3D - muss das sein???

Es macht keinen Film besser… eher lenkt es einem sogar von der Handlung ab
Ich meine, ich war noch nie vor einem Film gesessen und dachte mir „Ach ist der Scheisse, in 3D würde er bestimmt alle Rekorde brechen“.

Ich finde im Generellen, dass die 3D-Technik extrem unnötig ist. Es sieht zwar sehr schön aus, was ich zugeben muss, aber ein Stück Scheiße kann man gold anmalen und es wird weiterhin Scheiße bleiben.

leider steht Bild-Qualität und 3D-Effekte leider mehr im Vordergrund als die Geschichte & Handlung.

Viel schlimmer finde ich die Spezialeffekte in neueren Filmen, welche zu 100% am Computer entstehen.

Immer schön zu sehen dass man mit der Meinung über Blockbuster de luxe die eher reine Benchmarks mit simpelstem, austauschbarem und schon tausendfach abgedroschenem Plot sind nicht allein dasteht. Lieber mehr Dimensionen in der Handlung als im Bild! :mrgreen:

Ist ähnlich dem HD-Fernsehen: Schrott in HD bleibt Schrott, halt nur in HD. Lieber HQ als HD.

Ganz sooo einfacher ist es nun auch wieder nicht.

Es wäre fatal anzunehmen, dass ein Film nicht auch eine visuelle Handlungsebene hat. Herr der Ringe (der Film) wäre bei gleichem Drehbuch, aber mit der Technik der 60er Jahre vermutlich kein Erfolg geworden. Bild und Geschichte hätten nicht gut zueinander gepasst, der Zuschauer wäre nicht beeindruckt worden durch die Heere, Wesen und Kamerafahrten in Schluchten und Berge hinein. Was wären zB. allgemein Landschaftsaufnahmen im Film ohne Farbkino?

Und sogar ein Film mit mittelmäßiger Handlung kann durch Technik viel gewinnen, weil die Technik auch auf einer inhaltlichen Ebene die Handlung ergänzen kann. Das gilt besonders für Actionfilme. Aber auch bei Filmen wie die Fabelhafte Welt der Amelie, die ja scheinbar durch ihre Handlung existieren, war die Technik nicht unwichtig. In so gut wie jeder Szene wurden die Farbwerte verändert und man hat auch wiederholt kurze Animationen verwendet. Auch dieser Film hätte bei Verzicht auf Technik verloren.

Ein guter Filmregisseur muss künstlerisch sowohl auf der Bild- bzw Technikebene, als auch auf der Handlungsebene gestalten können. Ist ähnlich wie bei der Filmmusik, die auch einen ganz entscheidenen Einfluss auf den Flair hat.

Avatar ist zB. ein Film, der eigentlich keine besondere Handlung hat, aber der durch die 3D-Technik und die Animationstechnik das notwendige Maß an Flair und Intrinsik rüberbringen konnte, damit daraus ein sehr guter Film wird.

Gleichzeitig: Mit 3D kann man nun garantiert nicht jeden Film retten, sondern kann sinnvoll nur eingesetzt werden, wenn das Drehbuch auch darauf angepasst ist. Technik/künstlerische Gestaltung und Handlung müssen eine Einheit eingehen und sich gegenseitig ergänzen. Wenn das nicht geschieht, dann bleibt auch weiterhin Scheiße Scheiße.

Es wäre fatal anzunehmen, dass ein Film nicht auch eine visuelle Handlungsebene hat.

Ich denke mal die Kritik war nicht so zu verstehen. Es ging, zumindest mir, einfach darum dass zum Beispiel Actionfilme fast nur noch Showeffekt (also nicht Effekte des Filmes wegen sondern vice versa) sind. Wenn ich keine tiefgreifende Handlung oder gut gespielte Charakter sehen will schau ich mir dann doch lieber Seagal und Konsorten an…

Wenn der Film an sich gut darf es natürlich auch technisch „gehoben“ sein um das Gesamtwerk nicht durch diesbezügliche Mängel zu beschädigen. Beispiel Horrorfilme. Wie viele Streifen dieses Genres lösen ungewollt schlicht krampfhaftes Lachen aus weil das Budget für die Effekte nicht gereicht hat? Wenn dann dann das Ungeheuer aussieht als sei es ein Kubismus-Monster. Obwohl genau das auch sehr unterhaltsam sein kann :mrgreen:

Ganz sooo einfacher ist es nun auch wieder nicht.

Es wäre fatal anzunehmen, dass ein Film nicht auch eine visuelle Handlungsebene hat. Herr der Ringe (der Film) wäre bei gleichem Drehbuch, aber mit der Technik der 60er Jahre vermutlich kein Erfolg geworden. Bild und Geschichte hätten nicht gut zueinander gepasst, der Zuschauer wäre nicht beeindruckt worden durch die Heere, Wesen und Kamerafahrten in Schluchten und Berge hinein. Was wären zB. allgemein Landschaftsaufnahmen im Film ohne Farbkino?

Okay, also den Wechsel von Schwarz-Weiß zu Farbe mit dem Wechsel von 2D zu 3D zu vergleichen finde ich ein wenig falsch. Landschaftsaufnahmen kann man tatsächlich intelligent integrieren und zu einem wichtigen Bestandteil der Handlung machen, wie z.B. in „Frühling, Sommer, Herbst, Winter…und Frühling“ von Kim Ki-Duk.
Ich behaupte aber, dass man durch ein Übermaß an Statisten auch Herr der Ringe Kriege früher hätte drehen können. Sachen wie die Nazgul mit den Fellbestien könnte man dann auch anders darstellen. Die Armee der Toten kann man auch anders als Geister kennzeichnen, das ist nun wirklich kein großes Ding. Nicht alles kann man ersetzen, z.B. die Ents nur durch Kostüme, aber man wüsste, was gemeint ist. Ich bleibe dabei: Herr der Ringe ist ein netter und fantasievoller Film, den auch ich sehr gerne schaue. Aber er ist kein wichtiges Stück Filmkunst wie z.B. Mullholland Drive von Lynch, der in allen Facetten weitaus besser ist als Die Herr der Ringe Trilogie.

Und sogar ein Film mit mittelmäßiger Handlung kann durch Technik viel gewinnen, weil die Technik auch auf einer inhaltlichen Ebene die Handlung ergänzen kann. Das gilt besonders für Actionfilme. Aber auch bei Filmen wie die Fabelhafte Welt der Amelie, die ja scheinbar durch ihre Handlung existieren, war die Technik nicht unwichtig. In so gut wie jeder Szene wurden die Farbwerte verändert und man hat auch wiederholt kurze Animationen verwendet. Auch dieser Film hätte bei Verzicht auf Technik verloren.

Actionfilme, der Inbegriff der Filmkunst? Ich dachte mit „Scheiße kann man Gold anstreichen, aber sie bleibt Scheiße“ hätte ich mich genug ausgedrückt? Die Fabelhafte Welt der Amelie, in Ordnung, das muss ich gelten lassen, weil ich ihn noch nicht gesehen habe und zumindest gehört habe, dass auch er gut sein soll. Aber ich gebe zu bedenken, dass Farbwerte Effekte hervorrufen und beim zuschauer verschiedene, handlungswichtige Dinge suggerieren können. 3D macht das ganze nur räumlicher und hat keinen weiteren Effekt, als das ganze aufzupolieren. Ich sage nicht, dass alle Technik schlecht ist. Ich sage nur, dass 3D dafür genutzt wird, Scheiße zu promoten. (Hier denke sich jeder einen Kuhfladen in 3D im Paparazzi-Licht)

Ein guter Filmregisseur muss künstlerisch sowohl auf der Bild- bzw Technikebene, als auch auf der Handlungsebene gestalten können. Ist ähnlich wie bei der Filmmusik, die auch einen ganz entscheidenen Einfluss auf den Flair hat.

Ein Filmregisseur muss wissen, was er macht, da gebe ich dir recht. Ich verweise erneut auf Mullholland Drive, wo David Lynch das wohl intensivste Zusammenspiel von Bild, Handlung, Kamera und Musik verdichtet hat. Und sage und schreibe - OHNE 3D. 3D bindet ohnehin Zuschauer in eine Geschichte ein, liefert aber nicht die Möglichkeit, eine kritische, skeptische Distanz zum Geschehen zu liefern, um Raum für die Selbstreflektion zu geben „Ich sehe gerade einen Film, aus dieser Einstellung, die Standard ist, oder eventuell auch ungewöhnlich und brilliant.“

Avatar ist zB. ein Film, der eigentlich keine besondere Handlung hat, aber der durch die 3D-Technik und die Animationstechnik das notwendige Maß an Flair und Intrinsik rüberbringen konnte, damit daraus ein sehr guter Film wird.

  1. Was ist Intrinsik? Meinst du Intensität? 2. Ach komm, jetzt versteh doch bitte mein Beispiel mit der Scheiße. Soll ich dir ein Häufchen machen und mit Goldfarbe per Post zuschicken? Avatar ist für mich der Inbegriff der 3D-Dekadenz, weil man hier die 3D Technik einfach nur als Kassenschlager benutzt, um über die abgedroschene Handlung hinwegzutäuschen. Du sagst selbst: Keine besondere Handlung. Worin besteht jetzt hier der künstlerische Wert? Und für das Nutzen von 3D gestehe ich James Cameron sicher keine avantgardistische Haltung zu, da sterbe ich eher.

Gleichzeitig: Mit 3D kann man nun garantiert nicht jeden Film retten, sondern kann sinnvoll nur eingesetzt werden, wenn das Drehbuch auch darauf angepasst ist. Technik/künstlerische Gestaltung und Handlung müssen eine Einheit eingehen und sich gegenseitig ergänzen. Wenn das nicht geschieht, dann bleibt auch weiterhin Scheiße Scheiße.
Genau, Scheiße bleibt Scheiße. Und zwar UNABHÄNGIG von 3D. Denn 3D ist nur etwas, womit man etwas von 2D in 3D übermittelt, um mehr Realität zu suggerieren. Farbfilter etc. im Experimentalfilm sind weitaus bedeutsamer und kräftiger als ein 3D Effekt, weil sie extra ausgewählt werden und zwar mit Bedacht, während man sich bei 3D nur sagt „Okay, schaut geil aus, mach mer so.“ Das ist der feine Unterschied zwischen SINNVOLLER TECHNIK (Farbfilm, Animationstechniken (Animationsfilm <3), Schnittechniken usw.) und BESCHISSENER TECHNIK (3D). Im Übrigen: Auch Animationstechniken und Farbfilm können nicht über Scheiße hinweg täuschen. Zu näherer Begutachtung empfehle ich exemplarisch die Filmographie von Hollywood-Huren wie Vin Diesel.

Avatar ist zB. ein Film, der eigentlich keine besondere Handlung hat, aber der durch die 3D-Technik und die Animationstechnik das notwendige Maß an Flair und Intrinsik rüberbringen konnte, damit daraus ein sehr guter Film wird.

Geschmackssache. Avatar ist meiner Meinung nach kein guter Film und da wird auch die tollste Technik nichts dran ändern.
Herr der Ringe spielt in einer ganz anderen Liga. Hier merkt man, dass die Landschaft (zumindest zum Teil) echt ist und dass die Schauspieler nicht nur vor einer grünen Wand stehen. Außerdem sind die Charaktere tiefgründig und die Handlung ist interessant. Da stimmt die Mischung.

Es wurde eine Welt generiert, in der der Zuschauer hineintauchen kann. Der Zuschauer fühlte sich dank des 3D wirklich damit verbunden, bzw. stärker als es vorher der Fall war. Es war eine sehr gut passende Handlung für den ersten wirtschaftlich erfolgreichen Einsatz von 3D.

Wir können nun Ewigkeiten darüber streiten, ob Avatar selber nun ein guter Film ist oder nicht. Sowas bleibt ja bekanntlich Geschmacksache. Aber dass sich Technik und Handlung ergänzen können, und dazu muss man im Jahre 2011 auch 3D-Technik heranziehen, halte ich für selbstverständlich. Bei Avatar wurden die 3D-Effekte auch geplant und nicht einfach durch eine moderne Kamera aufgezeichnet.

Deine Unterscheidung zwischen alle anderen Effekte und dem 3D-Effekt in der Funktion kann ich einfach nicht nachvollziehen. 3D-Effekte lenken auch unsere Aufmerksamkeit, wie alle anderen Effekte auch. Zum Beispiel kann man damit optimal bestimmte Elemente betonen, während andere Bereiche des Bildes nun stärker in den Hintergrund treten.

3D bindet ohnehin Zuschauer in eine Geschichte ein, liefert aber nicht die Möglichkeit, eine kritische, skeptische Distanz zum Geschehen zu liefern, um Raum für die Selbstreflektion zu geben „Ich sehe gerade einen Film, aus dieser Einstellung, die Standard ist, oder eventuell auch ungewöhnlich und brilliant.“

Erinnert mich an das brechtsche Theater. Das als Imperativ zu sehen, in Richtung: SO muss Kunst sein, halte ich für falsch. Auch ohne eine skeptische Distanz kann man ein Kunstwerk genießen und das ist meiner Meinung nach immer noch Hauptaufgabe der Kunst. Natürlich Hollywood übertreibt es diesbezüglich und schafft fast nur noch reine Konsumgüter, aber man braucht auch nicht das gegenteilige Monster beschwören. In der Literatur wurde zumindest dieses Monster dank Goethe überwunden. (Mit Goethe wurde erst Kunst zur Kunst und verblieb nicht mehr in der Pflicht, eine Lehre bieten zu müssen.)

Als Intrinsik bezeichne ich das Potential eines Filmes, mich in seine Welt hineintauchen zu lassen, so dass ich mich selbst als Bestandteil des Filmes fühle und es eben keine kritische/skeptische Distanz gibt.

Avatar war wirtschaftlich erfolgreich. Verflucht, davor muss ich meinen Hut ziehen. Ja, Avatar war ein Kassenschlager. Lasset uns das Scheißding heiligen und in Gold gießen und drum rum tanzen.

Ernsthaft, der Film hatte ne sau flache Handlung für unsere Zeit, Pocahontas neu aufgewärmt wie man so schön sagt. Wirtschaftlicher Erfolg als Argument für etwas ranzuziehen ist hirnrissig, denn nur weil es der Masse gefällt heisst es noch lange nicht, dass es gut ist. Meistens leider sogar das Gegenteil.

Und immer noch bleibe ich dabei: Du kannst Scheiße mit 3D ausstatten und sie wird Scheiße bleiben. Und du kannst etwas Gutes mit 3D ausstatten und es wird gut bleiben. 3D ist nur optisch und deshalb irrelevant, weil es Prestige ist, wie Schminke. Und ich hasse Schminke.

Und einfach zu sagen dass andere Effekte nur Aufmerksamkeit lenken halte ich für ein wenig Untertreibung bzw. du verstehst nicht den Effekt z.B. eines Fischaugen-Objektives.

Das Argument, dass man tiefer in den Film eintaucht, verstehe ich, halte es aber dennoch für irrelevant. Ich kann auch in andere Filme eintauchen und brauch dafür nicht einmal Farbe. Jeder, der mal Charlie Chaplin oder auch - makaber - Leni Riefenstahl sieht dass man das auch anders erreichen kann.

Ich möchte erneut darauf hinweisen: Ich habe nichts gegen 3D an sich, ich halte es nur für unsinnig. Man kann es sich aber angucken, ich wäre jedoch nicht bereit dafür mehr Geld auszugeben, einen Film wähle ich nach anderen Kriterien aus. Und wenn mir Avatar ne dämliche Story bietet, dann reisst das 3D mir da nichts raus. Weiterhin halte ich Kunst nicht für Pflicht und man kann auch heute noch Schwarz-Weiß-Filme sehen ebenso wie man heute dann auch weiterhin 2D Filme sehen kann. Und alleine diese Äußerlichkeiten machen es nicht besser.

Zu Goethe: Hmmm, ich teile die Auffassung dass man Kunst um der Kunst willen macht. Aber genau deswegen halte ich Avatar immer noch für Dreck, weil sich keiner was dabei gedacht hat. Zumindest hat man das Gefühl.

Intrinsik: Hast du dir das ausgedacht oder wie? Ich habs nirgends gefunden. Ich kann Emotionen wie man sie bei David Lynch empfindet auch als Destozing bezeichnen, aber das wird dann niemand verstehen und weder wiki noch Suchanfragen hat irgendwas gebracht.

Der wirtschaftliche Erfolg und die Begeisterung der Zuschauer ist das einzige Kriterium überhaupt, was wir haben können um etwas als „gut“ bewerten zu können. Ansonsten ist es nur noch reine Geschmackssache.

Weitere Analysen gehen erst Jahrzehnte später, wenn man den Einfluss auf den zukünftigen Film auch beobachten kann.

Und immer noch bleibe ich dabei: Du kannst Scheiße mit 3D ausstatten und sie wird Scheiße bleiben. Und du kannst etwas Gutes mit 3D ausstatten und es wird gut bleiben. 3D ist nur optisch und deshalb irrelevant, weil es Prestige ist, wie Schminke. Und ich hasse Schminke.

Im Film gibt es kein „nur optisch“. Bzw. alles außer dem Text wäre dann „nur“ optisch, aber alles hat Einfluss auf die übergeordnete Ebene des Sinnzusammenhanges, egal ob man es nun für geplant oder für Zufall hält.

Und einfach zu sagen dass andere Effekte nur Aufmerksamkeit lenken halte ich für ein wenig Untertreibung bzw. du verstehst nicht den Effekt z.B. eines Fischaugen-Objektives.

Du verstehst nicht die Bedeutung von Aufmerksamkeit lenken. :wink: Ich halte Aufmerksamkeitslenkung für das wichtigste in allen künstlerischen Produkten. Verarbeiten muss immer noch mein Gehirn, aber nur durch die Aufmerksamkeitslenkung werde ich dahin gelenkt, wo der Filmemacher mich haben möchte.

Das Argument, dass man tiefer in den Film eintaucht, verstehe ich, halte es aber dennoch für irrelevant. Ich kann auch in andere Filme eintauchen und brauch dafür nicht einmal Farbe. Jeder, der mal Charlie Chaplin oder auch - makaber - Leni Riefenstahl sieht dass man das auch anders erreichen kann.

Man sieht es ja an den häufigen Wiederholungen zur PrimeTime von Charlie Chaplin, dass es immer noch auf die damalige Weise funktioniert. :wink:
Vermutlich wird man früher ähnlich begeistert gewesen sein, aber die Technik von damals ist heute altmodisch und distanzierend geworden für die meisten Zuschauer. So wie sich Handlungsmechanismen verändern, so ändern sich auch die verwendeten Techniken. Sie müssen beide auch zur Zeit passen.

Und wenn mir Avatar ne dämliche Story bietet, dann reisst das 3D mir da nichts raus. Weiterhin halte ich Kunst nicht für Pflicht und man kann auch heute noch Schwarz-Weiß-Filme sehen ebenso wie man heute dann auch weiterhin 2D Filme sehen kann. Und alleine diese Äußerlichkeiten machen es nicht besser.

Zu Goethe: Hmmm, ich teile die Auffassung dass man Kunst um der Kunst willen macht. Aber genau deswegen halte ich Avatar immer noch für Dreck, weil sich keiner was dabei gedacht hat. Zumindest hat man das Gefühl.

Ich glaube, dass hier die erzählte Geschichte mit der eingesetzten Technik perfekt harmoniert hat. Die Vorstellung einer neuen, fast unberührten Welt passt perfekt zum Einsatz von 3D-Technik. Die Handlung zerstört nicht diese Harmonie, sondern verstärkt sie noch, da man die Stärken der Technik ausspielen konnte. Altbackene Handlungen sind auch nicht immer negativ, gleichzeitig wurde diese Geschichte meiner Kenntnis nach bisher noch nicht für den Massenmarkt auf einen anderen Planeten besetzt. So konnte man gleichzeitig auch noch Umweltschutz und Kampf gegen Konzerne einbauen, was den Zeitgeist wohl trifft. Und durch die Verlagerung in die nähere Zukunft kann man auch noch mitfiebern und verstehen, ohne dass man danach selbst aktiv werden muss.

Dass es deinen Geschmack nicht trifft, ist erstmal nur die Erkenntnis, dass dein Geschmack nicht der des Groß des Marktes ist, sagt aber nichts über den Film selber aus.

Intrinsik: Hast du dir das ausgedacht oder wie? Ich habs nirgends gefunden. Ich kann Emotionen wie man sie bei David Lynch empfindet auch als Destozing bezeichnen, aber das wird dann niemand verstehen und weder wiki noch Suchanfragen hat irgendwas gebracht.

Ok, es scheint, als gäbe es das Wort wirklich nicht. Es gibt nur „intrinsisch“. Keine Ahnung, warum es dazu kein Substantiv in der deutschen Sprache gibt. Es sollte aber dringend existieren.

Als Intrinsik bezeichne ich das Potential eines Filmes, mich in seine Welt hineintauchen zu lassen, so dass ich mich selbst als Bestandteil des Filmes fühle und es eben keine kritische/skeptische Distanz gibt.

Ich glaub du meinst Immersion. Immersion bedeutet „Eintauchen“, bezogen auf Filme, Bücher und Videospiele beschreibt Immersion wie sehr man sich mit der künstlichen Welt identifiziert, wenn man z.B. die Regeln der Welt übernimmt und auf diese Welt anwendet.
Intrinsik beschreibt mehr eine „Eigenschaft von Innen“ die von Außen nicht sichtbar ist, wie z.B. intelligenz. Man kann einem Menschen nicht ansehen, wie intelligent er wirklich ist.

Genug klugscheißerei.

3D empfinde ich als nettes Gimmick, als eine art Erlebnis, wenn man so will. Avatar war ein solches Erlebnis, da James Cameron, meiner Ansicht nach, wusste wie er 3D einzusetzen hatte. Im ganzen Film gibt es nur 2 „in your face“ szenen, die erste wo Selfridge Minigolf in Richtung Kamera spielt und die andere wo Jake zum ersten mal mit seinem Avatarkörper läuft und die Kamera von hinten in Bodennähe seine Schritte filmt, wobei Dreck in die Linse gewirbelt wird.
Avatar kreierte eine eigene Welt mit eigenen Regeln die vorallem durch die Optik auffiel (Als ob irgendwer in einem Wald schlafen könnte, der von Natur aus Diskobeleuchtung betreibt). Dank dem 3D Effekt konnte der Zuschauer diese Welt intensiver erleben. Man war irgendwie ein Teil dieser Welt, man war auf Pandora. In 2D wirkt der Film nicht mehr ganz sooooo mitreißend wie in 3D, aber ich bleibe dabei: Ich mag Avatar.

Doch die Frage ist ja nicht „ist Avatar ein guter Film?“ (Meiner Meinung nach ist er zumindest kein schlechter Film), sondern „muss 3D wirklich sein?“
Ich sage dazu: Hängt ganz vom Film ab. Avatar hat bewiesen, dass man durch 3D einen Film aufwerten kann. In 2D wäre der Film sicherlich auch ein Kassenschlager geworden, aber durch 3D wurde er halt zu diesem Megaerfolg. Warum? Weil Avatar für 3D gemacht wurde. James Cameron hat 3D in diesem Film richtig eingesetzt. Ich gestehe, ich habe Avatar ganze 4 mal im Kino gesehen (1 mal der Directors Cut). Warum? Weils in 3D einfach ein tolles Erlebnis war. Und ja, ich hab die DVD gekauft… danke Mr Cameron, leck mich doch. 15€ und da ist NUR der Film drauf? Aber ich schweife ab.
Dann gibt es auch Filme, bei denen 3D nicht zwingend Notwendig gewesen wäre. Tron Legacy wäre für mich so ein Film. Da mag jetzt der ein oder andere OBJECTION schreien, weil Tron Legacy und Avatar sich auf den ersten Blick sehr ähneln. Beide Filme spielen in fremden Welten, die von einem Computer erstellt wurden (in Tron sogar im doppelten Sinne). Was Tron Legacy aber falsch macht ist das Tempo. Avatar hat immer ein gewisses Grundtempo, was dem Film auch in den ruhigen Szenen eine Dynamik verleiht. Der Film bewegt sich und bleibt nicht lange an einem Ort. Tron Legacy hingegen kommt immer wieder mal zu einem Stillstand um seinen pseudophilosophischen Bullshit zu präsentieren, den kein Mensch peilt. Es wird meiner Meinung nach zu oft gewechselt zwischen Szenen die super in 3D funktionieren zu Szenen, die 2D wie 3D stinklangweilig sind. Nur fürs Protokoll: Ich mochte Tron Legacy. Allerdings keineswegs so sehr wie Avatar. Mehr wie Spinat. Wenns Spinat gibt, dann esse ich den gerne, aber von alleine würde ich niemals Spinat auf meinen Essensplan stellen. Darum hab ich auch kein Intresse daran, Tron Legacy auf DVD zu kaufen.
Zu guter letzt gibt es dann auch die Filme, wo 3D einfach nur das Kinoticket teurer macht. Vorallem viele Animationsfilme passen in diese Kategorie. Ist ja schön und gut, dass man Animationsfilme ohne viel Aufwand in 3D bringen kann, aber verdammt nochmal, der großteil der Animationsfilme sind Komödien. Und dann begehen sie dank 3D auch die Totsünde der „in your face“ szenen. Ja, wir haben es kapiert, 3D, es sieht so aus, als fliegt uns gleich ein Stein in die Fresse, haha. Animationsfilme sind die moderne Version der Zeichentrickfilme. Die gucken wir um zu Lachen. 3D macht einen Witz nicht lustiger.

Just my 2 cents

Edit: zum Thema Videospiele: Da es hier ein Interaktives Medium ist, kann 3D durchaus von Vorteil sein, wenn man z.B. dank 3D Entfernungen besser abschätzen kann. Alles aber auch hier eine Frage des Spiels (Street Figher 4 gewinnt z.B. garnix durch 3D)

Ich glaub du meinst Immersion. Immersion bedeutet „Eintauchen“, bezogen auf Filme, Bücher und Videospiele beschreibt Immersion wie sehr man sich mit der künstlichen Welt identifiziert, wenn man z.B. die Regeln der Welt übernimmt und auf diese Welt anwendet.
Intrinsik beschreibt mehr eine „Eigenschaft von Innen“ die von Außen nicht sichtbar ist, wie z.B. intelligenz. Man kann einem Menschen nicht ansehen, wie intelligent er wirklich ist.

Ah ok. Danke für den Hinweis.

Animationsfilme sind die moderne Version der Zeichentrickfilme. Die gucken wir um zu Lachen.

Das muss mit das Dümmste sein, was ich seit sehr, sehr, sehr, sehr, sehr langer Zeit in diesem Forum lesen musste.

Dann hast du die These “Crysis spielt sich genauso wie Doom” nicht gelesen.

Denk mal nach, ganz so abwegig ist meine Behauptung nicht: Zeichentrickfilme hatten früher häufig sprechende Tiere als Protagonisten. Das ist heute bei Animationsfilmen so. Zeichentrickfilme enthielten früher häufig eine gute Portion Slapstick. Auch Animationsfilme haben dies häufig. Zeichentrickfilme werden gezeichnet und nutzen bis auf wenig ausnahmen keine Real gefilmten Aufnahmen. Animationsfilme entstehen im Computer und nutzen bis auf wenige Ausnahmen keine Real gefilmten Aufnahmen.
In einem Punkt haben Animationsfilme die Zeichentrickfilme aber weitersgehend abgelöst: Wenn heute ein Film produziert wird, der nicht Realfilm ist, dann ist es ein Animationsfilm. Der letzte Zeichentrickfilm von Disney kam 2009 ins Kino, der Vorletzte 2006. Dazwischen hat Disney entweder selbstständig oder durch Pixar produzierte Animationsfilme herausgebracht und bringt auch weiterhin Animationsfilme raus (neben den Realfilmen natürlich). Kurz gesagt: Das was früher ein Zeichentrickfilm geworden wäre, wird heute als Animationsfilm produziert. Das sich der Humor geändert hat, das hängt mit dem Zeitalter zusammen.
Und falls es dir ums Lachen geht: Mit Ausnahme von Don Bluth Filmen denke ich bei Zeichentrick in erster Linie an Filme in denen was lustiges passiert. Heute tun dies die Animationsfilme.

Ich persönlich finde es nicht so abwegig, Animationsfilme mit Zeichentrickfilmen zu vergleichen.

Dude, es gibt nicht nur Pixar und Disney.

Plus: Du weißt schon das Zeichentrickfilme auch Animationsfilme sind, oder? Und, was du meinst müssen CGI-Animationsfilme sein.

Ich mein schon CGI-Animationsfilme. Und ja, ich weiß dass es mehr als Disney und Pixar gibt (damit du auch davon überzeugt bist: Dreamworks). Disney dient hier nur als perfektes Beispiel, da Disney nunmal pro Jahr mindestens einen Zeichentrickfilm herausgebracht hat, in den letzten Jahren aber vermehrt auf CGI-Animationsfilme setzt. Und wenn du genau liest hab ich auch Don Bluth erwähnt, der nicht zu Disney gehört.

Scheiß auf Dreamworks, ich meine Independentstudios. Animationskünstler, die in CGI (also “3D”, damit wir wenigsten das Topic wieder ankratzen lol) in etwa Kurzfilme oder auch abendfüllende Spielfilme produzieren. Diese Künstler haben also in 3D eine neue Ausdrucksmöglichkeit gefunden, obwohl deutlich ist, dass bei der ambitionierten Animationskunst abseits des Mainstreams Zeichentrick vorherrscht!

(Hier verweise ich auf das Trickfilmfestival in Stuttgart) Edit: Wobei Flash auf dem Vormarsch ist.

CGI hat ja ganz andere Möglichkeiten als althergebrachter Zeichentrick. Man kann mehr mit Licht und Raum arbeiten als bei 24-Bild-Zeichentrick, ist dafür nicht unbegrenzt frei in der Gestaltung an das Können der Animatoren gebunden und wird schnell von aktueller Technik überholt.

Hollywood macht das nur aus Profitsucht, weil der Geschmack des Pöblikums nunmal zu CGI-Animationen geht (vermutlich auch, weil damit realistischer gearbeitet werden kann)!

Um Nakkinak zu ergänzen: Das hier ist zwar nicht CGI 3D, aber es ist dennoch ein Animationsfilm, bei dem du eigentlich vermutlich eher weniger lachen wirst, sondern der sehr starke Anleihen in den Surrealismus setzt:

http://www.youtube.com/watch?v=mSHEd-2u … ideo_title

Ach du schande, jetzt kommst du mir hier mit Independent. Kurze Preisfrage: Wieviele von diesen Independent CGI-Filmen schaffen es ins Kino und werden von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen?
Mir gehts dabei um Kino. Ich gebe zu: Independent Filme intressieren mich nicht so wirklich, weil Filme generell nicht mein größtes Hobby darstellen, ich ziehe ein gutes Spiel öfters einem guten Film vor. Aber was ich so beobachte ist, dass Heute das, was früher ein Zeichentrickfilm geworden wäre, heute als CGI-Animationsfilm in die Kinos kommt. Dass CGI den Filmemachern andere Techniken der Bildgestaltung ermöglicht, das will ich nicht bestreiten, aber ich empfinde viele CGI-Filme als Compunteranimierte Zeichentrickfilme, weil sie sich im Geiste doch ähneln.
Und dass man bei CGI nicht an das Können der Animatoren gebunden ist, das halte ich für Blödsinn. Das würde nämlich bedeuten, dass ein Animationsteam für einen CGI-Film komplett austauschbar ist, dass es praktisch “egal” wäre, wer den Film animiert und damit beleidigst du jeden CGI-Animateur

Nochmal ganz ganz ganz ganz ganz großer Hinweis hier: Es geht um KINO-Filme nicht um Kurzfilme. Was Kurzfilme angeht, da gibts auch ernste Zeichentrickfilme, nur so angemerkt. Genau genommen werf ich mal ein paar Zeichentrickfilme in den Raum, die im Kino liefen:
Feivel der Mauswanderer
Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH
Unten am Fluss

Ich änder kurz meine Aussage: Die meisten dieser Filme sind zum Lachen. Ich bleibe aber dabei, dass CGI-Animationsfilme eine moderne Form der klassischen Zeichentrickfilme darstellen.

Blödsinn, schau dir doch mal “Die letzten Glühwürmchen” an. Der ist ein Film, der vielerseits beachtet wurde und Animationsfilm. Und wenn du jetzt motzt dass es Anime ist, dann hau ich dich. Ganz doll.

Wer einfach nur das wahrnimmt, was er vorgesetzt kriegt, der hats eigentlich auch nicht anders verdient. Wenn du Filme einzig daran misst, ob sie ins Kino kommen, dann gute Nacht. Dann tuts mir wirklich Leid, aber dann bleibt mir nichts übrig, als zu vermuten, dass du ein Kretin bist.

Ach du schande, jetzt kommst du mir hier mit Independent. Kurze Preisfrage: Wieviele von diesen Independent CGI-Filmen schaffen es ins Kino und werden von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen?

Das ist

  1. Scheißegal
  2. irrelevant
  3. unwichtig
    für die künstlerische bewertung von CGI und 3D

Und dass man bei CGI nicht an das Können der Animatoren gebunden ist, das halte ich für Blödsinn. Das würde nämlich bedeuten, dass ein Animationsteam für einen CGI-Film komplett austauschbar ist, dass es praktisch „egal“ wäre, wer den Film animiert und damit beleidigst du jeden CGI-Animateur

Das hab ich natürlich nicht so gemeint :oops: . Ich hab mich falsch ausgedrückt: Denn eigentlich meine ich, dass es schwieriger und anspruchsvoller ist mit 24-Bild-Technik (am besten noch handgezeichnet) das auf Leinwand zu bringen, was man auch darstellen will, als mit CGI, weil die Ausdrucksmöglichkeiten bei 24-Bild-Zeichentrick ungleich vielfältiger sind.

Nochmal ganz ganz ganz ganz ganz großer Hinweis hier: Es geht um KINO-Filme nicht um Kurzfilme.

Das ist deine Ansicht, Mann.
Es kommt fast ausschließlich CGI-Crap im Mainstream-Kino, und für jemanden der sich auch nur Ansatzweise für Filmkunst interessiert, ist das Angebot Hollywoods bei weitem nicht zufriedenstellend.
Wir sollten also den Sinn von CGI und 3D auf die Filmkunst selbst generalisieren und da lass ich mir nichts von den Kinokassen vorschreiben.

Und:

ich empfinde viele CGI-Filme als Compunteranimierte Zeichentrickfilme, weil sie sich im Geiste doch ähneln.

Das ist sehr pauschalisierend, sie ähneln sich zwar in ihrer Natur, dass sie aus Animation bestehen, aber die Medien unterscheidet sich erheblich in ihrer Bildsprache!

guckt nochmal auf die Forenbeschreiben Kino/DVD/Video… hmm… ne, Independent Kurzfilme steht da nicht.
Ja, ich messe im Zuge der Diskussion die Filme daran, ob sie ins Kino gekommen sind. Zum einen, weil es in diesem Thread um Kinofilme geht, zum anderen weil das Kino ein guter Spiegel für den Mainstream ist. Und so leid es mir auch tut, aber wenn du mit einem Film viele Menschen erreichen willst, dann musst du ihn ins Kino bringen.
Kino ist ein Spiegel der Trends. Und wie schon bereits erwähnt: Ich bin kein großer Filmenthusiast. Ich spiele lieber Videospiele. Ergo gucke ich auch nur, was im Kino läuft, außer jemand macht mich auf einen guten Film Aufmerksam, der nicht im Kino läuft.

und… ähm… also… hast du überhaupt gelesen, was ich da geschrieben hab? Ich hab “Feivel der Mauswanderer” und “Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH” und “Unten am Fluss” erwähnt. Das sind ernste Filme, die kaum bis garkeinen Humor enthalten. Warum hälst du mir dann jetzt einen ernsthaften Animationsfilm unter die Nase?

Aber gut, wenn ich jetzt ein Kretin bin, dann bist du ein Snob.