Bundestagswahl-Sondersendung 2021

Nicht mal das stimmt. z.T. werden CEOs die Mist gebaut haben, noch mit großzügigen Abfindungen verabschiedet und fangen dann einfach bei einem anderen Unternehmen in einer ähnlichen Position an.

Von daher: Welches Risiko? Das Risiko mit einer Millionen-Abfindung entlassen zu werden oder welches?

Ja was einfach ungerecht ist. Auch wenn Scholz, Scheuer und Laschet und ihre Anhänger das anders sehen.

Was ich sagen will: Klar sieht es jeder anderes was „gerecht“ ist. Aber das ist egal, weil es auf die Menschen ankommt, das zu bewerten, nicht auf eine starre Definition.

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Geschäftsführer und Vorstände haften durchaus mit einer ziemlich umfangreichen Innenhaftung. Und es gibt in vielen Fällen auch eine Durchgriffshaftung.

Na, dann ist die Antwort doch weniger Staat und nicht mehr Staat.

Kennst du denn ein Beispiel für einen CEO, der Millionen hatte und dann aufgrund eines persönlichen Fehlers haften musste und eine empfindliche Strafe erhalten hat?

Und ich rede jetzt nicht von jemanden der tatsächliche Straftaten begangen hat(da sollte es normal sein, dass so jemand bestraft wird, aber nicht mal das passiert immer), sondern einfach nur eine falsche Entscheidung getroffen hat.

Anton Schlecker

Ja blütenweiße Weste, hatte der Herr A. Schlecker.

Die Freiheitsstrafe hat er also bekommen, weil er stehts juristisch einwandfrei gehandelt hat?

Du hast gefragt ob ich einen Fall kenne und den kenne ich.

Nein ich fragte nach einem CEO, der nur aufgrund seiner Arbeit das Risiko tragen musste und dadurch sein hohes Gehalt, sein Vermögen, etc. verloren hat.

Ich hab nicht nach Kriminellen gefragt, die Straftaten begangen haben. Es sei denn du verstehst unter „Das Risiko tragen“: „Hoffen das man nicht bei kriminellen Machenschaften erwischt wird“?

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Die Frage ist doch: Worauf willst du eigentlich genau hinaus?

Also wir können uns gerne darüber unterhalten ob man das Konstrukt der Kapitalgesellschaften und juristischen Personen abschaffen sollte. Dem kann sogar ich als Libertärer etwas abgewinnen, da diese Konstrukte eines staatliche Priviligierung sind.

Und das Ziel der einer Kapitalgesellschaft ist ja eben die Beschränkung der Haftung der Gesellschafter.

Du hast aber was die Haftung der Geschäftsführer bzw. Vorstände angeht eine ganz falsche Vorstellung. (Und benutze bitte nicht den Begriff CEO). Denn wie ich schon sagte, gibt es eine gibt es ja die Innenhaftung. Und da kann es dann durchaus sein, dass die Gesellschafter ungemütlich dem Geschäftsführer gegenüber werden. Der Geschäftsführer haftet zum Beispiel auch bei (einigen) Steuern und Sozialversicherungen. Gerade Krankenkassen sind sehr sehr ungemütliche Gläubiger.

Du hast ehrlich gesagt nicht wirklich die richtige Vorstellung davon, wie Risikoreich die Position eines Geschäfsführers oder Vorstands eigentlich ist.

Das stimmt, da ich selbst nie in so einer Position war oder sein werde. Aber du wolltest ja ein 100-faches Gehalt mit 100-fachen Risiko rechtfertigen. Daher fragte ich, was konkret denn dieses Risiko ist.

Wenn du dich als Geschäftsführer an die Gesetze hälst und nicht rechtswidrig handelst, worin genau besteht dann das 100-fache Risiko, dass eine 100-fache(oder mehr) „rechtfertigen“ würde?

Naja, rechne mal durch, was sich ab einer bestimmten Größe einer Firma jeden Monat an Einnahmen und Ausgaben über das Konto bewegen. Wenn du dann so 250 Mitarbeiter hast, wo du für die Abliegerung der AN Anteil der Sozialversicherung und der Lohnsteuer persönlich in die Mange genommen werden kannst?

Zum Beispiel könnte ich mir durchaus vorstellen eine Firma von 10 Angstellten als Geschäfsführer zu leiten. Aber noch Größer? 100 Leute? 250 Leute? Oder gar einen DAX-Konzern? Da hätte ich schlicht keine Ahnung von und würde selbst wenn mir so eine Stelle angeboten werden würde einfach ablehnen.

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Naja du haftest für die Schulden, die du ggf. machst. Das ist doch bei einer Privatperson auch nicht anders?

Richtig. Sehe ich auch so. Ich bin ja nicht dagegen, dass solche Menschen für ihre Expertise bezahlt werden. Ich werde ja auch besser bezahlt, weil ich mir eine Expertise angeeignet habe, die der Großteil der Menschheit nicht besitzt. Das finde ich fair.

Es geht ja um die Verhältnisse. Es geht ja nicht darum, dass Geschäftsführer für einen Hungerlohn arbeiten. Ich gehöre ja nicht zu der Fraktion, die Unternehmer enteignen will. Es geht nur um Unterschiede wie: 1000 Euro monatlich für die Putzkraft(respektive 12k im Jahr), aber 10-100 Mio. im Jahr für den Geschäftsführer.

Ja, und dieser politische Wille hat gestern sehr klar darüber entschieden, dass DIE LINKE mit ihren Vorstellungen von „sozialer Gerechtigkeit“ nicht überzeugen kann. Sie überzeugt damit sogar so wenig, dass DIE LINKE es bei diesem Wahlergebnis als neue Partei nicht mal in den Bundestag schaffen würde. Dass sie dort in der neuen Legislaturperiode überhaupt noch mitmachen dürfen, hat DIE LINKE dem System zu verdanken, das Vertreter aus dem radikalen Flügel dieser Partei abschaffen wollen. Ich sage: Nehmen wir sie beim Wort und verbuchen die SED-Nachfolger künftig unter „Sonstige“. :innocent:

Joa, bis auf, dass halt die bei einer Firma mit 250 Leuten mal ganz schnell ganz groß werden können die Schulden.

Richtig, aber das haben wir ja schon geklärt :slight_smile:

Nicht wirklich, denn deiner Meinung nach kann man in Deutschland generell mit „sozialer Gerechtigkeit“ nicht punkten. Am Beispiel der alten SPD sieht man aber ganz gut, dass das ein Fehlschluss ist. Die SPD war lange Zeit die Partei der „sozialen Gerechtigkeit“. Solange sie diese Grundeinstellung glaubhaft vermitteln konnte, stand die SPD in der Wählergunst konstant weit oben. Nachdem sie sich damals mit Rot-Grün und den Hartz-Gesetzen von ihrer ursprünglichen Idee der „sozialen Gerechtigkeit“ verabschiedet hatte, ging es für die SPD jedoch steil bergab. Hätten sie weiter auf dieses Kernthema gesetzt, wären dieser Partei sicherlich sehr viel weniger Wähler verloren gegangen.

Es kann also durchaus ein politisches Erfolgsrezept sein, in Deutschland auf „soziale Gerechtigkeit“ zu setzen. Für die SPD war es das über viele Jahrzehnte hinweg. Auch für DIE LINKE hätte dieses Thema am Sonntag ein Erfolgsrezept sein können, wenn sie sich stärker genau darauf fokussiert hätten. Stattdessen haben sie sich in zu viele zeitgeistliche Nebenschauplätze verirrt, die irgendwan selbst für einen großen Teil der linken Kernwählerschaft zu bekloppt und abgehoben wirkten.

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Ja ich denke, ich wäre vllt. auch eher ein SPD-Wähler, aber eben eine SPD die echte Sozialdemokratie umsetzt. Aber ich bin in Armut aufgewachsen, als direkte Folge der SPD-Politik unter Schröder und den Grünen. Entsprechend bin ich nicht allzu gut auf diese Parteien zu sprechen.

Wenn die SPD aber wieder glaubhaft Sozialdemokratie machen würde, würde ich wohl auch in Erwägung ziehen SPD zu wählen.

Aber mit Olaf Scholz hat man ja nun kein gestandenes Beispiel für einen glaubhaften Sozialdemokraten als Kanzlerkandidat gewählt.

Und vergiss bitte eines nicht: Viele Positionen, die man bei der LINKEN als „Spinnerei“ oder „linkes Geschwurbel“ abtut, sind oft einfach nur die Positionen, die die SPD aufgegeben hat und die nun von der LINKEN besetzt wird. Das wird immer gerne vergessen…

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Auch eine wichtige Erkenntnis aus dieser Wahl:

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Ich erinnere mich noch gut daran, dass auf dem Parteitag, bei dem AKK zur Chefin gewählt wurde, sich sämtliche Redner noch stolz auf die Schulter geklopft haben, dass sie ja die letzte verbliebene Volkspartei Europas seien und auch bleiben werden.
Und von da an ging es bergab :stuck_out_tongue:

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Quarks hilft wieder dabei, die Zahlen wissenschaftlich seriös einzuordnen:

:ugly:

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Nicht die wichtigsten, aber durchaus Gründe warum die Linke bei mir diesmal kein Kreuz bekommen hatte.

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