Abspaltung

Habe gerade einen Artikel dazu gefunden, der halbwegs ausgewogen scheint:

[QUOTE=Wayfarer;374853]Das aber auch sone Frage, warum sollten sie einen Teil der Schulden übernehmen?
[/QUOTE]

Weil sie sie mit verursacht haben?

Und die wichtigste, was ist an einen überdimensionierten Bankensektor zukunftsfähig. Ich weiß entspricht nicht den Zeitgeist, aber was produziert London den ausser Zahlen?

Arbeitsplätze? 10% der Arbeitsplätze in Schottland sind im Bankensektor zu finden, weil die Londoner Banken dort ihre Verwaltungen sitzen haben (ist billiger!). Geh mal nach Edinburgh und guck dich da mal in der Stadt um.

Würde sie nicht darin hindern, die Arbeitsplätze dort zu belassen, ausser die Banken sind politisch so gefestigt, das sie Geld verachten und lieber ins teure London zurück gehen. :wink:

Naja die Schulden sind ein interessantes Druckmittel, ging ja darum, das sie den Pfund behalten wollen, der Euro kommt nicht infrage, da die EU ja schon gedroht hatte, die Aufnahme würde min 5 Jahre dauern(Ein Schelm der böses dabei denkt).

[QUOTE=Icetwo;374811]Wenn Schottland sich Abspaltet, könnte das andere Autonomiebestrebungen beflügeln. [/QUOTE]

Nun, eigentlich kann man die Ukraine als Startschuss sehen und Schottland als Symptom.
Soweit ich weiß, wollte Venedig doch auch eigenständig werden, nach dem Referendum…?!

Da waren so einige Staaten, die zumindest eine geplante Abspaltung angedeutet haben.

Nein, Ukraine kann man natürlich nicht als Startschuss für die Unabhängigkeitsbestrebungen von Schottland sehen. Der Beginn der aktuellen Unabhängigkeitsbestrebung von Schottland ist im Februar 2010 zu verorten und das Referendum wurde Januar 2012 für das Jahr 2014 festgelegt. (Ganz abgesehen von den uralten historischen Bestrebungen.)

Man kann es als Startschuss sehen, da dies alle Staaten, welche sich sowieso abspalten wollten nochmals Auftrieb gab.

Geschichte hin oder her. Jedes Land hat seine Geschichte und Abspaltungen sind kein neues Phänomen.
Man kann sie aber provozieren bzw. evozieren, indem andere Länder das durchziehen und zeigen, dass sich die Weltgemeinschaft nicht wirklich wehren kann. Das gibt Mut.

Oder man kann es auch lassen und die Sachen mal getrennt voneinander betrachten. Ukraine ist nicht vergleichbar erstmal mit den zentralen Staaten der Europäischen Union. Oder wird bei einer Abspaltung von Schottland die Schutzmacht Deutschland Militär zur Unterstützung nach Schottland schicken? Oder machen das die Franzosen?

Im Falle Schottlands ist es ja zwiespältig: sie schotten (höhö) sich vlt von England ab, sind aber ansonsten mehrheitlich Pro-EU. Die Engländer wollen hingegen eher ihre “splendid isolation” in einem Vereinigten Königreich bewahren. Daher hoffe ich, dass die Schotten mit YES stimmen.

@Baru

Ich kann mich sehr genau erinnern, dass man bei der Ukraine sehr viel Angst vor der Signalwirkung hatte und just in dem Moment meldeten sich diverse Staaten mit Wunsch nach Autonomie.

Völliger Unsinn, das Schottland was Spezielles sein sollte. Jedes Land, welches eine Spaltung erlebt, hat eine individuelle Geschichte. Warum sollte die bei Schottland individueller sein, nur weil man mal ein bisschen was über seine Geschichte weiß?

Icetwo kam auf die Signalwirkung zu sprechen und da muss man den ältesten Fall aktueller Zeitschreibung betrachten. Natürlich hat das Referendum das Thema in diesen Gesellschaften wieder gepusht.
Genauso wie die NATO-Einsätze, TTIP und anteilig die individuelle Geschichte des Landes.

[QUOTE=Scheol;374887]
Völliger Unsinn, das Schottland was Spezielles sein sollte.[/QUOTE]

Was das Öl für Schottland ist der Regenwald für Brasilien oder Diamanten für Afrika usw. usf.
Von Rohstoffen in diesen und weiteren Ländern profitieren vor allem andere, kein Wunder weckt dies in Zeiten von Finanzschwäche materalistischen Patriotismus.

Übrigens auch der Grund wieso einem Putin seit ein paar jahren wie ein Diktator vorkommt;
Er setzt die Rohstoffausbeutung Russlands an erste Stelle um seinen Haushalt einigermassen zu balancieren; Der Investitionsrückstand in Russland dürfte mehrere Billionen betragen, da stehen Investoren, Oligarchen und andere Parasiten eigentlich nur im Weg rum.

Das ist soweit richtig.

Nur stand 2010 ja auch in Schottland eine Wahl an und da sind solche Themen ja nicht ungewöhnlich.
Das war ja immer wieder Thema, wurde aber nicht durchgezogen. Nach der Spaltung der Ukraine ist die Drohkulisse gefallen und da stand nichts dahinter. Alle waren machtlos und das schafft Mut die Dinge nicht nur zu propagieren, sondern auch durchziehen.

Dass viel Anti-Russland-Gekeife daher rühren, dass der Westen sein Stück vom Kuchen nicht mehr bekommt, ist ja auch ein alter Hut.

Das war ja schon beim Iran so. Kaum hatte er in Erwägung gezogen, sein Öl in anderen Währungen als den Dollar anzubieten, war er der teufeligste Teufel unter den Teufeln. Kissinger denkt das ja immer noch, obwohl wir ja jetzt Putin haben.

Auf was sollte Rußland sonst setzen. Imo haben sie nur dieses Exportgut, das und Waffentechnik. Mit und teilweise ohne Personal, ein Lacher am Rande.
Der Witz ist nur, Putin hat die Talfahrt der russischen Ökonomie gebremst.

Auch einer der Gründe, warum teilen der Ukraine Rußland wie ein Paradies vorkommt und auch der Grund warum er straff wiedergewählt wird, ja in Rußland wird gewählt. Sagen sogar die Wahlbeobachter.

Wen sollen die da sonst auch wählen in Russland? Und wer hat schon Bock aufs Gulag?

@Scheol: Allerdings stand schon vor der Ukrainekrise fest das es die Unabhängigkeitswahl geben wird. Daher findet die Wahl völlig unabhängig von der Ukraine statt. Das einzige wo man vielleicht einen Einfluss sehen könnte wäre bei den Prognosen und dem Ergebniss dieser Wahl.
Ohne die Situation genau einschätzen zu können, mangels Zahlen, Umfragen, etc, würde ich mal einfach folgende Vermutung dazu anstellen:

Es werden vermutlich etwa soviele Schotten durch die Ukraine zu einem “Ja” ermutigt werden, wie Schotten durch die Ukraine zu einem “Nein” hin abgeschreckt werden.
Womit wir am Ende vor folgendem stünden: Am Ergebnis hätte die derzeitige osteuropäische Situation nichts nennenswertes verändert.

Es ist zwar richtig das sich alles irgendwie miteinander beeinflusst, aber der Zusammenhang Ukraine und Schottland ist doch schon arg konstruiert.

[QUOTE=ExtraKlaus;374895]Wen sollen die da sonst auch wählen in Russland? Und wer hat schon Bock aufs Gulag?[/QUOTE]

ach was redest du da für Unsinn, sieht doch jedes Kind dass Putin zurecht wiedergewählt wird. Und wenn er mal nicht darf übernimmt mal kurz Medwedew. Die Ukrainer sind eh alles Nazis.

Tja er wird gewählt aus Mangel an wählbaren Alternativen. Das Problem hatten wir hier ja noch nie. :roll:
Zudem machen wir es gerade jeder politischen Alternative sehr schwer.

Zum Thema. Ich glaube auch nicht, das Ukraine oder Schottland zusammen hängen. Es ist nur gerade die Richtung, das jeder der sich absetzen kann, das sinkende Schiff verläßt, weil er glaubt, das er alleine besser zurecht kommt.

Tja er wird gewählt aus Mangel an wählbaren Alternativen. Das Problem hatten wir hier ja noch nie

Nö, nicht in der BRD.

Echt nicht? Dachte Mutti ist Alternativlos.

Ging es hier nicht um die Schotten?

Würde es um sie gehen, hätte England einfach ein Votum einberäumt und nicht gleich eine maximale Drohkulisse aufgebaut. :mrgreen:

Hier gehts nur um Interessen.