Der Unrechtsstaat DDR

Da muss ich kürzlich in der Zeitung lesen, dass Herr Gysi die DDR nicht als einen Unrechtsstaat sieht und wundere mich, dass Klausi und Konsorten die Gelegenheit nicht nutzen um Die Linke als SED zu bezeichnen, da begegnet einem beim wöchentlichen Blubbertalk nachholen bei Maischberger dieser nette Herr, CDU Mitglied und ehemaliger Politiker, der doch ernsthaft selbiges behauptet. Man könnte fast meinen die Leiden an DDR-Demenz. Wie verblendet und dumm kann man nur sein? Dann darf man dieser blöden Truller noch zuhören, wie sie das Salutieren neben dem Wachslümmel Honecker rechtfertigen will und die beteuert sie habe ihn persönlich nicht gekannt, nur um den Anschein zu erwecken, sie wäre nicht “mit einem goldenen Löffel gefüttert” worden. Meinen die das eigentlich ernst?

[QUOTE=menag;379546]Die Linke als SED zu bezeichnen[/QUOTE]

Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, den fachlich und sachlich korrekten Ausdruck SED-Nachfolgepartei zu verwenden.

Hat man mal untersucht wieviele aus der SED in die CDU oder FDP gewechselt sind? Was ist verwerflicher als Ex-DDR-Bürger der DDR nachzutrauern oder als Wessi die DDR zu glorifizieren?

Ich glaube das ältere Leute immer dazu neigen, zu behaupten früher sei alles besser gewesen und man verklärt halt Sachen. Obwohl man das politische Regime mit Mauerschützen und Ermordungs- und Foltergefägnissen, Totalüberwachung und Bespitzelung und Medienzensur mal zurseite schiebt und sich andere Aspekte des Alltags anschaut: wirklich jeder ein Dach über dem Kopf, eine warme Wohnung, etwas zu Essen und einen Job hatte.
Möglich das einige, einfach das, wieder haben wollen. Ja es gibt Familien und Gruppen die haben hier und heute in ganz Deutschland mehr Probleme ihre fundamentalen Bedürfnisse zu decken als sie es in der DDR gehabt hätten.

Das alleine rechtfertigt nicht eine Diktatur zur glorifizieren, erklärt aber vielleicht im Ansatz was hinter so Aussagen steckt. Am Ende vielleicht der Wunsch das es ein einfacheres Leben im Kapitalismus geben sollte.

Die DDR hattenichts mit Sozialismus und Kommunismus zu tun, die haben ihre Diktatur nur so genannt.

Wenn DIE LINKE die Nachfolgepartei der SED ist, dann ist die CDU die Nachfolgepartei der NSDAP.
Sicher ist DIE LINKE alles andere als sympathisch. Sie ist aber auch nicht weniger sympathisch als z.B. die SPD.
Im Scheiß-O-Meter rangieren momentan alle Parteien gleichauf. Bis auf die Grünen. Die haben dort Führungsspitze.

[QUOTE=partizipator;379565]erklärt aber vielleicht im Ansatz was hinter so Aussagen steckt.[/QUOTE]

In erster Linie bestärkt es meine Meinung das manche Menschen zu blöd sind um gegen den Wind zu pissen( Und das das Bildungssystem in Sachen Geschichtsverklärung und systematischer Verdummung echt gute Arbeit geleistet hat)
Sorry, aber eine Diktatur zu verherrlichen ist einfach nur erbärmlich und diese Geschichtsklitterei scheinbar auch immer nur für einige dort erlaubt, die die DDR ungerne in dem Licht dastehen lassen wollen, in das es dazustehen hat.
Wenn nun jemand sagt, damals im dritten Reich war AUCH NICHT ALLES schlecht, dann gehen dieselben Leute die die DDR verherrlichen wahrscheinlich vor Wut (zu recht) durch die Decke. Aber beim real gelebten Sozialismus sieht das dann wieder anders aus, da darf man selbstverständlich auf Kosten von dutzenden psychisch gequälten und von der MfS schikanierten Opfern, die Maueropfer nicht zu vergessen, diese Drecksdiktatur rechtfertigen.

Diese Inkonsequenz widert mich an.

[QUOTE=partizipator;379565]Die DDR hattenichts mit Sozialismus und Kommunismus zu tun,[/QUOTE]

Der Witz war gut.

[QUOTE=Scheol;379567]dann ist die CDU die Nachfolgepartei der NSDAP.[/QUOTE]

MÖÖÖÖP. [B]FALSCH![/B] Abgesehen davon, das diese Aussage absolut schwachsinnig ist: Das ist keine Kausalkette, auf der diese Aussage basiert, sondern auf dem Fakt, das die PDS/Die Linke nun einmal rechtlich gesehen die Nachfolgepartei der SED ist - vorrangig um auf das Parteivermögen der SED zurückgreifen zu können.

EDIT:

[I]Rechtlich gesehen sind SED, PDS, Linkspartei und Die Linke dieselbe juristische Person.[93] Wegen der deutlichen politischen, programmatischen und personellen Unterschiede wird zuweilen der Begriff „Nachfolgepartei“ verwendet.
[/I]
(Wikipedia)

Den Rest in dem Absatz kannst du vergessen, da sind die linken Wikipedia-Meinungsdiktatoren wieder über die Strenge geschlagen und behaupten doch allen Ernstes, die Linke würde sich mit ihrer SED-Vergangenheit außeinandersetzen. I laughed.

[QUOTE=ExtraKlaus;379568]Abgesehen davon, das diese Aussage absolut schwachsinnig ist[/QUOTE]

Viele Nazis sind damals in die CDU geflüchtet. Man kann sagen, sie wurde mit ihnen überflutet.
Die '68 haben Nazis in Schulen und Politik als eine Hauptmotivation für ihren Krawall genommen.
Demnach könnte man diese Polemik schon bedienen.

[QUOTE=ExtraKlaus;379568]EDIT:

Rechtlich gesehen sind SED, PDS, Linkspartei und Die Linke dieselbe juristische Person.[93] Wegen der deutlichen politischen, programmatischen und personellen Unterschiede wird zuweilen der Begriff „Nachfolgepartei“ verwendet.[/QUOTE]

Das mag zwar juristisch so sein, allerdings ist diese Partei selbst, wenn sie mal was regieren darf (Länderebene) genauso gestrickt wie SPD oder Grüne. Da wurde weder eine Mauer gebaut, noch wurden Oppositionelle verfolgt.
Es gibt in Deutschland ganz andere Parteien, wie die DKP, die sich gebildet hat, nachdem die KPD verboten wurde.
Ich glaube, die echten Radikalen suchen sich andere Parteien, als so eine Spaßnummer.

      • Aktualisiert - - -

[QUOTE=ExtraKlaus;379568]Der Witz war gut.[/QUOTE]

Das war kein Witz. Er hat Recht. Nur weil die Wirtschaftsordnung am Sozialismus orientiert war, bedeutet das noch nicht, dass das System als solches bezeichnet werden könnte, sofern man es an der Grundidee misst.
Einen echten Sozialismus hat es noch nie gegeben.

Auch Deutschland ist zu einem guten Anteil sozialistisch. Macht das jetzt Deutschland zur DDR?
Und wir sind auch zu einem guten Anteil kapitalistisch. Macht das uns zur USA?

Wenn man einen Staat führt, sucht man sich Elemente aus bestehenden Systemen und Ideen aus Philosophien zusammen, um ein bestimmtes Ziel durchzusetzen. Die DDR behauptete Sozialistisch zu sein, Russland behauptet Demokratisch zu sein, die USA behaupten freie Bürger zu haben… usw.

[QUOTE=Scheol;379570]Demnach könnte man diese Polemik schon bedienen.
[/QUOTE]

Nein, könnte man nicht, weil wie gesagt meine Aussage nicht auf einer Kausalkette basiert. Ich schließe nicht aus: SED-Politiker wie Gysi sind in der Partei => Linke = SED
Die juristische Person ist identisch und es die SED ist in der Gründungsgeschichte der Linke bis ins tiefste verwurzelt. Das ist bei der CDU schlicht und einfach nicht der Fall, wie du schon sagst, die Ex-Nazis kamen später, die NSDAP hatte aber nicht im geringsten mit der eigentlichen Gründung der CDU zu tun - Im [U]Gegenteil[/U]!

Natürlich kann man die Polemik bedienen, wenn man sich selbst als Depp outen möchte, der absolut keine Ahnung von Geschichte und Politik hat. Muss man sich dann ja mal überlegen, ob man das möchte.

[QUOTE=Scheol;379570] Da wurde weder eine Mauer gebaut, noch wurden Oppositionelle verfolgt.[/QUOTE]

Das ist richtig, darauf basiert die Kritik nicht. Die Hauptkritik die ich gegenüber der Linken habe - ganz davon ab, wie wenig ich mit den Punkten und Grundsätzen dieser Partei übereinstimme (Was ja nun mal normal ist, schließlich sind sie in zu vielen Punkten einfach zu sehr zu meinen konträr) ist die Ausseinandersetzung der Partei und der einzelnen Mitglieder mit ihrer Vergangenheit. Diese Konfrontation basiert oft nur darauf, das man sich ganz schnell wie ein kleinen Rettungsring die CDU schnappt und dann sagt: "Ja aber ihr hattet NAZIS, das ist doch viel schlimmerer!"
Problem ist, das wie gesagt in der Linke die SED juristisch “weiterlebt” und sie bis ins letzte alle historische Verantwortung geerbt haben. Die CDU ist nicht aus der NSDAP entstanden, die Linke aber aus der SED. Und deswegen sind sie auch um so mehr verantwortlich dafür, eine ernsthafte Ausseinandersetzung zu führen, und nicht jedes Mal wenn es brenzlig wird Nebenkriegsplätze bei anderen Parteien aufzumachen.

[QUOTE=Scheol;379570]Das war kein Witz. [/QUOTE]

Das stimmt, das war kein Witz. Das ist dasselbe erbärmliche “Argument” was ich auch durchaus schon von Nazis gehört habe, um ihre Tendenzen rechtfertigen zu können: "Ja, das mit dem Hitler da, das war ja gar kein richtiger Nationalsozialismus. Richtigen Nationalsozialismus hats noch nicht gegeben"
Da krieg ich das kalte Kotzen bei. Natürlich war die DDR letztendlich kein echter Sozialisitischer Staat, aber vielleicht kommt dann jemand mal auf den Trichter, das dieses Konzept ganz grundsätzliche Probleme hat? Das der Mensch an “Alle sind gleich” kein Interesse hat? Sozialismus ist immer “Alle sind gleich, manche sind gleicher” - Das war schon immer so und wird auch immer so sein.

Der Kapitalismus funktioniert genau deshalb anders als der Kommunismus, weil er die egoistische Komponente des Menschen, die Gier nach Mehr, nicht ignoriert oder verleugnet. Es geht immer darum, in der einen oder anderen Form besser zu sein als die anderen. Das ist es, was der Kapitalismus in der eigentlichen Idee automatisch fördert.
Und das kann ein Sozialistischer Staat schlicht und einfach nicht leisten und deswegen wird es keinen “echten Sozialismus” geben - Die Staaten wären nämlich sehr schnell komplett im Arsch.
Deswegen ist die DDR der real gelebte Sozialismus, genau wie die USA der real gelebte Kapitalismus ist: Diese Theorien sind ja alles schön und gut, aber die Praxis zeigt dann doch Probleme auf. In einem wirklich “echten” Sozialistischen Staat will ich genauso wenig leben wie einem absolut Kapitalistischen.

Die CDU kann man als quasi Nachfolgepartei der Zentrumspartei ansehen, auch wenn diese nach dem Krieg noch selbst existierte. Diese war aber nichts anderes als der Steigbügelhalter der NSDAP. Eine Reihe von Opportunisten, die der Monarchie nachtrauerten. Dass die CDU nach dem Krieg dann aus ehemaligen Nazis und Zentrums-Mitgliedern bestand ist nicht zu leugnen. Kein Wunder, dass noch Jahre danach Wahlkampf gegen Kriegsdienstverweigerer gemacht wurde indem man sie als Vaterlandsverräter darstellte. Es ist eigentlich traurig, dass solch eine Partei nach dem Krieg so stark werden konnte, die wahren Gegner des NS-Regimes, welche dort verfolgt wurden waren nur die SPD und die Kommunisten. Diese konnten das aber nie so ausnutzen wie es heute gegen Die Linke ausgenutzt wird.

Genau, deswegen sind die Gründungsaufrufe zur CDU ja auch von KZ-Häftlingen, politisch verfolgten und Emigranten unterschieben worden.
Voll die Nazinachfolgepartei.
:roll:

Macht ja nichts, die hatten in der DDR ja genug Zeit sich zu rächen.

Ich halte es für wenig zielführend Organisationen die sich heute aus anderen Menschen und Denkansätzen speist, vorzuwerfen was damals mal war. Die katholische Kriche ist heute anders schlimm als früher, ebenso wie die Grünen.

Ich sehe es nicht so, dass die Parteien generell und alle nur Mist machen. Die Oppositionsarbeit der Linken und jetzt auch der Grünen möchte ich nicht missen. Durch kleine Anfragen und Klagen vor Verfassungsgerichten leisten die in meinen Augen wichtige demokratische Arbeit.

Das ist immer so einfach zu generallisieren und zu sagen: Alles Scheiße.

Klar, in dem von dir vorgegebenen Rahmen. Aber ich lasse mich doch nicht von dir beschränken, weil es für die Praxis keine Rolle spielt, was Wikipedia sagt. :wink:

Es ist egal, ob Die Linke aus der PDS hervorgegangen ist, weil ja auch noch die WASG daran beteiligt war.
Und wenn heute in der Linkspartei keiner mehr Bock auf eine Mauer hat, dann ist dein Vorwurf nichts anderes, als
ein platter Versuch diese Partei zu diskreditieren. Warum so platt? Man kann die Linkspartei über Inhalte so schön angreifen
und du machst es dir so einfach. :roll:

Lies menag. Natürlich ist die CDU zu einem gehörigen Anteil aus ehemaligen Mitgliedern der NSDAP entstanden.
Würdest du deswegen heute behaupten, die CDU sei zum jetzigen Zeitpunkt mit der Nazi-Ideologie verbunden?
Das wäre wahnsinnig!

[QUOTE=ExtraKlaus;379573]Das ist dasselbe erbärmliche „Argument“ was ich auch durchaus schon von Nazis gehört habe, um ihre Tendenzen rechtfertigen zu können: „Ja, das mit dem Hitler da, das war ja gar kein richtiger Nationalsozialismus. Richtigen Nationalsozialismus hats noch nicht gegeben“
Da krieg ich das kalte Kotzen bei. [/QUOTE]

Du kannst also Sozialismus und Nationalsozialismus nicht differenzieren?
Und des Weiteren kannst du nicht zwischen Theorie und Propaganda differenzieren?
Du bist also der Meinung, Stalin war Kommunist? Also, dass Marx Stalin gut gefunden hätte?
Wow!

Liest du eigentlich was ich schreibe? Die Linke ist nun mal in der Verantwortung, weil sie SED-Erbin ist. Ganz einfach. Und ich sage auch nicht, das man ihr irgendwas vorwerfen muss, ich sage auch nicht das die Linke als Partei die Mauer wieder aufbauen will. Es gibt einige einzelne(sic) Mitglieder, die ein eher enges Verhältnis zur DDR-Diktatur haben, und das muss man ebenso ernsthaft aufarbeiten wie die eigentlichen Parteiwurzeln in der SED. Das ist alles. Es geht nicht darum, der Linke vorzuwerfen, das die SED Menschen gefoltert hat.
Die Kritik beginnt genau dann, wenn die Geschichtsklitterung beginnt, wie sie hier auch wieder geführt wird. „Es war ja nicht alles schlecht“. Und das ist nun mal so, als würde die NPD als zumindest geistige Nachfolge der NSDAP davon sprechen würde, das ja auch nicht alles schlecht war damals und z.b. auf das Familienleben anspricht, den ach so tollen Werten die es da gab. Das ist genau dasselbe. Genau derselbe Blödsinn.

Wenn die Partei selbst sagt, das sie keine Neugründung sondern eine Ausgründung aus der SED ist, dann ist das auch nicht egal. :roll:

[QUOTE=Scheol;379577]Lies menag. Natürlich ist die CDU zu einem gehörigen Anteil aus ehemaligen Mitgliedern der NSDAP entstanden.
[/QUOTE]

Das ist aber nun einmal falsch und menag hat einfach nur keine Ahnung! Die CDU hat als Gründungsgeschichte mit der NSDAP absolut gar nichts zu tun, stand dem sogar entgegen (KZ-Häftlinge, Oppositionelle,etc.)
Das die CDU eine Nazivergangenheit hat, ist klar, das streite ich auch nicht ab. Es gab viele Altnazis in der CDU - aber, und das ist nun mal der springende Punkt: Sie sind nicht an der eigentliche Parteigründung beteiligt gewesen und es ist auch juristisch keine Nachfolgepartei der NSDAP! Ganz einfach. Deswegen ist das nur eine billige Ausrede, sich gar nicht mehr mit der DDR beschäftigen zu müssen. Wenn man dann solche Aussagen wie in diesem Thread/Forum liest, die sich auf „Es war ja nicht alles schlecht jenseits der Mauer“ (v.a. von ganz bestimmten Mitforisten… ) herunterdampfen lassen, dann sieht man mal was da an Konfrontation mit der Vergangenheit noch fehlt.

die CDU sei zum jetzigen Zeitpunkt mit der Nazi-Ideologie verbunden?

siehe oben.

[QUOTE=ExtraKlaus;379578]Das ist alles.[/QUOTE]

Das gilt für Gysi. Aber nicht für die gesamte Partei. Sicherlich wäre eine Aufarbeitung gut.
Aber die Linkspartei steht nicht für die SED. Diesen Vergleich kann ich nicht einsehen.
Und das ist auch die Konnotation.

[QUOTE=ExtraKlaus;379578] Die CDU hat als Gründungsgeschichte mit der NSDAP absolut gar nichts zu tun, stand dem sogar entgegen (KZ-Häftlinge, Oppositionelle,etc.)[/QUOTE]

Die CDU hat mit den Zielen der NSDAP nichts zu tun. Das ist richtig.
Aber die Glaubwürdigkeit in den frühen Anfängen ist durch die schiere Anzahl von Altnazis, die einfach nur ihre Haut retten wollten, auch infrage zu stellen.

Die CDU war auch immer ganz vorne mit dabei, wenn es um die Leugnung zweifelhafter Mitglieder ging.
Sie hatte bloß das Glück, dass die Leute langsam wegstarben.

[QUOTE=ExtraKlaus;379578] Sie sind nicht an der eigentliche Parteigründung beteiligt gewesen und es ist auch juristisch keine Nachfolgepartei der NSDAP![/QUOTE]

Und trotzdem hat man sich an jüdischen Vermächtnissen bereichert.

[QUOTE=ExtraKlaus;379578]Wenn man dann solche Aussagen wie in diesem Thread/Forum liest, die sich auf “Es war ja nicht alles schlecht jenseits der Mauer” (v.a. von ganz bestimmten Mitforisten… ) herunterdampfen lassen, dann sieht man mal was da an Konfrontation mit der Vergangenheit noch fehlt.[/QUOTE]

Diese Aussagen, dass nicht alles schlecht war, müssten auf die einzelnen Punkte untersucht werden.
Die DDR hat nicht NUR Fehler gemacht. An der Aussage ist ja nichts falsch.
Es kommt nur darauf an, sich offen zur Demokratie zu bekennen.

[QUOTE=Scheol;379579]Aber die Linkspartei steht nicht für die SED[/QUOTE]

Richtig. Aber sie ist ein Erbe. Genauso wie du die Schulden von deinen Eltern erben würdest, wenn sie Schulden haben: Völlig egal, ob du selbst Schulden hast, du hast sie am Ende an der Backe. Deswegen setze ich heute die SED und Linke aber auch nicht mehr gleich, was ich früher durchaus noch mal getan habe, auch in diesem Forum (Bin zu faul das rauszusuchen). Weil ich da falsch lag und weil es auch sachlich falsch ist. Nachfolgepartei ist nicht falsch. Wie man bei Wikipedia nachlesen kann ist dies ja auch im Selbstbild als Begriff verwendet.

[QUOTE=Scheol;379579]Die CDU hat mit den Zielen der NSDAP nichts zu tun. Das ist richtig.
[/QUOTE]

Es geht doch überhaupt nicht um die “Ziele”. Wie gesagt, ich würde auch nicht behaupten - außer aus Spaß oder um Scumdog bzw. Anchantia zu ärgern, das die Partei an sich(!) die Mauer wieder aufbauen will. Das da genauso wie in der CDU die ewiggestrigen Homohasser in der Basis rumturnen auch der ein oder andere Mauernschütze bzw Mauerfetischist in der Linke sitzt, das ist aber auch kein Geheimnis.

[QUOTE=Scheol;379579]Das gilt für Gysi.[/QUOTE]

Seine Konfrontation mit der eigenen SED-Vergangenheit besteht aus dem unterbinden von Reportagen darüber. Das ist nicht gerade sehr transparent.

[QUOTE=Scheol;379579]Diese Aussagen, dass nicht alles schlecht war, müssten auf die einzelnen Punkte untersucht werden.
[/QUOTE]

Nein, muss man nicht. Natürlich wird es in einem Terrorregime den Leuten, die schön den Rand halten und Gewehr bei Fuß stehen, ein angenehmeres Leben haben. Davon darf man überhaupt nicht ausgehen, wenn das ganze System an sich einen so eklatanten Fehler hat, das jeder Andersdenkende in irgendeiner Form ausgegliedert oder gefoltert und misshandelt wird. In diesem Fall “erkauft” man sich die “Annehmlichkeiten”, also das vermeintlich “bessere”, mit Opfern durch andere Menschen - Und in dem Moment muss ich auch kein bisschen mehr bewerten ob das eine oder andere gut war.

"Hitler hat auch Autobahnen gebaut. Autobahnen sind doch gut, oder? " - “Oh… Zwangsarbeiter und Gefangene haben die gebaut? Wie Sklaven? Öhm. Naja. War ja nicht alles schlecht…”

“Jeder in der DDR hatte ein Dach über dem Kopf! Oh… aber freie Meinungsäußerung ging nicht? Und West-Musik hören auch nicht? Und man konnte nur einer Partei angehören? Nur eine Meinung vertreten? Und wer sich dagegen wehrte wurde in Gefängnisse gesteckt und von der MfS psychisch und physisch misshandelt? hmm… Aber es war ja nicht alles schlecht.”

[QUOTE=Scheol;379579]Sicherlich wäre eine Aufarbeitung gut.
[/QUOTE]

Sicherlich? Offensichtlich dringend nötig, wenn es immer noch Leute gibt die scheinbar nicht verstehen, was die DDR war - und was nicht.

Ich kann wirklich nur hoffen das Danzig nicht liest, wie im selben Atemzug die CDU zur Nazipartei wird und eine faschistisch-kommunistische Diktatur wie die DDR glorifiziert und verharmlost.

[QUOTE=ExtraKlaus;379582]Aber sie ist ein Erbe.[/QUOTE]

Wir drehen uns im Kreis. Dass Kinder die Schulden der Eltern erben halte ich für einen fatalen Fehler.

[QUOTE=ExtraKlaus;379582]Es geht doch überhaupt nicht um die “Ziele”.[/QUOTE]

Parteien sind hauptsächlich an ihren Zielen zu messen.

[QUOTE=ExtraKlaus;379582]Seine Konfrontation mit der eigenen SED-Vergangenheit besteht aus dem unterbinden von Reportagen darüber. Das ist nicht gerade sehr transparent.[/QUOTE]

Weswegen Gysi außer einer genialen Rhetorik nichts weiter zu bieten hat.

[QUOTE=ExtraKlaus;379582]"Hitler hat auch Autobahnen gebaut. Autobahnen sind doch gut, oder? " - “Oh… Zwangsarbeiter und Gefangene haben die gebaut? Wie Sklaven? Öhm. Naja. War ja nicht alles schlecht…”[/QUOTE]

Dann sollten wir jetzt ganz dringend das Kindergeld streichen. Unbedingt! Alles Nazis hier!

Ganz ehrlich: Nur weil ich das Kindergeld richtig finde, es aber in der Nazizeit eingeführt wurde, feiere ich ganz bestimmt nicht den Holocaust.

[QUOTE=ExtraKlaus;379582]Ich kann wirklich nur hoffen das Danzig nicht liest, wie im selben Atemzug die CDU zur Nazipartei wird und eine faschistisch-kommunistische Diktatur wie die DDR glorifiziert und verharmlost.[/QUOTE]

Du übertreibst maßlos. Beispiele dienen der Veranschaulichung. Und hier hat niemand die CDU zur Nazipartei gemacht.
Es ist aber nicht zu leugnen, dass die CDU bei ihrer Gründung zu einem Großteil aus Nazis bestanden hat.

[QUOTE=Scheol;379583]Dann sollten wir jetzt ganz dringend das Kindergeld streichen. Unbedingt! Alles Nazis hier!
[/QUOTE]

Ich bin auch nicht dafür jetzt die A1 abzureißen weil Hitler sie gebaut hat… Punkt ist, das man eben nicht isoliert von der Gesamtsituation sagen darf: “Hey, es war aber doch nicht alles schlecht, das und das war doch gar nicht so falsch”. Das kann man, wie oben gesagt, nicht machen, weil man bei dieser isolierten Betrachtung ausblendet, auf wessen Rücken diese Verbesserung ausgetragen wurde. Das man Dinge mit aus der Nazizeit rausgenommen hat, wie das Kindergeld oder die GEMA, das ist ja an sich kein Problem, solange man die Umstände nicht vergisst. Diese wurden ja auch später umgeformt und entsprechen nicht mehr der alten NS-Zeit (Außer die Gema, das sind immer noch dumme Arschlöcher). Aber wenn ich z.b. jetzt hingehe, wie einige Nazis das ja auch tun und sage: Guckt euch doch mal an, die Familien früher hielten noch zusammen und das Familienbild in der NS-Zeit feiern, dann blendest du nun mal aus, das dies aber auf Kosten alternativer Lebensmodelle ging und Schwule und Lesben verfolgt wurden (Und Schwule sogar getötet).

Genauso kannst du dir den Aspekt anschauen, das in der DDR jeder ein Dach über dem Kopf hatte. Dann ignorierst du aber die Umstände, das auch Großfamilien in verhältnismäßig winzigen Wohnräumen zusammengepfercht waren, in heruntergekommenen Wohnblöcken mit grundsätzlich wenig Lebensqualität und Grundstückswerten.

Du kannst eben nicht hingehen und einzelne Aspekte herausgreifen, die gut waren und das so “für sich gestellt” bewerten, weil du dann Geschichtsklitterung betreibst. Ich habe das früher auch noch etwas anders gesehen, gerade als das mit der Eva Hermann war. Da dachte ich auch: Wieso sollte man nicht einzelne Aspekte die gut funktionierten so ansprechen? Richtig, weil man immer vergisst das man dies nur mit absolut nicht hinnehmbaren Opfern an anderer Stelle erreicht hat und man damit indirekt - egal ob gewollt oder nicht - die Vergangenheit verherrlicht und verleugnet.

[QUOTE=ExtraKlaus;379582]Und man konnte nur einer Partei angehören?[/QUOTE]

Die CDU gab es doch im Osten! Okay, sie war gleichgeschaltet, aber es gab sie xD!

[QUOTE=ExtraKlaus;379584]Guckt euch doch mal an, die Familien früher hielten noch zusammen und das Familienbild in der NS-Zeit feiern, dann blendest du nun mal aus, das dies aber auf Kosten alternativer Lebensmodelle ging und Schwule und Lesben verfolgt wurden (Und Schwule sogar getötet).[/QUOTE]

Da greifst du jetzt aber einen Punkt auf, in dem sich die CDU/CSU bis vor 20-30 Jahren nicht krass unterschieden hat und bis jetzt immer noch im Grundgedanken - außer das ermorden und verfolgen - entspricht.

[QUOTE=menag;379587]und bis jetzt immer noch im Grundgedanken - außer das ermorden und verfolgen - entspricht.[/QUOTE]

Das stimmt nicht. Es gibt wie schon gesagt noch immer homophobie in der Partei, aber das sagt auch da keiner mehr laut - Denn mit dem Parteigrundsätzen lässt sich das nicht mehr vereinen. Da ist die CDU leider manchmal zu blöd das auch offen zu zeigen, das man da mittlerweile deutlich weiter ist.

[QUOTE=ExtraKlaus;379584]Du kannst eben nicht hingehen und einzelne Aspekte herausgreifen, die gut waren und das so “für sich gestellt” bewerten[/QUOTE]

Was spräche aber gegen Adaptionen?
Du nimmst dir so die Möglichkeit, gewisse nützliche Dinge eigen zu machen.
Das ist fast ein blinder Reaktionismus. Und man gibt damit dem Grauen neue Macht.
Wenn jetzt in der DDR zum Beispiel Banken reguliert worden wären (fiktiv freies Bankenwesen), soll man
dass dann heute negieren, alleine wegen der Tatsache, dass dies in der DDR auch so war?

Ich kann das schon isoliert betrachten. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich feste Überzeugungen habe, die
mit einem DDR-Regime nicht vereinbar sind.

[QUOTE=ExtraKlaus;379584]Richtig, weil man immer vergisst das man dies nur mit absolut nicht hinnehmbaren Opfern an anderer Stelle erreicht hat und man damit indirekt - egal ob gewollt oder nicht - die Vergangenheit verherrlicht und verleugnet.[/QUOTE]

Fällt das heutige Kindergeld deiner Meinung nach auch darunter?

Die Autobahn-Legende zählt zu den größten Propaganda-Erfolgen des Dritten Reichs. Gut gemacht, Herr Goebbels!

Ja, aber es war doch nicht ALLES schlecht - Kindergeld ist doch was Gutes?!
Das kommt ganz drauf an, welche Absichtendahinter stecken.
Deswegen sind alle Vergleiche mit dem Dritten Reich sinnlos.