Antisemitismus und Rassismus

Es gab zwei Regionen, die nach 1948 ethnisch gesäubert waren. Dies waren Gaza und Westbank, beide von Ägypten und Jordanien besetzt. Sie waren judenrein. Im übrigen sagt Morris auch:

There was no Zionist ‚plan‘ or blanket policy of evicting the Arab population, or of ‚ethnic cleansing‘" and "the demonisation of Israel is largely based on lies—much as the demonisation of the Jews during the past 2,000 years has been based on lies. And there is a connection between the two.

You have to put things in proportion. These are small war crimes. All told, if we take all the massacres and all the executions of 1948, we come to about 800 who were killed. In comparison to the massacres that were perpetrated in Bosnia, that’s peanuts. In comparison to the massacres the Russians perpetrated against the Germans at Stalingrad, that’s chicken feed. When you take into account that there was a bloody civil war here and that we lost an entire 1 percent of the population, you find that we behaved very well.

Aber das ignorierst du ja alles. Es ist dir schlicht egal.

Du hast Recht. Die Mehrheit hat immer Recht! Oder was soll dieses Argument? Fühlst du dich besser, wenn du die Mehrheit hinter dir weißt? Dann pass dich am besten bei all deinen Meinungen der Mehrheit an, wenn dies alles ist, was zählt.

Die ganze Diskussion begann damit, dass du Antizionismus für legitim hälst. Dass du dafür eine kleine Minderheit, welche ihren Antizionismus sowieso religiös begründen, anführst, beweist rein garnichts. Die Argumente dieser Unterscheiden sich ja fundamental von deinen und den Argumenten, welche von den Antizionisten gebracht werden, auf welche sich meine Aussage offensichtlich bezog. Dir ging es darum Antizionismus grundsätzlich zu legitimieren. Wenn ich sage, Holocaustleugnung sei antisemitisch. Würdest du dann die Neturei Karta anbringen um zu beweisen, dass dies nicht stimme? Dass du dies wieder nicht verstehen wirst (was du anfangs ja auch nicht tatest), ist mir schon klar. Aber versuchs doch wenigstens mal.

Dies ist eben deine verkürzte Sichtweise. Du vergisst auch hier wieder, dass der Staat Israel eben nicht aus reinem Selbstzweck, im Gegensatz zu den meisten anderen Staaten, existiert, sondern als Konsequenz der Shoa gegründet wurde. Dadurch ergibt sich, auch wenn Israel ansonsten genauso wie jeder andere bürgerlich-kapitalistische Staat handelt und handeln muss, eine Sonderstellung als Zufluchtsort für alle Juden. Deshalb gibt es eine Israelsolidarität, welche es auch nur benötigt, weil das Existenzrecht Israels auch heute noch regelmäßig in Frage gestellt wird und die Dämonisierung Israels politischer Alltag ist. Dass Israel ein perfekter Staat sei, behauptet niemand.

Also erst müsste Frieden sein und dann erst muss die Hamas ihre Haltung ändern? Wieso nicht umgekehrt? Und wie soll ich wiederlegen, dass sie möglicherweise in der Zukunft, wenn Frieden herrscht, ihre Haltung ändern? Aber dein Unwille herauszufinden, dass die Hamas die Auslöschung aller Juden möchte ist offensichtlich. Ich helfe dir ein wenig:
Ein sehr schönes Stück: http://www.timesofisrael.com/palestinian-leader-prays-for-annihilation-of-americans-jews/
Die schönen antisemitischen Verschwörungstheorien gibts natürlich auch: MEMRI TV | MEMRI oder http://religion.blogs.cnn.com/2014/08/06/blood-libel-the-short-history-of-a-dangerous-myth/

Dies war noch alles leicht auf Wikipedia zu finden. Bei diesem Unwillen deinerseite fällt es mir tatsächlich schwer dir keinen Antisemitismus vorzuwerfen. Den Antisemitismus der Hamas zu leugnen ist so dumm (oder noch dümmer?) wie den der NPD zu leugnen.

Sogar die Fatah feiert Leute, welche 13-jährige Mädchen ermorden als Helden und Märtyrer. Über die Finanzierung dieser Terroristen aus Fatah-Kassen habe ich ja bereits etwas verlinkt, dieser nette Held hat auch die Versorgung seiner Familie gesichert. Äußerungen von Abbas sind dabei auch meist eher unfriedlich, wenn diese mal nicht an die Welt gerichtet sind. Aber dies bekommt Abbas auch regelmäßig zurück. So wurde er als Jude beleidigt (ja, bei denen ist das eine Beleidigung), da er die Beerdigung von Peres besuchte und wurde von allen Seiten kritisiert.

Machen wir mal weiter. Denn das Problem ist ja, dass die Hamas eine gekonnte Propaganda-Fabrik ist. Fathi Hamad sagt zum Beispiel solche Dinge:

Widerstand ist der einzige Weg, um Palästina vom Meer bis zum Fluss zu befreien.

Um dir auf die Sprünge zu helfen: Das Meer ist natürlich das Mittelmeer und der Fluss ist der Jordan. Israel soll es nach Hamas-Führern nicht geben. Den Rest wirst du hoffentlich jetzt langsam mal suchen. Wobei schon die letzte Reaktion deinerseits mich eher in der Vermutung bestärkt, dass du es garnicht wissen willst. Denn das sagst du ja quasi hier:

Wer hinter Lizas Welt steckt hättest du ohne Probleme herausfinden können. Wer hinter den Wikipediaartikeln oder hinter einem Artikel von Amnesty International steckt ist dagegen relativ schwer herauszufinden. Die Quellen die unter dem Artikel angegeben werden hast du da natürlich auch ignoriert. Es ist dir schlicht egal was ist, wenn es nicht in dein Weltbild passt.

Dann tu das. Du glaubst lieber

Ohne den Zusammenbruch des osmanischen Reichs würde es vermutlich Israel auch nicht geben. Heißt das jetzt, dass die Gründung Israel ein Produkt des Zusammenbruchs des osmanischen Reichs ist?

So viele Dinge haben die Voraussetzungen geschaffen. Wenn das ernsthaft der Kern deiner Argumentation war. Herzlichen Glückwunsch. Du hast verstanden, dass historische Gegebenheiten Folgen haben. Der Antisemitismus in Europa hat die Idee des Zionismus als Folge gehabt. Dass die Gründung Israels nun ein imperialistischer Akt gewesen sein soll, wird dadurch jedoch nicht gestützt. Dann wäre die Gründung Israels auch ein antisemitischer Akt.

Sie ist widerlich. Sie ignoriert komplett, dass die Gründung Israels ohne die Shoa mit großer Wahrscheinlichkeit nicht stattgefunden hätte.

Die tausenden Friedensangebote von Israel wurden von arabischer Seite abgelehnt. Tatsächlich beinhalten die arabischen Friedensangebote ja immer ein Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge. Von diesen gibt es mittlerweile 5 Millionen, da sich - und da sind palästinensische Flüchtlinge die einzigen - der Flüchtlingsstatus vererbt. Nun könnte man sich fragen wieso das eigentlich so ist. Der Hauptgrund ist, dass es nie den Versuch gab die palästinensischen Flüchtlinge auf arabischer Seite zu integrieren, da dies einer Akzeptanz des israelischen Staates gleich käme. Tatsächlich ist dieses wichtige Rückkehrrecht nicht ohne Grund eine der Hauptforderungen (Ab Seite 24)

Die Rückkehr der Flüchtlinge müsste eine große arabische Mehrheit im jüdischen Staat schaffen, die als wirkungsvolles Instrument zur Wiederbelebung des ara-bischen Charakters von Palästina dienen könnte und am Tag der Rache und Abrechnung eine starke Fünfte Kolonne bilden würde.

Es ist sattsam bekannt, dass die Araber, wenn sie die Rückkehr der Flüchtlinge nach Palästina fordern, damit ihre Rückkehr als Herren des Landes und nicht als Sklaven meinen. Genauer gesagt: Sie meinen die Liquidierung des Staates Israel.

Jedes Gespräch mit dem Ziel der Lösung des Palästinenserpro-blems, das nicht von der Zusicherung des Rechtes der Flüchtlinge auf eine Vernichtung Israels ausgeht, wird als Beschimpfung des arabischen Volkes und als ein Akt des Verrats betrachtet.

Dies waren nun arabische Stimme. Ralph Garroway fasste es so zusammen:

Die arabischen Staaten wollen das Flüchtlingsproblem nicht lösen. Sie wollen die Wunde offen halten, als Affront für die Vereinten Nationen und als Waffe gegen Israel. Den arabischen Führern ist es dabei völlig egal, ob die Flüchtlinge leben oder sterben.“

Und jetzt die Preisfrage:

wenn es einen palästinensischen Staat gäbe, warum sollte seine Führung dann wünschen, dass seine potenziellen Bürger in einem anderen Staat repatriiert würden? Aus der Perspektive der Gründung einer neuen Nation wäre das sinnlos.

Auf den Rest deines Pamphlets gehe ich mal nicht ein. Deine ultimative Frage am Ende ist auch ziemlich dämlich. Es entspricht nicht der Realität. Du versuchst hier einen Prozess der sich über 50 Jahre zog herunterzubrechen.

Also in dem Punkt stimm ich dir zu. Das hast du gut herausgearbeitet.

@ Sherlock:

Danke.

@ menag:

Es gab zwei Regionen, die nach 1948 ethnisch gesäubert waren. Dies waren Gaza und Westbank, beide von Ägypten und Jordanien besetzt.

Soweit es Vertreibungen gab, sind diese immer zu verurteilen. Die Anzahl der vertriebenen Juden war jedoch marginal, da in der Westbank und im Gazastreifen kaum Juden lebten (erinnere Dich, dass selbst der geplante palästinensische Staat, der etwa doppelt so groß was wie die Westbank und der Gaza-Streifen zusammen, nur sehr wenige jüdische Einwohner hatte.)

Im übrigen sagt Morris auch:

Zum einen berufe ich mich keineswegs (nur) auf Morris, sondern auf einen breiten Konsens; zum Zweiten könntest Du auch mal Quellen angeben; und zum Dritten hatte Morris seine Position schon deutlich „verschärft“:

The revised book is a double-edged sword. It is based on many documents that were not available to me when I wrote the original book, most of them from the Israel Defense Forces Archives. What the new material shows is that there were far more Israeli acts of massacre than I had previously thought. To my surprise, there were also many cases of rape. In the months of April-May 1948, units of the Haganah [the pre-state defense force that was the precursor of the IDF] were given operational orders that stated explicitly that they were to uproot the villagers, expel them and destroy the villages themselves…That can’t be chance. It’s a pattern. Apparently, various officers who took part in the operation understood that the expulsion order they received permitted them to do these deeds in order to encourage the population to take to the roads. The fact is that no one was punished for these acts of murder. Ben-Gurion silenced the matter. He covered up for the officers who did the massacres…Yes. One of the revelations in the book is that on October 31, 1948, the commander of the Northern Front, Moshe Carmel, issued an order in writing to his units to expedite the removal of the Arab population. Carmel took this action immediately after a visit by Ben-Gurion to the Northern Command in Nazareth. There is no doubt in my mind that this order originated with Ben-Gurion…From April 1948, Ben-Gurion is projecting a message of transfer…The officer corps understands what is required of them. Under Ben-Gurion, a consensus of transfer is created… Even the great American democracy could not have been created without the annihilation of the Indians. There are cases in which the overall, final good justifies harsh and cruel acts that are committed in the course of history.

In verschiedenen Punkten bin ich anderer Meinung als Morris; und ich rechtfertige außerdem auch weder die ethnische Säuberungen in Palästina noch den Genozid an den Indianern Nordamerkas. Es ist aber völlig klar, dass es auch nach Morris eine zielgerichtete Massenvertreibung gab.
Vielleicht hat Morris seine Ansichten inzwischen wieder geändert. Das scheint bei ihm schnell zu gehen und mit dem politisch Opportunen zusammenzuhängen. Sein bekannter Kollege Avi Shlaim sieht die Gefahr, dass er zu einem „echten Scharlatan“ werden könne.

Im Übrigen verstehe ich auch nicht, wieso Du Dich ständig an Morris aufhängst. Wenn jemand nur Deine und nicht meine Beiträge liest, müsste er meinen, dass ich mich ständig auf Morris berufe, und auf ihn allein. In Wahrheit habe ich mehrfach darauf hingewiesen, dass ein breiter akademischer Konsens besteht, dass es zu zielgerichteten ethnischen Säuberungen kam. Morris ist ein Teil dieses Konsens (falls er seine Meinung nicht erneut „angepasst“ haben sollte), aber er ist nicht der Konsens selbst.

Du hast Recht. Die Mehrheit hat immer Recht! Oder was soll dieses Argument? Fühlst du dich besser, wenn du die Mehrheit hinter dir weißt? Dann pass dich am besten bei all deinen Meinungen der Mehrheit an, wenn dies alles ist, was zählt.

Sagen wir es so: Wenn es sich um eine komplizierte Frage handelt, und 99% der Ärzte oder Physiker sagen, dass es so und so ist, dann glaube ich im Zweifelsfall eher den 99% als dem restlichen einen Prozent. Und wenn die Position der 99% auch noch vernünftig einsichtig ist, gilt das erst recht. Im Zweifelsfall werde ich mich aber vielleicht eines Urteils enthalten.

Dafür nun, dass die besetzten Gebiete tatsächlich besetzt und nicht „umstritten“ sind, besteht ein überwältigender Konsens; und er wird nicht allein von praktisch allen Staaten (darunter auch sehr Israel-freundlichen) geteilt, sondern auch vom Völkergerichtshof, der UNO und dem Roten Kreuz. Das sind Institutionen, die doch ein gewisses Ansehen genießen. Und selbst das obersten israelischen Gericht, das sicher nicht gerade „anti-israelisch“ ist, schließt sich an. Zudem halte ich diese Konsens-Position wie gesagt auch für unmittelbar einleuchtend. Das alles zusammen stellt schon eine gewisse Basis für eine begründete Meinung dar.

Du aber scheinst Deine absolute Minderheitenmeinung allein deswegen zu vertreten – das aber im Brustton der Überzeugung -, weil sie von der israelischen Regierung kommt. Würde die israelische Regierung schon lange eine ganz andere Ansicht vertreten - etwa die gleiche wie der Rest der Welt -, dann würdest Du dies ebenso tun.

Das gibst Du doch sicher selbst zu, oder nicht?

Die ganze Diskussion begann damit, dass du Antizionismus für legitim hälst.

Schon wieder eine Unterstellung (die wievielte?). Zu dieser Frage habe ich mich nicht einmal geäußert. Was ich gesagt habe ist, dass eine antizionistische Haltung nicht zwingend antisemitisch ist. Ob sie legitim ist oder nicht, ist eine andere Frage. Meine eigene Haltung habe ich bereits dargetan.

Die Argumente dieser Unterscheiden sich ja fundamental von deinen und den Argumenten, welche von den Antizionisten gebracht werden, auf welche sich meine Aussage offensichtlich bezog.

Na und? Wenn bestimmte Personen den Zionismus ablehnen, ohne Antisemiten zu sein, dann ist damit erst einmal klar, dass nicht jeder Antizionismus ein Antisemit sein muss. Das bleibt ein valides Argument. Dass andere Leute aus anderen Gründen „Antizionisten“ sein mögen, bleibt davon unberührt. Und ob diese anderen Motive antisemitisch sind oder nicht, wäre im Einzelfall zu klären.

Wenn ich sage, Holocaustleugnung sei antisemitisch. Würdest du dann die Neturei Karta anbringen um zu beweisen, dass dies nicht stimme? Dass du dies wieder nicht verstehen wirst (was du anfangs ja auch nicht tatest), ist mir schon klar. Aber versuchs doch wenigstens mal.

Du argumentierst hier mit einer Pseudo-Analogie. Es mag ja auch jüdische Antisemiten geben. Allein daraus, dass eine Position (auch) von Juden vertreten wird, kann man sicher nicht schließen, dass sie von Antisemitismus frei wäre. Das tue ich aber ja auch nicht. Ich verweise vielmehr auf Juden, die sicherlich keine Antisemiten sind, wohl aber Anti-Zionisten.
Nochmals: Mein Argument lautet nicht:
„Es gibt Juden, die dies und jenes meinen…“, sondern: „Es gibt Juden, die keine Antisemiten sind, die dies und jenes meinen…“

Und natürlich kann eine antizionistische Haltung auch ganz andere Gründe haben. Denken wir nochmals an die Aussage von Ben-Gurion:

Wenn ich ein arabischer Führer wäre, würde ich nie einen Vertrag mit Israel unterschreiben. Es ist normal; wir haben ihr Land genommen. Es ist wahr, dass es uns von Gott versprochen wurde, aber wie sollte sie das interessieren? Unser Gott ist nicht ihr Gott. Es gab Anti-Semiten, die Nazis, Hitler, Auschwitz, aber war es ihre Schuld? Sie sehen nur eine Sache: Wir kamen und haben ihr Land gestohlen. Warum sollten sie das akzeptieren?

Ben-Gurion erklärt die feindselige Haltung der Araber hier nicht etwa mit einem antisemitischen Hass auf Juden, nur weil sie Juden sind. (Tatsächlich haben in Palästina lange Zeit Juden ziemlich gut mit den Arabern zusammengelebt, bevor es zur zionistischen Masseneinwanderung und beispielsweise der feindseligen Wirtschaftspolitik durch zionistische Organisationen kam.) Ben-Gurion führt die Ablehnung der Araber Israel gegenüber vielmehr darauf zurück, dass Israel ihnen das Land gestohlen hat. Das wäre also auch ein mögliches Motiv für Antizionismus, das mit Antisemitismus erst mal nichts zu tun hat. Und Ben-Gurion hat offenbar sogar einiges Verständnis für die arabische Seite und erklärt sogar, dass er als arabischer Führer nie zu einem Frieden mit Israel bereit wäre.

Überhaupt scheinen wichtige zionistische Politiker wie z.B. Ben-Gurion, Moshe Dajan und Ehud Barak weit mehr Verständnis für die Palästinenser zu haben als so mancher antideutsche Philosemit. Ist das nicht erstaunlich? Und bemerkenswert? Wie soll man das interpretieren?

Du vergisst auch hier wieder, dass der Staat Israel eben nicht aus reinem Selbstzweck, im Gegensatz zu den meisten anderen Staaten, existiert, sondern als Konsequenz der Shoa gegründet wurde.

Das ist mir schon klar, und dafür habe ich auch Verständnis. Anderseits kann die einheimische Bevölkerung Palästinas dafür nichts. Oder wie Ben-Gurion es ausdrücke: „Es gab Anti-Semiten, die Nazis, Hitler, Auschwitz, aber war es ihre Schuld?“

Deshalb gibt es eine Israelsolidarität, welche es auch nur benötigt, weil das Existenzrecht Israels auch heute noch regelmäßig in Frage gestellt wird.

Wer denn? Die meisten Länder der Welt erkennen Israel an, die Palästinenser anerkennen Israel, und die arabische Welt hat bereits wiederholt Frieden und Anerkennung angeboten, falls Israel sich nur an internationales Recht hält (s.u.). Da geht es den Palästinensern schlechter. Die würden sicher gerne mit Israel tauschen und Israels Probleme haben. Umgekehrt kaum.
Denn dann hätten die Israelis nichts: Keinen Staat, der vier Fünftel des Landes zwischen Meer und ,Jordan umfasst keine allgemeine Anerkennung, keine mächtige Armee mit mehr Atomwaffen als Großbritannien, kein freies Leben. Stattdessen würden sie seit Jahrzehnten unter einem brutalen Besatzungsregime leiden, das sie immer mehr zurückdrängt, ihr Land mit Siedlern überschwemmt, ihnen ihr Land und Wasser stiehlt und sie täglich reguliert und drangsaliert. Und selbst das letzte Fünftel Terretorium, das ihnen noch geblieben wäre, wäre in Gefahr.
Glaub mir: Das wollen die Israelis nicht. Und die Palästinenser würden sich umgekehrt glücklich preisen, wenn sie Israels Probleme hätten.

Zitat menag:

Aber dein Unwille herauszufinden, dass die Hamas die Auslöschung aller Juden möchte ist offensichtlich.

Genau. Deswegen hatte ich ja auch geschrieben:

Und bitte komm mir nicht damit, dass die Hamas derzeit in ihrer Satzung die Vernichtung Israels fordert. Das weiß ich auch.

Kann es eigentlich sein, dass Du meine Beiträge gar nicht liest?

Also erst müsste Frieden sein und dann erst muss die Hamas ihre Haltung ändern?

Nein, sie sollte dazu natürlich schon während der Friedensgespräche die Bereitschaft erkennen lassen.

Und wie soll ich wiederlegen, dass sie möglicherweise in der Zukunft, wenn Frieden herrscht, ihre Haltung ändern.

Schon wieder irreführend. Du müsstest nur überzeugend beweisen, dass die Friedensbereitschaft der Hamas unaufrichtig ist.

Ich hatte geschrieben:

Wenn Du mal von ein paar Feiertags-Reden für die Weltöffentlichkeit absiehst und Dir anschaust, was Ben-Gurion und seine Mitstreiter im kleinen Kreis gesagt haben, in ihren Tagebüchern, in vertraulichen Briefen usw,. und vor allem, was sie getan haben, dann ist das Bild ziemlich eindeutig.

Darauf hattest Du geantwortet:

Würdest du ähnlich kritisch mal mit deiner anscheinend geliebten Hamas, der du ja offenbar eher zutraust für den Frieden zu sein als Israel, wäre es echt angenehm.

Es geht hier um den Vorwurf, dass Ben-Gurion ein doppeltes Spiel spielte, weil er nach außen hin Friedens- und Kompromissbereitschaft zeigte, in Wahrheit aber von vornherein vorhatte, die Rechte der arabischen Seite zu missachten.
Das mag bei der Hamas auch so sein, aber einen Beweis gibt es bisher jedenfalls nicht. Und dass die Hamas bisher ihre Satzung nicht geändert hat, ist wohl kaum der Beweis für eine Täuschungsabsicht. Eine Täuschungsabsicht wäre es, wenn die Hamas Frieden anbietet (und bereit ist, ihre Satzung zu ändern), ihre Führer aber im kleinen Kreis erklären, dass dies nur Schein ist. Ich weiß nicht, wieso man über solche Offensichtlichkeiten ständig reden muss.
Ansonsten habe ich auch keine hohe Meinung von der Hamas, sondern nur darauf hingewiesen, dass sie laut dem früheren US-Präsidenten Carter zum Frieden bereit ist, Israel aber nicht - wofür Carter Israel kritisierte. Deshalb finde ich die Hamas noch lange nicht gut.

Du hattest mir übrigens noch vorgeworfen, „Tagebucheinträge und Aussagen teils völlig aus dem Kontext der Geschichte reißen“. Welchen Tagebucheintrag und welche Aussage genau ich denn nun völlig aus dem Kontext der Geschichte reiße, hast Du mir auch auf Nachfrage nicht verraten.

Sogar die Fatah feiert Leute, welche 13-jährige Mädchen ermorden als Helden und Märtyrer.

Das finde ich schlimm. So wie ich es auch schlimm finde, wenn Leute, die unzählige Kinder ermordet haben, als Helden gefeiert und sogar zu israelischen Ministerpräsidenten gewählt werden. Ebenfalls finde ich es schlimm, wenn Israel laut der füheren UN-Hochkomissarin für Menschenrecht, Mary Robinson Rettungswagen daran hindert, Verletzte ins Krankenhaus zu bringen, damit sie verbluten mögen; oder wenn es Krankenwagen gezielt zerstört. Ich finde alle Verbrechen schimm, egal von welcher Seite sie kommen. Du auch?

Ich weiß, dass Israel Dein Held ist. Das heißt aber nicht, weil ich Israel kritisiere, dass nun umgekehrt die Hamas oder oder PLO oder Arafat oder Abbas meine Helden wären. Meine „Helden“ sind am ehesten diejenigen, die sich friedlich für Menschen- und Völkerrecht einsetzen - und dazu gehören auch genug Juden und Israelis.

Wer hinter Lizas Welt steckt hättest du ohne Probleme herausfinden können.

Allerdings:

„Feuerherdt schreibt für die Jüdische Allgemeine, Konkret, Tagesspiegel und Jungle World. Artikel von ihm erscheinen auch beim Weblog Achse des Guten[1]… Jörn Schulz zählte Feuerherdt 2014 in der Jüdischen Allgemeinen zu den Vertretern antideutscher Positionen.[3]“

Das wäre dann vielleicht so, als würde ich die Artikel eines Antizionisten ohne besonderes Renommee zur entscheidenden Basis meiner Argumente machen.

Wer hinter den Wikipediaartikeln oder hinter einem Artikel von Amnesty International steckt ist dagegen relativ schwer herauszufinden.

Die Wikipedia ist sicher bei Weitem nicht perfekt, aber gewöhnlich wirken mehrere Leute beiden Artikeln mit, die sich auch gegenseitig korrigieren können. Dies lässt wenigstens auf ein Minimum an Neutralität hoffen. Dass nur extreme Anti-Zionisten oder nur extreme Antideutsche allein die wichtigsten Artikel verfassen, ist zumindest eher unwahrscheinlich.
Zudem habe ich ja auch auf zahlreiche andere Quellen verweisen wie beispielsweise große Nachrichtenjournale, renommierte Historiker, anerkannte Menschenrechtsorganisationen, namhafte Beoabachter (wie Jimmy Carter oder Mary Robinson) israelische Zeitungen usw. Und diese Quellen bestätigen sich in vielen Fällen gegenseitig.

Zitat Enio:

Und es tut mir leid, aber ich traue im Zweifelsfall eher Amnesty International als irgendeiner „Liza“; und Amnesty sieht die Hauptschuld offenbar bei Israel und macht der israelischen Regierung schwere Vorwürfe:

Zitat menag:

Dann tu das. Du glaubst lieber

Und Du glaubst nicht, sondern weißt es, wenn Du Herrn Feuerherdt glaubst. Wenn wir uns nicht wirklich intensiv in die Sache einarbeiten, dann bleibt uns in Wahrheit allein die Wahl, jemandem zu vertrauen (oder überhaupt nichts zu glauben).

Und es ist ja nicht allein Amnesty International, auf die ich mich berufen kann. Es ist beispielsweise auch Human Rights Watch:

Israel continued in 2015 to enforce severe and discriminatory restrictions on Palestinians’ human rights, and to build unlawful settlements in and facilitate the transfer of Israeli civilians to the occupied West Bank. Israeli authorities also arbitrarily detained peaceful Palestinian demonstrators, including children…Israeli authorities destroyed homes and other property under discriminatory practices that severely restrict Palestinians’ access to construction permits and forcibly displaced hundreds of Palestinian residents in West Bank areas under Israeli control, as well as Bedouin citizens of Israel…Building permits are difficult or impossible for Palestinians to obtain in East Jerusalem or in the 60 percent of the West Bank under exclusive Israeli control (Area C). Palestinians in these areas have limited access to water, electricity, schools, and other state services, all of which the state makes readily available to the Jewish settlers there.

Wohlgemerkt: Hier geht es Hman Rights Watch insbesondere auch um Gebiete, auf die die Palästinensischen Behörden keinen Einfluss haben, da sie dierekt von Israel verwaltet werden.

Entsprechend äußert sich auch die israelische Menschenrechtsorganisation B’Tselem:

The Oslo Accords perpetuated the discrimination in allocation of water between Israel and the Palestinians. They allotted 80% of the water pumped from the mountain aquifer – one of three underground water reserves shared by Israel and the Palestinians – to Israel and only 20% to the Palestinians. They Accords further established there would be no cap to the supply of water to Israelis, whereas the water supply to Palestinians would be limited to predetermined amounts, namely approximately 118 million cubic meters (mcm) from drilling points active prior to the signing of the Accords and another 70-80 mcm or so from new ones.

Oder alsFallbeispiel:

On the morning of 27 September 2016, Israeli authorities demolished 22 structures, half of which were homes, in five Palestinian communities throughout the West Bank, including East Jerusalem. Fifty-six people were left homeless, 30 of them minors under the age of eighteen. The authorities also demolished water cisterns, livestock pens, and a structure that served as a school.

Ja, ohne das im Einzelnen nachzuprüfen, glaube ich Amnesty International, Human Rights Watch und anderen Organisationen (man könnte noch mehr Stimmen nennen) ein wenig mehr als irgendeinem antideutschen Blogger.

Ohne den Zusammenbruch des osmanischen Reichs würde es vermutlich Israel auch nicht geben. Heißt das jetzt, dass die Gründung Israel ein Produkt des Zusammenbruchs des osmanischen Reichs ist?

Nur hat das britische Empire über Palästina regiert und dabei entschieden, eine jüdische Masseneinwanderung zuzulassen und zu unterstützen. Dies ohne das Einverständnis der einheimischen Bevölkerung. Insofern kann man sagen, dass die imperiale Politik des britischen Empires direkt mitursächlich dafür ist, dass Israel entstand - mit all seinen Implikationen für die Palästinenser.

Sie ist widerlich. Sie ignoriert komplett, dass die Gründung Israels ohne die Shoa mit großer Wahrscheinlichkeit nicht stattgefunden hätte.

Wenn ich beispielsweise sage, dass ein Auto nicht ohne Motor fahren kann, dann ist diese Aussage wahr. Natürlich müssen auch noch viele andere Bedingungen erfüllt sein, damit ein Auto fahren kann (beispielsweise muss es Treibstoff oder wenigstens Energie haben). Das heißt aber nicht, dass die Aussage, dass ein Auto nicht ohne Motor nicht fahren könne, irreführend wäre oder etwas „ignorieren“ würde. Nur wenn man behaupten würde, dass es ausreicht, das sein Auto einen Motor hat, damit es fahren kann, könnte man der Aussage vorwerfen, dass sie falsch ist. Und nur, wenn der Eindruck erweckt würde, dass bereits das Vorhandensein eines Motors ausreicht, könnte man von Irreführung sprechen.

Ich hatte behauptet, dass ohne den Imperialismus und Kolonialismus der Europäer die Palästinenser heute noch ihr Land hätten. Natürlich war der Imperialisms und Kolonialismus der Europäer für die Entstehung Israels nicht hinreichend. Es mussten noch andere Faktoren dazukommen wie beispielsweise die Judenverfolgung und die restriktive Einreisepolitik der westlichen Länder. Das ist völlig klar, und das habe ich auch ausdrücklich geschrieben. Es ändert aber überhaupt nichts am Wahrheitsgehalt der Aussage, dass ohne den Imperialismus der Europäer die Palästinenser heute noch ihr Land hätten. Daher ist meine Behauptung völlig richtig. Sie ist auch nicht irreführend, denn kein vernünftiger (und erst recht kein informierter) Leser wird sie so verstehen, als würde sie bedeuten, dass der europäische Imperialismus die einzige notwendige Bedingung für die Entstehung Israels war.
Ich weiß nicht, wieso wir uns über solche Selbstverständlichkeiten unterhalten müssen.

Die tausenden Friedensangebote von Israel wurden von arabischer Seite abgelehnt.

Nein, eben gerade nicht. Soweit es überhaupt Friedensangebote gab, waren diese oft so formuliert, dass sie nicht angenommen werden sollte. Und was die Integration von Palästinensern angeht, so siehe etwa die Äußerungen von Lustick, die ich zitiert hatte. Dass nach den Friedensangeboten der arabischen Liga das Rückkehrrecht der Palästinenser zudem weitgehend nur symbolisch anzuerkennen wäre, und dass bestenfalls eine kleine Minderheit real zurückkehren sollte, hättest Du mühelos beispielsweise aus dem von mir verlinkten Spiegel-Artikel ersehen können. Gewöhnlich ist unbestimmt von einer „gerechten Lösung“ die Rede.

…wenn es einen palästinensischen Staat gäbe, warum sollte seine Führung dann wünschen, dass seine potenziellen Bürger in einem anderen Staat repatriiert würden? Aus der Perspektive der Gründung einer neuen Nation wäre das sinnlos.

Na überleg mal, dann fallen Dir vielleicht schon ein paar Gründe ein:

  • Manche Vertriebene wollen in ihre Heimat zurück.
  • Es ist grundsätzlich ihr menschenrechtlicher Anspruch.
  • Die Palästinensergebiete sind sehr klein. (Zudem will Israel ja möglichst auch noch Teile dieser kelinen Gebiete an sich reißen.)

Außerdem hast Du doch gar nichts gegen Einwanderung, dachte ich? Ich hatte ja geschrieben:

Darf ein „gutes Konzept“ auch Kolonialismus und Masseneinwanderung gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung eingeschließen? Diese entscheidende Frage beantwortest Du nirgendwo.

Deine Antwort:

Gegen Masseneinwanderung hetzt in Deutschland sonst nur pi-news und co. Aber wenn Juden irgendwo einwandern, dann findens plötzlich alle doof.

Nun, es scheint auch Leute zu geben, die etwas gegen die Rückkehr von Palästinensern haben. (Oder auch gegen die Einwanderung von Afrikanern, wenn Du Dich noch an den ZEIT-Artikel erinnerst, der Israels Flüchtlingspolitik kritisiert.)

Aber tatsächlich ist es ja so, dass die Palästinenser-Führung wohl mehr oder weniger auf dieses Rückkehrrecht verzichtet hat, und dass die Flüchtlingsfrage wohl kaum im Wege stünde. So schreibt die taz:

Doch Abbas hatte die Worte „Recht“ und „Rückkehr“ in seiner Rede überhaupt nicht benutzt. Zum Thema Flüchtlingsrückkehr erklärte der Präsident lediglich: „Wir wollen eine gerechte und für beide Seiten vertretbare Lösung der Frage der palästinensischen Flüchtlinge in Übereinstimmung mit der UNO-Resolution.“…Mit der Resolution 194 beschloss die UNO-Generalversammlung im Dezember 1948 keineswegs ein bedingungsloses Recht auf Rückkehr aller Vertriebenen…Auf die Resolution 194 stützt sich auch die Ende 2002 von Saudi-Arabien vorgelegte Friedensinitiative der Arabischen Liga. Und bereits bei den von den USA vermittelten Verhandlungen von Camp David im Jahre 2000 sowie den israelisch-palästinensischen Direktgesprächen der Jahre 2007/8 legte Abbas bzw. sein Vorgänger Jassir Arafat konkrete Zahlen vor für eine begrenzte, über mindestens zehn Jahre erfolgende Rückkehr von maximal 500.000 Flüchtlingen.

Das wären nur knapp 10 Prozent der nach dem Völkerrecht Rückkehrberechtigten. Denn laut der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 ist das Rückkehrrecht ein Individualrecht. Es kann weder von einer Regierung noch durch einen Friedensvertrag oder andere zwischenstaatliche Vereinbarungen aufgehoben werden. Doch das ist auch gar nicht erforderlich. Denn tatsächlich nach Israel zurückkehren wollen nach allen hierzu vorliegenden Untersuchungen maximal 10 Prozent der Berechtigten…Auf diese realpolitische Dimension des Rückkehrproblems sollte sich konzentrieren, wer tatsächlich an einer gerechten und für beide Seiten vertretbaren Lösung interessiert ist. Ein konkretes, bis in letzte Detail ausgearbeitetes Modell für eine solche Lösung enthält die von friedensbereiten Israelis und Palästinensern ausgehandelte und bereits im Dezember 2.003 veröffentlichte „Genfer Initiative“.

Ich vermute, dass nach guten finanziellen Angeboten auch von den verbliebenen 10% noch ein bedeutender Teil auf die Rückkehr verzichten würde.

Zitat menag:

Deine ultimative Frage am Ende ist auch ziemlich dämlich. Es entspricht nicht der Realität. Du versuchst hier einen Prozess der sich über 50 Jahre zog herunterzubrechen.

Keinesfalls. Sie stellt ein sehr interessantes Gedankenexperiment dar. Und die Länge der Zeit spielt keine Rolle, wenn die entscheidenden Jahre, ohne die es nie so weit gekommen wäre, durch kolonialen Zwang geprägt waren.
Aber Deine Reaktion zeigt, dass Du nicht mehr weiter weißt. Wenn Du nämlich konsequent bist und nicht mit zweierlei Maß misst, dann hast Du nur zwei Optionen:

  • Die Palästina-Politik des britischen Empires war zulässig; dann wäre es aber auch zulässig, dass man die Elfenbeinküste zur Kolonie macht und dort gegen den Willen der Bevölkerung massenhaft Sinti und Roma ansiedelt.

  • Beides ist unmoralisch und unzulässig.

Natürlich willst Du nun nicht behaupten, dass es in Ordnung wäre, ein anderes Land zur Kolonie und zum Siedlungsraum zu erklären. Gleichzeitig willst Du aber auch nicht zugeben, dass dies im Fall des britischen Empires in Palästina ein imperialer Akt war. Und offen mit zweierlei Maß messen willst Du offenbar auch nicht. Also schweigst Du. Und es ist ja nicht der einzige Punkt, zu dem Du schweigst. Auch auf andere kritische Fragen bist Du nicht eingegangen, da Du keine Antworten hast. So hatte ich die Haaretz zitiert:

Gozansky’s book thus explodes the Zionist myth that it was the Arabs who launched the hostilities against the Jews. As we see, in the realm of organized labor, at least, it was the Zionist movement that initiated the confrontation. Thus, all the glittering theories that had been disseminated abroad, to the effect that Zionism would work to release the Arab workers from their feudal bonds, were smashed to smithereens on the ground in Palestine. The Zionist leadership did not take action merely to discriminate against Arab workers, but to uproot them altogether. From this point of view, feudalism was more merciful.

Ich hatte dann gefragt:

Wenn jemand so mit Juden umginge wie die zionistische Führung offenbar mit den Arabern, dann wäre sicher von eklatantem Antisemitismus oder Rassismus die Rede - und in diesem Fall sogar zurecht. Oder etwa nicht?

Keine Antwort.

Ich hatte geschrieben:

Übrigens kannst Du mal die Israelis fragen, was sie davon halten würden, abertausende, zehntausende oder gar hunderttausende Nicht-Juden aufzunehmen. Sicher ist Dir beispielsweise bekannt, dass man auch in Israel Flüchtlinge aus Afrika nicht gerade willkommen heißt. Die Zeit beschreibt das unter dem Titel „Knast oder Ausreise. Israels Umgang mit afrikanischen Zuwanderern zeigt, wohin eine Flüchtlingspolitik führt, die auf Abschottung setzt“. Ich finde Israels Haltung durchaus moralisch bedenklich; dennoch glaube ich umgekehrt auch nicht, dass eine Kolonialmacht die Israelis zwingen sollte oder dürfte, Millionen völlig fremde Leute (etwa aus Afrika) aufzunehmen, die dann am Ende ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. Und Du? Stimmst Du dieser meiner Auffassung zu oder nicht?

Keine Antwort.

Ich hatte geschrieben:

Es würde heutzutage auch niemand mehr einen Außenminister wie Liebermann akzeptieren - weder hierzulande, noch auch in Großbritannien oder Frankreich. Und wenn doch, und wenn er sich über die Juden so äußern würde wie über die Araber, dann wärst Du der erste, der von Antisemitismus spricht (und in diesem Fall sogar zurecht). Tatsächlich gäbe es eine weltweite Empörung, und er würde ohne Zweifel auf der Liste der „schlimmsten Antisemiten“ landen.

Keine Reaktion.

[QUOTE=Enio;476777]Auch auf andere kritische Fragen bist Du nicht eingegangen, da Du keine Antworten hast. So hatte ich die Haaretz zitiert:
Ich hatte dann gefragt:
Keine Antwort.
Ich hatte geschrieben:
Keine Antwort.
Ich hatte geschrieben:
Keine Reaktion.[/QUOTE]

Doch. Auf diese Frage bin ich eingegangen. Ein israelisches Spezifikum was du hier sehen willst existiert aber einfach nicht. Die USA hat derzeit ihren Trump. Großbritannien hat einen Brexit der von Rassisten initiiert wurde. In Deutschland gibt es Seehofer und die CSU. Und wenn wir weiter schauen in Europa dann wirds auch nicht viel schöner. Frankreich, Ungarn, …

[post=476767]@Sherlock[/post] <3

Aber Deine Reaktion zeigt, dass Du nicht mehr weiter weißt. Wenn Du nämlich konsequent bist und nicht mit zweierlei Maß misst, dann hast Du nur zwei Optionen:

  • Die Palästina-Politik des britischen Empires war zulässig; dann wäre es aber auch zulässig, dass man die Elfenbeinküste zur Kolonie macht und dort gegen den Willen der Bevölkerung massenhaft Sinti und Roma ansiedelt.

  • Beides ist unmoralisch und unzulässig.

Natürlich willst Du nun nicht behaupten, dass es in Ordnung wäre, ein anderes Land zur Kolonie und zum Siedlungsraum zu erklären. Gleichzeitig willst Du aber auch nicht zugeben, dass dies im Fall des britischen Empires in Palästina ein imperialer Akt war.

Sehr schön ausmanövriert. Wenn ein Teilnehmer einer intellektuellen Diskussion auf entscheidende Punkte nicht eingeht, ist das eine stumme Kapitulationserklärung. Und wenn er es dann dummerweise auch noch offensichtlich macht, indem er selektiv antwortet und/oder versucht, deinen Aussagen als letzte Zuflucht etwas Anrüchiges anzutackern, ist das ein Triumph für dich.

  1. Sein Argument ist ein dämliches Totschlagargument. Es passt auch einfach nicht.
  2. Antwortet er genauso selektiv. Dass ich auf diese Blödeleien beim zweiten mal nicht mehr eingehe mir als Vorwurf zu machen ist absurd.
  3. Enio schweigt konsequent bezüglich des Antisemitismus auf arabischer/palästinensischer Seite und antwortet auch hier selektiv.

Enio manipuliert die Fakten. Um das Argument mal weiter zu erläutern: Auf dem damaligen britischen Mandatsgebiet gab es keinen Staat. Es war unter britischem Mandat. Das heutige Jordanien bekam 78% dieses Landes im Jahre 1923. Die schlimme Masseneinwanderung von der Enio immer redet ist genauso manipulativ. Man könnte sich diese nämlich mal genauer anschauen:

1882 - 1903: 20000-30000
1904 - 1914: 35.000 bis 40.000
1919 - 1923: 35.000
1924 - 1931: 80.000 (USA schloss 1924 ihre Grenzen)
1932 - 1938: 200.000 (Hitlers Machtergreifung, natürlich kein imperialistischer Akt)
1936 - 1940: 90.000 (Verfolgte des Naziregimes, mit Vorsicht zu genießen, Einreise teils illegal, da von GB verboten)

(Alle Zahlen ungefär und von der Wikipedia entnommen)

Wer dann immernoch der Meinung ist, die Einwanderung in das britische Mandatsgebiet sei irgendein imperialistischer britischer Akt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Achso. Eines sollte man vielleicht noch sagen. Diese Zahlen umfassen natürlich nur Juden. Aber es gab auch eine Masseneinwanderung von Arabern zwischen 1922 und 1947. Diese zählen für Enio vermutlich zur indigenen Bevölkerung, weshalb er die 37% zugewanderte Araber (der Gesamteinwandererzahl! Siehe hier, Seite 7, rechte Seite, letzter Absatz) einfach mal nicht erwähnt. Oder gilt hier der Grundsatz, dass die indigene Bevölkerung sich ja aussuchen dürfe, wer kommen darf? Und wieso dürfen dann Araber kommen, Juden aber nicht? Sicherlich nicht aus antisemitischen Gründen.

Aber Israelkritiker Megabjörnie fällt natürlich auf diese Manipulation rein. Spaß. Natürlich nicht. Das war bereits vorher deine Meinung, die du hier nur nochmal bestätigt sehen wolltest.

@ Megabjörnie:

Dankeschön. :cool:

@ menag:

Warum? Weil menag es sagt.

  1. Antwortet er genauso selektiv.

Ich bin auf fast alles von Dir eingegangen, und auf den Rest gehe ich bei Bedarf auch noch ein. In meiner Gutmütigkeit bin ich sogar lang und breit argumentativ auf Behauptungen Deinerseits eingegangen, deren Falschheit eigentlich völlig unbestritten ist (so dass eine Debatte dazu eigentlich unnötig gewesen wäre).

  1. Enio schweigt konsequent bezüglich des Antisemitismus auf arabischer/palästinensischer Seite und antwortet auch hier selektiv.

Das ist völliger Unsinn. Dass es im Lauf der Zeit zum Antisemitismus kam, habe ich nie geleugnet. Es ist meistens so gewesen, wenn europäische Siedler irgendwo hingekommen sind und sich der einheimischen Bevölkerung gegenüber so aufgeführt haben, wie europäische Siedler das eben taten (ja, man kann nicht alles gleichsetzen, aber es gibt eben Gemeinsamkeiten).

Enio manipuliert die Fakten.

Kannst Du für diese schwerwiegende Unterstellung irgendein Beispiel anbringen?

Um das Argument mal weiter zu erläutern: Auf dem damaligen britischen Mandatsgebiet gab es keinen Staat. Es war unter britischem Mandat. Das heutige Jordanien bekam 78% dieses Landes im Jahre 1923.

Inwiefern ist das relevant? In allen Diskussionen (etwa beim Teilungsplan der UNO) ging es ja immer um das Land westlich des Jordans – und nicht um das damals beduinisch geprägte Land im Osten (obwohl Ben-Gurion selbst dieses noch für Israel beanspruchte). Das Gebiet im Westen war jenes Territorium, das zwischen der ansässigen einheimischen Bevölkerung und den zumeist zugewanderten Juden umstritten war. Schließlich lebten sowohl Juden wie auch Palästinenser (auch wenn die noch nicht so heißen) genau dort. Wenn diese mein Darstellung „manipulativ“ sein sollte, dann dürfte wohl jede normale Darstellung „manipulativ“ sein (was natürlich nicht der Fall ist).

Die schlimme Masseneinwanderung von der Enio immer redet ist genauso manipulativ. Man könnte sich diese nämlich mal genauer anschauen:

Du berufst Dich auf die Wikipedia. Okay, schauen wir uns die an:

1882 - 1903: 20000-30000
1904 - 1914: 35.000 bis 40.000
1919 - 1923: 35.000
1924 - 1931: 80.000 (USA schloss 1924 ihre Grenzen)
1932 - 1938: 200.000 (Hitlers Machtergreifung, natürlich kein imperialistischer Akt)
1936 - 1940: 90.000 (Verfolgte des Naziregimes, mit Vorsicht zu genießen, Einreise teils illegal, da von GB verboten)

Zu 1882-1903: Es wäre gut, wenn Du dort auch Punkte gemacht hättest: 20.000-30.000. (Das aber nur am Rande.)

Wer dann immernoch der Meinung ist, die Einwanderung in das britische Mandatsgebiet sei irgendein imperialistischer britischer Akt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Halten wir also fest: In der britischen Mandatszeit (1920-1948 ) sind aufgrund der Politik der britischen Kolonialmachtmacht ca. 400.000 Juden gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung ins Land gekommen - das sind fast sechs mal mehr als diejenigen (ca. 70.000), die vor der Mandatszeit gekommen waren. Dass diese Einwanderung gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung geschah und ihr schadete, war auch den Briten bestens bekannt. Macht aber nichts - man war ja Kolonialmacht, konnte der einheimischen Bevölkerung ungefragt seinen Willen aufzwingen und Widerstände blutig niederschlagen. Hätte man den Arabern (wie währnd des 1. Weltkrieges versprochen) einen eigenen Staat gegeben, so wäre es mit Sicherheit nicht so weit gekommen.

Und daraus schließen wir nun messerscharf, dass demjenigen, der die Einwanderung ganz wesentlich mit dem britischen Imperialismus in Verbindung bringt, „nicht mehr zu helfen“ ist.

(Dass man die Juden in der Verfolgung irgendwohin aufnehmen musste, ist mir auch klar; man hätte sie aber beispielsweise auch in Großbritannien selbst beherbergen können. Wieso sollen immer Kolonialvölker alles aufgebürdet bekommen?)

Wieso Du sarkastisch schreibst, dass Hitlers Machtergreifung „natürlich kein imperialistischer Akt“ gewesen sei, weiß ich nicht. Ich kann nur spekulieren: Ich kritisiere Israel – das macht mich in Deiner Welt wohl zu einem Antisemiten und damit auch zu einem Nazi, der sich über Hitler nicht negativ äußern will. (Im Übrigens dürfte die Machtergreifung tatsächlich kin imperialistischer Akt im strengen Sinne sein, da man von Imperialismus nur redet, wenn ein Volk ein andere Volk beherrscht oder dominiert. Dass es natürlich dennoch ein Gewaltakt mit schrecklichen Folgen war, ist selbstverständlich. Aber wahrscheinlich schreibe ich das nur zum Schein. Ich kritisiere ja Israel, also muss ich Hitler ziemlich gut finden.)

Achso. Eines sollte man vielleicht noch sagen. Diese Zahlen umfassen natürlich nur Juden. Aber es gab auch eine Masseneinwanderung von Arabern zwischen 1922 und 1947. Diese zählen für Enio vermutlich zur indigenen Bevölkerung, weshalb er die 37% zugewanderte Araber (der Gesamteinwandererzahl! Siehe hier, Seite 7, rechte Seite, letzter Absatz) einfach mal nicht erwähnt.

Sorry, aber da hätte ich lieber eine unabhängige Quelle. Es gibt ja die These, dass viele oder die meisten Palästinenser in Wahrheit Einwanderer seien. Diese seien ins Land gekommen, weil die Juden das Land zum Erblühen gebracht hätten. Besonders mit einem Buch von Joan Peters wurde diese Behauptung befördert und unter die Leute gebracht. Es ist aber inzwischen so gut wie allgemein anerkannt, dass das gesamte Buch ein einziger Schwindel ist (siehe Wikipedia). Alle wesentliche Argument sind falsch. Nachdem der Schwindel nach anfänglichem Enthusiamus erst einmal gründlich entlarvt worden war, gab es laut Chomsky paktisch nur noch Verrisse. Der israelische Professor Yehoshua Porath schrieb dazu in der New York Review of Books:

I am reluctant to bore the reader and myself with further examples of Mrs. Peters’s highly tendentious use—or neglect—of the available source material. Much more important is her misunderstanding of basic historical processes and her failure to appreciate the central importance of natural population increase as compared to migratory movements. Readers of her book should be warned not to accept its factual claims without checking their sources. Judging by the interest that the book aroused and the prestige of some who have endorsed it, I thought it would present some new interpretation of the historical facts. I found none. Everyone familiar with the writing of the extreme nationalists of Zeev Jabotinsky’s Revisionist party (the forerunner of the Herut party) would immediately recognize the tired and discredited arguments in Mrs. Peters’s book. I had mistakenly thought them long forgotten. It is a pity that they have been given new life.

Zumindest in Israel, so Porath, habe man gleich erkannt, dass das Buch höchstens als Propaganda-Waffe tauge.

Ich würde mal vermuten, dass Deine Quelle ganz ähnlich argumentiert wie Peters. (Netanjahu hat in einem Buch aber ähnlich argumentiert und scheint den Quark entweder selbst zu glauben oder wenigstens so zu tun.)

Zudem lautet schon die Überschrift des Textes „Mythos Nakba“. Nun ist die Vertreibung der Palästinenser aber nach allgemeiner Auffassung kein „Mythos“ - nur ein paar wenige zionistsiche Historiker leugnen das noch. Dass die „deutsch-israelischen Gesellschaft“ (deren Text Du verlinkt hast) das anders sehen mag, glaube ich Dir gerne; Du wirst jedoch verstehen, dass mich das nur mäßig beeindruckt. Ich stütze mich ja in meiner Argumentation auch nicht zentral auf Texte irgendeiner deutsch-palästinensischen Gesellschaft; das würde Dich vermutlich auch nur bedingt beeindrucken.

(Im Übrigen: selbst wenn es so wäre, dass 37% der Palästinenser eingewandert wären (was m.W. unhaltbar ist): Was würde es ändern? Die große Mehrheit der Palästinenser wäre dann immer noch einheimische Bevölkerung.)

Oder gilt hier der Grundsatz, dass die indigene Bevölkerung sich ja aussuchen dürfe, wer kommen darf?

Ne, wo kämen wir denn da hin? Das soll lieber eine fremde Kolonialmacht entscheiden. Die weiß das besser.

Und wieso dürfen dann Araber kommen, Juden aber nicht? Sicherlich nicht aus antisemitischen Gründen.

Das ist genau so albern, wie wenn ich Dich darauf hinweisen würde, dass Israel heutzutage kaum Einwanderer aus Afrika akzeptiert, sondern sie in Gefängnisse oder außer Landes bringt (diese Wahl immerhin haben sie). Ich hatte Dir einen ZEIT-Artikel dazu verlinkt, in dem es unter anderem heißt:

Die Menschenrechtlerin Rozen macht ihrem Heimatland schwere Vorwürfe: „Israel hat panische Angst davor, Nichtjuden ins Land zu lassen. Dem werden selbst jüdische humanistische Werte untergeordnet, etwa der Schutz von Leben und Hilfe für Bedürftige. Dabei wurde Israel einst selbst von Flüchtlingen errichtet“, sagt sie, „und heute kehren wir Flüchtlingen den Rücken zu?“

Soll ich jetzt argumentieren, dass die Israelis Rassisten sind? Nach Deiner Logik würde das wohl folgen, da für Dich ja sogar die Brexit-Befürworter Rassisten sind; und selbst die sind gegenüber (nicht-jüdischen) Einreisenden wohl immer noch großzügiger als Israel.

Wenn Du konsequent wärest, müsste das für Dich eigentlich ein wunder Punkt sein. Wenn Du konsequent wärest…

Aber vielleicht hatte die Ablehnung der jüdischen Massenimmigration durch die einheimische Bevölkerung auch etwas damit zu tun, dass die zionistischen Organisationen nicht gerade fein mit den Leuten dort umgingen? Ich hatte beispielsweise schon auf die Praxis hingewiesen, arabische Arbeiter zu boykottieren und zu entwurzeln; und ich hatte mit Hinweis auf die anerkannteste israelische Zeitung festgestellt, dass diese Praxis offenbar von Juden ausging (s.o.). Und selbst zionistische Historiker wie Anita Shapira streiten m.W. keineswegs ab, dass der Plan der Zionisten von Anfang an dahin ging, die einheimische Bevölkerung zu verdrängen oder wenigstens über sie zu herrschen. Aber schließlich habe man das ja mit Siedlungen versucht, und (anfangs) nicht mit Waffengewalt; deshalb sei das keine Aggression.

Nun, ich würde mal vermuten, dass die meisten jüdischen Israelis auch nicht gerade begeistert wären, wenn z.B. Millionen Afrikaner in der Absicht kämen, die Juden zu verdrängen oder wenigstens zu dominieren, und wenn sie dabei noch eine feindliche Politik an den Tag legen würden.

[QUOTE=Enio;477201]Ich bin auf fast alles von Dir eingegangen, und auf den Rest gehe ich bei Bedarf auch noch ein. In meiner Gutmütigkeit bin ich sogar lang und breit argumentativ auf Behauptungen Deinerseits eingegangen, deren Falschheit eigentlich völlig unbestritten ist (so dass eine Debatte dazu eigentlich unnötig gewesen wäre).[/QUOTE]

Nein bist du nicht.

[QUOTE=Enio;477201]Das ist völliger Unsinn. Dass es im Lauf der Zeit zum Antisemitismus kam, habe ich nie geleugnet.[/QUOTE]

Du hast doch sogar den heutigen Antisemitismus der Hamas in Frage gestellt. Du leugnest den Einfluss der Muslimbrüderschaft und Husseinis.

[QUOTE=Enio;477201]Inwiefern ist das relevant? In allen Diskussionen (etwa beim Teilungsplan der UNO) ging es ja immer um das Land westlich des Jordans – und nicht um das damals beduinisch geprägte Land im Osten (obwohl Ben-Gurion selbst dieses noch für Israel beanspruchte). Das Gebiet im Westen war jenes Territorium, das zwischen der ansässigen einheimischen Bevölkerung und den zumeist zugewanderten Juden umstritten war. Schließlich lebten sowohl Juden wie auch Palästinenser (auch wenn die noch nicht so heißen) genau dort. Wenn diese mein Darstellung “manipulativ” sein sollte, dann dürfte wohl jede normale Darstellung “manipulativ” sein (was natürlich nicht der Fall ist).[/QUOTE]

Wenn du die Balfour-Deklaration (1917) anführst, dann ist das Relevant. Denn es zeigt, dass zunächst ein riesiger heute quasi-palästinensischer Staat errichtet wurde. Dann, 25 Jahre später kam der jüdische Staat. Und selbst dann hätte es nochmal einen weiteren arabischen Staat gegeben. Es ist manipulativ zu behaupten, die dortige Bevölkerung wäre durchgehen von der britischen Mandatsmacht übergangen worden. Es stimmt nämlich einfach nicht.

[QUOTE=Enio;477201]Du berufst Dich auf die Wikipedia. Okay, schauen wir uns die an:[/QUOTE]

Kannst auch hier lesen.

[QUOTE=Enio;477201]Halten wir also fest: In der britischen Mandatszeit (1920-1948 ) sind aufgrund der Politik der britischen Kolonialmachtmacht ca. 400.000 Juden gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung ins Land gekommen - das sind fast sechs mal mehr als diejenigen (ca. 70.000), die vor der Mandatszeit gekommen waren. Dass diese Einwanderung gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung geschah und ihr schadete, war auch den Briten bestens bekannt. Macht aber nichts - man war ja Kolonialmacht, konnte der einheimischen Bevölkerung ungefragt seinen Willen aufzwingen und Widerstände blutig niederschlagen. Hätte man den Arabern (wie währnd des 1. Weltkrieges versprochen) einen eigenen Staat gegeben, so wäre es mit Sicherheit nicht so weit gekommen.
[…]
(Dass man die Juden in der Verfolgung irgendwohin aufnehmen musste, ist mir auch klar; man hätte sie aber beispielsweise auch in Großbritannien selbst beherbergen können. Wieso sollen immer Kolonialvölker alles aufgebürdet bekommen?)[/QUOTE]

Die Araber haben ja de-facto einen Staat im britischen Mandatsgebiet bekommen. Dass du die Einwanderung von 400.000 Juden weiterhin als imperialistisch bezeichnet, zeigt nur, dass die die Hintergründe der Abwanderung ignorierst. Dass diese Einwanderung primär auf Grund des 3. Reiches stattfand ignorierst du. Und was ist, wenn die britische Bevölkerung auch nicht die Juden aufnehmen wollte? Also was ist, wenn kein Land die Flüchtlinge aufnehmen will? Hätten die Juden dann aufs KZ warten sollen?

[QUOTE=Enio;477201]Wieso Du sarkastisch schreibst, dass Hitlers Machtergreifung “natürlich kein imperialistischer Akt” gewesen sei, weiß ich nicht. Ich kann nur spekulieren: Ich kritisiere Israel – das macht mich in Deiner Welt wohl zu einem Antisemiten und damit auch zu einem Nazi, der sich über Hitler nicht negativ äußern will. (Im Übrigens dürfte die Machtergreifung tatsächlich kin imperialistischer Akt im strengen Sinne sein, da man von Imperialismus nur redet, wenn ein Volk ein andere Volk beherrscht oder dominiert. Dass es natürlich dennoch ein Gewaltakt mit schrecklichen Folgen war, ist selbstverständlich. Aber wahrscheinlich schreibe ich das nur zum Schein. Ich kritisiere ja Israel, also muss ich Hitler ziemlich gut finden.)[/QUOTE]

Weil du offenbar weiterhin die fast 300.000 Juden, welche ab 1932 in das britische Mandatsgebiet einwanderten als Folge eines britischen Imperialismus betrachtest, welcher seit 1917 als einziges Ziel hatte einen jüdischen Staat zu gründen und die Araber zu versklaven. Und das alles, obwohl die Briten 1923 einen arabischen Staat der 78% des damaligen Mandatsgebiets umfasste gründeten, obwohl die Briten die Einreise in das britische Mandatsgebiet verboten.

[QUOTE=Enio;477201]Ne, wo kämen wir denn da hin? Das soll lieber eine fremde Kolonialmacht entscheiden. Die weiß das besser.[/QUOTE]

Die Kolonialmacht war da ja ziemlich liberal. Zumindest bis 1939 hat sie es einfach niemandem verboten.

[QUOTE=Enio;477201]Das ist genau so albern, wie wenn ich Dich darauf hinweisen würde, dass Israel heutzutage kaum Einwanderer aus Afrika akzeptiert, sondern sie in Gefängnisse oder außer Landes bringt (diese Wahl immerhin haben sie). Ich hatte Dir einen ZEIT-Artikel dazu verlinkt, in dem es unter anderem heißt:

Soll ich jetzt argumentieren, dass die Israelis Rassisten sind? Nach Deiner Logik würde das wohl folgen, da für Dich ja sogar die Brexit-Befürworter Rassisten sind; und selbst die sind gegenüber (nicht-jüdischen) Einreisenden wohl immer noch großzügiger als Israel.

Wenn Du konsequent wärest, müsste das für Dich eigentlich ein wunder Punkt sein. [B][I]Wenn[/I][/B] Du konsequent wärest…[/QUOTE]

Ja Israel ist ein kapitalistischer Staat, in dem es auch Rassismus gibt. Es ist kein Staat in dem jeden Tag die Sonne scheint und trotzdem überall Regenbögen zu sehen sind. Das ist mir bewusst, das habe ich hier mehrfach geschrieben. Das ignorierst du komplett. Der Unterschied zwischen uns beiden ist, dass du offenbar letzteres von Israel verlangst, du also von Israel wesentlich mehr erwartest als von irgendeinem anderen Staat.

Ja Israel ist ein kapitalistischer Staat, in dem es auch Rassismus gibt. Es ist kein Staat in dem jeden Tag die Sonne scheint und trotzdem überall Regenbögen zu sehen sind. Das ist mir bewusst, das habe ich hier mehrfach geschrieben. Das ignorierst du komplett. Der Unterschied zwischen uns beiden ist, dass du offenbar letzteres von Israel verlangst, du also von Israel wesentlich mehr erwartest als von irgendeinem anderen Staat.

Von einem demokratischen Staat ist aber zu erwarten, dass dieser Rassismus sich nicht in der Politik widerspiegelt. Dass er keine Angriffskriege führt, keine staatsfremden Gebiete militärisch besetzt und dort keine Menschenrechtsverletzungen begeht. Und schon gar nicht wollen wir offenen Rassismus in den obersten Regierungskreisen sehen.
Erinnerst du dich an den Irakkrieg, und wie hoch die Wellen der Empörung waren, wenn die USA dort die Menschenrechte verletzt haben? Wenn Saddam Hussein so etwas machte, gab es keine Wellen. Warum?
Weil wir von einer Diktatur nichts anderes erwarten. Die könnte in unserer Achtung nicht tiefer sinken. Wenn es Empörung über die Amerikaner oder die Israelis gibt, dann weil Demokratien die Möglichkeit haben, anders zu handeln. Weil sich deren Fehlverhalten korrigieren lässt. Wenn wir Israel als Schurkenstaat abgeschrieben hätten, würden wir nur noch dessen Unterstützer einer harschen Kritik unterziehen, also vor allem USA und Deutschland.

Wieso spielst du also solche Missstände herunter? Wenn Deutschland so etwas machen würde, könnte man deine Empörung bis zum Himalaya hören. Erwartest du von Israel etwa weniger als von jedem anderen Staat?

Was den Zionismus angeht, so lässt sich nun einmal festhalten, dass er im Kern menschenverachtend ist. Eine indigene Ethnie verdrängen zu wollen, damit eine Religionsgemeinschaft einen Staat gründen kann, das ist nun einmal ein rassistischer Ansatz nach dem Motto: „Wir sind mehr wert als die.“
Und spiegelt sich dieser Rassismus nicht tagtäglich im Israel-Palästina-Konflikt wider?
Alle deine Versuche, dagegen zu argumentieren, sind gescheitert. Ergo kann man antizionistisch sein, ohne damit Antisemitismus verbunden wäre. Genauso kann man auch ablehnen, dass auf ähnliche Weise ein Staat für Sinti und Roma, für Homosexuelle, für politisch Verfolgte oder Frauen gegründet wird, ohne dass man etwas gegen die betreffenden Gruppen selbst hätte.
Wenn es jedoch einen solchen Staat gäbe und er ähnliche Konflikte erzeugt hätte wie die Gründung Israels, dann hieße das nicht, die Auflösung dieses Staates zu fordern ( weil man dann Vertreibungen befürchten müsste ).
Aber man sollte von ihm fordern, sich von seinen illegitimen Wurzeln zu lösen und seine Gründungsideologie aufzugeben.
Israel kann keine Demokratie sein, in der Staat und Religion getrennt und die Bürger alle gleich sind, wenn es sich als Exklusivstaat für Menschen einer bestimmten Religionsgemeinschaft versteht. Mit so einer Haltung ist die Zwei-Klassen-Staatsbürgerschaft doch vorprogrammiert. Und das Wir-gegen-die-Denken kann so nie überwunden werden.
Das ist noch einmal so lächerlich, wenn man bedenkt, dass bei der Konstellation „Juden gegen Araber“ Ethnie und Religion gegeneinander ausgespielt werden. Es sind doch zwei grundverschiedene Kategorien, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.

Schön, dass wir das geklärt haben.

[QUOTE=Megabjörnie;477667]Wieso spielst du also solche Missstände herunter? Wenn Deutschland so etwas machen würde, könnte man deine Empörung bis zum Himalaya hören. Erwartest du von Israel etwa weniger als von jedem anderen Staat?[/QUOTE]

Ein Staat, der seit seiner Gründung durch Kriege und Terroranschläge von seinen Nachbarn bedroht wird mit Deutschland zu vergleichen ist absurd.

[QUOTE=Megabjörnie;477667]Was den Zionismus angeht, so lässt sich nun einmal festhalten, dass er im Kern menschenverachtend ist. Eine indigene Ethnie verdrängen zu wollen, damit eine Religionsgemeinschaft einen Staat gründen kann, das ist nun einmal ein rassistischer Ansatz nach dem Motto: “Wir sind mehr wert als die.”[/QUOTE]

Wer soetwas behauptet hat den Ursprung des Zionismus nicht verstanden und auch den Grund dafür, weshalb sich der Zionismus unter den Juden durchsetzte. Des Weiteren begehst du den Fehler, indem du implizierst der Zionismus sei von religiösen Juden vorangetrieben worden. Dies ist schlicht zu kurz gedacht. Juden wurden diskriminiert und verfolgt unabhängig davon, ob sie säkular waren, tief religiös oder teilweise sogar wenn sie konvertierten. Der Zionismus suchte also nicht explizit für einen Schutzraum einer Religionsgemeinschaft.

[QUOTE=Megabjörnie;477667]Israel kann keine Demokratie sein, in der Staat und Religion getrennt und die Bürger alle gleich sind, wenn es sich als Exklusivstaat für Menschen einer bestimmten Religionsgemeinschaft versteht.[/QUOTE]

Israel ist eine Demokratie, in der alle Bürger gleiche Rechte haben. Dass - ich wiederhole mich - auch dieser bürglich-kapitalistische Staat seine Schwächen hat bestreite ich hier nicht. Ich bezweifle jedoch, dass diese Schwächen bei Israel in irgendeiner Weise ausgeprägter sind als bei anderen Demokratien dieser Welt.

[QUOTE=Megabjörnie;477667]Das ist noch einmal so lächerlich, wenn man bedenkt, dass bei der Konstellation “Juden gegen Araber” Ethnie und Religion gegeneinander ausgespielt werden. Es sind doch zwei grundverschiedene Kategorien, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.[/QUOTE]

Bei Juden ist die Religionsausübung nie relevant gewesen, ob man diesen verfolgte. Wenn er säkular ist, verfolgt man ihn weil er gottlos ist. Wenn er gläubig ist, verfolgt man ihn weil er den Propheten Jesus ermordete oder eben nicht an den Propheten glaubt, den man gerade als gut befand.

[QUOTE=Megabjörnie;477667]Was den Zionismus angeht, so lässt sich nun einmal festhalten, dass er im Kern menschenverachtend ist. Eine indigene Ethnie verdrängen zu wollen, damit eine Religionsgemeinschaft einen Staat gründen kann, .[/QUOTE]

In diesem Satz stecken zwei schwerwiegende Fehler.

  1. Von Verdrängen war nie die Rede. Friedliche Koexistenz war immer das Primat.
  2. Die gläubischen Juden waren nie am Zionismus interessiert. Die konzentrieren sich auf das Himmelreich und verweigern dementsprechend jede Kooperation mit dem Staat Israel.

Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten. Es ist unbegreiflich, daß Europa, die USA und der Westen gegen den jüdischen Siedlungsbau vorgeht. Warum sollen sich Siedler nicht niederlassen dürfen? Das Netanyahu deutschfreundlicher ist als seine Vorgänger, kann als Wunder gelten. Endlich bahnt sich ein Pakt Russland- Israel - USA an. Ein rückständiges Palestina mit einem religiösen Hamas-Führer braucht niemand. Ein fiktives Palestina wird von Islamisten und Terroristen aller Art unterstützt.

Es sit schrecklich, aber mit jedem Tag diese Probleme vergrößern und aktueller werden(((

Israel ist der schlimmste Kriegstreiber im Nahen osten-endlich fallen lassen! Netanjahu ist genau so ein Terrorist, schließlich findet er es richtig auf eine Schule mit 500 Schülern schießen zu lassen weil ein Terrorist drin sein KÖNNTE!

Und das hat nichts mit Antisemitismus zu tun: Der Staat Israel hat mit seiner Siedlungspolitik an jedem Anschlag eine 25 % Mitschuld.

LASST IHN FALLEN!

Klar, weil ein Haufen Vollidioten gleich rumbombt, nur weil es unterschiedliche Ansichten zur Landvergabe gibt, ist das natürlich Israels Schuld… :roll: Wenn man sich mit dem Thema etwas mehr beschäftigt als durch deutsche Palästina-Propaganda, dann weiß man auch darum, wie schwer der ganze Sachverhalt ist und das wir das letztendlich auch etwas mitverbockt haben. Wenn man den Juden erlaubt, in gesamt Israel zu siedeln muss man sich nicht wundern, wenn die das tatsächlich tun. Da muss langfristig eine Lösung her, ja, aber da bekommt man die zwei Akteure nicht an einen Tisch, wenn die letztendlich sich gegenseitig terrorisieren. DAS muss aufhören.

Ich finde, 17:07 Uhr ist reichlich früh, um betrunken zu sein.

[QUOTE=ExtraKlaus;484236] ,dann weiß man auch darum, wie schwer der ganze Sachverhalt ist… [/QUOTE]

Das ist er in der Tat.
Mein Tipp für einen erhellenden, aber trotzdem noch recht leicht zugänglichen Einblick zum Thema ist dieser hier:

http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=series&id=9410&display=short

@ menag:

Ich weiß nicht, ob ich Dir noch ausführlicher antworten soll; ich habe nämlich dass Gefühl, dass unsere Diskussion an einem toten Punkt ist, dass das meiste schon gesagt wurde, und dass wir uns im Kreise drehen. Und dass ich auf (nahezu) alles von Substanz, was Du hervorgebracht hast, geantwortet habe, was Du vorgebracht hast, kann jeder, der die Diskussion verfolgt, leicht selbst verifizieren. (Umgekehrt hast Du wichtige Fragen von mir nicht beantwortet, was ich weiter oben konkret dargelegt habe.)

Es ist mir auch fast zu albern, auf solche absurden Unterstellungen zu antworten wie:

Du hast doch sogar den heutigen Antisemitismus der Hamas in Frage gestellt. Du leugnest den Einfluss der Muslimbrüderschaft und Husseinis.

Ich weiß auch nicht recht, was ich dazu schreiben soll, wenn man Du es beispielsweise rechtfertigt (oder bagatellisierst), dass einer einheimischen Bevölkerung (den Palästinensern) ihre angestammte Heimat (das Land zwischen Jordan und Mittelmeer) weggenommen wird, weil diese Bevölkerung ja woanders (in Transjordanien) angeblich einen eigenen Staat haben würde. (Wobei man damals in Wahrheit übrigens noch gar nicht wusste, dass später dann viele Palästinenser nach Transjordanien fliehen würden und Transjordanien daher teilweise „palästinensisch“ werden würde.)

Mit diesem Argument könnte ich beispielsweise Frankreich zur Kolonie machen und Südfrankreich zur Siedlungs-Stätte für arabische Kolonialisten erklären, während ich in Nordfrankreich anschließend einen französischen Staat schaffe. Südfrankreich würde ich dann zum größeren Teil den arabischen Einwanderern schenken (obwohl die Franzosen dort zwei Drittel der Bevölkerung ausmachen würden); schließlich hätten die Franzosen dann ja in Nordfrankreich schon ihren eigenen Staat. Nur, was nützt das den Franzosen, die in Südfrankreich leben? Sollten die Süd-Franzosen dann ihre angestammte Heimat verlassen und nach Nordfrankreich auswandern?

Und was glaubst Du, wie die Franzosen selbst diese ganze Idee fänden? Mit ziemlicher Sicherheit als einen Versuch der Vergewaltigung und des Raubes. Und dasselbe würden wir alle sagen. (Und dabei ist es noch fraglich, ob die palästinensischen Bewohner des Landes westlich des Jordans und die (vor der Vertreibung) vor allem beduinischen Einwohner des wüstenreichen Landes östlich des Jordans einander so ähneln wie etwa Nord- und Südfranzosen.)

Wenn man den Kolonialismus ablehnt, dann haben die Europäer genauso wenig das Recht, fremde Länder an Dritte oder an sich selbst zu verschenken, wie es beispielsweise die Araber hätten, europäische Länder zu besetzten und an Dritte oder sich selbst zu verschenken. Dass Du Dich beharrlich weigerst, das zuzugeben, ist erstaunlich.

Wo - aus meiner Sicht jedenfalls - einige der zentralen Probleme unserer Diskussion liegen, will ich nur in aller Kürze an einem Beispiel festmachen, weil ich keine Stunden mehr in diese Debatte investieren will:

In der Diskussion hier ging es auch an einer Stelle darum, dass Israel die Palästinenser im Hinblick auf Wasser und Land sehr schlecht behandelt und diskriminiert. (Und das hat nun mit einer Schutzmaßnahme gegen den Terrorismus absolut nichts zu tun!) Du widersprichst und behauptest, dass das alles die Schuld der palästinensischen Autonomiebehörde sei.
Daraufhin belege ich mit Berufung auf die Berichte dreier Menschenrechtsorganisationen (u.a. Amnesty International und Human Rights Watch neben einer israelischen) meine Vorwürfe. Dabei erheben diese respektierten Menschenrechtsorganisationen auch andere schwere Vorwürfe wie die, dass israelische Sicherheitskräfte auf Zivilisten schießen und nicht bestraft werden (was den Terrorismus sicher eher noch anstacheln wird, abgesehen davon, dass es so oder so schweres Verbrechen ist); oder dass zivile Häuser dem Erdboden gleich gemacht werden. Auch das habe ich jeweils belegt.

Nun kam keine Reaktion mehr von Dir. Das Muster, das sich hier zeigt, ist typisch:

  • Von bestimmten Tatsachen - etwa der, dass Israel einen Großteil der Palästinensergebiete DIREKT verwaltet und die Palästinenser dabei stark diskriminiert - , hast Du offenbar noch nie etwas gehört. (Nach meinem Eindruck war Dir bis zu dieser Diskussion selbst die Tatsache, dass Palästina lange britisches Mandats-Gebiet war, unbekannt.)

  • Du streitest Fakten, die Israel in ein ungünstiges Licht rücken, trotz dieser Unkenntnis einfach vehement ab.

  • Kann man die entsprechenden Tatsachen schließlich mit Berufung auf seriöse Quellen detailliert belegen, dann „begräbst“ Du das Thema eben lautlos. Bestenfalls kommt eine Bagatellisierung heraus in dem Sinne, dass Du nicht abstreitest, dass auch Israel Fehler begeht.

Es wird hier auch eine ausgeprägte Doppelmoral deutlich, die Du leider exemplifizierst. Nimm beispielsweise mal für einen Moment an, Deutschland würde Juden so behandeln wie Israel die Palästinenser. Man würde ihnen das Wasser (das ihnen völkerrechtlich zu 100% gehört) nicht nur stehlen, sondern sie damit auch noch äußerst knapp halten und das Wasser lieben nicht-jüdischen deutschen Siedlern geben. Und deutsche Soldaten und Polizisten würden immer wieder auf unbewaffnete Juden schießen, ohne dass sie bestraft würden. Was würdest Du dann über Deutschland sagen? Vermutlich, dass es sich um einen faschistischen und zutiefst verbrecherischen Staat handelt. Oder leugnest Du ernsthaft, dass Du unter diesen Voraussetzungen jedenfalls ein extrem negatives Urteil fällen würdest?

Okay, für Dich ist Deutschland ja offenbar eh das Böse; denn Du bist ja ersichtlicherweise ein „Antideutscher“, auch wenn Du meine diesbezügliche Frage innerhalb dieses Threads nicht beantworten wolltest. Geschenkt. Dann ersetze „Deutschland“ durch „die Schweiz“, „die USA“, „Großbritannien“ oder was immer. In jedem Fall würdest Du über einem Land, das Juden systematisch so schlecht behandelt wie beschrieben, vehement den Stab brechen. Wenn Israel umgekehrt mit den Palästinensern tut, scheinst Du das hingegen mit Sprüchen wie (sinngemäß) dem, dass niemand ohne Fehler ist, zur Seite zu schieben.

Und hier liegt ein Problem: Mit jemandem, der mit zweierlei Maß misst, ist eine Diskussion kaum möglich.

Ein anderes Problem besteht darin, dass Du nicht bereit bist, valide Argumente zu akzeptieren, wenn diese Dir unangenehm sind. Du argumentierst beispielsweise, dass Israel mit Terror und einer feindlichen Umgebung zu tun hat. Ich hatte Dir lange und breit dargelegt, dass Israel selbst daran wesentlich beteiligt ist. Das haben sogar Leute wie Ben-Gurion oder Dajan gesehen und in gewisser Weise zugegeben (siehe Belege un meinen früheren Beiträgen in diesem Thread). Du hingegen ignorierst das und betrachtest Israel primär als Opfer. Ich glaube, es wäre sinnvoller, mit Israels Staatsgründer Ben-Gurion zu diskutieren als mit Dir (wenn er noch leben würde); denn vieles, was Du offenbar nicht wahrhaben willst - z.B. dass Israel den Palästinensern ihr Land gestohlen hat und politisch betrachtet der Aggressor war -, hat Ben-Gurion durchaus anerkannt. Wie soll man mit jemandem diskutieren, der für Israel Partei ergreift, aber noch nicht einmal das zugibt, was selbst Ben-Gurion eingeräumt hat?

@ Greggy:

  1. Von Verdrängen war nie die Rede. Friedliche Koexistenz war immer das Primat.

Der Zionismus war schon sehr früh bestrebt, die einheimische Bevölkerung zu verdrängen. Entsprechendes findet man schon in den Tagebuch-Notizen von Herzl. Auch (der israelische Staatsgründer) David Ben-Gurion hat sich sehr früh für einen „Transfer“ ein gesetzt; weniger in offiziösen Statements als vielmehr in privaten Briefen, Tagebucheinträgen oder Reden vor kleinem und vertrauten Publikum. Das streitet heutzutage eigentlich auch niemand mehr ab, zumal diese Haltung sich auch in der entsprechenden Politik gezeigt hat. Ich habe dies ausführlich und anhand von Quellen in der Diskussion mit menag dargelegt und diese Auffassung verteidigt, hier in diesem Thread, so dass ich hier einfach auf diese Belege hinweisen darf.

@ alle:

Da nun die Zwei-Staaten-Lösung wahrscheinlich tot ist, wird es interessant sein, wie es dann weitergeht. Die drei wichtigsten Optionen:

  • Man vertreibt das Gros Palästinenser. Natenjahu hatte ja schon vor Jahren davon geträumt. Laut Wikipedia (siehe Avigdor Liebermann) hatte der frühere israelische Außen- und jetzige Verteidigungsminister ja sogar vorgeschlagen, einen Krieg mit Ländern wie dem Iran zu eskalieren, um unter diesem Deckmantel ethnische Säuberungen durchführen zu können. Allerdings dürfte das schon schwierig sein; man müsste wohl mehrere Millionen Menschen vertreiben.

  • Israel (das dann die Palästinenser-Gebiete annektiert hat) wird offiziell zum Apartheids-Staat, dessen arabische Einwohner weniger Rechte haben als die jüdischen. Auch das dürfte - jedenfalls auf lange Frist - schwer durchzuhalten sein.

  • Israel gewährt Juden und Arabern (nach Annexion der Palästinensergebiete) gleiche Rechte und hört auf, ein jüdischer Staat zu sein.

[QUOTE=Enio;484416]@ menag:

Ich weiß nicht, ob ich Dir noch ausführlicher antworten soll; ich habe nämlich dass Gefühl, dass unsere Diskussion an einem toten Punkt ist, dass das meiste schon gesagt wurde, und dass wir uns im Kreise drehen. Und dass ich auf (nahezu) alles von Substanz, was Du hervorgebracht hast, geantwortet habe, was Du vorgebracht hast, kann jeder, der die Diskussion verfolgt, leicht selbst verifizieren.

Es ist mir auch fast zu albern, auf solche absurden Unterstellungen zu antworten wie:[/QUOTE]

Das ist das gefühlt zehnte mal, dass du das sagst. Es wird albern das immer wieder lesen zu dürfen.

[QUOTE=Enio;484416]Ich weiß auch nicht recht, was ich dazu schreiben soll, wenn man Du es beispielsweise rechtfertigt (oder bagatellisierst), dass einer einheimischen Bevölkerung (den Palästinensern) ihre angestammte Heimat (das Land zwischen Jordan und Mittelmeer) weggenommen wird, weil sie ja woanders (im späteren Transjordanien) angeblich einen eigenen Staat haben würde. (Wobei man damals in Wahrheit übrigens noch gar nicht wusste, dass später dann viele Palästinenser nach Transjordanien fliehen würden und Transjordanien daher teilweise “palästinensisch” werden würde.)[/QUOTE]

Die Ursache: Das osmanische Reich verliert einen Krieg. Du tust so, als hätte GB einfach ne britische Fahne dort hingestellt. Über den Rest haben wir hier ja schon mehrfach diskutiert. Du scheinst völlig ignorieren zu wollen, dass die jüdische Zuwanderung Gründe hatte. Deine Ignoranz dieser Gründe gegenüber und die damit einhergehende Realitätsverweigerung ist allein dein Problem und nicht mir anzukreiden.

[QUOTE=Enio;484416]Mit diesem Argument könnte ich beispielsweise Frankreich zur Kolonie machen und Südfrankreich zur Siedlungs-Stätte für arabische Kolonialisten erklären, während ich in Nordfrankreich anschließend einen französischen Staat schaffe. Südfrankreich würde ich dann zum Großteil den arabischen Einwanderern schenken (obwohl die Franzosen dort nach wie vor die Mehrheit wären); schließlich hätten die Franzosen dann ja in Nordfrankreich schon ihren eigenen Staat. Nur, was nützt das den Franzosen, die in Südfrankreich leben? Sollten die Süd-Franzosen dann ihre angestammte Heimat verlassen und nach Nordfrankreich auswandern?[/QUOTE]

Realitätsverweigerung.

[QUOTE=Enio;484416]Wenn man den Kolonialismus ablehnt, dann haben die Europäer genauso wenig das Recht, fremde Länder an Dritte oder an sich selbst zu verschenken, wie es beispielsweise die Araber hätten, europäische Länder zu besetzten und an Dritte oder sich selbst zu verschenken. Dass Du Dich beharrlich weigerst, das zuzugeben, ist erstaunlich.[/QUOTE]

Hier ist das ganze Problem zusammengefasst. Für dich ist Israel ein koloniales Projekt. Es ist nicht der einzige Zufluchtsort für Juden, dessen Notwendigkeit spätestens nach Auschwitz nicht mehr angezweifelt werden kann.

[QUOTE=Enio;484416]In der Diskussion hier ging es auch an einer Stelle darum, dass Israel die Palästinenser im Hinblick auf Wasser und Land sehr schlecht behandelt und diskriminiert. (Und das hat nun mit einer Schutzmaßnahme gegen den Terrorismus absolut nichts zu tun!) Du widersprichst und behauptest, dass das alles die Schuld der palästinensischen Autonomiebehörde sei.[/QUOTE]

Die palästinensischen Autonomiebehördern halten sich nicht an die Verträge. Da kann Israel nichts für. Tatsächlich verschenkt Israel doch tausende Liter Wasser an Palästinenser. Okay, offiziell müsste das Wasser bezahlt werden, wird es aber nicht.

[QUOTE=Enio;484416]- Von bestimmten Tatsachen - etwa der, dass Israel einen Großteil der Palästinensergebiete DIREKT verwaltet und die Palästinenser dabei stark diskriminiert - , hast Du offenbar noch nie etwas gehört. (Nach meinem Eindruck war Dir bis zu dieser Diskussion selbst die Tatsache, dass Palästina lange britisches Mandats-Gebiet war, unbekannt.)[/QUOTE]

Und was du machst: Behauptungen aufstellen. Zum Glück sind (derzeit) die Bewohner des Gaza-Streifens schlauer als du.

[QUOTE=Enio;484416]Okay, für Dich ist Deutschland ja offenbar eh das Böse;[/QUOTE]

Und für dich [-]die Juden[/-] Israel.

[QUOTE=Enio;484416]Ein anderes Problem besteht darin, dass Du nicht bereit bist, valide Argumente zu akzeptieren, wenn diese Dir unangenehm sind. Du argumentierst beispielsweise, dass Israel mit Terror und einer feindlichen Umgebung zu tun hat. Ich hatte Dir lange und breit dargelegt, dass Israel selbst daran wesentlich beteiligt ist.[/QUOTE]

Pogrome an Juden gab es VOR der israelischen Staatsgründung.

[QUOTE=Enio;484416]- Israel gewährt Juden und Arabern (nach Annexion der Palästinensergebiete) gleiche Rechte und hört auf, ein jüdischer Staat zu sein.[/QUOTE]

Das ist doch jetzt schon so. Israel gewährt allen Staatsbürgern, egal ob Arabern, Juden oder Christen, die gleichen Rechte. Nicht-Staatsbürger haben auch in jedem anderen Staat weniger Rechte.

[QUOTE=Bala619;484207]Israel ist der schlimmste Kriegstreiber im Nahen osten-endlich fallen lassen![/QUOTE]

Wenn dieser Größte Kriegstreiber aller Zeiten endlich weg wäre, hätten wir Weltfrieden!!!

@ menag:

Die Ursache: Das osmanische Reich verliert einen Krieg. Du tust so, als hätte GB einfach ne britische Fahne dort hingestellt.

Das soll das vorgehen der Briten irgendwie „akzeptabler“ oder doch weniger inakzeptabel machen? (Wenn nicht, wieso schreibst Du es dann?)
Das ist dann eigentlich eine gute Rechtfertigung für den Kolonialismus. Die europäischen Mächte mussten nur einen Krieg gewinnen - dann durften sie gerne Kolonien einrichten, das eroberte Land mit fremden Leuten gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung besiedeln, und der indigenen Bevölkerung das Land entreißen. (Und wenn man, wie im Fall von Großbritannien, den Arabern erst einen eigenen Staat in Aussicht gestellt hatte, macht das auch nichts.) So weit also geht offenbar die Israel-Solidarität mancher Antideutscher: Sie werden zu Apologeten des Imperialismus und (Siedler-)Kolonialismus.

Aus dieser Sicht kann man eigentlich auch die französische Kolonialpolitik in Algerien rechtfertigen; dort hatte man dann eben nicht für Juden, sondern Franzosen einen Siedlungsraum geschaffen, ohne die Einheimischen noch lange zu fragen.

Realitätsverweigerung.

Inwiefern? Wieso sollten für Franzosen und Palästinenser nicht dieselben Regeln gelten? Wieso sollte es einer fremden Macht nicht gleichermaßen verboten sein, das Land der Franzosen wie das der Palästinenser an Dritte zu verschenken?

Du scheinst völlig ignorieren zu wollen, dass die jüdische Zuwanderung Gründe hatte. Deine Ignoranz dieser Gründe gegenüber und die damit einhergehende Realitätsverweigerung ist allein dein Problem und nicht mir anzukreiden.

Ich weiß nicht, wie oft ich schon gesagt habe, dass es natürlich (verständliche) Gründe gab; und dass ich nicht den Juden, die teilweise tatsächlich fliehen mussten und denen man keine andere Option gab, einen Vorwurf mache, sondern den Europäern (inkl. der britischen Kolonialmacht), und teilweise auch den zionistischen Führungskräften. Ich könnte jetzt die entsprechenden Stellen heraussuchen und mich selbst mehrfach zitieren, aber das ist mir die Mühe nicht wert. Offenbar willst Du es nicht zur Kenntnis nehmen, und dann nützen Wiederholungen auch nichts.

Mit dem israelischen Historiker Schlomo Sand kann man fragen: Wenn Lord Balfour sich Sorgen um die Juden im zaristischen Russland machte, wieso hat er sie dann nicht in seine Heimat Großbritannien eingeladen, sondern in ein Land, das ihm nicht gehörte? Aber ja, die Antwort haben wir ja schon: Großbritannien hatte einen Krieg gewonnen, und also war das ja alles gar nicht so schlimm.

Hier ist das ganze Problem zusammengefasst. Für dich ist Israel ein koloniales Projekt. Es ist nicht der einzige Zufluchtsort für Juden […]

Äh…könnte es vielleicht sein, dass es SOWOHL (eine) Zufluchtstätte ist (war) ALS AUCH ein siedlerkoloniales Projekt (ein Projekt, bei dem Leute systematisch in einem fremden Land siedeln, gewöhnlich ohne Einverständnis der lokalen Bevölkerung)? Und kann es sein, dass Du Dich hier dem Fehlschluss eines falschen Dilemmas aufsitzt?

Es ist nicht der einzige Zufluchtsort für Juden, dessen Notwendigkeit spätestens nach Auschwitz nicht mehr angezweifelt werden kann.

Abgesehen davon, dass das hier überhaupt nicht mein Thema ist und: Wieso sollte man das nicht bezweifeln dürfen? M.W. wurden anteilsmäßig etwa gleich viel Sinti und Roma ermordet wie Juden. Ich habe noch nie gehört, dass deswegen jemand behauptet hätte, dass die Sinti und Roma nur in einem eigenen Staat sicher leben könnten. (Ich schreibe das aber nicht, um indirekt die Existenz Israels infrage zu stellen. Wie Schlomo Sand sagt, hat auch das Kind einer Vergewaltigung ein Recht auf Leben.)

Tatsächlich verschenkt Israel doch tausende Liter Wasser an Palästinenser. Okay, offiziell müsste das Wasser bezahlt werden, wird es aber nicht.

Okay. Völkerrechtlich betrachtet gehört das Wasser komplett den Palästinenser, weil ihnen die Gebiete gehören. Zumindest nach der Meinung von UNO, Rotem Kreuz, Internationalem Strafgerichtshof, Oberstem Israelischen Gerichtshof und fast aller Länder der Welt. Dass das so ist, habe ich mit neutralen Belegen dargelegt und bewiesen. (Ja, dass Du zusammen mit der israelischen Regierung das ganz anders siehst, weiß ich.)

Und dieses Wasser nun wird von Israel völkerrechtswidrig geklaut und die Palästinenser werden bei der Verteilung diskriminiert – sie kriegen (viel) weniger als die jüdischen Siedler, die eigentlich gar nichts kriegen dürften. Auch das habe ich bewiesen, durch den Verweis auf mehrere seriöse Quellen (wie anerkannte Menschenrechtsorganisationen; und man könnte ohne Zweifel auch andere Quellen nennen). Dass es AUCH das Versagen palästinensischer Behörden gibt, ist wahr, ändert daran aber nichts am Gesagten. (Ist das nicht eine Selbstverständlichkeit?)

Halt, das stimmt alles ja gar nicht. Denn menag behauptet ja das Gegenteil. Und Quellen würde er sicher auch finden. Zwar sicher keine seriöse Zeitung und keine anerkannte Menschenrechtsorganisation, aber dafür vielleicht (wieder) einen antideutschen Blog-Eintrag.

Und für dich [-]die Juden[/-] Israel.

Genau. Ich muss ja ein Antisemit sein. Ich tue das, was auch genug Juden tun: Die israelische Politik kritisieren, wobei ich mich - sicher nur zur Verstellung - sogar vorzugsweise auf jüdische Quellen stütze. Wer Israels Politik kritisiert, der dann das ja nicht aus sachlichen Gründen tun. Ne, ist klar. Die Juden, die das taten oder tun – bis hin zu Albert Einstein und Hannah Arendt - sind dann eben auch antisemitische Juden.

Pogrome an Juden gab es VOR der israelischen Staatsgründung.

Ja, und auch darüber haben wir schon lange diskutiert, und ich möchte und brauche mich nicht wiederholen.

Das ist doch jetzt schon so. Israel gewährt allen Staatsbürgern, egal ob Arabern, Juden oder Christen, die gleichen Rechte. Nicht-Staatsbürger haben auch in jedem anderen Staat weniger Rechte.

Erstens stimmt nicht mal das - auch das habe ich bereits belegt (siehe z.B. den Artikel der Zeit über die Beduinen mit israelischem Pass, denen gerade u.a. auch das Land weggenommen wird, um es jüdischen Siedlern zu geben). Zweitens: Es ging ja um den Fall, dass Israel auf Dauer die Herrschaft über die Palästinenser-Gebiete ausübt. Wie nennt man es, wenn ein Land dauerhaft über ein Gebiet regiert, das Gebiet womöglich sogar beansprucht oder gar annektiert, den Leuten dort aber ebenfalls dauerhaft Staatsbürgerschaft und gleiche Rechte verweigert?

Auf einen zentralen Punkt bist Du gar nicht eingegangen: Nämlich dass Du ein Land, das die Juden so behandelt wie die Israelis die Palästinenser (Diskriminierung, schlechte Behandlung, Töten unbewaffneter Zivilisten) verdammen würdest - und dass Du somit eine Doppelmoral zugunsten Israel pflegst. Es sei denn, man würde Deine indirekte Unterstellung von Antisemitismus als sachliche Antwort akzeptieren.
Auch darauf, dass Du abstreitest, was selbst ein Ben-Gurion zugegeben hat, gehst Du (mal wieder) mit keinem Wort ein. Können wir uns darauf einigen, dass Du zumindest die Dinge anerkennst, die selbst Ben-Gurion anerkannt hat? Oder willst Du päpstlicher als der Papst sein?