Berichterstattung 3fach-Suizid in Niedersachsen

Es gibt die “Promis” bzw. “Menschen von öffentlichem Interesse”, bei denen ich eine zumindest grobe Berichterstattung noch durchaus nachvollziehen kann (eine detailliertere hingegen nicht). Aber: Diese drei Mädchen, die sich umgebracht haben, waren NICHT von öffentlichem Interesse, sondern Privatpersonen, deren Umstände niemanden etwas angingen. Das fällt schon unter Respekt vor der Privatsphäre, dass man daraus keinen großartigen Bericht macht. Und da dennoch ein Bericht angefertigt wurde ist das eine eklatante Verletzung des Pressekodex und dementsprechend ein deutlicher Fall für FK.TV.

Tja, in der aktuellen Ausgabe hat es der Holger nicht gebracht. Viel mehr wird das Magazin wohl immer boulevardesker. Schade drum… :cry:

Wenn ich höre, dass drei junge Frauen keinen anderen Ausweg mehr wussten, als sich gemeinsam das Leben zu nehmen, dann ist das für mich schlimm. So schlimm, wie es in diesem Zusammenhang eben sein kann, bevor jetzt wieder irgendwer daherkommt und meint, ich würde diese Personen ja gar nicht kennen.

Diese Informationen reicht im Normalfall, ich muss und möchte auch gar nicht wissen, WIE genau das nun passiert ist. Wenn ich irgendwelche gruseligen Szenen oder Effekte sehen möchte, dann gibt es dafür Filme oder Spiele.

Wenn ich höre, dass ein Mann seine (von ihm getrennt lebende) Frau mit einem Schwert umgebracht hat, dann reicht das ebenfalls. Ich brauche niemanden, der mir sagt, dass er ihr die Kehle durchgeschnitten hat und literweise Blut durch die Gegend gespritzt ist …

Aber naja, die Medien setzen heutzutage einfach lieber auf Sensationen als auf angemessene Berichterstattung.

Das Warum? fände ich aber durchaus schon interessant, sofern es sich um Gründe handelt, die ihre Ursachen in der heutigen Gesellschaft haben, wie z.B. das “Nicht Passen” in diese.

@Mr.Morizon
Das hast du gut zusammengefasst. Bin absolut deiner Meinung.

@Anchantia
Nicht gleich alles so negativ sehen, das Magazin geht doch nicht runter mit dem Niveau nur weil nicht alles kritsiert wurde, was es zu kritisieren gab.

Ich sehe das leider doch wie Anchantia, das Magazin wird trivialer und auch boulevardesker. Diese Berichterstattung wäre eigentlich perfekt für FK.TV gewesen aber stattdessen stürzt man sich lieber auf die Gamescom, zu der eigentlich schon alles abgegrast wurde und das finde ich schade.

Würden Selbstmörder sich nicht freiwillig für ihren Tod entscheiden, nennt man es Mord.

Die Vorstellung eines freiwilligen Selbstmordes ist absurd.

Die Vorstellung eines freiwilligen Selbstmordes ist absurd.
:smt017
Wie würdest Du denn „Selbstmord“ definieren?!

Na auf keinen Fall freiwillig :smt021

@Mr Morizon:
Das Problem ist einfach, dass Holger seit Monaten nicht mehr primär das macht, was ihm interessiert - sondern sich irgendwelchen Kiddies und Fanboys geradezuanbidert. Die Kritik wird plumber und viel mehr mit dem Holzhammer eingetrichtert. Aufklärung - so wie es früher mal praktiziert wurde, findet kaum mehr statt. Du brauchst ja nur mal zu schauen welche kleine Hasenfurze zu riesigen Skandalen aufgeplustert werden. Als ob der Mensch sich keine Fehler erlauben dürfte. Kurios: Holger macht mittlerweile genau das, was er früher die Medien vorgeworfen hat. Naja, werde dazu in nächster Zeit mal nen längeren Text schreiben.

@legolas1812:
Denkst Du Selbstmorde kommen nach Lust und Laune zustande? “Heute ist ein schöner Tag, ach weißte: ich bring mich jetzt einfach mal um”. Dem ist nicht so. Häufig sind sehr traurige Lebensgeschichten vorangegangen. Schwere Kindheit, der Tod einer wichtigen Person (Eltern, Ehepartner, Kind, usw.), Schulden oder auch Drogenabhängigkeit. Danach braucht es eigentlich nur noch das psrichwärtliche Tropfen, dass das Fass zum Überlaufen bringt.

Das Problem ist einfach, dass unsere Gesellschaft nur noch Leistung fordert. Man darf sich nicht mehr einfach mal gehen lassen, bewusst ausklinken, wenn etwas schlimmes passiert ist. Das treibt sehr viele Menschen in den Selbstmord, einfach weil heutzutage viel zu wenig Menschen ein Gespür dafür haben was der Mitmensch neben einen gerade braucht. Vielmehr wird man noch als “schwach” oder “heulsuse” tituliert, ist man emotional angeschlagen. Demzufolge sind die steigenden Selbstmordzalen in den letzten Jahrzehnten auch ein gesellschaftliches Problem.

Die Medienberichterstattung wird diesen aber in keinster Weise gerecht. Und da wäre ein interessanter Ansatzpunkt an Holger um einen Bericht zu machen. Er würde mit Sicherheit vielen vor den Kopf stoßen, aber auch zum nachdenken anregen. Doch lieber zieht er es mit seinem Magazin vor nur noch billige Witze und ein Wohlfühlprogramm zu produzieren, wo sich die wenigsten dran stoßen.

Na ja, rein technisch gesehen könnte das als Spampost durchgehen, aber Anchantia, ich gebe dir sowas von Recht!!! Sowas von!

Oje, das wird sicher gelöscht, aber: Ich auch. Du hättest meine Ansicht nicht besser treffen können bzw. hast mir aus der Seele sprechen können. Ich könnt jetzt den ganzen Post fullquoten und das wäre auch meine Meinung.

Demzufolge sind die steigenden Selbstmordzalen in den letzten Jahrzehnten auch ein gesellschaftliches Problem.

Die Zahl der Suizide in Deutschland folgt seit ca. 1980 einem fallenden Trend. 2007 b.etrug* sie 9402 (11,4 je 100.000 Einwohner), während sie 1980 bei 18.451 (23,6 je 100.000 Einwohner) gelegen hatte.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid#Deutschland bzw: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ … y=file.pdf

Auch wenn ich dir darin Recht gebe, dass die Gesellschaft immer leistungsorientierter denkt und dies bestimmt auch zu Selbstmorden führt, so rechtfertigt das nicht einfach mal so eine ungeprüfte Aussage in den Raum zu stellen…besonders wenn sich hinterher herausstellt, dass das Gegenteil der Fall ist.

Und zum Thema „FK.TV wird trivialer und auch boulevardesker“…schaut doch nicht nur auf den Bericht zur Gamescon, den ich zwar auch mag weil er endlich mal zeigt was eine Community bewirken kann, sondern schaut euch die Beiträge zu Posch an, zur GfK oder den aktuellen zur Gebührenreform. „FRÜHER“ hatte Holger gar nicht die Mittel und Wege solche gut recherchierten Beiträge zu machen. Mittlerweile gibt es fast in jeder Sendung mindestens einen Beitrag in dem Holger samt Kameramann Interviews führt und wirklich Machenschaften des Fernsehens aufdeckt und nicht nur Sachen vom Band abspielt und spekuliert. FK.TV ist in letzter Zeit wesentlich investigativer geworden und nicht „trivialer und auch boulevardesker“…

Und was hätte Holger denn hier machen können was ZAPP nicht schon längst gemacht hat? Wie hätte er den Beitrag machen sollen ohne die Frage gestellt zu bekommen ob er ZAPP kopiert und sich einfach deren Rechercheleistungen bedient? Und das Wichtigste: Wie hätte er es machen sollen ohne seinem überwiegend jugendlichem Publikum mit der Nase auf einen 3fach Selbstmord von Gleichaltrigen zu stubsen was ja, wie hier ausführlich von den selben Personen (!!) die die Nicht-Berichterstattung kritisieren dargelegt wurde, zu Nachahmerselbstmorden durch den Werther-Effekt führen kann?

*Der Punkt dort ist Absicht. „2007 möglicherweise Betrug sie 9402“ klingt einfach scheisse :wink:

@Nakkinak: @legolas1812 hat schon Recht - die letztendliche Entscheidung über den Suizid liegt bei der jeweiligen Person. Und in den meisten Fällen gibt es immer noch die Möglichkeit, sich aufzuraffen und den Problemen entgegen zu treten.
Von daher ist Selbstmord durchaus eine freiwillige Entscheidung (auch wenn der freie Wille sehr eingeschränkt sein mag) - und noch dazu eine sehr feige, wie ich finde.

Was Holgers Nicht-Bericht angeht, gebe ich @ezzendy absolut Recht: Jeder Bericht über die Berichterstattung wäre gleichzeitig auch ein Bericht über den Selbstmord geworden - und der könnte ja jemanden “inspirieren”.

Dass hier Selbstmörder als “feige” beschrieben werden ist ein Hohn und ein Schlag ins Gesicht für alle die Angehörige oder Freunde dadurch verloren haben.

Beschäftigt euch bitte mal mit Depressionen und anderen psychischen Krankheiten und hört auch auf von “Freiwilligkeit” zu sprechen. Bei starken Depressionen ist man in einer absoluten Hoffnungslosigkeit gefangen. Da kann man nicht mehr einfach aufstehen und sich Hilfe suchen. In der inneren Welt des psychisch Kranken macht das kein Sinn, da es eh nichts bringen wird. Und solche Depressionen könnten jeden von uns ereilen, schon eine simple Störung der Botenstoffverteilung kann sowas auslösen. Daneben gibt es noch andere psychische Krankheiten, die zu einem Selbstmord führen können. Und von Freiwilligkeit kann bei einer psychischen Krankheit nicht die Rede sein.

Bilanzselbstmörder kann es natürlich auch geben, wobei selbst dort die “Freiwilligkeit” in der Psychiatrie diskutiert wird. Aber ich glaube kaum, dass ein Bilanz-Selbstmörder sich wegen kleiner Schicksalsschläge das Leben nimmt, obwohl er doch eigentlich gewusst hat, wie man sie lösen könnte. Auch diese werden von einer Hoffnungslosigkeit gepackt sein, nur gibt es dafür Gründe, z.B. nach Verlust der Familie, Lebensgrundlage uä. Also meist Ereignisse, die man nicht selbst herbeigeführt hat und deren sekundäres Opfer man ist. Aber die Gruppe der Bilanzselbstmörder ist im besten Fall eine kleine Minderheit.

Fazit:
Bezichtigt nicht Selbstmörder als “feige”, sondern informiert euch über die Art von psychischen Krankheiten.

Mal abgesehen davon sollte man bedenken, dass eine Therapie kein Allroundmittel ist.
Wer Selbstmörder als feige und dumm bezeichnet, ist einfach nur empathielos und selbst auch nicht sonderlich helle.

Nein, Selbstmord ist in keiner Hinsicht freiwillig.

Dass hier Selbstmörder als „feige“ beschrieben werden ist ein Hohn und ein Schlag ins Gesicht für alle die Angehörige oder Freunde dadurch verloren haben.

This

Wir hatten einen Selbstmord bei uns an der Schule. Bringt einen schon ins Grübeln, auch wenn ich die Person nicht mal kannte, aber Freunde von mir waren mit ihm in einer Klasse.

Entschuldigung, aber nur weil ZAPP EINEN Bericht darüber gebracht hat, braucht man hier dann nicht mehr darüber zu berichten? Was ist dann mit der Gamescom? Die wurde im Internet medial so dermaßen ausgeschlachtet dass selbst ein professioneller Metzger kein Steak mehr abwatschen könnte. Diese Erklärung ist nun wirklich bigott.

Außerdem hat es auch ZAPP geschafft, die Kritik rüberzubringen, ohne dabei nennenswert auf die Umstände der Tat einzugehen (so ich das korrekt in Erinnerung habe). Das traue ich eigentlich auch Holger zu.

Nach deiner Ernennung zum Moderatoren, Librarian, möchte ich dir übrigens noch leise zuflüstern, dass persönliche Meinungen, die du hier vertrittst, leicht auch als Meinung des Teams aufgefasst werden könnten. Obacht. Und wenn ein Mod so eine verblendete Aussage wie “Selbstmörder sind feige” rausposaunt…hrmpf.

@Mr.Morizon: In meinen(!!) Augen war der Bericht über die Gamescon deshalb gelungen weil es nicht ein Bericht über den Bericht von RTL war, von denen es wirklich schon etliche gibt, sondern ein Bericht über das agieren der Community und deren Erfolg am Ende. Gerade für FK.TV ist dieser Beitrag sehr wichtig, da er endlich mal bewiesen hat, dass eine Internet Community auch etwas gegen das Fernsehen erreichen kann. Das zeigt den Zuschauern, dass auch FK.TV nicht mehr unbedingt einen Kampf gegen Windmühlen führt.

Und außerdem ist doch überhaupt nicht gesagt, dass Holger zwischen Gamescon-Bericht und Suizid-Bericht abgewogen hat. Von daher ist dieses Argument doch auch gar nicht zu beachten.

Außerdem hat es auch ZAPP geschafft, die Kritik rüberzubringen, ohne dabei nennenswert auf die Umstände der Tat einzugehen (so ich das korrekt in Erinnerung habe). Das traue ich eigentlich auch Holger zu.

Klar kann Holger genauso wenig auf die Tat ansich eingehen, aber selbst mit den spärlichen Informationen des ZAPP-Beitrags kommt man mit Google innerhalb kürzester Zeit an die Details. Gerade bei Holgers jugendlichem Publikum und deren Medienkompetenz wäre das für kaum jemanden ein Problem.

Bigott ist es auf der einen Seite die direkte Berichterstattung wegen des möglichen Werther-Effekts zu verdammen aber auf der anderen Seite diesen bei einer indirekten Berichterstattung keine Bedeutung mehr beizumessen.

Eben! Dieses “Selbstmörder sind Feige” gequassel ist doch einfach mit daran Schuld, dass es Selbstmörder überhaupt gibt. Diesen Leuten fehlt jegliche Empathie für die Psyche eines Menschen. Es ist eine einfache schwarz/weiß-Ausrede um sich nur nicht mit den tiefgreifenden Gründen auseinanderzusetzen zu brauchen. Da ist es eben einfach alle schön in eine Schublade zu stecken und zu verallgemeinern. Moment… hatten wir das nicht erst vor kurzem? Und auch von mir: Setzt Euch bitte, bitte, bitte einmal mit psychischen Erkrankungen auseinander. Das kann so viele Ursachen haben, weil die Psyche eines Menschen eben vielfältig ist und bei jeden einzelnen Menschen auch anders. Da gibt es keine allgemeingültige Formeln für die Heilung. Und so ein Prozess der Heilung kann über Jahre gehen. Das bedingt aber auch einen guten Freundeskreis, die einem die Stabilität geben. Das mag zwar jetzt ein doofes Beispiel sein, aber es verdeutlicht vielleicht was ich meine:

Letzten Samstag gab es mal wieder einen kleinen “Kampf” zwischen meiner Katze und dem Hund nebenan. Habe es leider erst 2-3 Minuten später realisiert und da war Maggie nicht mehr auffindbar. Schoneinmal hat sie eine Wunde davon getragen. Als sie 5 Stunden später immernoch nicht zurück war, machte ich mir schon ernsthafte Sorgen um sie und schob gleichzeitig noch einen ziemlich krassen Hass auf den Nachbarn. Andere Menschen machen sich da weniger Sorgen, aber mir geht das Wohlerehen meiner zwei Babys immer sehr, sehr nahe. Auf jeden Fall war es da schon halb 2 Nachts und ich rief spontan den Holger an (der nicht nur mein Chefredakteur sondern mittlerweile einer meiner besten Freunde ist). Ich habe mit ihm eine halbe Stunde gesprochen und er konnte mich mit seiner ruhigen Art schnell wieder beruhigen. Es gab keinerlei Vorwürfe das ich ihn Nachts wegen sowas angerufen habe. Sondern da war das überhaupt kein Thema und ganz selbstverständlich das er in dem Moment für mich da war. Aus eigener Erfahrung weiß ich: solche Menschen sind die absolute Ausnahme!

Und nicht jeder hat solche Freunde. Das mag jetzt ein eher kleines Beispiel sein. Aber mich nimmt schon die Sorge um das Wohlergehen meiner zwei Katzen extrem mit (wie es dann bei anderen Sachen ausschaut, darauf muss ich jetzt nicht eingehen). Das zum Thema “Die Psyche der Menschen ist sehr unterschiedlich”. Und da bin ich froh solche Freunde zu haben. Viele andere Menschen, vorallem mit psychischen Erkrankungen, haben solche Freunde nicht. Sie sind sehr häufig allein, weil sie von anderen Menschen abgestoßen und nicht verstanden werden. Auch ich hatte in meinem Leben schon solche Erfahrungen gemacht. Und da denkt man nicht nur schneller daran, “dass es besser ist ich bringe mich um - es kümmert ja sowieso niemanden wie es mir geht”. Sondern da ist auch die Hemmschwelle viel, viel niedriger es in die Tat umzusetzen. Auch dahingehend spreche ich aus eigener Erfahrung.

Und was das Nicht-Berichten seitens dem Fernsehkritiker betrifft:

Ja, von Zapp gab es einen Beitrag. Aber das ist doch kein Grund, dass der Fernsehkritiker sich nicht damit beschäftigen soll. Ihr sagt es: die meisten Zuschauer sind jugendlich. Und gerade da ist es wichtig auch über solche Themen zu berichten. Denn ich wage mal zu bezweifeln das so viele Jugendliche Zapp gucken. Es ist auch nicht falsch über Selbstmorde zu berichten. Nur das WIE seitens der Medien ist falsch. Den Eltern werden lieber Horrormärchen erzählt statt wirklich aufzuklären und ein Bewusstsein zu schaffen. Das geht aber nur mit unaufgregter und rein sachlicher Berichterstattung. Und genau diese ist nicht gegeben, da es kein Geld bringt. Und das kann garnicht oft genug kritisiert werden. Zudem könnte Holger dazu beitragen seinerseits das Bewusstsein für solche Themen bei seinen Zuschauern zu schärfen. Aufzuzeigen das es nichts mit “Schwäche” zu tun hat, wenn ein Mensch an einer psychischen Erkrankung leidet. Er hätte hier einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Jugend, was das Thema betrifft, leisten können. Denn viele sehen Holger als eine Art Leitfigur und er besitzt bei solchen Jugendlichen seltsamerweise mehr Glaubwürdigkeit als z.B. Leher in der Schule. Und das sollte er halt besser ausnutzen. FKTV ist mittlerweile so groß, dass Holger durchaus etwas im Denken der Menschen bewegen kann. Doch das geschieht nicht. Viel lieber thematisiert er die Gamescom, wo wirklich von allein Seiten schon alles gesagt wurde, oder haut weiter auf die ach so böse GEZ ein. Durch die ganzen stilisierten Feindbilder kommen aber wirklich wichtige Themen, welche eine Veränderung im Denken der Zuschauer herbeiführen könnten, gar nicht vor. Das Leben besteht aus viel mehr und wichtigeren Facetten als plumber RTL und GEZ Kritik! Zum Beispiel der Umgang mit psychisch erkrankten Menschen. Das ist in dieser Gesellschaft ein absolutes Tabuthema! Diese Tabu aufzubrechen, da hätte Holger einen kleinen Beitrag zu leisten können und meiner Ansicht nach auch müssen!

Über den Bericht über die Gamescom kann ich im Moment nichts sagen, weil ich die neue Folge noch nicht gesehen habe, denn ich kann es nicht mit mir vereinbaren im Moment, dass ich auf das Bezahlsystem umsteige, während meiner Ansicht nach die Qualität der Sendung von Mal zu Mal sinkt. Was mich zuallererst aufregte war, dass es einen großen Bericht gab; es wäre in meinen Augen höchstens was für KK gewesen. Aber stützend auf deiner Aussage:

In meinen(!!) Augen war der Bericht über die Gamescon deshalb gelungen weil es nicht ein Bericht über den Bericht von RTL war, von denen es wirklich schon etliche gibt, sondern ein Bericht über das agieren der Community und deren Erfolg am Ende. Gerade für FK.TV ist dieser Beitrag sehr wichtig, da er endlich mal bewiesen hat, dass eine Internet Community auch etwas gegen das Fernsehen erreichen kann. Das zeigt den Zuschauern, dass auch FK.TV nicht mehr unbedingt einen Kampf gegen Windmühlen führt.

Und darüber muss ein großer Beitrag her?! Wie gesagt, gerne in Kurz Kommentiert, aber das ist für mich dann nur Ausruhen auf Lorbeeren, wenn so großartig über den Shitstorm berichtet wird, der RTL dann traf. Wie gesagt, ich kann noch keine großen Aussagen treffen, weil ich die Sendung noch nicht gesehen habe, aber ich bin mir sicher, ich werd mich demnächst noch im Thread zum Beitrag tummeln.

Klar kann Holger genauso wenig auf die Tat ansich eingehen, aber selbst mit den spärlichen Informationen des ZAPP-Beitrags kommt man mit Google innerhalb kürzester Zeit an die Details. Gerade bei Holgers jugendlichem Publikum und deren Medienkompetenz wäre das für kaum jemanden ein Problem.

Bigott ist es auf der eine Seite die direkte Berichterstattung wegen des möglichen Werther-Effekts zu verdammen aber auf der anderen Seite diesen bei einer indirekten Berichterstattung keine Bedeutung mehr beizumessen.

Warum kommt man denn so schnell an die Details? Weil die Journalisten sich nicht an den Pressekodex halten. Holger muss ja nicht dazu aufrufen, Google zu benutzen. Er soll einfach nur die Berichterstattung AN SICH kritisieren. Wenn dann Zuschauer neugierig werden und mehr wissen wollen, dann haben sie 1. den Bericht wohl nicht verstanden, denn eigentlich sollte der Zuschauer gar nichts darüber erfahren und das auch respektieren, denn es geht ihn einen feuchten Kericht an und 2. muss er es ja nicht tun. Ich halte es für weit hergeholt zu sagen, dass der Werther-Effekt dann schon durchkommt, wenn er darüber berichtet, wie die Berichterstattung aussah. Er kann einfach nur sagen DASS sich 3 Jugendliche Mädchen umgebracht haben (das ist Fakt und weiß mittlerweile jeder) und dann kritisieren, dass die Medien sich draufgestürzt haben, so wie ZAPP es macht. Und bei ZAPP kritisiert doch auch keiner, dass die jetzt den Werther-Effekt unterstützen; deren Zuschauer können genausogut recherchieren wie die Zuschauer von FK.TV.

Edit: Ach Anchantia, du hast mal wieder alles gesagt, was ich auch sagen wollte, und teilweise sogar besser. Danke.