Das Forum ist der Autor

Hallo Leute,

da ich noch neu bin bei MG und keine Lust habe das ganze Forum zu durchsuchen, kann es sein das diese Diskussion schon geführt wurde.
Eigentlich hatte ich nach einem aktiven „Kritik“ Forum gesucht aber es scheint keines zu geben, zu keinem Thema? Nun ja, mir geht es erstmal um die Rolle von Frau Nussbaum.
Ich mag das Konzept vom Studio, mit seinen überzeichneten Charakteren. Durchweg werden die MG Leute
passend zur Realität überspitzt. Bei dem was ich bis jetzt von das Studio so gesehen habe, fallen die Rollen vom superblöden Stecknadeltyp und eben Frau Nussbaum aus der Rolle.
Meine Erfahrungen mit Frauen(3) die über die Jahre in denen ich zuhause gewohnt habe(18) in meinem Elternhaus geputzt haben, haben so garnichts mit der hohlen Frau Nussbaum gemein. Außer dem Alter.
Das waren Frauen die auch alle etwas anderes hätten machen können, wenn es die Lebenssituation zugelassen hätte.
Deswegen, damit ich mich nicht mehr fremdschämen muß und um den Eintrag in dieses Forum zu rechtfertigen, hier mein Drehbuchvorschlag:

Porni ist dabei eine kaputte Steckdose zu reparieren. Holgi holt ihn weg weil er eine viel wichtigere Aufgabe für ihn hat. Nüsschen kommt und will feucht wischen. Ein Stromschlag haut sie aus den Socken bis sie nach einiger Zeit wider zu sich kommt. Von nun an ist sie die klügste von der ganzen Bande die passende Problemlösungen immer parat hat, aber nie gefragt wird.

Na dann, Feuer frei

[QUOTE=Andie Bardran;499874]Porni ist dabei eine kaputte Steckdose zu reparieren. Holgi holt ihn weg weil er eine viel wichtigere Aufgabe für ihn hat. Nüsschen kommt und will feucht wischen. Ein Stromschlag haut sie aus den Socken bis sie nach einiger Zeit wider zu sich kommt. Von nun an ist sie die klügste von der ganzen Bande die passende Problemlösungen immer parat hat, aber nie gefragt wird.[/QUOTE]

Sehr schöne Idee. Allerdings muss am Ende der Folge noch ein zweiter Stromschlag her, um den Status Quo wieder herzustellen. Eine so kluge Frau Nußbaum muss den anderen Herren nämlich extremst auf die Nerven gehen. Sie halten sich ja für ach so klug, sind aber in Wahrheit inkompetent (Holger), pornosüchtig (Mario), alkoholkrank (Nils), dünn (Thomas), in Therapie (CF), aggressiv (Porni).

Aber genau darum geht es mir, Status Quo verändern - Revoluton jetzt!:wink:

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Also, inkompetent (Holger), pornosüchtig (Mario), alkoholkrank (Nils), dünn (Thomas), in Therapie (CF), aggressiv (Porni)
sind alles Attribute der Charaktere die sich für mich sehr gut nachvollziehen lassen.
Solche Leute, kenne ich nämlich aus meinem Umfeld, Alltag oder fühl mich sogar selbst angesprochen.
Wer mir noch nie begegnet ist, ist eine Putzfrau die sogar dafür fast zu doof ist.
Jede Scene mit Frau Nussbaum ist für mich ein peinlich unlustiger Moment dessen Ende ich herbeisehne.:oops:
Die einzig feste Frauenrolle als dumme Putze darzustellen ist doch Humor von vorgestern, wer lacht denn heute noch darüber?

[QUOTE=Andie Bardran;499880]
Jede Scene mit Frau Nussbaum ist für mich ein peinlich unlustiger Moment dessen Ende ich herbeisehne.:oops:
Die einzig feste Frauenrolle als dumme Putze darzustellen ist doch Humor von vorgestern, wer lacht denn heute noch darüber?[/QUOTE]

Mit der Meinung dürftest Du klar in der Minderheit sein, die meisten finden die Figur Nussbaum sowohl witzig und auch passend.

Letzlich sind doch beide fiktive Charaktere stark überzeichnete Klischees. Oder ist der wichtigtuerische, alles und jeden kontrolierende, rassistische Hausmeister etwa realistischer?

[QUOTE=eldorado;499907]Mit der Meinung dürftest Du klar in der Minderheit sein, die meisten finden die Figur Nussbaum sowohl witzig und auch passend.

Antwort:
Das mag im Bezug auf die MG Abonnenten stimmen. Wir mögen die Alsterfilm Leute so sehr, das auch schon mal ein Auge zugedrückt werden kann. Ob es deswegen gut ist und ob das außerhalb der verschworenen MG Fangemeinde auch so gesehen wird, bezweifele ich.

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Letzlich sind doch beide fiktive Charaktere stark überzeichnete Klischees. Oder ist der wichtigtuerische, alles und jeden kontrolierende, rassistische Hausmeister etwa realistischer?[/QUOTE]

Genau da sehe ich das Problem, für Hausmeister[-] Krause[/-] Pornhagen lassen sich verschiedene Charaktereigenschaften benennen, die sich auch unterschiedlich einsetzen lassen. Frau Nussbaum`s die dann ja naiv, infantil und begriffsstutzig ist, bleibt zu eindimensional um Witz zu entwickeln. Denn diese Attribute lassen sich zu -nur doof- zusammenfassen, was zu einer immer gleichen Scene mit dieser Rolle führt.

[QUOTE=Andie Bardran;499953] Das mag im Bezug auf die MG Abonnenten stimmen. …Ob es deswegen gut ist und ob das außerhalb der verschworenen MG Fangemeinde auch so gesehen wird, bezweifele ich. [/QUOTE]

Aber spielt das denn eine Rolle?
Wenn ein Format im Grunde nur für die Insider der MG-Community (sowohl Mitarbeiter als auch Zuschauer) gemacht ist, dann doch wohl “Das Studio”.

Frau Nussbaum ist so manches mal auch die Schlaueste in der Truppe (müsste jetzt die einzelnen Folgen raussuchen) :wink:

Und manchmal habe ich als Zuschauer auch den Eindruck, dass die Naivität nur gespielt ist und Frau Nussbaum einen äußerst perfiden Plan verfolgt, das Studio zusammen mit Hartmut zu übernehmen.

Oder ich habe mal wieder Spülmaschinentabs statt meiner getrockneten Froschpillen geschluckt :roll:

In einem Punkt möchte ich Andie jedoch (eingeschränkt) beipflichten:

Es wäre insgesamt schöner, wenn sich wenigstens eine weitere Freiwillige finden ließe, die sich im Studio regelmäßig zeigen würde und die die Darstellung von Frauen vielleicht etwas differenzierter beleuchtet. Gern auch wieder überzeichnet, wie bei allen anderen Charakteren im Studio auch, aber eben „anders“ als Frau Nussbaum.

Gruß Ronny

[QUOTE=eldorado;499966]Aber spielt das denn eine Rolle?
Wenn ein Format im Grunde nur für die Insider der MG-Community (sowohl Mitarbeiter als auch Zuschauer) gemacht ist, dann doch wohl “Das Studio”.[/QUOTE]

Wenn das so ist gebe ich dir recht. Es spielt keine Rolle.

[QUOTE=rldml;499967]Frau Nussbaum ist so manches mal auch die Schlaueste in der Truppe[/QUOTE]

Also sie hat zumindest eine gewisse Bauernschläue und macht oft einfach mal dinge, die den Plot vorantreiben. Wer hat beim Betriebsausflug den Diesel besorgt? Wer hat Porni bei dem Streich für Mario geholfen mit der Weißen Frau?

Wer hat die Heizung repariert? :wink:

Hallo Leute,

am So. habe ich mich mal hingesetzt und das Grundgerüst einer Studio Folge geschrieben.

Mir fehlt noch der tiefere Einblick in das MG Universum daher, fände ich es gut, wenn ein paar Cracks beim Füllen der Lücken helfen würden.
Der Logikschluss ist fertig, es fehlt aber noch an Situationskomik und Protagonisten. Außerdem kann ich nicht beurteilen, ob es zu abgedroschen ist oder sich die Inhalte mit anderen Folgen überschneiden.

Hat jemand eine Idee in der Pipeline, die sich nicht unbedingt um Holger/Porni/Nüsschen dreht und als allein stehende Szene(kein muss)funktioniert oder einen Einfall die bestehenden Dialoge mit Anleihen auf die bisherige „das Studio“ Story zu füllen?

Achtung Spoiler!

Möglich wäre z.B. das Fr. Nussbaum ein weiteres Problem der Alsterfilm löst. Damit es zum Schluss aufgeht, begleitet Holger Fr. Nussbaum, rutscht auf der Bananenschale aus, versucht sich an Fr. Nussbaum festzuhalten und beide stürzen. Fr. Nussbaum ist wieder im Nüsschen Modus, Holger kann sich nicht mehr an die Ratschläge erinnern und Porni sagt, dass er bei Mother-Daughter an etwas anderes denken musste.

Folge 2…: Post inflammatorisches Hirnsyndrom

Treppenhaus

Porni betritt leicht genervt ein verschmutztes Treppenhaus.
Porni: Diese Alsterfilm Typen kriegen auch alles kaputt!
Porni zeigt auf eine aus der Wand hängende Steckdose.
Porni: Als hätte ich nicht genug zu tun, jetzt schon wieder dieser Mist.
Porni macht sich auf den Weg zum Sicherungskasten.
Fr. Nussbaum betritt mit Putzutensilien das Treppenhaus.
Fr. Nussbaum: Das sieht aus hier, ich habe doch Freitag erst gewischt?! Da hat der Herr Kraxmayer am Wochenende aber viel Besuch gehabt.
Fr. Nussbaum beginnt das Treppenhaus feucht zu wischen.

Vor dem Sicherungskasten

Holger kommt aufgeregt auf Porni zu.
Holger: Porni, da sind sie ja.
Porni: Für sie immer noch Herr Pornhagen!
Holger: Jaja, jetzt kommen sie mal schnell mit, es gibt etwas Wichtiges zu erledigen.
Holger zieht Porni vorsichtig an seiner Warnweste weg.

Treppenhaus

Frau Nussbaum berührt mit dem feuchten Wischmopp die Steckdose, bekommt einen Stromschlag und schlägt beim Hinfallen mit dem Kopf auf.

Bar

Die Bar sieht aus wie nach einer Party, der Kühlschrank ist aus und leer.
Holger: Da, sehen sie? Der Kühlschrank ist kaputt.
Holger rüttelt am Kühlschrank
Holger: Sehen sie? Kaputt! Der war fast neu – verdammter Mist.
Porni: Jetzt machen sie mal halblang, lassen sie mich mal sehen.
Holger: Aber machen sie schnell, ich habe noch viele wichtige Dinge zu erledigen, so eine Firma, führt sich schließlich nicht von alleine.
Porni kickt eine Pizzaschachtel weg, steckt den darunter liegenden abgezogenen Netzstecker des Kühlschrankes ein und schaut Holger fragend an.
Porni (ironisch): Kann ich sonst noch etwas für sie tun? Und was soll die Aufregung, der Kühlschrank ist doch leer?
Holger (erregt): Ich habe noch nicht gefrühstückt, die Würstchen sind alle und ich habe nur noch EIN Bounty. Das, ist aber in meiner Hosentasche geschmolzen und muss erst gekühlt werden, das ist doch logisch.
Porni (Kopfschüttelnd): Ja, logisch. Ich mache dann mal weiter.
Porni verlässt die Szene. Holger legt sein Bounty in den Kühlschrank und reibt sich die Hände.

Treppenhaus

Porni (besorgt): Nüsschen, was ist denn mit dir passiert? Komm-ich helfe dir hoch. Ist alles OK?
Frau Nussbaum, nun schlau, hält sich den Kopf.
Frau Nussbaum (leicht benommen aber eloquent): Herr Pornhagen, das ist nett. Ich bin wohl gestürzt, aber es geht mir gut.
Porni (verwundert): Ja, OK?! Ich würde sagen, sie setzten sich erst mal hin und ruhen sich aus.
Porni stützt Frau Nussbaum und bringt sie zur Couch.

BAR

Holger hat einen Müllsack in der Hand und beginnt aufzuräumen. Nebenbei spricht er mit der Kamera.
Holger: Ja, euch kann ich das ja sagen. Um ein paar Euro dazu zu verdienen, habe ich das Studio am Wochenende an ein paar Touristen vermietet.
Holger (erklärend): Der gute Geschäftsmann, sieht überall Chancen einen Euro zu verdienen. Aber, nur ein Macher wie ICH, nutzt diese dann auch!
Holger: Das waren so destruktive Punk Kids die sich hier eingemietet haben. Da rechnet ja nun wirklich niemand mit. Gut, das die vorher bezahlt haben.
Die haben das ganze Bier weggesoffen, die Würstchen gefressen und von dem Dreck überall, will ich gar nicht reden. Das sind halt Erfahrungswerte, die gemacht werden müssen, nächstes Mal läuft es dann besser!
Holger räumt weiter auf und findet eine Banane, die er sich in die Tasche steckt.
Holger: Ah, doch noch was zu essen. Dann kann ich mir ja gleich ein Bananenbounty machen.
Holger (erklärend): Der gute Geschäftsmann ist nicht nur ein Macher, er ist vor allem kreativ, so wie ich. Das beschränkt sich bei mir nicht nur auf die Arbeit hier im Studio, – ich habe sehr viele gute Ideen, zu sehr vielen Dingen. Eben habe ich ein Bananenbounty erfunden, das wird der nächste Food Trend.

Couch
Porni und die schlaue Frau Nussbaum erreichen die Couch. Frau Nussbaum setzt sich.
Porni: Ich hole ihnen ein Wasser, ruhen sie sich erst mal aus.
Frau Nussbaum: Vielen Dank Herr Pornhagen, das ist sehr nett.
Bar
Porni trifft auf Holger
Porni: Herr Kreymeier, Frau Nussbaum ist gestürzt und hat sich den Kopf angeschlagen.
Holger: Was geht es ihr gut? Kann sie denn weiter putzen? Sie sehen ja wie es hier überall aussieht, soll ICH das etwa alles alleine machen?
Porni nimmt sich ein Glas Wasser, rollt mit den Augen und geht.

Couch
Porni gibt Frau Nussbaum das Wasser.
Porni: Hier, bitte.
Fr. Nussbaum: Vielen Dank.
Holger kommt dazu und hat sein fertiges Bananenbounty dabei. Die Bananenschale ebenfalls.
Holger: Und geht es wieder? Es ist noch viel zu tun, für heute Nacht hat sich ein Ringtennisverein eingemietet, die haben schon gezahlt, bis dahin muss alles Top sein!
Fr. Nussbaum(verwundert): Herr Kreymeier, führen sie hier nun eine Pension?
Holger(verwundert): Nein, das ist nur vorübergehend – um etwas Geld zu generieren.
Frau Nussbaum(eloquent): Herr Kreymeier, erfolgreiche Männer die erfolgreiche Firmen führen, setzten Prioritäten. Der erste Schritt zu mehr Profit ist erworbenen Gewinn zu halten. Dafür, sollten sie zuerst ein Mother-Daughter Company – offshore Holding Netzwerk schaffen, indem sie dann nach Direktive 90/434/CEE Gelder transferieren um keine oder nur sehr wenige Steuern zu zahlen.
Holger(verblüfft): Und das funktioniert?
Frau Nussbaum: Ja ist ganz einfach.

Holger feiert den zu erwartenden Reichtum mit seinem Bananenbounty. Er wirft die Bananenschale von den anderen unbemerkt ins Treppenhaus.

Hallo? Ich reaktiviere mal den Thread. Was ist mit den Ideen geworden. Was mit der Umsetzung? Hat niemand mehr Lust zum Schreiben von Drehbüchern? Waren die bisherigen zu schlecht um Umsetzen?

Inzwischen muss man dafür bezahlen (Superduperpremiumgoldabo), um sowas einreichen zu dürfen :wink:

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Ist es nicht so, dass man dann garantiert sein Drehbuch realisiert bekommt?
Aber ein guten Buch wird doch bestimmt nicht abgelehnt?!

Probier’s halt.

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Wie ich gerade sehe, gab es schon mal einen Thread.
Wirklich niemand mehr Interesse am Drehbuchschreiben für DAS STUDIO oder kein Interesse bei Holger?

Bin für alles offen - ein Script aus der Community gab es ja mal.
Es ist halt sehr kompliziert, wenn ganz viele gemeinsam sowas schreiben sollen.

Biddeschön. Wenns beliebt.

[Edit] auch diesmal kein Feedback.
Gut - Scheiße, lass mal - wir überlegen es uns… seufz
War ja klar…

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@Fernsehkritiker Wäre auch hier der richtige Ort Vorschläge und Ideen für Drehbücher/Inhalte von das Studio zu posten?

Mal hier angepinnt, bevor er verschütt’ geht.

Nochwas auf die Pinwand.


So, hier mal eine kleine Idee, deren Umsetzung eher Unwahrscheinlich ist, die ich aber zu schade finde sie in den virtuellen Mülleimer zu kloppen. Vielleicht hat der eine oder andere hier ein bißchen Spaß an der Idee und den Zeilen.


Studio-Mario träumt, er wäre ein Privatdetektiv in den 20/30er Jahren in Chicago: Schlapphut, Bürotür mit Glasfenster und Namen dran, Ventiator und grüne Schreibtischlampe, Sexy Sekretärin in Seidenstrümpfen. das ganze Klischee eben.

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Die Anderen aus dem Team wären dann mit den übrigen Rollen zu besetzen: Volker als Mafiaboss, Jano als dessen dusseliger Gehilfe, Chirley als Sektretärin, Rike als Burlesquetänzerin, Anna Sekretärin, Lars als Gerichtsreporter, Christian als Kleinkrimineller, der sich mit der Mafia anlegt, Gerd als schwarzer Priester, Holger als Cop… Oder auch anders.

Das ganze würde zwar als Hörspiel laufen, aber am Schluss wäre dann die „Weck“-Szene wieder Video im Büro, wo Holger den eingepennten Mario am Feierabend nach Hause schickt. Mario öffnet dann aber nochmal die Tür und schaut in die Kamera und wiederholt einen prägnanten Satz aus dem Hörspiel als End-Gag oder setzt einen Schlapphut auf und zwinkerst in die Kamera oder sowas.


MG- Das Hörspiel

Mario mit seiner tollen Sprechstimme als Ich-Erzähler.

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Atmo:

Soundbett: Regen ab und zu Autolärm

Einer in der Ferne tritt eine Blechmülltonne um, daraufhin brüllt einer aus dem Fenster. Der Tonnentreter brüllt zurück.


MARIO mit rauchiger, cooler Erzählerstimme, stakkatohaft (begleitet von cooler leiser Jazzmusik im Hintergrund):

Es war einer dieser Tage wie ich sie hasste. Typisches Herbstwetter hier in Chicago. Den ganzen Tag hatte es schon geregnet und es schien, dass es auch kein Ende finden würde. Ich nestelte meine Uhr aus der Westentasche und klappte sie auf. Kurz vor neun Uhr abends. Wahrlich keine Zeit um den Tag zwangsweise mit Schlafen zu beenden. Früher wäre ich jetzt rüber in Joes Bar gegangen. Aber - scheiß Prohibition.
Klar hatte auch Joe so etwas wie einen Private Gentlemansclub in einem seiner Hinterzimmer, wo man sich bei Tee über Politik und Wirtschaft unterhielt – nach aussen hin. Aber es drohte immer eine Razzia und ich als Private Investigator konnte es mir nicht erlauben, so offensiv mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Das war zu heiß – Holy Shit.
Natürlich hatte man seine Quellen, wo man das eine oder andere Fläschchen besorgen konnte. Dazu reichte es schon einen Kleinkriminellen von der Straße entweder erfolgreich als Klienten zu haben und sich dessen Dankbarkeit in flüssiger Beigabe zu den Dollars entlohnen zu lassen oder man machte eben einem Solchen etwas Druck mittels der Möglichkeit seine Gaunereien Deputy Chief Miller, einem harten Hund der örtlichen Police, mitzuteilen und man erhielt hochprozentige Zuwendungen für sein Schweigen.
Eine eiserne Reserve hatte ich immer im Büro. Eine stillschweigende Abmachung zwischen den Cops und der Gilde der Privatdetektive machte eine Durchsuchung der Büroräume sehr unwahrscheinlich.
Also machte ich mich auf um zum Büro zu laufen und mir ein gutes Glas einzuverleiben.
Ich zog meinen hellen Regenmantel an, der zwar auch nicht wirklich dicht war aber besser als ungeschützt durch den Regen zu gehen und setzte meinen Hut auf. Mit hochgeschlagenem Mantelkragen stand ich fröstelnd in der Haustür und blickte in die dichte Regenwand die vor mir niederprasselte und suchte dabei in den Taschen nach den Zigaretten und den Streichhölzern. Eigentlich albern bei dem Guss ans Rauchen zu denken, trotz breiter Hutkrempe würde die Glut keine 10m auf dem Weg überleben. Aber gottverdammt - ich war Kettenraucher. Ein weiteres meiner Laster neben dem Whiskey, der besonders an einem Abend wie diesem schmeckte. Und natürlich die Frauen – vergiss nicht die Frauen zu erwähnen, Mario. Mein eigentliches - wirkliches Laster. Ohne sie konnte ich nicht.
Wäre es jetzt am Tag und zu den üblichen Bürozeiten, dann würde ich Pennylane im Vorzimmer antreffen. Wahrscheinlich beim privaten Telefonieren ertappen. Seit sie mit der Sekretärin eines Anwaltes in der Stadt befreundet war telefonierten beide heimlich auf unser beider Kosten miteinander. Aber ich konnte ihr nicht böse sein, auch wenn die Telefonrechnungen immer wieder sehr hoch ausfielen. Ich war dieser Frau verfallen. Aber nicht in der Art, wie mich andere Mädchen reizten. Natürlich war sie sehr sexy - sonst hätte ich sie nicht eingestellt – aber sie widerstand mir und das machte mich wild. Andere waren vielleicht leicht zu haben und das war auch eine zeitlang interessant, doch dann war das Interesse vorbei und die Dame verschwand aus meinem Leben. Pennylane hielt mich an der langen Leine und sie wusste durch gezieltes Flirten und gleichzeitigem Vom-Leibe-Halten mein Interesse an ihr auf Dauer zu beflügeln. So sehr ich mir eine heiße und leidenschaftliche Affaire mit ihr wünschte, ich genoss auch die Qualen, die das ständige Knistern zwischen uns und die gleichzeitige Distanz bei mir auslösten.
Aber ganz abgesehen davon war sie die beste Sekretärin, nein – Engel für alles – die sich ein Mann in meinem Business wünschen kann. Das wollte und durfte ich nicht gefährden.

Mein Büro lag im zweiten Stock eines Büro- und Geschäftsgebäudes am Jackson Blvd. In der Nähe des Monroe Harbors. Unter mir eine Zahnarztpraxis, die mir wegen der Schmerzschreie der Patienten die Anwesenheit tagsüber im Büro vermieste. Meistens kam ich erst Nachmittags dorthin, was meiner weiteren Leidenschaft, dem Ausschlafen geschuldet war und praktischerweise zog man unten nur Vormittags Zähne und nur im Notfall nach dem Lunch.
Als ich vor dem Haus stand sah ich oben im Büro Licht durch die Jalousien auf die Straße fallen. War wer da oben?
Natürlich hatte ich meinen Revolver mit dem Kurzlauf dabei. Auf diesen kleinen Freund konnte ich mich schon ein paar Mal erfolgreich verlassen. Ich schloss die Haustüre auf und schritt langsam die knarzende Holztreppe in den zweiten Stock hinauf. Vor der Bürotür mit dem Milchglasfenster auf den ein Werbemaler meinen Namen im Halbkreis und darunter „Private Investigator“ mit exakten Buchstaben gemalt hatte, zog ich ihn aus dem Holster unter meinem Jackett und spannte den Hahn. Das grüne Licht meiner Schreibtischlampe schimmerte auch durch die Scheibe der Bürotür. Vorsichtig drehte ich mit der linken Hans den Knauf um zu sehen, ob die Tür verschlossen war, in der rechten Hand die Bleispritze, bereit im Augenblick zu feuern, wenn es die Lage erforderte.