Bundestagswahl-Sondersendung 2021

Hat jemand eine zuverlässige Quelle, wo man die einzelnen Ergebnisse der „sonstigen“ Parteien bekommen kann? Konnte dazu bisher keine brauchbaren Daten ausfindig machen.

https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/ergebnisse/bund-99.html

Und für alle Wahlkreise einzeln hier:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-09/wahlergebnisse-bundestagswahl-2021-wahlkreise-karte-deutschland-live

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Soziale Gerechtigkeit… was für ein ständiges bla bla bla von den Politikern und deren Anhängern!

Wer das wirklich will, wäre für Steuersenkungen, welche finanziert werden durch radikale Senkungen der Ausgaben!

Aber unter „sozialer Gerechtigkeit“ versteht man ja nur noch das umverteilen und anheben der Steuern um das Geld dann an Gott und die Welt zu verteilen…

Weg mit der Mehrwertsteuer! Dinge werden eh mit schon versteuertem Geld bezahlt. Das wäre mal eine „soziale Gerechtigkeit“!

Aber von Steuersenkungen hört man ja von den Sozialen Gerechtigkeitsparteien absolut nichts! Warum wohl? Da stelle ich mir immer die Frage, für wem die wohl diese „soziale Gerechtigkeit“ fordern!?

Nirgends zahlt man soviel Steuern wie in Deutschland und denen fällt nichts anderes mehr ein als „soziale Gerechtigkeit“ und das erfinden von neuen Steuern und Abgaben.

Ich kotze gleich!

P.S.
gleichzeitig redet man davon, das man Fachkräfte benötige. Eine wirkliche Fachkraft müsste doch nicht alle Latten am Zaun haben, wenn diese nach Deutschland käme. Das Land welches einem hinten und vorne alles abnimmt, was man verdient. Da kommen dann nur die „Fachkräfte“ welche ganz scharf auf die sogenannte „soziale Gerechtigkeit“ sind. Aber solange klare Gedanken voll Nazi ist, wird sich hier auch nichts ändern und Politiker weiter von „sozialer Gerechtigkeit“ schwafeln und damit alles weiter vor die Wand klatschen!

Zitat aus dem Wahlprogramm der Linken:

„Auch die Besteuerung von Einkommen wollen wir gerechter machen. Niedrige und mittlere Einkommen wollen wir entlasten. Als Faustregel gilt: Wer (als Single, Steuer­klasse I) weniger als 6.500 Euro im Monat brutto hat, zahlt nach unserem Tarif we­niger Steuern.

Kritik ist ja okay, aber informiere dich bitte zuerst, bevor du leicht zu wiederlegende Behauptungen aufstellst. Natürlich ist auch die LINKE für Steuerentlastungen und somit Steuersenkung. Nur eben nicht nach dem reichenfreundlichen FDP-Konzept.

Und falls du Angst haben solltest, dass du zu den Auserwählten gehörst, hilft ein Blick auf diese Statistik:;

grafik
Quelle: Einkommensverteilung Deutschland | einkommensverteilung.eu

Es sind knapp 5,5% der Personen, die in Deutschland Einkommensteuern zahlen, die überhaupt von einer Steuererhöhung beim Thema Einkommensteuer betroffen wären. die restlichen 94,5% würden ENTLASTET.

Wenn du dabei das kalte Kotzen bekommst, stimmt mMn mit dir etwas nicht und nicht mit denen die „soziale Gerechtigkeit“ fordern.

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Jetzt mal etwas provokant formuliert: Es ist also soziale Gerechtigkeit, wenn 95% der Bevölkerung 5% der Bevölkerung ausrauben?

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Gegenfrage: Ist es sozial gerecht wenn 5% die 95% ausrauben?

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Und hier sind wir zum Problem vorgedrungen: Das hartnäckige aber falsche Narrativ, dass der Reiche nur reich sei, weil er jemand anderen etwas weggenommen hätte.

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Und dem Narrativ, dass Reiche ihren Reichtum selbst erarbeitet haben und ihnen minimale Steuern aufzuerlegen, schon „Raub“ sei.

Tu nicht so als wenn du nicht auch oberflächliche Narrative bedienen würdest. Niemand will „Reiche“ ausrauben. Es geht nur darum, die Steuerlast besser zu verteilen.

Wenn du 1000 Euro verdienst und jemand nimmt dir jeden Monat 10% davon weg, ist das ein massiver Einschnitt. Wenn man 6500 Euro im Monat verdient und 10% oder etwas mehr abgeben musst, bleibt immernoch mehr übrig, als ein vernünftiger Mensch im Monat ausgeben kann.

Bei Reichen geht es nicht um ihre Existenzgrundlage. Wer 6500 Euro oder mehr verdient, kann Altersvorsorge, Aktien, Autos, Wohnung, Haus, etc. problemlos stämmen. Aber niedrige Einkommen mit empfindlichen Steuern zu belasten, sorgt für Armut und beraubt Menschen die Möglichkeit fürs Alter vorzusorgen, Kinder zu versorgen, Studien finanzieren, etc.

Es geht mir nicht darum, das Arme fürs Nichtstun im Schlaraffenland leben, sondern dass jeder Mensch sind zumindest leisten kann, seine Lebensgrundlage zu erhalten und nicht in Armut abzudriften.

Aber das ist für dich ja schon „Raub“ an den Reichen :roll_eyes:

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Es sind aber schon lange bei weitem nicht mehr nur 10 Prozent, insofern ist dein Beispiel nutzlos. :shrugdog: Zum besseren Verständnis eine Frage, die du auch allgemein beantworten kannst. Musst dabei nicht ins persönliche Detail gehen. Also: Du hast bisher noch nie in einer Selbstständigkeit gearbeitet, ein eigenes Unternehmen gegründet oder Führungsverantwortung für eine Firma übernommen? Du standst bisher beruflich auch sonst noch nie in irgendeiner Form auf der Arbeitgeberseite? Richtig?

Nein da das sog. „Beispiel“ kein Beispiel war, sondern eine Verhältnisangabe. Wenn man jedem, der Einkommensteuer zahlt 10% wegnimmt, ist das nicht automatisch „gleich“ zu bewerten, nur weil es vordergründig gerecht „wirkt“. Wer mehr Geld hat, kann auch mehr Geld abgeben, ohne das es ihn empfindlich trifft. Kein Geld für Wohnung, Essen, Kleidung, Kinder, etc. zu haben ist ein ganz anderer Schnack als weniger Geld zu haben um sich nicht-lebensnotwendige Luxusgüter zu kaufen. Das sollte rein logisch jetzt eigentlich nicht so schwer verständlich sein…?

Richtig. Ich war zeitweise auf dem Weg ein Startup zu gründen, habe mich dann aber letzten Endes dagegen entschieden. Hauptsächlich weil ich kein Eigenkapital hatte und mir auch über Förderungen oder andere Wege keines bewilligt wurde.

Fun fact am Rande: Da ging es um eine KI-Technologie, aber die klugen Wirtschaftsmenschen in den Gremien und Wirtschafts-Juries waren der Meinung, dass es „keinen Markt“ für KI-Technologie gibt :crazy_face:
Zu ihrer Ehrenrettung: Das war 2-3 Jahre VOR dem KI-Boom.

Richtig.

Mal was anderes: Woher kommt Holgers Aussage, Alice Hoffmann (Hilde Becker) wurde wegen zuviel Popularität von Dudenhöffer rausgeworfen?

Das Problem ist, dass die ganze Idee der Ausbeutung auf der falschen und längst widerlegten Arbeitswerttheorie basiert. Die ganze Geschichte funktioniert da so, dass man sagt, der Arbeitnehmer arbeitet für den Inhaber der Firma, erschafft hierbei einen Wert, der durch den Inhaber teurer verkauft wird und dieser „Mehrwert“ dem Arbeitnehmer gestohlen wird und sich hieran der Unternehmer bereichert.

Jetzt überlegen wir uns aber mal ein anderes Szenario: Man arbeitet in einem Startup und arbeitet an einem Produkt. Die Sache geht zwei Jahre lang gut, aber dann geht das Startup pleite. Niemand will das noch nicht ganz fertig entwickelte Produkt haben, es ist somit wertlos. Wie würdest du diesen Fall bewerten? Denn offenkundig hatte die Arbeit des Arbeitnehmers 2 Jahre lang ja keinen Wert produziert. Hat der Arbeitnehmer in diesem Fall nun den Unternehmer ausgebeutet, weil das Geld ja vom Unternehmer zum Arbeitnehmer geflossen ist ohne das dieser einen entsprechenden Gegenwert geliefert hat?

Das ist nämlich der einfach Deal als Arbeitnehmer: Man erhält sein Gehalt zunächst einmal unabhängig davon ob die Arbeit die da verrichtet wird zu irgendeinem Produkt oder irgendeiner Dienstleistung führt, womit das Unternehmen wiederum Geld einnehmen kann. Wenn du das als ungerecht empfindest und sagst du willst aber Eigentum an dem haben, was du da erarbeitest, dann lasse dich in Anteilen am Unternehmen auszahlen. Jedes Start Up wird dir da dankbar sein.

Aber ich nehme mal an, dass du darauf auch wieder nicht eingehen wirst, weil du brauchst ja sicherlich Geld um deine Miete zu zahlen, die Lebensmittel zu kaufen und eine MG-Abo aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus können diese Firmenanteile halt auch ganz schnell nichts mehr wert sein, wenn die Firma pleite geht.

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Ich glaube, das unterschiedliche Verständnis fängt schon bei der Frage an, wem „gehört“ das vom Arbeitnehmer/Unternehmer erwirtschaftete Kapital?

Der Liberale glaubt, es gehört dem Arbeitnehmer/Unternehmer, der dann, als Preis dafür, dass er in einer staatlichen Gesellschaft lebt, einen Anteil an den Staat abgibt.

Der Linke glaubt, dass das erwirtschaftete Kapital der Allgemeinheit gehört und der Arbeitnehmer/Unternehmer einen Teil davon behalten darf. Das ist wohl der Grund dafür, dass man mit größter Selbstverständlichkeit davon ausgeht, den Menschen das Geld wegnehmen zu dürfen. Es „gehört“ ihnen im Grunde ja gar nicht…

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Gab es nicht ein Interview mit ihr von Storost wo sie das gesagt hat? Finde allerdings im Netz nix mehr, wahrscheinlich verwechsle ich irgendwas

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Dem würde ich persönlich nicht so wirklich zustimmen, weil es eine dichotome Einteilung in Gut und Böse impliziert, die mMn an der Realität vorbei ist. Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass Arbeitgeber grundsätzlich „böse“ sind bzw. grundsätzlich ihre Mitarbeiter ausbeuten. Solche Narrative sind eher was für Fanatiker.

Das Problem ist eher, dass Menschen die Neigung haben, materielle Werte an sich zu halten, weil wir als Menschen darauf programmiert sind, dass „meins“ immer erstmal besser ist als „deins“. Oder wie man auch gerne sagt: „Haben ist besser als brauchen.“ Aber auch hier gibt es ja Arbeitgeber, die erkannt haben, dass es durchaus auch im Interesse des Arbeitgebers ist, seine Mitarbeiter gut zu bezahlen. Nur sind das nicht genug, damit wir generell von einer „gerechten Entlohnung“ sprechen könnten.

Das Problem in unserer Gesellschaft ist viel eher, dass Unternehmer immer wieder Mittel und Wege finden, das System auszutricksen und um Steuern zu prellen. Wir alle wissen, dass große Unternehmen in Deutschland kaum Steuern zahlen, da sie jedes noch so kleine Schlupfloch und jeden noch so kleinen Steuertrick anwenden um keine Steuern zu zahlen.

Und darum kann ich nur müde lächeln, wenn jemand sagt „Wir bezahlen doch schon zuviele Steuern“. Bei Einzelpersonen mag das stimmen. Aber bei Unternehmen nicht.

Und ich lasse auch nicht zu 100% gelten, dass es bei kleinen Unternehmen anders aussieht. Ich habe auch schon für kleine Unternehmen gearbeitet, die den Staat um Fördergelder betrogen haben, Falschangaben gemacht haben um ungerechtfertigt Gelder zu erhalten, die ihnen nicht zustanden, Arbeitsschutz und Arbeitszeitgesetze umgangen haben, damit sie Mitarbeitern nichts extra bezahlen müssen, etc. Auch kleine Unternehmen tuen alles um den Staat um Steuern zu betrügen. Nicht alle, aber immernoch genug.

Liberalismus, respektive Kapitalismus bzw. Freie Martkwirtschaft würde vllt. funktionieren, wenn alle Unternehmen ihre Steuern zahlen würden, die dem Staat zustehen. Aber solange Amazon und Co. 95% Steuern vermeiden, braucht niemand von den Unternehmern ankommen und rumheulen, dass sie „so viele Steuern“ zahlen müssen. Wahrscheinlich wäre 0% der einzige Steuersatz bei dem Unternehmer nicht sagen würden, dass sie „zu viel“ Steuern zahlen.

Am besten lassen wir einfach Unternehmer selbst entscheiden, ob sie Steuern zahlen oder ob sie ggf. Geld für soziale Projekte investieren. Wär doch ne super Idee? Wer braucht schon in Deutschland sowas albernes wie Sozialhilfe, wenn man auch prestigträchtig Polio in Afrika damit bekämpfen kann? Was soll schon schief gehen, wenn Unternehmer selbst entscheiden für WEN sie Steuern zahlen? /ironie off

Das ist ein seltsames Szenario. Hier hat ja niemand irgendwen betrogen. Ich bin ja nicht gegen die Aufteilung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Ich denke es ist fair, dass der Unternehmer, der das Risiko seiner Investition trägt, auch den größten Anteil bekommt.

Es kommt aber nach wie vor auf das Verhältnis an. Du hast mir bissher weiterhin keine schlüssige Begründung geben, wie man es rechtfertigen kann, dass jemand das 100-fache+ seiner Angestellten verdient und auch nicht, warum ein Unternehmer berechtigt ist, seine Mitarbeiter schlecht zu entlohnen.

Das ist ja das perfide an Liberalen: Sie kriegen schon Schnappatmung wenn sie nur minimal verzichten sollen, damit ihre Angestellten ein besseres, angemesseneres Gehalt erhalten. Ich sehe darin keine politische Logik, sondern nur persönliche Charakterschwäche, der jeweiligen Entscheidungsträger.

Denn würde ich Unternehmen(und somit Menschen) so einschätzen, dass sie alles dafür tun würden, ihre Mitarbeiter fair zu entlohnen, dann wäre ich gar nicht gegen Liberalismus. Aber Menschen sind nunmal mehrheitlich egoistisch und ich-bezogen und sehen daher nicht ein, etwas von ihrem Reichtum abzugeben. Altruismus ist die Erkenntnis, dass wir ALLE gewinnen, wenn jeder einzelne gewinnt. Egoismus, ist die Ignoranz gegenüber dem Gewinn aller, zu Gunsten des eigenen Vorteils.

Egoismus ist eine nachvollziehbarer, menschlicher Habitus, er ist nur gesamtgesellschaftlich schädlich und darum braucht es Regulierungen durch die Gesellschaft, also durch den Staat. Davon hat am Ende auch der Unternehmer was: Denn der Staat schützt ja auch den Unternehmer: z.B. vor einem wütenden Mob, der den Unternehmer lyncht, wenn er zu gierig wird.

Dann müssen diese Schlupflöcher geschlossen werden, dafür tritt übrigens sogar die verhasste FDP ein. Leider ist das eine internationale Aufgabe und kann von der Bundesregierung alleine kaum bewerkstelligt werden.

Was heisst das überhaupt? „Gut“ ist doch schon wieder so ein relativer, nichtssagender Begriff. Am Hungertuch nagt ja nun wirklich kein Arbeitnehmer in Deutschland. Wir haben hier aus gutem Grund Tariffreiheit. Letztendlich zahlt nicht der Arbeitgeber den Lohn, sondern der Kunde. Und wenn der nicht bereit ist, höhere Preise zu akzeptieren kann auch der Arbeitgeber nicht so ohne weiteres die Löhne erhöhen. Und wenn der Arbeitgeber immense Gewinne macht: Mit welchem Recht forderst du, dass er dann lieber seine Mitarbeiter besser bezahlt? Genauso gut könnte ich fordern, dass er seine unverschämten Preise senkt…

Wer verdient denn in Deutschland das 100-fache seiner Angestellten? Der Durchschnittsverdienst eines angestellten Geschäftsführers beträgt hierzulande so etwa zwischen 200-300 TEUR/Jahr. Eine Ausnahme sind vielleicht Vorstandsvorsitzende von AGs. Die kommen gerne auf sieben- oder sogar achtstellige Jahreseinnahmen, das sind dann aber im Wesentlichen Aktien und Aktienoptionen. Und wer muss das überhaupt „rechtfertigen“? Das ist einzig und allein die Sache der Eigentümer der Firma, also der Aktionäre. Es ist deren Geld, was da verschleudert wird und nicht deins. Und auch hier stelle ich die Frage: Mit welcher Berechtigung soll die Kohle statt auf den Vorstand auf die Belegschaft aufgeteilt werden? Genauso gut könnte man mit den Preisen heruntergehen oder das Geld auf die Aktionäre verteilen…

Das ist eine unverschämte Unterstellung und das weißt du auch. Bisher war die Diskussion doch eigentlich sehr sachlich… :roll_eyes:

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Quelle?

Das habe ich schonmal beantwortet. Es muss für Menschen möglich sein, mindestens die normalen Ausgaben stämmen zu können, die in Deutschland nötig sind und in der Regel anfallen. Das heißt, es muss möglich sein Wohnung, Kleidung, Heizung, Kosten für Kinder, etc. zu bezahlen. Außerdem muss eine angemessene Altersvorsorge möglich sein.

Dies ist für viele Menschen in Deutschland nicht möglich. Auch wenn das immer wieder (fälschlicherweise) behauptet wird.

Nein das ist es nicht und das sollte dir auch bekannt sein. Diskussionen über Mindestlohn, Bedingungsloses Grundeinkommen oder auch die Feststellung der sog. „Armutsgrenze“ werden dir hoffentlich nicht unbekannt sein. Auch nicht, dass wir den größten Niedriglohnsektor in Europa haben.
Ich denke daher, dass du diese Aussage nur tätigst um das Argument vermeintlich zu entkräften. Aber das funktioniert nicht.

Das es keine magische Zahl gibt, die man einfach so trivialerweise aus dem Hut zaubern, sollte jedem klar sein. Aber es gibt mehr als genug Kennzahlen und Erhebungen, die klarmachen, dass viele Menschen in Deutschland schlecht bezahlt werden, dass sie in Altersarmut landen, das sie sich nicht leisten können fürs Alter vorzusorgen, etc.

Ich versteh die Frage nicht so ganz? Es gibt Menschen die 8h Vollzeit arbeiten aber WENIGER als 1000 Euro im Monat verdienen. Selbst wenn wir mal vom Brutto ausgehen, erhält der Angestellte somit kaum mehr als 1300 - 1500 Brutto.

Die Statistik von vorhin habe ich ja bereits gezeigt:

grafik

Jemand, der also ca. 1500 Euro Brutto verdient, gehört schon zu einer kleineren Gruppe. 4 Mio. Menschen verdienen sogar noch weniger im Jahr.

Und nun schauen wir uns an, wieviele Menschen, das 100-fache verdienen:

grafik

Das sollte deine Frage zweifelsfrei beantworten.

Weil es, aus meiner Sicht und der Sicht vieler anderer Menschen in Deutschland, gerecht ist. Wie oft denn noch?

Eigentlich ist das keine „unverschämte Unterstellung“, denn genau das ist es doch worüber wir hier reden? Es geht ja nicht darum, wie die ersten Kommunisten den Unternehmern alles wegzunehmen und es unter den Armen aufzuteilen. Es geht darum, dass Menschen, die lächerlich hohe Gehälter kassieren, etwas weniger lächerliche Gehälter kassieren.

Und schon wird so getan, als wenn der Kommunismus ausbricht, nur weil ein Vorstand statt 10 Mio. im Jahr nur noch 9 Mio. im Jahr verdient. Das ist doch wirklich an Albernheit und Egoismus kaum zu überbieten.

Ich finde das ist weder eine „Unterstellung“ noch „unverschämt“. Maximal vielleicht etwas salopp formuliert.

So ein Satz kann nur von jemanden kommen, der sich mit dem Thema nicht beschäftigt hat. Es gibt 2 Mio. Kinder in Deutschland, die von Armut betroffen sind, weil ihre Eltern nicht genug Geld verdienen. Millionen von Menschen sind aufgrund ihres niedrigen Einkommens von Altersarmut betroffen.

Ich selbst, habe als Kind IN DEUTSCHLAND hungern müssen, weil das Geld für eine Alleinerziehende Mutter und 2 Kinder nicht gereicht hat.

Was du hier machst, ist arme Menschen verhöhnen. Klassismus in Reinkultur.

Zum einen das FDP-Wahlprogramm:
„Zudem wollen wir uns gemeinsam mit den
USA für eine globale Mindestbesteuerung für Unternehmen
einsetzen. So sorgen wir für mehr Fairness im Wettbewerb
zwischen großen internationalen Konzernen, die aggressive
Steuervermeidung betreiben, und Mittelständlern.“

zum anderen hat Lindner sich in mehreren Interviews in dieser Richtung geäußert.

Wir haben in Deutschland einen gesetzlichen Mindestlohn von derzeit 9,60 €. Damit ist es kaum möglich, in Vollzeit jährlich weniger als 20 T€ zu verdienen. Die erste Stufe dürften also schon mal fast ausschließlich Teilzeitbeschäftigte sein. Wer das 100-fache des Mindestlohns verdient, hat also in Vollzeit ungefähr 2 Mio EUR/Jahr. Das dürfte tatsächlich kaum jemand hierzulande an Arbeitslohn erhalten. In deiner Statistik ist von „Einkommen“ die Rede. Da steht nichts von Arbeitslohn.

Übrigens: Was hindert dich daran, zusätzlich zu deinem Hauptjob noch eine geringfügige Beschäftigung aufzunehmen? Mache ich schon seit fast 25 Jahren, und nicht weil es müsste, sondern weil ich Bock drauf habe. Und wenn ich das kann, können das andere auch.

Durch ständiges Wiederholen wird es auch nicht richtiger. Es ist nicht dein Geld und auch nicht das der „vielen anderen“. Gerecht ist, dass du und ich und auch alle Bonzen mit ihrem Geld machen können was sie wollen.

Das tut mir natürlich sehr leid (ehrlich gemeint!), kann und will aber zu diesem Fall nichts sagen, da mir die näheren Umstände nicht bekannt sind und mich auch nichts angehen. Ich bleibe aber dabei, dass niemand in Deutschland hungern muss.

Nachtrag:
Kinderarmut ist in Deutschland durchaus ein Thema. Aber fast immer sind für die Umstände die Eltern verantwortlich und nicht der Staat. Kinder können aber nichts dafür und deshalb plädiere ich für komplett kostenlosen Kindergarten- und Schulbesuch inkl. aller erforderlichen Arbeitsmittel, 1 warmen Mahlzeit am Tag und 1 Ausflug pro Jahr. Dafür würde ich sogar ein paar Euros mehr Steuern zahlen…

Leider wahr. :wink:

Das Problem ist, dass du gerade ganz viele Unterschiedliche Themen aufmachst und versuchst Dinge mit Argumente anderer Themen zu belegen. Wir haben ja jetzt hier mindestens vier Themen:

  • Soziale Gerechtigkeit
  • Einkommensunterschiede zwischen Firmenleitung und Angestellten
  • Vermögen
  • Steuerlast

Soziale Gerechtigkeit: Es zeigt sich doch in der bisherigen Diskussion genau das was ich zu Beginn sagte: Das Wort „soziale“ in „soziale Gerechtigkeit“ ist ein Wieselwort. Denn was in der bisherigen Situation herauskam ist, dass du viele Dinge als ungerecht empfindest und sagt, es müsse mehr soziale Gerechtigkeit herrschen. Aber andere empfinden viele dieser Dinge gar nicht als ungerecht. Leider tendierst du dann dazu in Feindbildern weiter zu „argumentieren“.

Das finde ich persönlich sehr schade, weil du drumherum durchaus sachlich argumentierst, mit solchen Sachen aber alles wieder einreißt.

Versuch die Sache doch mal eine Meta-Ebene höher zu betrachten und zu akzeptieren, dass dein gegenüber deine Ansichten über soziale Gerechtigkeit nicht teilt, weil er ein böser Mensch ist, sondern weil sich vollkommen frei von Wertung das Menschenbild, Bild von der Gesellschaft sowie die Reihenfolge im Wertesystem unterschieden.

Und hier liegt halt das Problem an Begriffen wie „soziale Gerechtigkeit“. Da er sich jeder Definition entzieht, kann man darunter alles mögliche Verstehen und jede Diskussion darum ist am Ende eine schlacht um eine angebliche moralische Überlegenheit.

Einkommensunterschiede zwischen Firmenleitung und Angestellten: Du sagst zwar, du lehnst die Idee der Arbeitswerttheorie ab, argumentierst aber auf ihrer Grundlage. Denn genau auf dieser basieren Aussagen wie:

Der Preis für die Arbeitsleistung bildet sich nach dem Grenznutzen. Und ich glaube den Leuten wäre mehr geholfen wenn ihnen das auch wirklich vermittelt wird anstatt ihnen Märchen zu erzählen, die ihnen falsche Vorstellungen von wirtschaftlichen Zusammenhängen vermitteln.

Und ich habe dir eine ganze Reihe von Beispielen gebracht, warum eine Firmenleitung in den meisten Fällen mehr verdienen muss als die Angstellten, einfach aufgrund der Verantwortung, der Haftung usw. Und Dosenstolz hat dir schon gesagt, dass das 100 Fache ca. 2 Mio€ im Jahr sind. So viel verdienen nach meinem Kenntnisstand Vorstände von DAX Konzernen. Und ja, für die Leistung einer Firma dieser Größe halte ich so etwas für angemessen.

Vermögen: Das ist im übrigen wenn man über Reichtum spricht der wesentliche Punkt. Nicht Einkommen sondern bestehendes Vermögen wie Immobilien oder Anteile an Firmen. Aber jedes Vermögen bedeutet doch immer, dass jemand in der Vergangenheit aus Konsum verzichtet hat. Eine Umverteildung von Eigentum wäre immer noch ein Einmaleffekt, würde bestehende Strukturen der Wertschöpfung vernichten und zur allgemeinen Verarmung führen.

Steuerlast Hier stimme ich dir sogar zum Teil zu. Während du als einfacher Arbeitnehmer kaum Möglichkeiten zur kreativen Steuergestaltung hat, wird das als Freiberufler schon besser. Eine GmbH macht da noch mehr Spaß und sobald du Niederlassungen in mehreren Ländern hast, geht es richtig ab. Ich als Libertärer sage da, dass bei ohnehin sehr viel Staat die Antwort darauf doch nicht noch mehr Staat sein kann.

Kommen wir hier mal wieder zurück zum Thema „soziale Gerechtigkeit“. Du findest zum Beispiel, dass es darum geht die

Du verstehst darunter, dass Leute mit viel Einkommen mehr zahlen sollen.

Ich sage dagegen, dass Leute mit viel Einkommen bereits erheblich mehr Steuern zahlen. Wirkliche Netto-Zahler, die also mehr an den Staat zahlen, als sie vom Staat erhalten gibt es nur wenige. Das finde ich ehrlich gesagt sehr ungerecht und ich finde ab irgendeinem Punkt hat ein Mensch einfach seine Schuldigkeit gegenüber der Gesellschaft erfüllt. Es wäre also besser eine Steuerbemessungsgrenze einzuführen, analog zu den Sozialversicherungen. Ab eine bestimmten Menge an Steuern muss jemand nicht noch mehr zahlen. Solche Regelungen sind uns ja auch nicht Fremd sonder wie erwähnt gibt es das auch in den Sozialversicherungen und auch bei der Wehrpflicht muss der dritte Bruder nicht zur Armee, weil diese Generation einer Familie dann schlicht ihre Schuldigkeit getan hat.

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