3D - muss das sein???

Ich hab ne Kurzfilmsammlung auf DVD trollface

  1. Ich habe nie bestritten ein Snob zu sein, ich glaube, das dürfte einer meiner schlechtesten Charakterzüge sein, ich kann dogmatisch und snobistisch werden.
  2. Nakkinak hat ne Kurzfilmsammlung auf DVD trollface Und andere Independent-Filme wie Waltz With Bashir.

Ich Sattel das Pferd mal von hinten auf: Würde Ice Age nur als CGI-Film gehen, oder könnte man Ice Age theoretisch auch als Zeichentrickfilm machen?
Nebenbei erwähnt sollte “Die Unglaublichen” ursprünglich ein Zeichentrickfilm werden, aber Warner Bros wollten den Film nicht umsetzen, also ist Brad Bird zu Pixar gegangen und am Ende kam halt ein CGI-Animationsfilm bei raus.

Worauf ich von anfang an hinauswollte und was irgendwie keiner von euch beachtet: Was früher gezeichnet wurde, wird heute durch CGI verwirklicht. Insofern sind CGI-Filme die modernen Zeichentrickfilme. Würde es CGI nicht geben, wäre sicher ein großteil der heutigen CGI-Filme Zeichentrickfilme (siehe oben). Dass CGI andere Bildgestaltungsmöglichkeiten hat als Zeichentrick hab ich nie bestritten.

achja: Weil ich keine Independent Kurzfilme gucke bin ich jetzt ein Trottel, weil Hollywood = Mainstreamkacke oder wie soll ich euch verstehen?

Nein Nein, du bist kein Trottel, weil du keine guckst, sondern weil du sie ignorierst und nur Kino gelten lässt.

Im Übrigen ist es mir nicht wirklich wichtig, ob der Film jetzt CGI ist oder normal Zeichentrick, wenn ich auch, wie Nakkinak, den 24 Bilder Zeichentrick schätze, weil man mehr Blut reinsteckt um das ganze zu zeichnen usw.

Im Generellen: Es geht hier um den 3D Effekt. Und den Fehler, den Nakkinak und ich dir hier vorwerfen ist, dass du dich auf bestimmte Gebiete versteifst und das ganze damit nicht zu einer Metadiskussion reifen lässt, sondern im spezifischen bleibst. Immerhin geht es ja um 3D an sich und nicht um 3D in Hollywood, auch wenn Hollywood logischerweise die Beispiele hat. Bis auf diesen chinesischen 3D Porno, der bald an den Start gehen soll.

Es gibt aber einen unterschied zwischen, ‚ernsthaft‘, ‚nicht lustig‘ und ‚intellektuell‘ bis ‚schwere Kost, die einen das ganze Leben lang beschäftigt‘

Und Hollywood interessiert das alles nicht (mehr?). Hollywood will nur Geld machen. Und ab und so, je nachdem ob die Nachfrage in der Masse da ist, auch mal einen ‚anspruchsvollen‘ Film rausknallen, die aber selten wirklich inhaltlich innovativ sind, die Impulse kommen von ganz woanders. Etwa aus Europa, besonders Dänemark und der Bande um Lars von Trier.

Und die Filme die du ansprichst sind schon älter und haben mit dem jetzigen FIlmgeschmack des Pöblikums kaum was zu tun. Und sind nicht in 3D.

Also ist der Mainstream in Hollywood tot und ich spreche ihm undifferentiert und in polemischer Absicht jedlichen inhaltlichen Fortschritt ab, der im krassen Gegensatz zur immer sterilieren technischen Perfektion steht; doch der Begriff der technischen Perfektion wird so zur Farce, zur hohlen Verprechung, an ein ebenso oberflächliches Publikum.

Worauf ich von anfang an hinauswollte und was irgendwie keiner von euch beachtet: Was früher gezeichnet wurde, wird heute durch CGI verwirklicht. Insofern sind CGI-Filme die modernen Zeichentrickfilme. Würde es CGI nicht geben, wäre sicher ein großteil der heutigen CGI-Filme Zeichentrickfilme (siehe oben). Dass CGI andere Bildgestaltungsmöglichkeiten hat als Zeichentrick hab ich nie bestritten.

Das die in CGI sind, liegt am Geschmack des Publikums. Und um den geht es mir nicht. Die machen ihr Ding und ich mach meins.
Du liegst vollkommen richtig. Das ist aber leider irrelevant und sagt nichts über den Sinn von CGI und 3D aus, weil man das eben nicht so einfach 1:1 austauschen kann.

Die meisten Hypes wie der AvatarHype werden eh künstlich von der Hollywoodmafia induziert. Die schmeißen die totalitäre Werbetrommel an und maltretieren den armen Konsumenten: „DREI D IST GUT KONSUMIEEEEERE ODER DU BIST WERTLOS UND VON GESTERN UND EIN SNOB WILLST DU DAS“ im Dauerloop.

Ähm… okay… wisst ihr was: Ihr könnt euch jetzt gerne weiter von meiner Aussage entfernen, ich hab ehrlich gesagt keine Lust mehr auf euer elitäres Geschwätz.

Könnte man hier bitte “anspruchsvoll” definieren?

Ich habe ja keine Ahnung von Film, sondern nur von Literatur. Aber “anspruchsvoll” ist ein kaum greifbares Kriterium, besonders nicht, wenn man selbst noch mitten in der Epoche steckt und nicht mal ansatzweise objektiv auf ein Werk schauen kann.

Das sollte mir Leid tun. Nimm mir das mit dem Trottel bitte nicht übel, viele meiner besten Freunde sind Trottel. Ich hatte nur das Gefühl, ich sollte dich da auf diesen leicht dussligen Umstand hinweisen. Und immerhin ist deine eigene Bezeichnung für dich ja auch “Faule Sau”.
Wir sind nach wie vor an einer Diskussion interessiert, aber durch hohe Tippgeschwindigkeit und einer gewissen Geübtheit in dieser Thematik kommen unsere Antworten dann teilweise auch recht schnell und knallen einem etwas vor die Rübe.
Und, pardon: deine Verallgemeinerung, dass Zeichentrick nur Unterhaltung sei, ist eben ein viel zu weit verbreiteter Irrtum; einer, dem leider auch Holger aufgesessen ist, wie er oft es gesagt hat. Wie Nakkinak es eben sagte: Es gibt eben auch da (und im Animationsfilm habe ich das bisher am stärksten angetroffen an einer bestimmten Stelle) schwere Kost, die einen das ganze Leben beschäftigt. So viel eben ab zum Animationsfilm.

Anspruchsvoll: Neon Genesis Evangelion. Serial Experiments Lain. Die sind bereits eine Dekade draußen und man kann also in ungefähr mit Distanz betrachten. Besonders die Psychoanalysethematik aus NGE hat mich gefesselt und die postmoderne Weltanschauung sowie die selbstreflektierende Auswirkung gepaart mit der handwerklichen Brillianz eines Hideaki Anno machen das zum besten, was ich je sehen durfte.

Anspruchsvoll ist ein Werk, aus dem man unter Einbeziehung seiner persönlichen Erfahrungen neue Erkenntnisse und intellektuellen Mehrwert erfährt. Je nachdem wie viele Denkanstöße sich dann daraus ergeben und man verarbeiten muss, umso anspruchsvoller ist es.

Und das kann sehr vielfältig sein, deshalb ist Unterhaltung auch kein Widerspruch zu Anspruch, nein, ich fühle mich durch Anspruch weitaus besser unterhalten, und vor allen Dingen langfristiger, weil ich darüber nachdenken kann.

>.< aber bitte wieder ontopic

Ach verdammt eigentlich wollte ich ja darauf hinaus, dass „anspruchsvoll“ eben nicht zu definieren ist. Und ich bleibe auch dabei. Viele Werke werden innerhalb ihrer Zeit nicht als anspruchsvoll empfunden, sondern entfalten erst ihren Bedeutungshorizont für die Menschen in der Zukunft, die dann wissen, was ein Film angedeutet hat. Selbst ein für uns als vollkommen trivial empfundener Liebesfilm kann später als prägend oder aber als geschickte Verarbeitung von Ansichten und Ideen gewertet werden und verliert damit seine Anspruchslosigkeit.
Hermann Hesse galt auch vor einigen Jahrzehnten als vollkommen anspruchslos. Und dann kommen Literaturwissenschaftler und entdecken Spuren und Symbole, die vorher keiner entdeckt hat.

Vermutlich wird so ein Schund wie Twillight als Zeichen eines neuaufkommenden Konservatismus auch innerhalb der Jugend, Bedeutung für spätere Kulturwissenschaftler erlangen.

Man muss deswegen keinen einzigen Hollywoodfilm für gut halten. Aber man sollte daran denken, dass „anspruchsvoll“ hauptsächlich aus dem eigenen Denken und den eigenen Ansprüchen resultiert. Nichts was vernünftig quantifizierbar ist.

Und ja, NeonGenesisEvangelion ist anspruchsvoll. Es ist vermutlich die beste Filmproduktion die ich je gesehen habe. Das geschickte Spiel mit Symbolik, Psychoanalyse, Zukunftsentwurf, Intertextualität, Gesellschaftskritik und Deutungsfreiräumen empfinde ich als genial und ich bin immer wieder auf der Suche nach Animes, die an diesem gleichkommen. Aber das „anspruchsvoll“ entwickelt sich hier ganz alleine aus meinen persönlichen Erwartungen, was ein Film im optimalen Fall leisten kann und meinen persönlichen Vorlieben.
Wann erscheint eigentlich der dritte Teil des Remakes? Ich finde die Unterschiede zwischen Original und Remake sehr interessant.

Ihr schweift ab :wink:

Ja, ich bin kein Mod, aber wollte mal darauf Hinweisen. Die Tatsache, daß 3D nicht wirklich handlungsbedürftig ist, ist denk ich, uns allen klar.

Das der Fortschritt nicht aufzuhalten ist, auch. Das dieses 3D aber wenig mit Fortschritt zu tun hat ist wieder das 2. den wie bereits erwähnt, hatten selbst unsere Eltern 3D-Filme nur halt nicht in bunt sondern rot/grün (oder so ähnlich).

Aber geile Diskusion ist das schon und intressant zu lesen, das ich nicht der einzige bin der so denkt.

2012 meine ich, oder war es 2013? Ich meine zumindest mal gelesen zu haben, dass Teil 3 und Teil 4 simultan erscheinen sollen, was natürlich großartig wäre. Schön zu sehen, dass es hier weiterhin Interessenten sind, die diesen Anime auch so wertschätzen.

Ich denke bereits jetzt, dass man Twilight als Exemplarisch für die derzeitige Jugendkultur sehen kann; auf der einen Seite die Lemminge, die dem hinterherrennen, zweitens die “Machos” die sagen “Pffft schwuul” und drittens die, die es ablehnen, weil es schlecht ist. Zu letzteren zähle ich mich (hinweis: ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Aufzählung, die kamen mir nur in den Sinn).

Aber nur, weil etwas prägend für eine Kultur war, heisst das nicht, dass es damit automatisch anspruchsvoll ist.
Andersrum kann ich aber auch sagen: Bei Kafka hat man damals bereits gemerkt, dass er ein Genie ist. Ebenso bei Dostojefski. Sartre wurde auch noch während seiner Lebzeiten zu den größten Denkern des 20. Jahrhunderts gekürt. Es gibt eben auch Gegenbeispiele. Ansonsten glaube ich, sollten wir für Anspruchsvolles, wenn wir das weiter ausrollen wollen, einen eigenen Thread machen, denn hier geht es ja immer noch um 3D!

Edit: Bzgl. Kafka: damit meinte ich so ca. unmittelbar nach seinem Tod. Dass Kafka zu Lebzeiten vielerseits gering geschätzt wurde weiß ich auch, so zur Klärung. ^^"

Ihr schweift ab :wink:

Ja, ich bin kein Mod, aber wollte mal darauf Hinweisen. Die Tatsache, daß 3D nicht wirklich handlungsbedürftig ist, ist denk ich, uns allen klar.

Wir könnten auch über das Primat der Handlung diskutieren. :wink: Und in wie weit Handlung und Bild miteinander verknüpft werden und in wie weit 3D-Effekte Einfluss auf die Wahrnehmung der Handlung haben. Das Problem ist, da dürfte keiner von uns etwas beweisen können, sondern jeder wird aus seiner Empfindung heraus argumentieren.
Für die einen ist es nur Effekthascherei, und für andere, mich zumindest, ist es eben auch ein sinnstiftendes Stilmittel. Einsatzort eines Stilmittels muss aber stimmen, ansonsten wirkt es wie immer einfach nur doof.

Das der Fortschritt nicht aufzuhalten ist, auch. Das dieses 3D aber wenig mit Fortschritt zu tun hat ist wieder das 2. den wie bereits erwähnt, hatten selbst unsere Eltern 3D-Filme nur halt nicht in bunt sondern rot/grün (oder so ähnlich).

Aber geile Diskusion ist das schon und intressant zu lesen, das ich nicht der einzige bin der so denkt.

Naja, eine Marktdurchsetzung kann man als Fortschritt bezeichnen.
Man muss nur weg davon gehen, dass „Fortschritt“ eine positive Wertung ist. Es bezeichnet einfach nur eine Entwicklung, die nicht zurück zu etwas geht, was es davor schon in näherer Vergangenheit in der Form gegeben hat.

Fazit: Die Diskussion um 3D macht am Ende keinen großen Sinn glaube ich. Es wird nun verwendet in Hollywood-Produktionen und prägt damit momentan den Markt, besonders im Actionbereich. Man kann 3D sinnvoll einsetzen und weniger sinnvoll. Man kann den einzelnen Film kritisieren, was schnell in den Bereich Geschmack abrutscht und man kann die Entwicklung kritisieren, was schnell zu einer poetologischen und philosophischen Diskussion führt.

@Mr. Morizion

Wenn ich jetzt noch weiter ausführe, bin ich bei Überlegungen in Richtung des ewigen Diskurses aus dem sich jede Form der Kommunikation entwickelt, damit wird dann jedes Werk zu einer höchst anspruchsvollen Sache, da alles das Ergebnis der menschlichen Kultur in einem andauernden Austausch unter Verwendung von Symbolen und Ideen ist. Und bei denen selbst der Autor nicht mal ansatzweise geahnt hat, dass ihn dies beeinflusst hat. Kurz: Alles ist anspruchsvoll. Den Standpunkt darf man zumindest in den Literaturwissenschaft legitim vertreten, auch wenn er natürlich Kritiker hat, wie jede Schule der Literatur- und Kunstanalyse.

Will hier denn jemand ernsthaft behaupten, dass der CGI-Animationsfilm nicht den klassischen Zeichentrickfilm im Mainstreamkino abgelöst hat? Man muss nur die Erscheinungen aus den 90ern mit denen der 2000er vergleichen um zu sehen, dass das ein Fakt ist und nichts über das man diskutieren kann…

Ich hoffe nur, das CGI-Animation nicht auch den Zeichentrick im Fernsehen ersetzt… :smt009

Alles in Alllem habe ich aber ein Fazit gezogen:

Die Entwicklung von Ton hat Filme schon verbessert… zumindestens kann ich mir nicht vorstellen wie man einen Terentinofilm bis Ende aushalten soll, wenn man ALLE Dialoge nachlesen muss… obwohl… Was währe wenn sie Untertitel simultan abspielen würden… ach egal… :mrgreen:
Ob sich Filmmusik dann Durchgesetzt…

Farbe ist wiederum etwas, wo man Kunst „leichter“ erkennen kann. Gerade weil man sie dank modernster Technik nachbearbeiten kann, was den Film aber… „unrealistischer“ macht.
Als Laie denke ich da sponan an Sin City oder 300 (Ich betohne es nochmal: „Laie“)

3D „kann“ einen Film ergänzen, auch wenn er dann Speziel dafür gedreht werden muss, anstatt einfach nachbearbeitet zu werden.

Es gibt sicher Filme, die man auch ohne Farbe und Ton zeigen könnte, und an Quallität kaum schlechter werden, aber auch Filme die ohne beides, oder wenigstens eines, nicht zur Geltung kommen können.

Nur… sehen wir Heute alles, ob „nötig“ oder nicht, eben in Farbe und mit Ton…

Es schaut schlecht für 2D aus… :expressionless:

Computeranimation und was es sonst noch alles gibt habe ich mal weckgelassen, Aber was bleibt, wenn man das alles (und noch mehr) Wecknimmt und man Stattdessen einfach Drehbuchkopien an die Zuschauer austeilt…

Habe mir gestern Thor im Kino angesehen (in 2D :slight_smile: ). Was ich lustig fand: es lief ein Trailer für den letzten Harry Potter, und wie wurde er angekündigt? „Erleben sie das Finale in 3D“, und dann: „in ausgewählten Kinos in 2D“, ich hab gedacht ich seh nicht richtig. Wahrscheinlich kommts bald soweit, dass man für den „Service 2D“ auch noch extra berappen darf :smt005 die spinnen doch, die Filmproduzenten/Verleiher/Multiplexe/Werauchimmerdenscheißverantwortet.

Will hier denn jemand ernsthaft behaupten, dass der CGI-Animationsfilm nicht den klassischen Zeichentrickfilm im Mainstreamkino abgelöst hat? Man muss nur die Erscheinungen aus den 90ern mit denen der 2000er vergleichen um zu sehen, dass das ein Fakt ist und nichts über das man diskutieren kann…

Eben diese meine These wurde eine Seite früher als die dümmste Aussage seit langem bezeichnet. Aber naja.

Ich schweife mal kurz in die Videospielwelt ab: Ich habe einen 3DS. Auf dem 3DS spiel ich gern mal zwischendurch ein bisschen Super Street Fighter 4 3D Edition. Das Spiel profitiert KEIN Stück von 3D. Aber wisst ihr was? Ich spiele es immer im 3D Modus und nicht im 2D Modus. Warum? Weils in 3D einfach besser aussieht und der 3D Effekt halt irgendwie cool ist.
Selbiges sehe ich fürs Kino: Es sieht in 3D irgendwie schöner aus, weil 3D und so. Gut, da ist jetzt die blöde Brille, aber wenn der Film mitreißend genug ist, dann merkt man die eh nicht mehr.
Muss 3D sein? Es muss nicht, aber ist schön so in 3D, also warum nicht? 3D macht genaugenommen ja auch nix kaputt. Oder fällt euch spontan ein Film ein, der 2D viel besser ist als in 3D? Ich mein jetzt nichts mit Brille und Kopfschmerzen oder sowas, rein den Film. Wenn ich die Wahl hätte mir Avatar in 2D oder in 3D anzusehen, dann würd ich mir den Film natürlich in 3D ansehen.

Die Frage nach dem Sinn von 3D stellt sich momentan nur, weil man für die 3D Version des Films mehr bezahlen muss… und vielleicht wegen der Brille. Aber mal ganz ehrlich: Würde 3D Version genausoviel kosten wie 2D Version und würde man keine Brille für 3D brauchen, würdet ihr einen Film in 2D oder in 3D gucken?

Es ist auch ein wenig so wie mit Crysis. Der Ottonormalrechner kann Crysis nicht in voller Grafikpracht darstellen. Er kann es aber zumindest auf niedrig oder mittel darstellen. Das reicht ja zum Spielen, sieht halt nur nicht so Bombe aus wie wenn alle Regler auf Anschlag sind. Doch niemand, dessen PC Crysis ohne probleme auf maximum darstellen kann, würde freiwillig Crysis auf mittel oder niedrig spielen.

Warum kommen Filme in 3D raus? Warum eigentlich nicht?

Oje, eigentlich wollte ich darauf ja nicht eingehen, weil ich ezzendy vorwerfen wollte, die gesamte Diskussion nicht verstanden zu haben. Damit sich hier Unklarheiten legen und sich keine Ressentiments bilden, werde ich dennoch antworten.

Okay, also. Weder ich noch Nakkinak haben je bestritten, dass im MAINSTREAMKINO CGI deutlich Überhand nimmt. Fakt ist ebenso, wie ihr beide sagt, dass Zeichentrickfilme heutzutage im MAINSTREAMKINO deutlich weniger veröffentlicht werden als CGI.

Und ich möchte mich noch einmal zitieren, blackmaniac: Du bist kein Trottel, weil du behauptest, dass CGI im Mainstreamkino den Zeichentrick ablöst, noch bist du ein Trottel, weil du keine Independentproduktionen schaust. Die dümmste Aussage seit langem bezog sich darauf, dass du schlicht und ergreifend das Independentkino sowie Kurzfilme nicht als gleichwertig anerkennst. Was Schwachsinn ist. Genauso könnte ich dann auch argumentieren, dass für Musik nur MTV und radio zählen, denn Independentmusik ist ja egal, weil sie nicht von den Großen kommt. Was Schwachsinn ist, denn sowohl Film wie Musik sind beides Ausprägungen von Kunst und verdienen, in ihrer Gesamtheit betrachtet zu werden und nicht nur auf dem Kommerzpunkt.

Fazit: Es ist indiskutabel, dass im Mainstreamkino CGI Zeichentrick abgelöst hat. Aber wir wollen eben Gesamtheiten und Allgemein betrachten, keine großen Spezialfälle. Das Hundertwasserhaus in Wien ist eben auch besser als die ganzen Hochhäuser in Großstädten, weil genial.

Weiterhin: Blackmaniac, ich bitte dich, mich endlich zu verstehen. Es ist mir egal, ob ein Film in 3D oder in 2D erscheint. Wenn eine David Lynch Produktion in 3D erscheint ohne Aufpreis und ohne Brillen, dann ja, würde ich in der Tat überlegen, in welche ich gehe, 2D oder 3D.
Aber: 3D ist eben nur eine Spielerei, nichts mit Experimentalcharakter, nicht mal etwas wirklich neues.
Beispiel: Ich habe gestern nacht Shiki-Jitsu von Hideaki Anno gesehen, der auch NGE konzipiert hat. Jetzt hätte der gesamte Film in 3D sein können. Und es wäre egal gewesen. Die Kameraeinstellungen machten den Film aus, die teilweise mit Fischauge aufgenommenen Perspektiven, die Tonkulisse, die Aufteilung der Story, die beiden exzentrischen Charaktere, die postmoderne Sichtweise, die Kulissenwahl, last not least: die stark philosophisch-kritischen, selbst- und gesellschaftsreflektierenden Mono- und Dialoge der Protagonisten. Da 3D reinzusetzen wäre egal gewesen. Ich persönlich hätte es sogar nicht gemocht, weil es ablenkt vom wahren Kern der Handlung, aber das wäre nur eine persönliche Sache. Und so geht es mir auch mit vielen anderen anspruchsvollen Sachen. NGE in 3D bräuchte ich auch nicht, weil das Wesentliche des Films, das Hauptaugenmerk, ganz ganz ganz wo anders liegt.

Und jetzt die Überleitung: Wenn bei einem Film 3D das Hauptaugenmerk ist, beispielsweise im Action- oder Horrorbereich - dann finde ich den Film anspruchslos und (persönlich meist) scheiße (ausnahmen wie Trash-Kult wie Terminator, Rambo (Blaues Licht) oder Conan nehme ich aus weil das Trash ist).

Erneutes Fazit: Wenn der Film gut ist, dann ist er es auch ohne 3D! Wenn 3D den Film zu etwas besonderem machen soll, sprich ohne 3D wäre er nichts besonders, dann ist der Film auch mit 3D scheiße.

Zerledert mich! :slight_smile:

Andersherum gesagt: Wenn ein Film nur durch 3D Funktioniert, dann hat 3D wohl doch einen Nutzen. Wäre 3D wirklich nur ein Gimmick, dann könnte 3D keinen Film aufwerten.
Eine Frage bleibt aber immernoch: Kann ein Film in 3D schlechter sein als in 2D?

Andersherum gesagt: Wenn ein Film nur durch 3D Funktioniert, dann hat 3D wohl doch einen Nutzen.

Diese Aussage macht überhaupt keinen Sinn. Wie kann ein Film nur mit 3D funktionieren? Filme sind durch narrative Strukturen, Kamerafahrten, Cuts und vieles mehr gekennzeichnet. Alles Elemente, die unabhängig von 3D funktionieren.

Wäre 3D wirklich nur ein Gimmick, dann könnte 3D keinen Film aufwerten.

Das ist das Problem - 3D hat bisher noch keinen einzigen Film aufgewertet. Avatar ist deswegen genauso uninspirierter Pseudo-Kitsch, wie er es in 2D auch gewesen wäre.

Eine Frage bleibt aber immernoch: Kann ein Film in 3D schlechter sein als in 2D?

Ja, weil dann wichtigere Punkte vernachlässigt werden. Zum Beispiel Charaktere, Story, Skript, Dialoge, Effekte…

Forger