Bundestagswahl-Sondersendung 2021

Mögliche Koalitionen nach der ersten ARD-Hochrechung:

|CDU/SPD|395|
|SPD/Grün/FDP|402|
|CDU/FDP/Grün|403|
|CDU/FDP/AFD|375|
|SPD/Grün/Links|354|

Da es 366 Sitze zur Mehrheit braucht wäre SPD/Grün/Links eine Minderheitsregierung.
Die Grünen wollen lieber mit der SPD, die FDP lieber mit der CDU. Große Koalition will die SPD nicht mehr. Mit der AFD will keiner, aber die Alternativen (siehe oben) sind auch schwer umzusetzen.

Dass die CDU aus diesem Ergebnis (sollte es dabei bleiben) noch eine Legitimation und einen Regierungsauftrag ableitet, ist schon sehr bemerkenswert.

Meine Prognose: Ampel oder Neuwahl

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Wenn der Unterschied zum Gegner bei nur ca. 1 Prozent liegt, darf man durchaus noch über Legitimation reden. Ist historisch betrachtet für beide der ehemals größten Volksparteien ein schwaches Ergebnis. Die SPD steht derzeit nur deshalb besser da, weil sie zuletzt noch stärker abgekackt hatten. :shrugdog:

HONIGWABE streamt noch stabil weiter, u.a. mit Feroz als Gast:

In der Schweiz gab es gestern auch zwei Abstimmungen, die #EheFürAlle wurde von den Schweizern beschlossen. In sofern gute T-Shirt-Wahl, Holger! :smiley:

schweiz

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Meine Zusammenfassung der Bundestagswahl:

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Wer verliert, verliert. Selbst als LINKE-Wähler würde ich deinem Bild nicht zustimmen.

Demokratie heißt, zu akzeptieren, was die Menschen gewählt haben, selbst wenn es einem nicht gefällt. Es gibt also keinen Grund zu heulen. :slight_smile:

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Werde deine ehrenwerte Botschaft an Genosse Stalin weiterleiten! :innocent:

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Danke, danke. Hoffentlich weint der arme Genosse dann nicht mehr so bitterlich :wink:

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Was wünschst du dir als LINKE-Wähler denn jetzt von deiner Partei und was glaubst du, wie es zu diesem vernichtenden Ergebnis kommen konnte?

Echt schwere Frage. Ich bin ja auch nur „Beobachter“.

Ein Punkt ist denke ich, dieses „Protest-Wahl“-Phänomen. Gibt zwar viele die das bezweifeln, aber die Wählerwanderung spricht eine deutliche Sprache:

Das sind jetzt „nur“ 110.000 Stimmen, laut der Erhebung, aber dieser Trend hat ja schon lange vorher begonnen. Viele haben die LINKE als „gegen die da oben“ wahrgenommen, aber scheinen jetzt den Eindruck zu haben, das sie Teil von „die da oben“ sind und wählen lieber AfD um „die da oben“ zu ärgern. Das es nachweisbar solche Wähler gibt, zeigt folgende Doku sehr gut:

Das sagt z.B. ein Mann etwa, dass er die AfD wählt um die Regierung „wachzurütteln“.(bei 21:22 ca.) Das ich das nicht sinnvoll finde, sollte ja durch meine Wahlpräferenz bereits deutlich sein.

Ein anderes Problem hängt direkt damit zusammen mMn. Zwar haben Dietmar Bartsch und Janine Wissler deutlich gemacht, dass sie im Wahlkampf nicht viel übers Gendern und Themen dieser Art gesprochen haben und es auch kaum Wahlplakate in dieser Richtung gab, aber ich denke, dass viele Menschen das dennoch so wahrnehmen und Linke als „abgehoben“ empfinden. Das tue ich ja z.T. auch. Es gibt Menschen in der Linken die so drauf sind. Aber ich unterscheide ganz konkret zwischen Lifestyle-Linken auf Twitter und den Alt-Linken, denen es um soziale Gerechtigkeit geht und nicht ums Gendern. Aber ich denke, viele Menschen nehmen die Linke so war, dass sie aus Spinnern bestehen, die ihnen vorschreiben wollen, wie sie zu Reden und zu Denken haben und das kommt nicht gut an.

Die Personaldebatte spielt wohl auch eine Rolle. Habe oft in Kommentaren auf Youtube und Co. sowas gelesen wie „Wenn Sahra Wagenknecht Spitzenkandidatin wäre, würde ich die LINKE wählen.“ Ich denke, man hat sich mit Hennig-Wellsow keinen Gefallen getan. Und auch nicht damit, dass man innerhalb der Partei signalisiert hat: Die LINKE ist eine Partei die auf der Seite von Hennig-Wellsow und Wissler steht, aber nicht auf der Seite von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine.

Und was ich mir wünsche? Gute Frage. Im Grunde das sie generell weitermachen, im Bundestag Opposition machen, Anträge stellen, Kritik an der unsozialen Politik von CDU, FDP, AfD und Co. üben.
Am liebsten wäre mir, wenn die Wellsow zururücktreten würde und sich die Partei wieder mehr auf die Wagenknecht-Lafontaine-Richtung ausrichtet. Aber besonders realistisch ist das wohl nicht.

Deutschland ist kein Land in der soziale Gerechtigkeit eine Mehrheit findet. Das hat die Wahl mehr als deutlich gemacht. Eine LINKE macht nur Sinn, wenn es auch Menschen gibt, denen soziale Gerechtigkeit wichtiger ist, als Wirtschaftsinteressen. Aber das sehe ich leider nicht…

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Neben dem Abwandern der Protestwähler, was du ansprichst, zeigt ja die Grafik der Wanderungen auch deutlich, dass offensichtlich viele LINKE-Wähler auch taktiert haben und (in Aussicht auf ein sich danach ergebendes Linksbündnis) die SPD und Scholz ins Kanzleramt wählen wollten.

Das Wechselwählerthema ist gerade in Zusammenhang mit der AfD interessant. Man erinnere sich nur an das Drama in Thüringen, als der FDP vorgeworfen wurde, eine (demokratisch legitimierte) Unterstützung durch die AfD nicht generell abgelehnt zu haben. Nun haben allein Grüne und SPD zusammen über eine viertel Million Stimmen von AfD-Wählern erhalten. Ist das dann nicht auch Unterstützung aus der falschen Ecke? :pikathink:

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Es kann auch einfach daran liegen, dass die meisten Menschen „soziale Gerechtigkeit“ wohl ganz anders definieren als du oder die Partei „Die Linke“.

Die Linke glaubt, sie hätte die Deutungshoheit über diesen Begriff und übersieht dabei aber, dass „Gerechtigkeit“ von jedem anders empfunden wird. Schon alleine die Unterscheidung zwischen „sozialer Gerechtigkeit“ und „Wirtschaftsinteressen“ muss es nicht zwingend geben. Auch die Wirtschaft hat ein Interesse an stabilen gesellschaftlichen Verhältnissen und möglichst hoher Kaufkraft der Bevölkerung.

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Ich glaube nicht wirklich, dass man das „anders definieren“ kann. bzw. nicht alles was jemand „sozial gerecht“ nennt ist es auch.

Ich denke eher, dass der Fokus ein anderer ist. Jemand der zig Mio. Vermögen hat, hält es für ungerecht, wenn ihm was weggenommen wird. Aber deswegen ist das was er fordert keine „soziale Gerechtigkeit“.

Ich stimme zu, dass „Gerechtigkeit“ kein fest definiertes Konstrukt ist, dass nur eine Bedeutung hat. Aber es gibt Dinge, die sind eben aus keiner Betrachtungsweise „sozial gerecht“. Auch wenn sich das manche Menschen gerne einreden.

Das stimmt nicht. Beispiel Wohnungsmarkt: Wenn ein Wohnungsbesitzer seine Wohnungen an Besserverdiener verkaufen kann und damit Gewinne erzielt, warum sollte er ein Intresse daran haben, dass sich auch arme Menschen ihre Wohnungen leisten können? Wenn die Wohnungen gut Geld abwerfen, welches Interesse hat der Wohnungsbesitzer dann daran, dass sich z.B. ALLE eine Wohnung leisten können?

Das ist wieder nur die Mär von „der Markt regelt das.“ Aber das einzige was der Markt regelt, ist seinen Profit. Soziale Fürsorge kann der Markt nicht herbeiführen. Das kann er per Definition schon nicht. Der Markt hat auch gar nicht die Aufgabe, soziale Fürsorge zu leisten. Darum ist die Antwort „Der Markt regelt das“ auf die soziale Frage, nichts weiter als Verhöhnung von armen Menschen.

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Die Linken sind doch die, die Mutter und Vater abschaffen wollen und diese dann Elternteil 1 und 2 nennen wollen mit gebärfähigen Köper und ohne … Was gibt es da zu diskutieren warum da soviel verloren wurde. Ich könnte kotzen, dass die wieder im Bundestag sitzen werden. Es ist zum heulen.

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Die haben den Schröder gemacht. Laschet und Söder (was auch immer der in der Runde zu suchen hatte).

Die Union muss endlich anerkennen, dass sie nicht mehr „die“ Volkspartei ist, solange es die AfD gibt, rein von den Zahlen her. Die SPD ebenso.

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Das es sich bei dem Wort „soziale“ und „soziale Gerechtigkeit“ um ein Wiesel-Wort handelt, entzieht sich dieser schwammiger Begriff ohnehin jeder Definierbarkeit.

Mag sein, aber wir leben immernoch in einer Welt, die von Menschen bevölkert ist und die unterschiedliche Haltungen dazu haben, was sie als „gerecht“ und „akzeptabel“ ansehen.

Es mag keine eindeutige Definition von „gerecht“ oder „sozial gerecht“ geben, aber es gibt einen politischen Willen, der durch Menschen gebildet wird. Der sieht natürlich je nach Persongruppe anders aus, aber am Ende geht es ja immer darum, das was bestimmte Gruppen denken oder fordern ggf. umzusetzen.

Soll heißen: Es ist egal ob das Wort schwammig ist. Es gibt genug Menschen, die etwa Miethaie, Unternehmen die keinen guten Lohn zahlen wollen oder Regierungen, die Menschen mit Spitzensteuersätzen zur Kasse bitten, dann aber bei sozialer Hilfe knappsen und knausern NICHT gerecht finden.

Es wird (leider) immer Menschen geben, dies es gerecht finden, dass sie das 100-fache ihrer Angestellten verdienen obwohl sie nicht mal ansatzweise 100-fach so hart arbeiten. Genauso wie es immer Politiker wie Andreas Scheuer, Armin Laschet oder Olaf Scholz geben wird, die ihr Treiben richtig finden und sich selbst einen „guten Job“ attestieren.

Am Ende zählt mMn nicht sowas wie Deutungshoheit, sondern ob man sich dafür entscheidet, anderen Menschen helfen zu wollen oder nur seinem eigenen Geldbeutel. Oder gerne auch was dazwischen, damit wir nicht auf einer so dichotomen Note enden.

Sie tragen aber durchaus das 100-fache an Risiko.

Was allesamt Politiker sind, die im Staat bezahlt werden und für ihr Handeln ohnehin nicht persönlich haften.