bis 67 Jahre alte Menschen pflegen?
Welcher Dachdecker kann bis 67 Jahre Dächer eindecken?
Welcher Lehrer hat die Nerven bis 67 Jahre Kinder zu unterrichten?

Ich möchte auch von keinem Chirug operiert werden, der 67 Jahre alt ist :wink:

Laut meinem Versicherungsvertreter werden die Leute auchnicht älter, sondern sterben immer früher. Viele seiner Kunden sterben weit vor dem Renteneintrittsalter und die Selbstmordrate bei Rentnern, die kaum was haben ist deutlich angestiegen.

Alte Leute leben heute bereits oft schlechter in Heimen, als Insassen von Justizvollzugsanstalten, die ein Rundumsorglospaket haben und dafür eben nur ihre Freiheit eingebüßt haben.

Ich kenne alte Leute, die schon mit dem Gedanken spielten nur um versorgt zu sein, straffällig zu werden.
Nur ist die Hemmschwelle groß, da die kriminelle Energie nicht vorhanden ist.

Ich habe in meinem Bekantenkreis Sachbearbeiter bei der ARGE - offenbar setzt man dort Leute ein, die man sonst niemandem zumuten kann. Mich wundert es ehrlich gesagt, das in diesem Land nicht mehr passiert und das nicht täglich Leute Amok laufen, weil man diese wie den letzten Dreck behandelt.

Immerhin käme man so zu dem Rundumsorglospaket und im günstigsten Fall in eine JVA mit Sporthalle und Schwimmbad, von der manche Schulen nur träumen würden. Sag keiner das stimmt nicht - ich kenne eine JVA, die extrem gut eingerichtet ist.

Schuldzuweisen helfen niemandem ! Gegeneinander aufhetzen soll ja nur ablenken. Denn ich kann nicht erkennen das in den letzten 10 Jahren großartig nach Lösungen gesucht wurde.

Es mag sein das aktuell mehr Menschen in Arbeit kommen. Arbeit, die oft so schlecht bezahlt wird, das man aufstocken muss und es sich im Grunde überhaupt nicht lohnt einer beruflichen Tätigkeit nach zu gehen.

Für fast jede Alleinerziehende ist eine Berufstätigkeit ein Minusgeschäft. Viele gehen nur fürs Ego arbeiten - damit man gesellschaftlich nicht als Schmarozer gilt und schief angesehen wird.

Früher waren Arbeitgeber stolz, wenn sie 5000 Angestellte hatten. Heute sind sie stolz darauf, wenn sie 5000 entlassen können und die Kasse trotzdem klingelt.

Nur können 5000 Arbeitslose nicht konsumieren und auch wer schlecht bezahlt ist, kann sich nicht viel leisten.

Dann jammert die Wirtschaft, das die Deutschen auf ihren Ersparnissen hocken und die Wirtschaft nicht ankurbeln.

Ein Mensch, der etwas über 200 Euro zum Leben im Monat hat (abzüglich der Kosten, wie Strom, Versicherungen)
ist immer nur am rechnen. So manches alte Mütterchen läßt an der Supermarktkasse die Billigkekse zurück, weil die paar Kröten dann doch nicht reichen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar…die Würde des Menschen gibt es in D doch schon lange nicht mehr.
Leere Worthülse.

Danke fafnir für deinen letztes posting. Genau so fühlt sich mein Deutschland auch an. Leider.

Das Problem, was es aber imo überall auf der Welt gibt ist, dass “Reiche” einfacher Geld machen können.

Grundstückspreise steigen jedes Jahr, wenn man genug Kohle hat, kann man da einfach an noch mehr Geld geben. Der Vater einer Freundin von mir, macht so viel Geld neben seinem normalen Beruf.

Das ist das, was ich scheiße finde, aber man kann nix machen.

Ich finde das Thema „Geld & Arbeit“ auch sehr interessant und bin immer wieder auf allerlei Youtube-Videos gestoßen, in denen unser Finanzsystem als „moderne Sklaverei“ bezeichnet wird, womit die Leute auch Recht haben.

Was eben die große Diskrepanz ist, ist der Wert von Geld und Arbeit. Ich finde fafnirs Beispiel sehr schön, dass man eben vor nicht mal 10 Jahren noch gut mit einer „normalen“ Arbeit leben konnte, heute die Arbeitserwartungen aber elitärer geworden sind und viele Arbeiten nicht mehr gewürdigt werden. Ich erlebe das am eigenen Leib, da ich als Midzwanziger noch im Informatik-Studium bin, meine Freundin sich bereits seit vier Jahren als Krankenpflegerin die Gesundheit ruiniert. Wenn ich bald arbeite erwarte ich mir schon, mehr zu verdienen, da z.B. durch das Studium auch viele Kosten und Jahre der Sparsamkeit angefallen sind, die ich vergolten haben möchte!

Aber was arbeite ich dann?

Ich entwickle dann vllt. Systeme, die die Arbeit für andere leichter machen soll, vllt. sogar Menschen in ihrer Arbeit überflüssig. Einerseits haben moderne Fertigungsstraßen und Gerätschaften die Menschen von gefährlichen und unmenschlichen Arbeiten befreit, aber was sollen diese nun machen? Was ist aus dem Traum geworden, den Menschen mit allem zu versorgen, was er braucht, damit er sich dem Leben intensiver widmen kann?

Ich entwickle vllt. Unterhaltungssysteme, die die Freizeit der Menschen schöner gestalten – wenn man sich an der Natur inzwischen nicht mehr satt sehen kann, weil jeder Wald inzwischen von Windrädern überragt wird und kein Vogel mehr zu zwitschern wagt.

Ist damit das, was ich später mal tue mehr wert, als das, was viele Menschen in Krankenhäusern oder Pflegeheimen leisten, um Menschen direkt in ihrer Not zu helfen?

Ich denke diese Frage lässt sich ganz einfach mit einer Gegenfrage beantworten:
„Was passiert wenn die Leute, die zu wenig verdienen (und damit nicht die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen) ihre Arbeit einfach hinlegen und nur noch die angepriesene, studierte ‚Elite‘ machen lassen?“

Eine Gesellschaft ist wie der menschliche Körper ein Organismus, in dem es viele Aufgaben gibt. Doch welches deiner Organe würdest du wie bezahlen / belohnen / versorgen? Du wirst schnell feststellen, dass du es dir kaum leisten kannst, eines deiner Organe unterzuversorgen, ohne im ganzen Schaden zu erleiden!
Es scheint mir einzig die Fähigkeit des Denkens veranlasst uns, Kontrolle über unser Leben haben zu wollen und stellen deshalb etwas über uns, um geleitet zu werden…

Das Problem mit der Arbeitslosigkeit ist nicht (nur), dass es viele Menschen gibt, die gar nicht arbeiten wollen, weil sie eh versorgt werden, sondern auch dass die „wenigen“ die „minderwertige“ Jobs machen über ihre Belastungsgrenzen hinaus geschunden werden!

Welche Altenpflegerin kann bis 67 Jahre alte Menschen pflegen?
Welcher Dachdecker kann bis 67 Jahre Dächer eindecken?
Welcher Lehrer hat die Nerven bis 67 Jahre Kinder zu unterrichten?

Erinnern wir uns doch mal, wie es früher war, als man noch als Familie heimisch an einem Ort sein konnte und sich nicht gleich in alle Winde verstreuen musste, weil es an dem Ort, wo man aufwächst nicht das gibt, was man gerne machen möchte:

Die Älteren haben die Kinder aufgezogen, während die jungen, arbeitsfähigen die ganze Familie versorgt haben. Die Arbeitsfelder haben sich mit dem Alter verändert, warum dann auch nicht im heutigen Arbeitsleben?
Warum können nicht einfach mehr Menschen in kürzeren Schichten die Knochenjobs auf sich nehmen, um sich gegenseitig zu entlasten, wenn es genügend Menschen gibt, die Arbeit brauchen, um ihren Teil leisten zu können?
Warum können Knochenjobs nicht zeitlich so begrenzt sein, dass man den Rest seines Lebens noch was anderes hat als einen geschundenen Leib?
Warum können nicht alle das gleiche verdienen, weil jeder der etwas leistet einfach einen Teil dazu beiträgt, dass unser Leben – so entlastet wir durch Maschinen heute sind – so einfach, erträglich und sicher ist, wie es jede Zelle in unserem Körper erlebt?

Wir haben die Manpower, warum nutzen wir sie nicht richtig!?

Vielleicht möchte der Mensch einfach nur zu global werden. Man lebt immer schneller, kommt immer einfacher von A nach B, doch wozu das ganze? Wäre es nicht schön, wieder zur Ruhe zu kommen?
Auch wenn es altmodisch scheint:
In einem Ort aufzuwachsen, leben und sterben zu können,
nicht immer wissen zu müssen, was auf der anderen Seite der Welt vor sich geht,
sich nicht immer fragen zu müssen, ob es anderen irgendwo besser geht,
nicht immer zweifeln zu müssen, ob man das Optimum erreicht hat,
sondern einfach mit dem zufrieden sein zu können, was man hat
und sich als Menschen gegenseitig das Leben versüßen zu können,
dann glaube lösten sich viele Probleme von selbst auf.

Man kann viel hoffen, erwarten, verlangen. Wie will man aus einem Spiel aussteigen, wenn es nicht alle wollen?

Ich finde den Telepolis-Artikel etwas tendenziös.
Ich lebe selbst seit längerer Zeit von Hartz IV (allerdings seit paar Jahren größtenteils von Bafög) und ich hab nicht die Erfahrung gemacht, dass einem da die ganze Zeit hinterherspioniert wird.
Natürlich gibt es den einen oder anderen inkompetenten Beamten, der z.B. Sachen vergisst etc. Aber wenn man sich selbst normal verhält, dann ist es im Großen und Ganzen eigentlich in Ordnung.
Womit ich nicht sagen will, dass es finanziell für jeden unbedenklich ist, insbesondere für Familien.

In dem Artikel und beim Threadersteller ist mal wieder vom bösen “Kapitalismus” die Rede.
Wer denkt, dass wir jetzt gerade im Kapitalismus lebten, ist ein Idiot.
Noch dümmer ist der, der das jetzige Bankensystem als kapitalistisch bezeichnet.

Das ist einfach eine Verkehrung von Tatsachen.
Die Banken haben vom Staat das Privileg bekommen, Geld aus dem Nichts schöpfen zu können (Fiat-Geld). Heute ist es so, dass im Euro-Raum die Banken einen Mindestreserveanteil (an echtem Bargeld) von nur 1% halten müssen.
Und der Staat hat das Monopol(!) auf die Währung. Die Zentralbank hat die Macht die gesamte Wirtschaft sehr zu beeinflussen (meistens in einer negativen Weise), z.B. mit dem Leitzins. Also für mich ist das nichts anderes als Planwirtschaft!
Weiterhin wird alles besteuert, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Ein Arbeitnehmer zahlt 2/3 seines Einkommens an den Staat (wenn man den Arbeitgeberanteil und die Inflation miteinberechnet). Die Inflation, die ja gerade durch das Zentralbankensystem verursacht wird, ist auch nichts anderes als eine versteckte Steuer!
Mal angenommen es gäbe keine Einkommenssteuer, was glaubt ihr wieviel mehr Geld wir alle hätten?
Und sagt jetzt bloß nicht, dass der Staat das Geld bräuchte. Als ob der NUR sinnvolle Sachen mit dem Geld anstellen würde. Wenn wir einen minimalen und aufs wesentlichste reduzierten dezentralen Staat hätten, müssten auch viel weniger Steuern erhoben werden.
In einer FREIEN Marktwirtschaft, wo sich der Staat in nichts einmischt, könnten sich die Bürger frei entscheiden, welche Währung sie benutzen wollen. Dann würde sich automatisch das beste und stabilste Geld durchsetzen.

Aber mit Logik haben es vor allem Linke nicht so. Sie glauben auch, dass der Kapitalismus zu Lobbyismus führen würde.
Dabei ist es doch genau umgekehrt. Wenn sich der Staat GANZ raushalten würde, gäbe es auch niemanden mehr, bei dem man lobbyieren könnte!
Der Staat ist nie für die kleinen Leute da, sondern für die, die am lautesten schreien.

Der EIGENTLICH WAHRE Sozialschmarotzer ist der Staat!

Das hier als Ergänzung zum jetzigen Bankensystem: http://www.youtube.com/watch?v=5IICCQ2oZq0

Gutes Video, habe schon einige dieser Sorte gesehen!
Nur zu wissen, wie das Bankensystem funktioniert hilft ja noch nicht viel!
Wenn man nicht mitspielen will, wie will man aussteigen?

Was ich nicht so ganz verstehe ist ja, dass die nicht nur die Schuld bei Banken die Menschen versklaven soll, sondern eben auch die Steuereinnahmen des Staates. In diesem Video (The Story of Your Enslavement @ Youtube) wird angesprochen, dass der Staat die arbeitende Bevölkerung benötigt, um die eigenen Kassen zu füllen und über welche Wege die Bevölkerung kontrolliert wird.

[-]Meine Frage dazu wäre nun:
Wenn der Staat die Macht besitzt, Geld nach eigenem ermessen zu erzeugen, wozu braucht er noch die Arbeitskraft der Bürger? Wieso reicht es nicht, dass der Bürger für’s eigene Überleben Geld verdienen muss?[/-]
EDIT: Obsolete Frage, weil ja schon in den Quellen beantwortet silly me

@Doomicus
Was du so schön verwechselst ist, dass der Staat sich nicht nach denen richtet, welche am lautesten schreien (schön wär’s ja), sondern nach denen, die die schwersten Koffer rüber schieben. Und wenn sich der Staat nicht drum kümmert, tut es der nächst beste und wenn der es dann auch nicht mehr machen soll der nächste, bis sich irgendwann alles in Anarchie wieder findet. Der Staat als “Einrichtung” wie er jetzt vorherrscht ist richtig, der Fehler an dem Ganzen ist der Mensch, bzw. sein Hang zur Bestechlichkeit/Korruption. Politiker entscheiden nie zum Wohl des Volkes, sondern zum Wohl des Geldgebers! Solange sich das nicht ändert und das ist unwahrscheinlich, kann “Demokratie”, wie wir sie jetzt zurzeit haben, nicht funktionieren. Solange etwas Geld bringt, wird es umgesetzt, egal ob welche auf der Strecke bleiben. Die einzige Ausnahme findet sich dann, wenn es sie selbst betrifft, dann kann man natürlich alle Gänge und Hebel in Bewegung bringen um es abzuwenden. Das alles was wir mittlerweile erleben zum Großteil nur geheuchelt ist begreifen viele nicht. Wenn wir uns schon auf einer so tollen Seite befinden wie fernsehkritik.tv, sollte man sich auch im klaren sein, dass man den medialen Dünschisslaberern kein Vertrauen schenken kann. In den Medien wird immer alles schön und glatt geredet, manipuliert und verdreht, verdummt und Hass geschürt. Und es funktioniert wunderbar. Viele sind zu verwirrt und überfordert um Entscheidungen und Aussagen zu hinterfragen, solange es ihnen noch “gut” genug geht.

Ob “Reiche” Sozialschmarotzer sind?
Ein Großteil von ihnen mit Sicherheit. Man hört & liest es doch sogar täglich/wöchentlich in besagten Medien. Große Vorbilder der Gesellschaft. Menschen die andere Menschen unter miesesten Bedingungen “halten” und für sich arbeiten lassen (und ich weis wovon ich rede, in dem Bereich hab ich auf der falschen Seite schon genug Erfahrung gesammelt…).
Wie verblendet kann man eigentlich sein, dass man nicht erkennt, das diese menschenverachtende “Elite” die Bevölkerung gegen einander ausspielt und damit ungestraft davon kommt?

Ich kann Anchantia in großen Teilen nur beipflichten, genau wie Bananenminister und fafnir.
So ein leidiges Thema, welches man nicht ausdiskutieren kann…

@Asthat

Wenn ich sage „am lautesten schreien“, schließt das die Geldkoffer ja nicht aus. Ich meine einfach generell die Leute, die in irgendeiner Weise den größten Einfluss haben.
Und wenn du sagst „Wenn der Staat es nicht macht, macht es eben jemand anders“ ist das falsch. Der Staat hat das Gewaltmonopol. Er kann sich also Sachen erlauben, die sich niemand sonst erlauben darf. Deswegen kann man ihn nicht mit privaten Personen oder Institutionen vergleichen.

Du benutzt „Anarchie“ mit einer negativen Konnotation. Dabei gehört das gerade zur Propaganda des Staates, uns weiszumachen, dass wir ihn bräuchten.^^ Und dass Anarchie gleich komplettes Chaos und Unordnung bedeutet. Beschäftige dich mal ein bisschen mit anarchistischen (oder libertären) Theorien. Dann wirst du sehen, dass die Bürger fast alles auch selbstständig regeln können, wenn sie in dezentralen kommunalen Selbstverwaltungen leben.
Ich bin ja selbst (bis jetzt) kein 100%iger Anarchist. Für mich sollte sich der Staat aber nur darauf beschränken, die Freiheit und das Eigentum der Bürger zu schützen.

Ihr kennt ja alle die (marxistische) Einteilung der Klassen. Die „Kapitalistenklasse“ und die „Arbeiterklasse“.
Ich finde aber diese Art der Einteilung sehr viel besser:

  1. Enteignerklasse (unproduktiv, herrschend). Das Einkommen wird vollständig aus Steuern bezogen. Arbeitsleistung
    ist nicht marktgängig. Großer Einfluß auf die Staatstätigkeit. Z.B.: Sklavenhalter, Aristokraten, Politiker.
  2. Kapitalistenklasse (produktiv, unterdrückt). Das Einkommen wird vollständig aus freiwilliger ökonomischer Interaktion bezogen. Arbeitsleistung ist marktgängig. Geringer Einfluß auf die Staatstätigkeit. Z.B.: Freie Bauern, freie Handwerker, freie Unternehmer.
  3. Vollstreckerklasse (unproduktiv, verwaltend). Das Einkommen wird vollständig aus Steuern bezogen. Arbeitsleistung ist nicht marktgängig. Subalterner Einfluß auf die Staatstätigkeit. Z.B.: Politische Polizei, Finanzbeamte.
  4. Sozialverwaltungsklasse (produktiv, verwaltend). Das Einkommen wird vollständig aus Steuern bezogen. Arbeitsleistung wäre marktgängig. Subalterner Einfluß auf die Staatstätigkeit. Z.B.: Kriminal- und Verkehrspolizei, Lehrer, Briefträger (vor der Privatisierung).
  5. Staatskapitalistenklasse (produktiv, herrschend). Das Einkommen wird zum Teil aus freiwilliger ökonomischer
    Interaktion, zum Teil aus Steuern bezogen. Arbeitsleistung ist eingeschränkt marktgängig. Großer Einfluß auf die
    Staatstätigkeit. Z.B.: Subventionierte Unternehmer, Rüstungsindustrie, Berufe mit Approbation.
  6. Behinderte Klasse (unproduktiv, unterdrückt). Arbeitsleistung direkt oder indirekt durch Staatstätigkeit behindert. Im Sozialstaat Emfänger von Unterstützung aus Steuermitteln. Sehr wenig Einfluß auf die Staatstätigkeit. Z.B.: Opfer von Tarif- und Mindestlohnbestimmungen, Opfer von Berufsverboten, Asylanten mit Arbeitsverbot.
  • Herrschende Klassen leiten den Staat und profitieren von seiner Macht (1, 5).
    - Unterdrückte Klassen leiden unter den Enteignungen des Staates (2, 6).
    - Verwaltende Klassen führen die Tätigkeiten des Staates aus (3, 4).
    - Produktive Klassen schaffen Wohlstand (2, 4, 5).
    - Unproduktive Klassen vernichten Wohlstand (1, 3, 6).
    - Etatistische Klassen haben ein ökonomisches Interesse am Fortbestand der Enteignung, weil ihr Einkommen aus enteigneten Mitteln stammt (1, 3, 5, 6).

Quelle: „Das libertäre Manifest“, Stefan Blankertz

Wenn ich sage „am lautesten schreien“, schließt das die Geldkoffer ja nicht aus. Ich meine einfach generell die Leute, die in irgendeiner Weise den größten Einfluss haben.

Die Leute die am lautesten schreien, sind aber meistens nicht die mit dem größten Einfluss :wink: (es sei denn, man hört nur die, welche man hören möchte)

Und wenn du sagst „Wenn der Staat es nicht macht, macht es eben jemand anders“ ist das falsch. Der Staat hat das Gewaltmonopol. Er kann sich also Sachen erlauben, die sich niemand sonst erlauben darf. Deswegen kann man ihn nicht mit privaten Personen oder Institutionen vergleichen.

Du selbst hast aber geschrieben, WENN der Staat sich aus allem heraushalten würde… oder nicht?

Du benutzt „Anarchie“ mit einer negativen Konnotation. Dabei gehört das gerade zur Propaganda des Staates, uns weiszumachen, dass wir ihn bräuchten.^^ Und dass Anarchie gleich komplettes Chaos und Unordnung bedeutet. Beschäftige dich mal ein bisschen mit anarchistischen (oder libertären) Theorien.

Das ist aber schon wilde Interpretation :wink:
Anarchie habe ich nicht als negative Gesellschaftsstruktur dargestellt, nur als Folge. Das Anarchie mit Nichten Chaos bedeutet ist mir klar, aber ich bin der Meinung, dass es zuträglicher zu geht, unter einer geordneten „Führung“, im Sinne eines direkten demokratischen Staates, wo das Volk entscheidet und keine Abgeordneten (bzw. „Würdenträger“).
Wenn ich von Einem überzeugt bin, dann funktionierender Demokratie, welche auch direkt sein sollte und das Volk die Entscheidungen trägt, denn das macht Demokratie aus. Solange dicke Männer und Frauen in bequemen Sesseln sitzen und den Arm heben, wenn die Spitze „jetzt!“ schreit, kann das nicht funktionieren.
Nebenbei… von Marx halte ich allgemein wenig!

Der größte Missstand momentan ist, dass das Geld, die dadurch entstehende Macht, im Vordergrund unserer Gesellschaft steht und nicht der Mensch.
Solange wenige reich und viele arm werden können, funktioniert das bestimmt, aber nicht auf Dauer!

Ich denke zwar auch, dass die Reichen die wahren Sozialschmarotzer sind. Ich finde die Aussage aber zu abwertend und sie es auch in Bezug auf Harz 4 Empfänger oder Niedriglöhner.

Wie leben nun mal in einer ungerechten Gesellschaft. Ich finde man kann das gut mit den ganzen Free to play Spielen der letzten Zeit vergleichen. Manche nennen die auch Pay to Win. Wenn man da Geld hat und es in das Spiel steckt kann man sich enorme Vorteile erkaufen. Hat man kein Geld wird man immer im Nachteil sein, es sei denn man steckt unrealistisch viel Zeit in solche Titel. Da geht auch der Spielspaß flöten und man deinstalliert das Spiel resignierend. Insbesondere in Spielen, wo man gegeneinander Antritt, z.B. in Shootern, habe ich manchmal den Eindruck, diese Spieler denken sie würden aufgrund ihrer Fähigkeiten so hohe Punktzahlen und Abschüsse erreichen. Dann noch zu meinen man wäre seines eigenen Glückes Schmied, im Spiel wie im richtigen Leben, ist nur noch blanker Zynismus, denn die die das sagen haben sich dieses Glück erkaufen können. Wenn man Geld hat, kann man es im realen Leben beispielsweise in seine Bildung investieren und bessere Schulen besuchen etc pp.

Jeden Tag hören wir es wieder. Es fehlen Jobs, die Menschen suchen Arbeit. Dem Punker ruft man “geh arbeiten!” hinterher, der eine Arbeitslose schämt sich heimlich und der andere prahlt bei RTL mit seinem täglichen Ausschlafen auf Kosten der Allgemeinheit. Die Parteien wollen alle “Vollbeschäftigung”, die Gewerkschaften sowieso und die Wirtschaft erpresst uns mit der Bedrohung, sie werde Arbeitsplätze abbauen, wenn wir uns nicht immer tiefer vor ihr bücken, denn ohnehin tun die natürlich alles nur, um Arbeitsplätze zu erhalten.
Natürlich. Nur darum geht es: Arbeitsplätze, Krieg ist Frieden, sozial ist was Arbeit schafft und die Freiheit Deutschlands verteidigt die Bundeswehr am Hindukusch. Und Arbeitsplätze sind den Konzernen das wichtigste. Orwell’s Neusprech. Alles nur reinste Propaganda.

Rund um “Arbeit” wimmelt es nur so von Mythen und Propaganda, wie wohl jeder weiß oder vermutet.
“Fördern und Fordern” z.B., also tüchtig bewerben, Eigeninitiative und immer tüchtig weiterlernen und qualifizieren. So ist es sicher kein Fehler, wenn man sich weiterbildet und spezialisiert, wenn man das möchte.
Aber davon werden die Arbeitsplätze ja nun nicht mehr. Aber Hauptsache ist wohl, daß die Arbeitslosen sich untereinander als Konkurrenten sehen, die man ausstechen muß im harten Kampf um die letzten Arbeitsplätze. Nur keine Solidarität, nur kein Nachdenken oder gar Umdenken. Jeden Tag steht es in der Zeitung, welches ruhmreiche Erfolgsunternehmen wieder Stellen abbaut und gleich daneben dann, was man von diesen arbeitlosen Parasiten erwarten muß, nämlich für 1 Euro arbeiten, sich permanent kontrollieren und schikanieren zu lassen von Behörden und Unternehmen, das geliebte Häuschen verkaufen und das frühere Leben mit sozialen Kontakten beenden, Aldi-Fraß und Fernsehen müssen reichen. In Deutschland muß keiner hungern. Vereinsamen, verblöden, verarmen, vergammeln vielleicht, aber nicht wirklich verhungern, also “Jammern verboten, undankbares, verwöhntes Pack!”. Und unsere Politiker und Wirtschftsbosse tun ja nun auch wirklich immer alles, um Arbeitsplätze zu schaffen, unermüdlich.

Das Wort “Arbeitslosigkeit” verspricht ja unterschwellig, daß es normal ist, Arbeit zu haben, man nur im Moment keine hat, aber bald wieder, hoffentlich. Aber das ist natürlich pure Propaganda. Die Automatisierung, der technische Fortschritt, aber auch die Verlagerung von Drecksarbeit in die 3. Welt (wo natürlich auch automatisiert wird, aber durch Billiglöhne weniger und natürlich ohne den Menschen je unseren Lebensstandart zu geben)… Vollbeschäftigung?
Da muß wohl erst wieder ein Weltkrieg her.

“Mit den modernen Produktionsmethoden ist die Möglichkeit gegeben, daß alle Menschen behaglich und sicher leben können, wir haben es stattdessen vorgezogen, daß sich manche überanstrengen und die anderen verhungern. Bisher sind wir immernoch so energiegeladen arbeitsam wie zu der Zeit, da es noch keine Maschinen gab; das war sehr töricht von uns, aber sollten wir nicht auch irgendwann gescheit werden?”
(“Lob des Müßiggangs”, Bertrand Russel 1872 - 1970, Professor in Cambridge, Oxford, London, Harvard und Peking. Mitglied der elitären “Cambridge Apostles”)

Es wird nie wieder “Arbeit für alle” geben können, solange Erwerbsarbeit weiter so Profitmaximiert und menschenfeindlich abläuft.Der Direktor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sagte dazu, daß “im Zeitraum von 1979 bis 1994 die Zahl der Abeitslosen in den G7-Staaten von 13 auf 24 Millionen angestiegen”, also fast verdoppelt, “nicht mitgerechenet die 4 Millionen Menschen, die die Suche nach einem Arbeitsplatz aufgegeben haben, sowie die 15 Millionen, die mangels anderer Möglichkeiten Teilzeitarbeit leisten”. Seitdem sind wieder zig Jahre rum, auch hier mit noch viel mehr Privatisierungen, Massenentlassungen, Agenda 2010 mit den Hartz-Gesetzen, etc.
Trotzdem wird noch immer so getan, als wenn “Vollbeschäftigung” das Ziel sein muß. Die Gewerkschaften werden nicht schlauer, die Parteien erst recht nicht. Dabei ist diese offen oder unterschwellig permanent wiederholte Propagandalüge nur unter enormen gesellschaftlichen Kosten (prekäre Arbeitsverhältnisse, Streß, Krankheit, keine Zeit für Kind, Hobby oder gar politischer oder gesellschaftlicher Engagements, etc.) und massiven Statistikbeschönigungen aufrechtzuerhalten.

Diese Gesellschaft basiert noch immer auf Erwerbsarbeit und das soll sich offensichtlich auf keinen Fall ändern.
Arbeit ist Sinnstiftend, “gesellschafts-organisierend”, disziplinierend.
“Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen!” sagt der “Liebe Gott” im dicken Märchenbuch und ohne den Faktor Lohnarbeit verliert die zunehmende “Diktatur des Kapitals” natürlich seine wichtigste Waffe.
Wer kontrolliert und steuert “uns” dann noch? Keine Religion, kein Kapitalismus…
Viviane Forrester fragt in ihrem Klassiker “Der Terror der Ökonomie” ganz richtig:
“Warum scheint man nicht einmal in Erwägung zu ziehen, sich den Erfordernissen der Globalisierung anzupassen, indem man übt, sich von ihr zu befreien, anstatt sie zu erdulden? Warum sollten wir nicht zunächst nach einem Modus der Umverteilung und des Überlebens suchen? Nach einem Modus, der nicht unbedingt auf Entlohnung für eine Beschäftigung basiert? Warum sollte man für die “Beschäftigung” des Lebens - die Beschäftigung der gesamten Menschheit - keinen anderen Sinn suchen oder besser noch fordern als die “Beschäftigung” der Gesamtheit der Menschen durch einige wenige - umso mehr, als sich das inzwischen als unmöglich herausstellt?”

“Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948, Artikel 23,
Absatz 1:
Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.
Absatz 3:
Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, ggfs. ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen.”

Aber auch wenn selbst ein milliardenschwere Unternehmer (Götz Werner, DM Drogeriemärkte) das bedingungslose Grundeinkommen propagiert und dabei ein viel selbstbestimmteres und gerechteres Menschenbild zeigt, dann horchen die interessierteren und wacheren der braven Bürger zwar auf.
Aber die alltägliche Propaganda (“Flexibilisierung, Deregulierung, Globalisierungsdruck, Arbeitsmarktreformen,…”), mit der Springerpresse, die allmächtige Bertelsmann-Stiftung und all die anderen täglich auf uns einpeitschen, erschwert massivst jede ansatzweise demokratische Diskussion und damit jede gesellschaftliche Weiterentwicklung.
Freie Presse, Meinungsfreiheit?
Privat vielleicht noch ein bißchen, aber ansonsten… Propaganda.

“Nicht mehr Qualarbeit und Schufterei steigern unseren Wohlstand, sondern intelligente Arbeitsvermeidung zugunsten höherer Produktivität. Das ist mit der herkömmlichen protestantischen Vorstellung von “Tüchtigkeit” schwer zu vereinbaren.”, schreibt der Dortmunder Professor Günter Moewes u.a. dazu, daß die Wochen- und Lebensarbeitszeit seit 150 Jahren Industrialisierung heute erstmals nicht weiter verkürzt sondern verlängert wird.

Wenn alle nur noch 30 Stunden arbeiten würden, dann gäbe es automatisch keine Arbeitslosen mehr, die Sozialversicherungen hätten keine Probleme mehr, die Menschen hätten mehr Zeit für ihre Kinder und Nachbarn, für Hobby und Politik, um über das Leben nachzudenken und in Ruhe was gutes zu essen, statt wieder nur eilige Tiefkühlpizza. Und wenn es dann noch ein Grundeinkommen gäbe, dann würde sich bestimmt niemand zu viel Streß, Schikanen oder zu wenig Lohn gefallen lassen. Und dann hätte jeder auch genug Muße, mal darüber nachzudenken, wie eine gerechte Gesellschaft wirklich aussehen könnte und ob so ein Grundeinkommen nicht vielleicht doch nur die bestehenden Besitzverhältnisse zementiert, usw usw…
Ist wohl alles keine besonders verlockende Aussicht für die Mächtigen und Reichen und ihre Handlanger und Erfüllungsgehilfen in Bertelsmann-Stiftung und Lobbyverbänden, in Politik und Medien, also geht es einfach weiter mit all den Propagandalügen…

“Wir brauchen und wollen für die Menschen unbedingt wieder Vollbeschäftigung!” ?
Der Kapitalismus wird wohl kaum Vollbeschäftigung dulden, da sonst die Löhne steigen und die Machtposition der Arbeitnehmer zunimmt. Arbeitszeitverlängerung, Einwanderung (gerne illegal und schikanös), verschärfte Automatisierung, “Globalisierung”, etc… immer her damit, alles hilft.
“Die Demografie läßt uns keine Wahl!” ?
Immer weniger Junge, die für immer mehr alte schuften müssen, und deshalb länger und mehr arbeiten müssen?
Wenn das so wäre, dann dürfte es ja wohl kaum noch Jugendarbeitslosigkeit geben.
“Wachstum schafft Arbeit!” ?
Seit 1965 ist sowohl das Bruttoinlandsprodukt als auch die Arbeitslosigkeit synchron und parallel angestiegen. Offensichtlich kann steigendes Wirtschaftswachstum langfristig die Arbeitslosigkeit überhaupt nicht kompensieren.
Durch einen Trick der Propaganda macht man uns aber etwas anderes glauben:
Sie stellen die Arbeitslosigkeit nicht dem realen BIP gegenüber, sondern nur dessen Veränderungen zum Vorjahr. Man vergleicht also die konkreten Arbeitslosenzahlen mit einer fiktiven mathematischen Ableitung des Wirtschaftswachstums.
Wenn man jetzt in der Grafik die Bandbreite der Arbeitslosigkeit (zwischen 0,27 und 5,04 Mio) der Bandbreite des abgeleiteten prozentualen Wirtschaftswachstums (zwischen 2,7 % und 8,0 %) angleicht, dann sieht die Grafik wie geünscht aus.
Also, wenn ich in einem Jahr 1000 Platten verkaufe und im nächsten 1100, dann habe ich 10% Wachstum. Wenn ich im folgenden 1150 Platten verkaufe, dann habe ich weniger Wachstum, also ein “sinkendes Wirtschaftswachstum”.
Dabei sinkt überhaupt nichts, ich habe mehr als vorher verkauft!
Schon ein Naziminister sagte einst: “Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe”.
Propaganda eben… und so weiter und so fort.

Wie gehabt:
“Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glauben - wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten - dann ginge die Lüge in die Geschichte ein und würde Wahrheit.” - George Orwell in ‘1984’

Und so werden wir weiter alle gehetzt und klein gehalten. Die einen müssen immer mehr für immer weniger Lohn arbeiten, die übrigen müssen sich immer weiter jeglichen Willen und Würde brechen lassen in dem aussichtlosen Kapf, doch noch Arbeit zu bekommen und damit vielleicht gesellschaftliche Lebensberechtigung. Und vielleicht sogar genug Geld, um ein bißchen von dem zu kaufen, was einen Menschen heute und hier erst zu einem richtigen Menschen macht. Anpassung, Konsum, Mitlaufen, Oberflächlichkeit, ewig unerfüllte Suche nach wirklichem Glück.
Es sei denn, immer weniger machen da mit und entzaubern die Mythen… “Arbeit macht frei”… Würde, Eigenverantwortung, Erfolg, Wohlstand, Sinn des Lebens; ausgerechnet die knechtende Arbeit soll das leisten können, und NUR sie? Wenn die Welt immer reicher und dabei ihre Menschen (fast alle) immer ärmer werden, dann scheint noch viel möglich, dann gibt es noch viel “Optimierungsbedarf” und “Reformstau”…
Ernstzunehmende Diskussionen der Herren Politiker zu Themen wie Grundeinkommen, Arbeitszeitverkürzungen, internationale Steuern, gerechter Welthandel etc. würden ja schon viel helfen, wieder auf einen vernünftigeren Weg zu finden, der in den 60ern und 70ern mal andeutungsweise versucht wurde einzuschlagen.
Her mit dem besseren Leben !

Vasco, Plastic Bomb #64
Albrecht Müller, "Die Reformlüge"
Arbeit FAIRteilen, attac

[video]http://www.youtube.com/watch?v=LihSY9TSNks[/video]
[video]http://www.youtube.com/watch?v=NjYeGZgNvkE[/video]

Ich bin Bereich des BGE gespaltener Meinung, Natürlich wäre es schön in einer Welt leben zu können in der ich nicht arbeiten muss. In der es für jeden Bürger eine finanzielle Basis gäbe, die ihm ein menschenwürdiges bescheidenes, selbstbestimmtes Leben erlaubt. Eine Welt in der alle im Wohlstand leben, in der es keine Armut mehr gibt und keinen Zwang. BGE ist noch kein Sozialismus. Marktwirtschaft kann es auch mit BGE geben. Es werden auch nicht plötzlich alle Menschen arbeitslos sein, “um sich in der sozialen Hängematte auszuruhen”. Ich werde weitherin arbeiten gehen. Vielleicht würde ich sogar etwas eigenes aufbauen. Es ist keine Gleichschaltung von Menschen, sondern das konsequente Durchsetzen von Recht, welches für alle Menschen gilt. Deswegen würden das bedingungslose Grundeinkommen auch alle bekommen (auch die Reichen). Ob diese Welt möglich ist, steht auf einem anderen Blatt. Es gibt da sehr schöne Vorträge von Ralph Boes.

[video]http://www.youtube.com/watch?v=cQqkUKzXehY[/video]

Ich würde zum BGE erstmal Jain sagen. Ich bin da noch sehr unentschlossen. Ein BGE auf Grundlage dieses zinsbasierten Geld-/Finanzsystems wird ein Katastrophe führen. Ein BGE welches der Staat verwaltet, ist eine Gefahr für die Freiheit, weil der Staatsapparat dies für seine Zwecke missbrauchen kann (z.B. die Partei die das höchste Grundeinkommen propagiert, wird gewählt). Ein BGE welches sich nicht finanziert, führt zur Armut. Ein BGE welches durch ein undurchsichtiges Steuerssystem wie heute finanziert wird, läuft ins Leere (Ein Ansatz zur Lösung wäre Konsumsteuer). Ein BGE kann dazu führen, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland in Gefahr gerät, weil Unternehmen alle ins Ausland abwandern, da man dort immernoch Lohnsklaven hat. Und vieles mehr. Ich bin sehr vorsichtig, wenn die PDS das BGE fordert. Denn die wollen den Sozialismus. Ich bin auch vorsichtig, wenn Bankenvertreter das BGE fordern. Die wollen nämlich verschuldete Staaten. All diese Gefahren bestehen natürlich.

Ich persönlich würde erstmal ein System im Sinne der Freiwirtschaft befürworten. So ähnlich wie die Partei der Vernunft es propagiert. Aber wenn ein BGE wirklich möglich und es auch auf gerechte Weise finanzierbar ist, warum sollten wir es dann nicht einführen?

Deswegen würden das bedingungslose Grundeinkommen auch alle bekommen (auch die Reichen).

Das ist nur bedingt richtig. Es gibt da aber auch verschiedene Modelle glaub ich.

Wer sich wirklich dafür interessiert, sollte sich einmal die Zeit für diesen Film nehmen:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=gGhcbD_0L2U[/video]
Das ist extra schon die gekürzte Fassung, den kompletten Film gibt’s hier:
http://www.youtube.com/watch?v=XqJjWe1QeUY

Das ist nur bedingt richtig. Es gibt da aber auch verschiedene Modelle glaub ich.

Bedingungslos heißt, an keine Bedingung geknüpft. Deswegen würden auch Reiche, dieses Grundeinkommen bekommen. Aber je reicher Du wirst, desto bedeutungsloser würde so ein Grundeinkommen für Dich sein. Wenn das nur bedingt richtig wäre, dann wäre ja schon eine Bedingung gegeben. :wink: