Der Unrechtsstaat DDR

Jetzt verstehe ich, warum ExtraKlaus hier so eine Welle gemacht hat. Das ist ja kaum auszuhalten…

Und trotz des Standards waren Millionen Menschen glücklich und zufrieden.

Du hast vergessen zu erwähnen, dass das eine repräsentative Studie unter Montagsdemonstranten ergeben hat. :wink:

Nach dem Maßstab sollten wir übrigens dringend mal was im Vatikan ändern, wenn die so weiter machen werden da niemals so viele glücklich werden, Skandal!

Warum ist das neoliberale Herrschaftssystem so stabil? Warum gibt es kaum Widerstand dagegen? Trotz einer immer größer werdender Schere zwischen Reich und Arm? Für eine Erklärung ist es wichtig zu verstehen, wie die unterwerfende Macht heute funktioniert.

Übrigens: An der EU-Außengrenze starben in 20 Jahren ca. 8200 Menschen, Frontex bedroht täglich das Leben der Flüchtlinge. Und auch in der BRD gehört das Niederknüppeln von Demonstranten zum politischen Alltag. Das nimmst du doch auch in Kauf.

Die Sieger schreiben eben die Geschichte und wer die materielle Macht hat, hat die geistige, bestimmt die „herrschende Meinung“. 2009 gaben 57% der Ostdeutschen in einer Umfrage an, dass sie in der DDR trotz einiger Probleme gut leben konnten. 57% der Ostdeutschen verteidigen die DDR, weil deren Lebensgrundlage in der DDR schlicht besser war als jetzt in der BRD.

In den Artikeln 27 bis 29 der Verfassung der DDR war die Meinungs- und Versammlungsfreiheit geregelt. Militaristische und revanchistische Propaganda, Kriegshetze und Bekundung von Glaubens-, Rassen- und Völkerhass z.B. waren verboten, es gab also Einschränkungen. Privat konnte man doch erzählen, was man wollte. Die DDR-Bürger waren übrigens auch gewohnt, ohne Nachteile befürchten zu müssen, öffentlich in Belegschaften, Gewerkschaften oder Parteiversammlungen die Führung oder Funktionäre zu kritisieren.

Welche Chancen denn? Der blühende Osten? Die Chance auf Arbeitslosigkeit, Niedriglohn und Krieg? Teure Gesundheit? Scheiß Bildung? Rassismus und Hetze gegen sozial Schwache? Welche Chancen denn konkret?

Linke und Grüne sind genauso keine Opposition zum Kapitalismus wie die Republikaner in den USA. Was im Kapitalismus unter Opposition verbucht wird, ist nichts weiter als der demokratische Streit unter den Kapitalfraktionen um den besten Weg für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Davon ab sieht man am NSA-Fall, dass totale Überwachung das Ziel eines jeden Staates ist und nach bestem Wissen und Gewissen auch von jedem Staat praktiziert wird.

Bloß die kapitalistischen Staaten können tun, was sie wollen, das interessiert die meisten einfach nicht. Die Bundesregierung könnte morgen anordnen alle Schwarzen in Deutschland zu ermorden, sie tät’s ja doch nur für die Freiheit und das Menschenrecht. Die BRD und USA führten und führen etliche Angriffskriege, unterdrücken ganze Nationen, kooperieren mit autoritären Staaten, betreiben hoch organisierte Überwachung, finanzieren Terroristen, betreiben Sozialabbau usw. usf. - das ist euch doch alles scheißegal, solang ihr alle 5 Jahre mit einem Kreuz zustimmen dürft regiert zu werden. Das sind alles keine Argumente gegen die BRD. Wenn aber in der DDR ein Demonstrant niedergeknüppelt wurde (Caeshijque), dann ist euch -das allein- Argument genug gegen die ganze DDR.

Hallo, bin auch noch da.

@partizipator

Hat man mal untersucht wieviele aus der SED in die CDU oder FDP gewechselt sind?

1989 möglicherweise Betrug die Mitgliedszahl der SED 2,3 Millionen. Im Jahre 1991 zählte die PDS noch etwas über 173.000 Mitglieder (aktuell knapp 64.000). Die Partei verlor also im Zuge der Wiedervereinigung über 90% ihrer Mitglieder, v.a. übrigens Arbeiter und Bauern, die froh waren nicht mehr wie im „Arbeiter- und Bauernstaat“ am Monatsende zum Chef berufen zu werden und sich fragen zu stellen wie: „Möchten Sie nicht in die SED eintreten?“, „Warum sind Ihre Kinder eigentlich nicht in der FDJ?“, „Möchte Ihr Jüngstes nicht gerne zu den Jungpionieren?“, „Die DSF organisiert eine Reise in die Sowjetunion. Möchten Sie nicht für xx Mark Mitglied in der DSF werden?“ oder „Sind Sie gar nicht in der Gewerkschaft?“, häufig eingeleitet von einem Satz wie: „Ich höre Sie sind auf Wohnungssuche.“

Soll man nun von diesen Menschen erwarten, dass sie, wenn sie tatsächlich das erste Mal in ihrem Leben frei über ihre Parteimitgliedschaft bestimmen dürfen, trotzdem gefälligst in der SED/PDS zu bleiben haben oder apolitisch und parteilos sterben sollen? Ich weiß nicht wie viele aus der SED austraten und dann zur CDU, der FDP oder einen anderen Partei gingen. Aber die Menschen in der DDR gingen auch auf die Straßen um gerade das Recht zu erkämpfen genau dies tun zu dürfen!

In der SED/PDS (und heute durchaus noch Linkspartei) blieb der harte Kern der Systemanhänger zurück. Mit zunehmender Zeit werden diese selbstverständlich weniger. Bedenkt man allerdings, dass die LINKE v.a. in den s.g. Neuen Bundesländern stark ist und sie die Rentnerpartei schlechthin ist (schlägt diesbezüglich sogar meine CDU, Respekt!), sind da natürlich noch viele alte Genossen. Da muss man sich nicht wundern, warum es bis 2001 brauchte bis man sich vom Mauerbau distanzierte (damals gegen den Willen einer gewissen S. Wagenknecht) und man sich heute – 2014! - schwer tut die DDR als Unrechtsstaat zu sehen.

Was ist verwerflicher als Ex-DDR-Bürger der DDR nachzutrauern oder als Wessi die DDR zu glorifizieren?

Ist beides gleichermaßen fragwürdig. In der Linkspartei findet sich bekanntlich das Eine wie das Andere wider. Für jemanden wie mich, der im Osten geboren ist und lebt stellen sich immer wieder die Nackenhaare auf, wenn aus der Linkspartei ein DDR-Nostalgiker mir erklärt die Extremisten in seiner Partei säßen ja im Westen. Der liefert mir in einem Fünf-Minuten-Gespräch zwei gute Gründe einen großen Bogen um seine Partei zu machen und rafft es selbst nicht mal.

Ich glaube das ältere Leute immer dazu neigen, zu behaupten früher sei alles besser gewesen und man verklärt halt Sachen. Obwohl man das politische Regime mit Mauerschützen und Ermordungs- und Foltergefägnissen, Totalüberwachung und Bespitzelung und Medienzensur mal zurseite schiebt […]

Ich weiß, dass der Satz noch weiter geht und verstehe auch, was du meinst. Trotzdem: Bemerkenswert, wenn jemand das beiseiteschieben kann! Wir reden nicht davon, dass früher alle einen vernünftigen Haarschnitt hatten, die Züge pünktlich fuhren und alles höchstens Dreifuffzich kostete, sondern wir reden von einer Diktatur – von einem Unrechtsstaat! Und an dieser Stelle darf Nostalgie durchaus mal hinterfragt werden.

[…] und sich andere Aspekte des Alltags anschaut: wirklich jeder ein Dach über dem Kopf, eine warme Wohnung, etwas zu Essen und einen Job hatte.

Wenn das alles wirklich so toll war, frage ich mich, warum diese ganzen diktatorischen Instrumente, die du weiter vorne beschreibst, überhaupt nötig waren. Warum liefen einem denn die Bürger weg? Warum hat sich der SED-Staat, im wahrsten Sinne des Wortes, einmauern müssen? Vielleicht weil das Leben eben doch nicht so toll war wie manche es nostalgisch-verklärt in Erinnerung haben?

Jeder hatte ein Dach übern Kopf? Hast du dir die Bruchbuden in der DDR einmal angeschaut? Jahrzehnte lang wurde nichts investiert! Ein Problem, das sich quer durch den sozialistischen Alltag zog. Irgendein Genosse kam Anfang der 50er-Jahre auf die (un-)glorreiche Idee die Mietpreise rückwirkend auf den Stand von 1936 einzufrieren. Wohnungen gab es daher bis in die 80er-Jahre hinein für wenige Mark. So sahen die asbestverseuchten Buden allerdings dann auch aus! Kommunale Wohnungsverwaltungen (KWV), so hießen die VEB, die in der DDR die Rolle der Vermieter übernahmen. KWV stand im Volksmund nur für „kann weiter verfallen“.

Dazu kam ein massiver Wohnungsmangel. Noch Erich versprach 3 Millionen neue Heime bauen zu lassen. Als etliche Jahre später die dreimillionste Wohnung feierlich eingeweiht wurde, stellte sich später heraus, dass die fleißigen Arbeiter der DDR zu diesem Zeitpunkt gerade mal eins-komma-irgendwas Heime fertiggestellt hatten. Warm waren die Buden nur, wenn sie auch eine brauchbare Heizung hatten…

Essen ist ein gutes Thema: Ebenfalls Anfang der 50er beschloss ein Genosse, vielleicht wieder derselbe, „Im Sozialismus gibt es keine Inflation!“. Ein Brötchen, das in den 50ern 5 Pfennig kostete, kostete in den 80ern immer noch 5 Pfennig. Naja, was heißt „kostete“? Sagen wir mal es wurde weiterhin für 5 Pfennig verkauft. In der Produktion kostete es mittlerweile ein Mehrfaches des Verkaufspreises. Oder ums noch deutlicher zu machen: Wenn ein Wärter morgens bevor er seinen Dienst in Berlin-Hohenschönhausen antrat (Hauptsache ein Dach übern Kopf und einen Job) sich ein Brötchen kaufte, musste sich die ohnehin pleite DDR verschulden, um das Geld zu haben, die Subventionen aufrecht zu erhalten, die notwendig waren.

Welcher Mensch, egal wie nostalgisch, sehnt sich nach diesem Schwachsinn bitteschön wieder zurück?

In der DDR gab es eine hohe versteckte Arbeitslosigkeit, die durch die fehlenden Investitionen befördert wurde. Aber investieren konnte die SED ja nicht, da das ohnehin knappe Geld u.a. für Lebensmittelsubventionen draufging, bedingt durch diesen ideologischen Inflationsstopp-Quatsch.

Dass ein durchschnittlicher DDR-Bürger 40+ Stunden die Woche malochen musste (die Betonung liegt auf musste), letztlich aber auch keinen höheren Lebensstandard als ein Sozialhilfeempfänger im Westen hatte, sei nur am Rande erwähnt.
Die Renten im realexistierenden Sozialismus waren erbärmlich niedrig. Heute wird sich über Riester aufgeregt. Die SED bot bereits Anfang der 70er eine Zusatzrente an. Dafür musste natürlich immer kräftig eingezahlt werden. Liebe LINKE, statt euch heuchlerisch über zu niedrige Renten im Osten aufzuregen, zahlt den Bürgern, die in eure Kassen zu DDR-Zeiten einzahlten doch einfach mal ihre zustehende Rente aus! Aber ihr braucht das Geld wahrscheinlich dringender für Parteifusionen und Umbenennungen.

Gott sei Dank musste niemand im SED-Staat lange von der mickrigen Rente leben, lag doch die Lebenserwartung, trotz des angeblich so tollen Gesundheitssystems (tatsächlich nur ein Mythos), unter der im furchtbar kapitalistischem Westen.

Nochmal die Frage: Wer will das, um Gottes Willen, ernsthaft zurückhaben?

Abschließend noch zum Thema Vermögensverteilung: In der DDR besaßen 20% der Genossen 80% des Volksvermögens. Das ist, zugegeben, ein besseres Verhältnis als im Westen. Aber auch nur knapp.

Das alleine rechtfertigt nicht eine Diktatur zur glorifizieren, erklärt aber vielleicht im Ansatz was hinter so Aussagen steckt. Am Ende vielleicht der Wunsch das es ein einfacheres Leben im Kapitalismus geben sollte.

Natürlich rechtfertigt das nicht eine Diktatur zu glorifizieren, schon alleine deshalb nicht, weil’s nicht stimmt, was nostalgische Erinnerungen häufig so an sich haben.

Liebe Genossinnen und Genossen,

heute, am 03.10.2014 beherrscht Fernsehen und Presse die „Abrechnung“ mit der
DDR.

Bei mir steht du hast den Beitrag am 04.10. gepostet. Immer diese Ewiggestrigen. :ugly

@Scheol

Wenn DIE LINKE die Nachfolgepartei der SED ist, dann ist die CDU die Nachfolgepartei der NSDAP.
Sicher ist DIE LINKE alles andere als sympathisch. Sie ist aber auch nicht weniger sympathisch als z.B. die SPD.
Im Scheiß-O-Meter rangieren momentan alle Parteien gleichauf. Bis auf die Grünen. Die haben dort Führungsspitze.

In meinem persönlichen Scheiß-O-Meter rangierst du momentan auch ganz weit oben. Da ich weiß, dass du eigentlich intelligent bist, lass dir eines gesagt sein: Dauer-Polemik nutzt sich wahnsinnig schnell ab. Nicht böse gemeint.

NSDAP-Mitglieder gab es in allen Parteien, und das nicht zu knapp. Gerade die SED kann da ein Lied von singen:

Hier ein Artikel des SPIEGEL: Für ehrliche Zusammenarbeit - DER SPIEGEL

Es gibt in Deutschland ganz andere Parteien, wie die DKP, die sich gebildet hat, nachdem die KPD verboten wurde.
Ich glaube, die echten Radikalen suchen sich andere Parteien, als so eine Spaßnummer.

DIE LINKE arbeitet eng mit der DKP zusammen, Mitglieder kamen über Listen der Linkspartei in Landtage, es wird in Kooperation ein „Kulturzentrum“ betrieben und gemeinsam Konferenzen abgehalten.

Dass die DDR scheiße war, braucht man ja auch nicht immer gesondert hervorheben.

„Die DDR war scheiße!“ liest sich in einem Koalitionsvertrag zu forsch. Darum verwendet man den Ausdruck „Unrechtsstaat“. Die SPD hält es für notwendig diese Tatsache sehr wohl gesondert hervorzuheben – zu recht, wenn man sich die Reaktion der Linkspartei anschaut.

Es geht doch nun gar nicht darum, die Bürger der DDR Unrecht zu unterstellen, wie es DIE LINKE versucht darzustellen. Es ist nicht die Rede von einem Unrechtvolk. Was die SED-„Nachfolgepartei“ versucht, ist den Menschen im Osten einzureden: „Kritik am System der DDR ist Kritik an euch Bürgern!“ Das ist aber Blödsinn! Kritik am System der DDR hat einen ganz anderen Adressaten. Wie lautet denn ein gängiges Synonym für DDR? Richtig, SED-Staat!

Die SPD legt keinen Wert darauf mit der Aufnahme des Ausdrucks „Unrechtstaat“ in einem potenziellen Koalitionsvertrag gegen Ex-DDR-Bürger zu versichern, oder gar deren Alltagsleben während der sozialistischen Diktatur anzugreifen, sondern zu überprüfen ob DIE LINKE tatsächlich aus ihren Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und sich vor allem vom SED-Terror (darauf bezieht sich „Unrechtstaat) distanziert.

Wenn selbst ein eher gemäßigter Gregor Gysi damit ein Problem hat, sagt das sehr viel über das Verhältnis der Linkspartei zur DDR und SED-Vergangenheit aus. Gerade von Gysi, der einst zum Boykott der Jungen Welt aufrief, weil diese zum Jahrestag des Mauerbaus sich für selbigen bedanke (und für Hohenschönhausen usw.), tut sich nun plötzlich schwer, einen Unrechtsstatt auch als solchen zu betiteln.

Die Genossen haben es nie überwunden, dass ihr sozialistischer SED-Staat, in dem sie alle Macht innehatten, gnadenlos scheiterte und sie nun als Partei in zweiter Reihe in der verhassten BRD in BRD-Parlamenten sich mit BRD-Gesetzgebung auseinandersetzen müssen.

Die Genossen sollten nicht nur den Mauerbau verurteilen, sondern sich auch mal daran erinnern, warum sie überhaupt hochgezogen wurde. Und wenn sie das ehrlich und ausführlich getan haben, sollen sie mir nochmal was von den Segnungen des Sozialismus erzählen.

@menag

Die CDU gab es doch im Osten! Okay, sie war gleichgeschaltet, aber es gab sie xD!

Die Ost-CDU war sogar die einzige Partei, die echte Oppositionsarbeit leistete…bis sie dann sehr schnell gleichgeschaltet wurde. Das führte dazu, dass sie in West-Berlin ein Exilbüro eröffnete um z. Bsp. politisch Verfolgten bei der Flucht aus der DDR zu helfen.

@hans_wurst

Millionen haben im Osten gerne gelebt.

Und trotz des Standards waren Millionen Menschen glücklich und zufrieden.

Darum hat sich die SED ja auch genötigt gefühlt eine Mauer hochzuziehen, Grenzen dicht zu machen und massenhaft Ausreisebeschränkungen/-verbote zu erlassen…weil die Menschen da so gerne gelebt haben. Dass die DDR die zweithöchste Selbstmordrate der Welt hatte, sei hierbei nur ergänzend erwähnt.

Nun zu sagen, alles war Scheiße und deren Lebensleistung abzuwerten ist genauso ein Schlag in deren Gesicht.

Die Lebensleistung der DDR-Bürger steht nicht im Fokus, sondern die Regierungsleistung der SED. Dass DIE LINKE, unter welcher Bezeichnung auch immer, seit 25 Jahren versucht beides gleichzusetzen, ist taktisch clever, aber auch perfide.

So einfach kann man sich das machen. Andererseits wurde im Westen ein enormer Aufwand betrieben Fachkräfte der DDR abzuwerben, die Bevölkerung zu zersetzen oder Spionagetätigkeit über die Grenzgänger zu entfalten. Westberlin und das Ostbüro der SPD spielen hierbei eine ganz besondere Rolle.

Und jetzt wird der eine Grund (von mehreren) Fachkräfte zu sichern von dir und anderen Ewiggestrigen derart umgedeutet, dass die Grenze angeblich ausschließlich deswegen befestigt wurde, weil sonst 16 Mio. Deutsche übergelaufen wären. Das dient deiner reaktionär-dummen Propaganda, so einfach ist das aber nicht.

[QUOTE=Danzig;379796]In meinem persönlichen Scheiß-O-Meter rangierst du momentan auch ganz weit oben. [/QUOTE]

Ja klar. Weil du alles andere einfach ignoriert hast und reaktionär bist.

[QUOTE=Danzig;379796]NSDAP-Mitglieder gab es in allen Parteien, und das nicht zu knapp. Gerade die SED kann da ein Lied von singen:[/QUOTE]

Auch das ist mir bekannt. Sagt dir das Wort “Beispiel” etwas? Oder “Veranschaulichung”?

[QUOTE=Danzig;379796]Mitglieder kamen über Listen der Linkspartei in Landtage, es wird in Kooperation ein „Kulturzentrum“ betrieben und gemeinsam Konferenzen abgehalten.[/QUOTE]

Damit sind sie ja gleichauf mit den Grünen, die einen sehr starken, kommunistischen Flügel hatte bzw. hat.
Aber die sind als Koalitionspartner gut genug oder was?

[QUOTE=Danzig;379796]„Die DDR war scheiße!“ liest sich in einem Koalitionsvertrag zu forsch. [/QUOTE]

Ein Koalitionsvertrag ist auch in diesem Forum nicht mein Ziel.
Kontext verloren gegangen?

[QUOTE=Danzig;379796]sondern zu überprüfen ob DIE LINKE tatsächlich aus ihren Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und sich vor allem vom SED-Terror (darauf bezieht sich „Unrechtstaat) distanziert.[/QUOTE]

DIE LINKE setzt sich auch noch aus der WASG und Teilen der SPD zusammen.
Nicht nur aus ehemaligen SED-Mitgliedern.

[QUOTE=Danzig;379796]Gerade von Gysi, der einst zum Boykott der Jungen Welt aufrief, weil diese zum Jahrestag des Mauerbaus sich für selbigen bedanke (und für Hohenschönhausen usw.), tut sich nun plötzlich schwer, einen Unrechtsstatt auch als solchen zu betiteln.[/QUOTE]

Gysi ist alles andere als gemäßigt, da er eine Vergangenheit hat, die er mit allen Mitteln von der Öffentlichkeit fernhalten will.

[QUOTE=Danzig;379796]Und wenn sie das ehrlich und ausführlich getan haben, sollen sie mir nochmal was von den Segnungen des Sozialismus erzählen.[/QUOTE]

Der Sozialismus kann getrennt von der DDR betrachtet werden.
Deutschland ist zu einem guten Stück sozialistisch. Die DDR war eine Diktatur und der Sozialismus an sich strebt nicht nach einer solchen. Ich bin absolut kein Fan vom Sozialismus, aber zu behaupten, die DDR sei ein Synonym dafür, ist Bullshit.

@Mels

Das dient deiner reaktionär-dummen Propaganda,

Ich finde es witzig, wenn ausgerechnet jemand, der die DDR verteidigt und sprachlich sowie ideologisch zwischen Stalin und Ulbricht hängen geblieben ist, einen anderen reaktionär-dumme Propaganda vorwirft. Du hast in diesem Forum schon original DDR-Propaganda-Material aus einer stalinistischen Seite gepostet um deine Ansichten zu bekräftigen, aber unterstellst mir Reaktionismus und Propaganda? :ugly

Also grundsätzlich hat Danzig viel Wahres gesagt. Steht außer Frage. Trotzdem frage ich mich, warum er nicht erstmal vor seiner eigenen Tür fegt, statt immer wieder beim Thema Linkspartei/DDR.
Was nur tw. stimmt ist die Wohnsituation insbesondere zum Ende der DDR. Dass diese Situation aber genau wieder entstanden ist (falls sie je weg war), scheint hier niemanden zu interessieren.
Auch die Armutssituation der Rentner ist mit der heutiger Rentner durchaus vergleichbar, wenn es heute nicht noch drastischer ist.
Auch ist zu erwähnen, dass im Osten die Linkspartei ein Altersproblem hat, ja, aber es insbesondere in dichtbesiedelten Regionen genau umgekehrt ist.
Die Entnazifizierung war im Osten deutlich gründlicher, falls man in der BRD überhaupt mal so etwas durchgeführt hat.
Das Bildungssystem war deutlich besser, allgemein die Jugendförderung, abgesehen von sehr schwarzen Flecken, war der heutigen um Längen voraus. Die von Danzig genannten Verteilungszahlen, sind heute genauso weit weg und eben nicht, nahe dran.

Dass die Suizidrate ein wichtiger Indikator ist, will ich nicht abstreiten. Aber dann schauen wir doch mal in den fernen fernen Osten Richtung Japan/Korea, wie es da aussieht…Warum die Grenzen dicht gemacht wurden, kann ich nicht verstehen. Entsprechend ist die Regierungsleistung der SED erbärmlich. Aber die SED ist eben NICHT die DDR. Und wenn man von der DDR spricht, spricht man in erster Linie von Allem. Dass eine große Menge von Menschen von Bananen, Opel und co träumten und deshalb in die BRD wollten, steht außer Frage. Genauso außer Frage steht, dass es widerlich ist, dass sie nicht gelassen worden. Das ist UNRECHT. Genauso wie der Zwang zur Parteizugehörigkeit und die Höherstellung der politischen Kaste. Ist die DDR aber deswegen ein Unrechtsstaat? Und dann die vergleichende Frage zur USA. Warum waren die USA es nicht?

[QUOTE=hans_wurst;379810]Die Entnazifizierung war im Osten deutlich gründlicher, falls man in der BRD überhaupt mal so etwas durchgeführt hat.
[/QUOTE]

[QUOTE=hans_wurst;379810]Aber die SED ist eben NICHT die DDR[/QUOTE]

Hör einfach auf. Du machst es nur noch schlimmer. Wie wäre es, wenn du erstmal mehr im Geschichtsunterricht aufpasst?

@hans_wurst

Würdest du Danzig darin zustimmen, dass die DDR ein Unrechtsstaat war?

Wie schon vorher erwähnt bin ich da zweigeteilt. Grundsätzlich politisch gesehen aber klar ja.

also wenn hier DDR-Verherrlichung und SED-Propaganda unsanktioniert stehen bleiben darf, bin ich mal gespannt wie lange ein Beitrag Bestand hat, der Mein Kampf zitiert.

Auch die Armutssituation der Rentner ist mit der heutiger Rentner durchaus vergleichbar, wenn es heute nicht noch drastischer ist.

Das Bildungssystem war deutlich besser, allgemein die Jugendförderung

es war vieles gut und sogar einiges besser

Millionen Menschen glücklich

dass wir heute gravierende Probleme haben, die es damals nicht gab.

ich geb dir ja recht, die DDR war schon eine geile Sache, aber lassen wir dabei bitte nicht unter den Tisch fallen wer hier die Autobahnen gebaut hat und Millionen Arbeitsplätze für das deutsche Volk schuf :wink:

Die waren Glücklich und zufrieden, weil sie sich arrangiert haben, mit dingen, die sich nicht ändern ließen. Oder um es anders zu sagen: Die waren Trotz DDR glücklich, und nicht wegen der DDR

Aha, welche Wahrheit sollte man in der Öffentlichkeit nicht sagen? „Ich möchte gerne eine Banane essen!“?

Ja genau. Alle Leute die in Hohenschönhausen oder Bautzen im Gefängnis saßen da, weil die gesagt haben das die gerne eine Banane hätten. Sag mal gehst noch?

In den Achtziger Jahren wollte die Stadt Eisenhüttenstadt eine Partnerstadt im Westen. Dafür hatte die örtliche SED Führung aus grünes Licht aus Berlin bekommen. Bei einem Besuch der Delegation im Westen hat einer der SED Funktionäre (und als SED Funktionär war er ja schon Privilegiert) in Tagesschau Kameras gesagt, das er denkt, das besuche von Eisenhüttenstädter dort bald möglich sein werden. Wieder zurück in der DDR hat der dafür richtigen Ärger bekommen, inklusive Stasi verhöre und dazu gehörender Untersuchungshaft.

Vielleicht solltest du dir mal den Film: „Das Leben der anderen“ ansehen

Aha und warum sind heute so viele unglücklich? Es gibt auch in der BRD Millionen Menschen, die unglücklich sind und das wegen der BRD und nicht trotz.
Wieviel Millionen saßen nochmal in Bautzen? Dass das politische System Scheiße war, steht doch gar nicht zur Debatte.

Aha und warum sind heute so viele unglücklich?

Genau richtig, damals als die Autobahnen gebaut wurden haben die Leute auch gelacht und geweint vor Freude, gut die paar Juden fanden es vlt nicht so lustig aber das waren jetzt wirklich nicht viele

[QUOTE=hans_wurst;379826]Wieviel Millionen saßen nochmal in Bautzen?[/QUOTE]

Sag mal sind bei dir mittlerweile alle Sicherungen rausgeflogen? Spinnst du eigentlich jetzt vollkommen? Tu uns allen einen Gefallen und halt doch ein einziges Mal den Rand wenn du ganz offensichtlich keine Ahnung hast wovon du redest.

So einen geschichtsverzerrenden Bullshit will ich hier nicht mehr sehen! Irgendwann reichts auch mal!

Aha. Weil ich nicht weiß, ob es in Nordkorea nicht vielleicht auch positive gesellschaftliche Errungenschaften gibt, darf ich nicht über das Leben in der DDR urteilen? Das macht natürlich Sinn.

Wessen Lebensleistung mache ich dadurch kaputt, dass ich die DDR als Unrechtsstaat bezeichne? Die größte Leistung der Menschen in der DDR war das Aufbegehren gegen den Unrechtsstaat, der sie gefangen hielt.

Asche über mein Haupt, aber an dieser Stelle bringe ich einfach mal Wikipedia in’s Spiel. Zensur in der DDR. Und da fängst du wirklich mit Bananen an?

Natürlich kommst du zu genau dem Schluss, sonst würdest du die negativen Aspekte nicht so in den Vordergrund stellen. :roll:

Du scheinst da was zu verwechseln. Die Leute fliehen nicht aus Europa, sondern nach Europa. Dass hier alles gold ist, was glänzt, habe ich auch nicht gesagt. Ich bin übrigens schon auf zahlreichen Demonstrationen gewesen und einer Niederknüppelung bisher erfolgreich entgangen. Verrückt, nicht wahr? Und was ich wofür in Kauf nehme, das lass mal meine Sorge sein.

Die Sieger sind auf lange Sicht die Menschen in den neuen Bundesländern. Nicht der Westen, der es dem doofen Osten mal richtig gezeigt hat. :roll:

Die Studie habe ich übrigens auch gesehen, allerdings mit anderen Zahlen.

Ein positives Bild haben die meisten Ostdeutschen von der ehemaligen DDR. Die DDR habe „mehr gute als schlechte Seiten gehabt“, befanden 49 Prozent der Befragten.

Acht Prozent davon meinen, man habe damals dort glücklicher und besser gelebt als heute.

Dass positive Entwicklungen nicht von jetzt auf gleich einsetzen würden, war damals wohl jedem klar. Die politische Führung der DDR hatte in den letzten Jahrzehten so viel Murks gebaut, den man nicht mal eben so wieder ungeschehen machen konnte. Aber die neuen Bundesländer sind alle auf einem guten Weg. Im Dynamik-Ranking, die positive Entwicklung der Arbeitslosenzahlen betreffend, werden die sechs ersten Plätze von den neuen Bundesländern belegt. Das Bundesland mit der höchsten Arbeitslosenquote ist Bremen, gefolgt von Berlin. Im Ruhrgebiet beträgt die Arbeitslosenquote 10,7%, dort leben immerhin knapp 5,1 Millionen Menschen. Also mehr als in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zusammen.

Die anderen Einbringungen von dir sind an Absurdität kaum zu überbieten. Als ob Rassismus und Benachteiligung von Minderheiten eine direkte Folge der Wiedervereinigung wären. :roll:

Jemand, der der DDR hinterhertrauert, bezeichnet andere als Ewiggestrige. Funny shit, sowas gibt’s echt nur im Internet. Warum haben sich die Fachkräfte denn abwerben lassen, wenn’s in der DDR so viel besser war?

Sieht man ja immer wieder bei den Landtagswahlen, wie gut das funktioniert hat.

[…]

[QUOTE=Danzig;379796]Die Ost-CDU war sogar die einzige Partei, die echte Oppositionsarbeit leistete…bis sie dann sehr schnell gleichgeschaltet wurde.[/QUOTE]

Könntest du diese Oppositionsarbeit mal spezifizieren? Soweit ich weiß dauerte es nicht lange bis zur Gleichschaltung, kann also nicht so viel passiert sein. Davon abgesehen ignoriert deine Aussage auch, dass SPD und KPD zur SED zwangsvereinigt wurden, es also de facto gar keine andere Partei mehr gab. Aber ja, unter den blinden ist der Einäugige König.