Der Lesethread

Da hier anscheinend nur Threads für Mangas und Bücher unter 200 Seiten bestehen, erlaube ich mir mal die Freiheit, einen Thread für Bücher aller Art aufzumachen, indem ihr eure Empfehlungen bzw. Verrisse posten könnt. :slight_smile:

Meine letzte Lektüre war:

„Wehe, wenn sie wiederkehren“ von John Saul
Ein sehr schöner Horrorroman a la King - soll heißen, den Großteil des Buches passiert nichts und Spannung wird nicht nur durch Übersinnliches, sondern auch durch desolate Familienverhältnisse erzeugt. Der Roman handelt von einer früher recht angesehenen Familie, die sich aber inzwischen auf Spendenampel-Gelb-Niveau befindet. Ein Vorfall ein Jahr vor den Ereignissen des Haupthandlungsstrangs, an den sich niemand so recht erinnern kann, traumatisierte Tochter und Vater schwer, wobei erstere stumm und letzterer impotent geworden ist, was zu dementsprechenden Spannungen innerhalb der Familie führt. Die zweite Tochter kümmert sich zwar liebevoll um ihre apathische Schwester und ist Everybody’s Darling und der Familien-Saubermann, besitzt aber eine unheimliche Ähnlichkeit zu einem Mädchen auf einem über hundert Jahre alten Bild, dass vollkommen frei von Staub und Dreck im hintersten Winkel des Dachbodens gefunden wurde. Als im Laufe der Zeit immer mehr Kinder in der Gegend des Anwesens der Familie verschwinden, werden die stumme Tochter und ihr Vater den Statdbewohnern immer verdächtiger…
Ein tolles Buch, das ich alle paar Jahre wieder hervorkrame. Trotz den klischeehaften Tropes und den riesigen Plotlöchern spannend bis zum Schluss, inklusive einiger wirklich total abgefuckter Szenen, die sich nicht mal ein Eli Roth abzudrehen trauen würde. Vielleicht auch ein Grund, warum das Buch trotz Bestseller-Status in den 70ern nicht verfilmt wurde :ugly

„Ubik“ von Philip K. Dick
Dick ist sowieso mein absoluter Lieblingsautor. Seine Bücher sind zwar nicht gut geschrieben, jedoch so doppelbödig und tiefgründig wie kaum ein Werk eines anderen Autoren der „Trivialliteratur“. In seinen Romanen und Kurzgeschichten hat der von göttlichen Visionen geplagte Dick so ziemlich alle philosophischen und theologischen Fragen und Probleme abgehandelt, von Platons Politeia bis hin zum Determinismus und der Brain-In-A-Vat-Theorie. In „Ubik“ werden der Hauptcharakter und seine Kollegen, Agenten einer Firma, die übernatürlich veranlagte Menschen aufspüren sollen, nach einem Attentat in einer Art künstlichen Tiefschlaf gehalten und finden sich in einer perfekten Simulation unserer Wirklichkeit wieder - abgesehen davon, dass diese langsam verfällt, sich Flugzeuge langsam in Doppeldecker und Dollarmünzen in ältere Währungen zurückverwandeln usw. Das einzige was gegen den „Degenerationsprozess“ hilft - Ubik in Spraydosen.
Für Dick-Einsteiger wohl sehr verwirrender, aber auch superspannender Roman, den ich so ziemlich in einem durch gelesen habe. Stellt euch aber darauf ein, nochmal genauso viel Zeit in das Nachdenken über das grade Gelesene zu investieren.

also ich habe das Problem das ich immer wieder Bücher anfange, und dann so nach 2/3 komme ich aus dem Tritt und lese nicht mehr weiter. Ich habe hier noch das Buch Black Box BER, und noch so einige andere die halb gelesen Rum liegen.

Da wo es geht setze ich deswegen immer mehr auf Hörbücher, die kann man nebenbei hören. Da habe ich auch meine Empfehlung, die im übrigen als Hörbuch einen besonderen Charme hat:
http://www.amazon.de/Aufbau-vor-laufender-Kamera-Geschichte/dp/3839813832/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1448830529&sr=8-2&keywords=aufbau+vor+laufender+kamera

Hier wollten Einige Experten unbedingt einen Lesethread, und jetzt ist hier nichts als Stille

Darüber ärgerte ich mich schon im Smalltalkthread. Ich glaube aber, dass einige Nutzer hier gar nicht lesen können, besonders solche mit 'nem Pinguin als Avatar :stuck_out_tongue:
Aber egal, dann fülle ich diesen Thread halt mal wieder.

Die Insel des Dr. Moreau“ von H.G. Wells
Wells kennen sicher viele durch „Die Zeitmaschine“ und „Krieg der Welten“, er hat aber auch viele andere interessante Bücher mit witzigen Ideen geschrieben, die dazu auch noch überaus unterhaltsam geschrieben sind. In diesem Roman strandet ein Schiffbrüchiger auf einer Insel, woraufhin ihm die scheinbar einzigen Einwohner - ein Prototyp eines verrückten Professoren und sein Assistent - eher widerwillig Asyl gewähren. Moreau betreibt eine Forschungsstation, aus der immerzu furchtbares Geschrei von Tieren dringt, bis es der Protagonist nicht mehr aushält und sich dazu entschließt, ein wenig spazieren zu gehen und die Insel zu erkunden. Bald jedoch findet er sich von Halbwesen mit teils tierischen, teils menschlichen Körperteilen verfolgt und realisiert, dass Moreau diese in seiner Forschungsstation kreiert…
Ein wirklich spannender Roman, den ich während des Lesens nur sehr ungern aus der Hand gelegt habe. Heute besitzt das Buch erstaunlicherweise noch mehr Relevanz als im Entstehungsjahr 1896, und jeder mag sich selbst überlegen, wie er die Aussagen Wells’ auf Zytoplasmatische Hybride oder Rettungsgeschwister auslegen möchte. Der Schreibstil ist sehr klar und recht nüchtern, leicht verständlich und dabei wenig pathetisch, ganz im Gegensatz zu…
E.T.A. Hoffmann, dessen Weihnachtsmärchen „Nussknacker und Mausekönig“ ich gestern gelesen habe. Hoffmann ist wahrscheinlich vielen bekannt durch den „Sandmann“, ein Schauerroman, der zu meinen absoluten Lieblingsbüchern zählt. Der Nussknacker ist hingegegen eher an Kinder ausgerichtet (zwei real existierende Kinder übrigens, die in der Geschichte auch direkt vorkommen), wobei Hoffmann selbst in einem Meta-Nachwort über die Tauglichkeit seines Kunstmärchens für Erwachsene diskutiert. Trotzdem gibt es einige schaurige Elemente und einen „künstlichen Uhrmacher“, der genau so betitelt wird und von dem auch nicht erklärt wird, was es damit auf sich haben soll (überhaupt ist beim Lesen sehr viel Fantasie gefragt, um die Lücken zu füllen, die Hoffmann ganz bewusst offen lässt). Die Hauptperson ist Marie, ein siebenjähriges Mädchen, das zu Weihnachten einen hässlichen Nussknacker aus Holz geschenkt bekommt, der ihr sogleich sehr gut gefällt und um den sie sich liebevoll kümmert, als ihr Bruder ihm versehentlich beim Knacken einer Nuss die Zähne ausschlägt. In der Nacht erhebt sich der Nussknacker gemeinsam mit Zinnsoldaten und anderen Spielzeugen aus seiner Leblosigkeit und beginnt, mit einer siebenköpfigen Maus, die sich plötzlich durch den Zimmerboden gräbt, ein Gefecht, das er leider verliert. Als Marie die nächtlichen Geschehnisse den Erwachsenen berichtet, glaubt ihr natürlich niemand, bis auf ihren Paten, der ihr den Nussknacker schenkte, sich selbst als ein „künstlicher Uhrmacher“ ausgibt und anscheinend schon seit ein paar hundert Jahren existiert. Er erzählt Marie daraufhin (innerhalb des Märchens) ein weiteres Märchen, in dem die Geschehnisse um den Nußknacker und den Mausekönig sehr geschickt aufgedröselt werden. Der Stoff dürfte den meisten als Ballet bekannt sein und wurde auch in unzähligen Kinderfilmen in abgespeckter Version verwurstet, jedoch lohnt sich auch die Lektüre des Originals. Anfangs habe ich mir schwer getan, in die extrem pathetische und kitschige Sprache hineinzukommen - da werden gar hohe Luftsprünge gemacht, es wird gejauchzt und geseufzt usw. - sobald man sich jedoch an den Stil gewöhnt hat und akzeptiert, dass es sich nun mal um Lektüre für Kinder handelt, die noch dazu steinalt ist, hat man ein wunderschönes und für die damalige Zeit erstaunlich postmodernes Märchen, das gerade in der Weihnachtszeit ganz wunderbar zu lesen ist.

Mein letzter Roman war

Der Schrei der Eule

und er war gut. Sehr, sehr, sehr gut.

Der in Scheidung von seiner Frau Nickie lebende Ingenieur Robert Forester fährt regelmäßig zum Haus der jungen Jenny Thierolf. Aus sicherer Entfernung beobachtet er sie bei ihren täglichen Verrichtungen – sie symbolisiert für ihn die Harmonie, die seinem eigenen Leben fehlt. Eines Abends entdeckt Jenny ihn, doch statt ihn anzuzeigen lädt sie ihn in ihr Haus ein, wo sie sich unterhalten.

Eines dieser Bücher bei denen ich froh bin die Verfilmung(en) vorher gesehen zu haben. Nach der Lektüre wäre es eine leichte bis mittlere Enttäuschung gewesen, was weniger an den Filmen als viel mehr am recht komplexen Buch liegt. Wer mal Lust auf einen Thriller hat der sich nicht allein durch die Grausamkeit der Morde und achso tolle Wendungen (ggggähhn, meist sooo überraschend) auszeichnet darf gern mal einen Blick in den Klassiker riskieren.

Aktuell ist bei mir im Bereich Belletristik
Robert Harris - Angst

Da ich zumindest Vaterland und Aurora in recht guter Erinnerung hab werde ich mal schauen was dieses Büchlein hermacht.

Mit dem Kram den ich sonst so lese, vorrangig geschichtliches, mag ich lieber niemanden langweilen.

Nur um Vergebung zu erbitten. Ich habe derzeit einfach nicht die Zeit für eine echte Buchvorstellung. :wink:

Aber mal ein paar Kleinigkeiten:

Frau Frisby und die Ratten von NIMH von Robert C. O’Brien.
(Die Filmumsetzung heißt: Mrs. Brisby und die Ratten von NIMH; angeblich eine Namensänderungen um die Ähnlichkeit mit „Frisbee“ zu vermeiden… naja)

Ein vergleichsweises kurzes Buch, dass ich hier einfach vorstelle nachdem ich es meiner Tochter vorgelesen habe.

Im Prinzip gibt es zwei Handlungsstränge:
Handlungsstrang 1: Frau Frisby ist eine Feldmaus und Witwe und hat einen kranken Sohn. Dieser Sohn braucht um Überleben zu können einige Wochen Bettruhe, nur steht der „Übersiedlungstag“ an, der auch nicht verschoben werden kann, weil übersiedelt wird wenn der Bauer das Feld nach dem Winter pflügt und ihr Haus liegt in einem Stein der vom Pflug erwischt werden wird. Daher macht sie sich auf den Weg um eine Lösung für ihr Problem zu finden.

Handlungsstrag 2: Im Zuge der Suche nach einer Lösung trifft Frau Frisby auf eine Rattenkolonie, die beim Bauernhof liegt. Diese Ratte sind in der Lage verschiedene Maschinen zu bauen und zu bedienen, sowie Elektrizität zu nutzen. Eine der Ratten mit dem Namen Nikodemus erzählt Frau Frisby wieso sie das können und woher sie kommen und was „NIMH“ eigentlich bedeutet, während dieser Rückblenden lernt Frau Frisby ihren verstorbenen Mann auch von einer vollkommen neuen Seite kennen.

Meine Bewertung:
Eine sehr liebevoll geschriebene Geschichte, die sich mit vielen moralischen Problemen beschäftigt, bei keinem dieser Probleme aber den großen Wurf hinkriegt. Es ist ein schönes Buch und durchaus empfehlenswert, aber es eignet sich kaum um Antworten auf philosophische Fragen zu finden, aber gerade wenn man Kinder mit Kindern Konzepte wie „Diebstahl“, „Besitz“ o,ä. besprechen will ist das Buch eigentlich ein guter Einstieg, vor allem weil es vollkommen ohne Moralkeule auskommt und einfach nur die Sicht der Protagonisten aufzeigt.

Andere Fragen die dieses Buch aufgeworfen hat (Gedächnisprotokoll):
Tochter: „Warum machen die das nicht wie bei der unendlichen Geschichte und schreiben in verschiedenen Farben?“
Ich: „Wie?“
Tochter: „Dann sieht man besser ob gerade erzählt wird oder die Sachen wirklich passieren.“
[Ja, das habe ich nur angebracht um mit der Buchkenntnis Tochter anzugeben, die die beste aller Töchter ist.

Ansonsten hatte ich ja schon bei anderer Gelegenheit meine Vorliebe für historische Romane angesprochen.

Als ziemlich gelungen seien dabei von Ken Follet (Säulen der Erde) folgende Bücher angemerkt:
Sturz der Titanen
Winter der Welt
Kinder der Freiheit

Drei Bücher die das 20. Jahrhundert als solches behandeln.
Sturz der Titanen spielt im 1. Weltkrieg (und davor)
Winter der Welt (Zwischenkriegszeit und 2. Weltkrieg)
Kinder der Freiheit (Kalter Krieg)

Interessant sind die Bücher vor allem deshalb weil sie aus der Perspektive verschiedener Familien spielen und diese Familien bleiben in allen Romanen die gleichen.

So wird die englische Perspektive der Geschichte aus der Sicht einer Adelsfamilie und einer Familie die der englischen Sozialdemokratie nahesteht aufgezeigt.
Die russische Perspektive wird durch einen Teilnehmer an der Oktoberrevolution und der späteren Rolle in der Sowjetunion beschrieben.
Die amerikanische Perspektive wird durch einen russischen Auswanderer begonnen.
Und natürlich gibt es auch noch die Perspektive durch eine deutsche Familie.

Alle Protagonisten schaffen es irgendwie politischen Einfluss zu erhalten, wodurch eine Nähe zum politischen Zeitgeschehen vorhanden ist. Bei vielen der wegweisenden politischen Entscheidungen sind die Charaktere entweder als Beobachter anwesend oder aber sie nehmen selbst Einfluss auf diese.

Für jemanden der sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessiert, aber kein Interesse daran hat langatmige Geschichtswerke zu wälzen sind diese Romane wirklich gut, im groben geben sie die Geschichte richtig wieder, so dass man am Ende tatsächlich neben guter Unterhaltung sogar einen Wissenszuwachs erhalten kann. (Immer unter der Beachtung, dass ein Roman natürlich nie vollumfänglich bilden kann.)

[I]Kinder der Freiheit [/I] hatte ich als Lektüre für Dezember / Januar geplant. Hatte ich auch schon in der Hand heute, mehr noch nicht. Wie es aussieht schaffe ich das Ende der Triologie wohl erst Mitte 2016 :ugly

Die Angst (also das Buch) hab ich nun hinter mir, so richtig gepackt hat es mich nicht. Zum einen doch etwas vorhersehbar, zum anderen fehlen Figuren die einen interessieren. Und so ganz sinnvoll war es leider auch nicht immer.

Von mir knappe 5 von 10 Punkten auf dem Vix

Dann mal lieber zum nächsten, zurück zu Frau Highsmith.

Hochverehrter „Herr“,
Sie kommen sich sicher großartig vor, aber ich kann Ihnen nur sagen, ich finde solche Leute wie Sie einfach zum Kotzen, und das finden andere auch. Ein eingebildeter Angeber sind Sie, weiter nichts. Vornehm tun, das können Sie. Tolle Wohnung und schicker Hund, und dabei bloß ein mieser kleiner Automat. Ihre Tage sind gezählt, vergessen Sie das nicht. Vornehm - das ich nicht lache. Der Unbekannte.

Ach ja, um den Hund geht es, genauer gesagt um Lösegeld für einen Hund. Mal [-]schauen[/-] öhm lesen, wuff.

@Skafdir
"Die Ratten von Nimh" meine ich mal als Kind gelesen zu haben, auf jeden Fall aber habe ich den Film gesehen. Anscheinend in sehr jungen Jahren, denn das einzige was ich davon noch weiß ist, dass ich danach eine Scheißangst vor allem hatte, was mit Ratten und Mäusen zu tun hat.

“[B]Schlafes Bruder[/B]” von Robert Schneider
Einer der bekanntesten und gerühmtesten Romane aus Österreich von einem recht kontroversen Autor, der hiermit in den 90ern sein Erstlingswerk ablieferte. Die Geschichte und der Sprachduktus erinnerten mich ein wenig an “Das Parfum”, kann aber nicht genau erklären, warum.
Das Buch dreht sich um Elias, der körperlich entstellt und unheimlich musikalisch begabt in einem Dorf voller inzestiöser sowie neid- und hasserfüllter Volltrottel aufwächst. Ich möchte hier nicht spoilern (selbst wenn man das Buch sowieso gelesen haben sollte, auch wenn ich es zu lange vor mir hergeschoben habe), aber wer auf göttliche Visionen, unerfüllte Liebschaften und tragische Schicksale steht, wird hier fündig - solange man mir Schneiders Sprachstil klarkommt.
Gerne pickt er sich Vokabeln aus dem Vorarlberger Dialekt oder vergangenen Jahrhunderten heraus oder erfindet gleich selbst welche, der Stil ist pathetisch, auf jeder zweiten Seite wird betont, wie tragisch das Schicksal des Elias doch ist und wie schwer, eine so furchtbare Geschichte überhaupt zu erzählen. Wenn man sich darauf einlässt, ist dieses bewusste Ironische unterhaltsam, kann mir aber vorstellen, dass es vielen unglaublich auf den Senkel geht.
In der Kritik wurde das Buch enorm positiv aufgenommen und gar als Klassiker der modernen Literatur bezeichnet, ganz im Gegensatz zu Schneidern Folgeromanen, die teilweise so schlecht geschrieben waren, dass Literaturkritiker in der Retrospektive “Schlafes Bruder” als einen zufälligen Erfolg und nicht als ein Produkt schriftstellerischer Finesse deklarierten.
Es soll sich jeder seine eigene Meinung bilden, gelesen haben sollte man den Roman auf jeden Fall.

Vor kurzem [B]Lösegeld für einen Hund[/B] abgeschlossen. Uneingschränkt empfehlenswert, für mich knapp hinter der schreienden Eule. Inzwischen bin ich, was Romane angeht (die stehen bei mir öfter etwas zurück), mitten im bekanntesten Werk von P.Highsmith, dem ersten Auftreten von Mr. Ripley. Wer Spoiler sucht findet diese in den Links.

Nach langer Zeit mal wieder was von Stephen King gelesen, in diesem Fall Mr. Mercedes. Nah an der Realität und (lose?) auf realen Ereignissen beruhend ist das Buch kein Horror sondern ein reiner Thriller / Krimi. Was kann ich, ohne unnötig zu spoilern, zu dem Werk sagen? Nun, flott flüssig zu lesen ist es. Die parallele Erzählweise ist, da kennt King sich ja aus, auch recht gut gelungen. Allerdings fallen einige Aspekte doch negativ auf. Menschliche Schwächen okay - aber irgendwie wirkt die Polizei in ihrer Darstellung klischeehaft und durchaus etwas unfähig dümmlich. Fast so schlimm wie die “Computer-Experten” (sowohl die guten wie der böse). Nein, stimmt nicht, die sind wesentlich schlimmer. Vielleicht soll die IT-“Kompetenz” auch einfach satirisch dargestellt sein, wer weiß.

Alles in allem 6 bis 7 von 10 Cipralex

von Rick Yancey.

The 1st wave took out half a million people.
The 2nd wave put that number to shame.
The 3rd wave lasted a little longer. Twelve weeks…Four billion dead.
In the 4th wave you can’t trust that people are still people.
And the 5th wave?

Wechsle immer zw. Buch und Hörbuch, weil’s wirklich ne Quälerei ist.

In erster Linie keine Alien-Invasion, sondern eine dröge Ansammlung von Gören a la Twilight. Gutes Beispiel:

„I give her my best smile. Before the alien Armageddon happened, I was known for my smile.
Not bragging too much, but I had to be careful never to smile while I drove. It had the capacity to blind oncoming traffic.“

Da möchte man’s eigtl direkt aus dem Fenster werfen.

[QUOTE=Zankyou;440193][I]I give her my best smile. Before the alien Armageddon happened, I was known for my smile.
Not bragging too much, but I had to be careful never to smile while I drove. It had the capacity to blind oncoming traffic.[/I][/QUOTE]

Klingt wie aus einem FanFiction o.O
Dafür hast du Geld bezahlt?

Ich lese gerade den Kurzgeschichtenband “Ich muss schreien und habe keinen Mund” von Harlan Ellison (der Titel klingt auf Deutsch scheußlich).
Von Ellison als Person kann man halten, was man will, aber viele der Geschichten sind großartig - meine absolut liebste Kurzgeschichte aller Zeiten findet sich auch hierin, nämlich “Jeffty ist fünf”.
Der Erzähler hat darin einen fünfjährigen Nachbarsjungen, der nicht älter zu werden scheint und anscheinend auch in einer Zeitschleife hängt (z.B. werden auf seinem Radio neue Folgen von Hörspielen gespielt, die schon lange abgesetzt wurden). Im Laufe der Handlung werden die Konfrontationen zwischen Jeffty und der normalen Welt immer problematischer und Ellison rechnet auch mit einigen zeitgeistigen Entwicklungen ab, die ihn persönlich auf die Nerven gehen. Wunderbar lesenswerte Sammlung, die titelgebende Geschichte ist natürlich auch ein Klassiker.

[post=440193]@Zankyou[/post] Ist dazu nicht auch ein Film rausgekommen? Meine Mitbewohnerin war glaube in dem.

[QUOTE=menag;440225]Ist dazu nicht auch ein Film rausgekommen? [/QUOTE]

Ja, http://www.imdb.com/title/tt2304933/

Kein Wunder, dass der Film nichts taugt. Die Geschichte ist ein Mehrteiler; ich hab das Buch fast fertig und die sind kaum einen Schritt weiter. Wie gesagt, nur Gedöns.
Und ein Alien-Film mit einem offenen Ende? Das passt doch nicht.

[QUOTE=Kirin;440196]Klingt wie aus einem FanFiction o.O
Dafür hast du Geld bezahlt?[/QUOTE]

Naja, klar hab ich das bezahlt - wenn ich die Geschichte schon vorher kennen würde, bräuchte ich ja überhaupt nie Bücher kaufen? ^^

So, nachdem ich die 5te Welle überlebt hab, was derberes, wenngleich auch nicht wirklich gehaltvoll. Aber unterhaltsam, und hat sogar paar nette Twists.

Girl from Above-Reihe:

WARNING: 18+ only. Adult content. Including sex, drug use, violence, & swearing.

After Captain Caleb Shepperd escapes from prison, all he wants to do is keep his head down and earn a living smuggling guns and drugs through the nine systems.
But, when a synth known as #1001 stows away on the captain’s ship, bringing with her a ton of problems—including guilt-ridden secrets he thought he’d left behind—he’d prefer to toss her out the airlock. The problem is, she’s priceless tech and he’s fresh out of credit.

Der POV wechselt immer zwischen Caleb und #1001.
Und es ist keine „KI entwickelt Gefühle für den Taugenichts-Captain, weil er im Grunde ein Herz aus Gold hat“-Geschichte. Die Beziehung ist… angespannt ^^

„Fuck you, synth. That’s what the cops keep telling me. Of course it’s fucking possible.
Fucking protocols and bullshit failsafes. They’re all killers, every last one thousand and one of them. Even you. Especially you.“

Alles begann mit einer Twitternachricht. Als es endete, wusste Victoria, dass sie nach allen Regeln der Internet-Kunst betrogen worden war.

Im 1. Teil des Buches geht’s um die Erfahrung der Autorin, 2. Teil sind psychologische Aspekte (was sind Realfakes, Motivation, Opfer etc).

Bin aktuell auf Seite 116 von 320, was mir so einfällt:

  • Sie überinterpretiert imo Freundlichkeit im Netz, sowie die „Freundschaften“, die jmd (augenscheinlich) pflegt.
    „Bla bla, man kann anhand der Freunde Rückschlüsse auf die Person ziehen, ich klick mich mal durch seine FACEBOOK Freunde“.

  • Sie kriegt regelmäßig ziemlich teure Geschenke von ihrer „Internet-Liebe“ für sich und die Kinder, ist aber selbst der Ansicht, dass 90€ für ein Geschenk für seine Schwester zu viel sind. Also ich würd BEI WEITEM eher meinem Bruder was für 90€ schenken als den Kindern einer Person, die ich nicht mal KENNE. Außerdem sitzt der Typ in den USA, allein die Versandkosten für Kram wie LEGO müssen ja brutal sein.
    kA wie die Frau das normal finden kann. Ach ja, große Liebe.

  • Insgesamt verhält sie sich imo wie ein liebestollwütiger Teenager, und wenn ich bedenke, dass die Frau ~20 Jahre älter ist als ich, find ich das echt zum fremdschämen.
    Die Geschichte an sich ist trotzdem irgendwie spannend, weil die Identität wohl recht komplex gefaked ist (Fotos, Kontakte, Telefonieren). Um Geld geht’s anscheinend nicht, also kein „gib mir 100.000 Mark, damit ich zu dir fliegen kann!“ Glaub auch nicht, dass das noch kommt, denn aktuell ist DRAMA TIME. 8) Der Fake ist auf jeden Fall auch nicht ganz dicht (vmtl. Borderline). Allein der Aufwand…

[I]In Every Day, New York Times bestselling author David Levithan presented readers with his most ambitious novel to date:
Every morning, A wakes up in a different body and leads a different life. There’s never any warning about where it will be or who it will be. A has made peace with that, even established guidelines by which to live: Never get too attached. Avoid being noticed. Do not interfere. It’s all fine until the morning that A wakes up in the body of Justin and meets Justin’s girlfriend, Rhiannon.[/I]

Und das ist jetzt ne Short-Story dazu, sechs erlebte Tage vor der Handlung von [I]Every Day[/I] (nicht chronologisch).
Fügt dem Hauptbuch auch irgendwie nichts wichtiges hinzu, keine Erklärung dazu o.ä. Nicht schlecht, aber allemal verzichtbar.

ACH JA: Das Cover stört mich, A hat keinen eigenen Körper, ist also geschlechtslos;
wobei das nicht heißt, dass dem Autor das gefühlsmäßig gelingt, A wirkt imo schon eher männlich, soll aber eigtl nicht so sein. Besser wären nur Wolken!

[SPOILER]
[/SPOILER]
Amokspiel von Sebastian Fitzek

Bisher mein erstes Fitzek-Buch. Meine Shcwester hatte geschworen die Bücher wären fesselnd ohne Ende. Nun ja, bisher habe ich ca 15 % gelesen, aber konnte mich noch nicht so wirklich begeistern. Das Buch ist nicht direkt schlecht, aber auch nicht so ansprechend wie ich es mir erhofft habe.