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@Fernsehkritiker Wäre auch hier der richtige Ort Vorschläge und Ideen für Drehbücher/Inhalte von das Studio zu posten?

Mal hier angepinnt, bevor er verschütt’ geht.

Nochwas auf die Pinwand.


So, hier mal eine kleine Idee, deren Umsetzung eher Unwahrscheinlich ist, die ich aber zu schade finde sie in den virtuellen Mülleimer zu kloppen. Vielleicht hat der eine oder andere hier ein bißchen Spaß an der Idee und den Zeilen.


Studio-Mario träumt, er wäre ein Privatdetektiv in den 20/30er Jahren in Chicago: Schlapphut, Bürotür mit Glasfenster und Namen dran, Ventiator und grüne Schreibtischlampe, Sexy Sekretärin in Seidenstrümpfen. das ganze Klischee eben.

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Die Anderen aus dem Team wären dann mit den übrigen Rollen zu besetzen: Volker als Mafiaboss, Jano als dessen dusseliger Gehilfe, Chirley als Sektretärin, Rike als Burlesquetänzerin, Anna Sekretärin, Lars als Gerichtsreporter, Christian als Kleinkrimineller, der sich mit der Mafia anlegt, Gerd als schwarzer Priester, Holger als Cop… Oder auch anders.

Das ganze würde zwar als Hörspiel laufen, aber am Schluss wäre dann die „Weck“-Szene wieder Video im Büro, wo Holger den eingepennten Mario am Feierabend nach Hause schickt. Mario öffnet dann aber nochmal die Tür und schaut in die Kamera und wiederholt einen prägnanten Satz aus dem Hörspiel als End-Gag oder setzt einen Schlapphut auf und zwinkerst in die Kamera oder sowas.


MG- Das Hörspiel

Mario mit seiner tollen Sprechstimme als Ich-Erzähler.

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Atmo:

Soundbett: Regen ab und zu Autolärm

Einer in der Ferne tritt eine Blechmülltonne um, daraufhin brüllt einer aus dem Fenster. Der Tonnentreter brüllt zurück.


MARIO mit rauchiger, cooler Erzählerstimme, stakkatohaft (begleitet von cooler leiser Jazzmusik im Hintergrund):

Es war einer dieser Tage wie ich sie hasste. Typisches Herbstwetter hier in Chicago. Den ganzen Tag hatte es schon geregnet und es schien, dass es auch kein Ende finden würde. Ich nestelte meine Uhr aus der Westentasche und klappte sie auf. Kurz vor neun Uhr abends. Wahrlich keine Zeit um den Tag zwangsweise mit Schlafen zu beenden. Früher wäre ich jetzt rüber in Joes Bar gegangen. Aber - scheiß Prohibition.
Klar hatte auch Joe so etwas wie einen Private Gentlemansclub in einem seiner Hinterzimmer, wo man sich bei Tee über Politik und Wirtschaft unterhielt – nach aussen hin. Aber es drohte immer eine Razzia und ich als Private Investigator konnte es mir nicht erlauben, so offensiv mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Das war zu heiß – Holy Shit.
Natürlich hatte man seine Quellen, wo man das eine oder andere Fläschchen besorgen konnte. Dazu reichte es schon einen Kleinkriminellen von der Straße entweder erfolgreich als Klienten zu haben und sich dessen Dankbarkeit in flüssiger Beigabe zu den Dollars entlohnen zu lassen oder man machte eben einem Solchen etwas Druck mittels der Möglichkeit seine Gaunereien Deputy Chief Miller, einem harten Hund der örtlichen Police, mitzuteilen und man erhielt hochprozentige Zuwendungen für sein Schweigen.
Eine eiserne Reserve hatte ich immer im Büro. Eine stillschweigende Abmachung zwischen den Cops und der Gilde der Privatdetektive machte eine Durchsuchung der Büroräume sehr unwahrscheinlich.
Also machte ich mich auf um zum Büro zu laufen und mir ein gutes Glas einzuverleiben.
Ich zog meinen hellen Regenmantel an, der zwar auch nicht wirklich dicht war aber besser als ungeschützt durch den Regen zu gehen und setzte meinen Hut auf. Mit hochgeschlagenem Mantelkragen stand ich fröstelnd in der Haustür und blickte in die dichte Regenwand die vor mir niederprasselte und suchte dabei in den Taschen nach den Zigaretten und den Streichhölzern. Eigentlich albern bei dem Guss ans Rauchen zu denken, trotz breiter Hutkrempe würde die Glut keine 10m auf dem Weg überleben. Aber gottverdammt - ich war Kettenraucher. Ein weiteres meiner Laster neben dem Whiskey, der besonders an einem Abend wie diesem schmeckte. Und natürlich die Frauen – vergiss nicht die Frauen zu erwähnen, Mario. Mein eigentliches - wirkliches Laster. Ohne sie konnte ich nicht.
Wäre es jetzt am Tag und zu den üblichen Bürozeiten, dann würde ich Pennylane im Vorzimmer antreffen. Wahrscheinlich beim privaten Telefonieren ertappen. Seit sie mit der Sekretärin eines Anwaltes in der Stadt befreundet war telefonierten beide heimlich auf unser beider Kosten miteinander. Aber ich konnte ihr nicht böse sein, auch wenn die Telefonrechnungen immer wieder sehr hoch ausfielen. Ich war dieser Frau verfallen. Aber nicht in der Art, wie mich andere Mädchen reizten. Natürlich war sie sehr sexy - sonst hätte ich sie nicht eingestellt – aber sie widerstand mir und das machte mich wild. Andere waren vielleicht leicht zu haben und das war auch eine zeitlang interessant, doch dann war das Interesse vorbei und die Dame verschwand aus meinem Leben. Pennylane hielt mich an der langen Leine und sie wusste durch gezieltes Flirten und gleichzeitigem Vom-Leibe-Halten mein Interesse an ihr auf Dauer zu beflügeln. So sehr ich mir eine heiße und leidenschaftliche Affaire mit ihr wünschte, ich genoss auch die Qualen, die das ständige Knistern zwischen uns und die gleichzeitige Distanz bei mir auslösten.
Aber ganz abgesehen davon war sie die beste Sekretärin, nein – Engel für alles – die sich ein Mann in meinem Business wünschen kann. Das wollte und durfte ich nicht gefährden.

Mein Büro lag im zweiten Stock eines Büro- und Geschäftsgebäudes am Jackson Blvd. In der Nähe des Monroe Harbors. Unter mir eine Zahnarztpraxis, die mir wegen der Schmerzschreie der Patienten die Anwesenheit tagsüber im Büro vermieste. Meistens kam ich erst Nachmittags dorthin, was meiner weiteren Leidenschaft, dem Ausschlafen geschuldet war und praktischerweise zog man unten nur Vormittags Zähne und nur im Notfall nach dem Lunch.
Als ich vor dem Haus stand sah ich oben im Büro Licht durch die Jalousien auf die Straße fallen. War wer da oben?
Natürlich hatte ich meinen Revolver mit dem Kurzlauf dabei. Auf diesen kleinen Freund konnte ich mich schon ein paar Mal erfolgreich verlassen. Ich schloss die Haustüre auf und schritt langsam die knarzende Holztreppe in den zweiten Stock hinauf. Vor der Bürotür mit dem Milchglasfenster auf den ein Werbemaler meinen Namen im Halbkreis und darunter „Private Investigator“ mit exakten Buchstaben gemalt hatte, zog ich ihn aus dem Holster unter meinem Jackett und spannte den Hahn. Das grüne Licht meiner Schreibtischlampe schimmerte auch durch die Scheibe der Bürotür. Vorsichtig drehte ich mit der linken Hans den Knauf um zu sehen, ob die Tür verschlossen war, in der rechten Hand die Bleispritze, bereit im Augenblick zu feuern, wenn es die Lage erforderte.