ZDF-Kampagne & Sendung: #DerRassistInUns

Das Problem ist die “neue” und die “alte” Zeit.
Stämme sind einfach kaum noch haltbar. Auch Mentalitäten, welche heute die eigentlichen Störfaktoren (wenngleich auch unglaublich schön) sind, werden sich wandeln.

In unserer globalisierten Welt gilt es, flexibel zu sein. Wenn wir langfristig überleben wollen, müssen wir miteinander kooperieren und das geht nur über Verständigung und Verständnis. Diese Stammesriten mögen zwar romantisch sein, aber die Rituale um Odin zu besänftigen kennt doch heute auch keiner mehr.

Solange es noch “den Deutschen” gibt, der weiß, christlich, mürrisch und angeblich fleißig ist, wird kein Migrant hier jemals das Gefühl bekommen, dazuzugehören. Zöge ich nach Australien, bliebe ich ebenfalls Deutscher bis zum Tod und wäre niemals ein Australier. Das funktioniert einfach nicht. Formal bin ich es. Aber mental?

Die scheiß Türkenghettos, welche ja von Türken stellenweise selbst gewollt sind, sind Gift.
Wenn unsere Gesellschaft komplett auf bunt getrimmt ist, ein Asiat neben einem Schwarzafrikaner am Arbeitsplatz gewöhnlich wurde, dann fängt man an die optischen Unterschiede zu ignorieren.

Da müssten wir hin. Aber das ist eben kein politischer Prozess. So was kann nur über die Gesellschaft passieren.
Natürlich darf politisch keine Störung erfolgen. Die Rahmenbedingungen müssen schon stimmen.

Wenn man sonst nix mehr hat, dann hält man sich an Wortdefinitionen fest. Genau deswegen hab ich später nur noch von fremdsprachig gesprochen, du kleiner Fuchs :wink:

In einem Posting, in dem du zu Beginn sogar noch von Nationalitäten sprichst. Ich gratuliere. Aber was genau ändert das jetzt an meinem Statement zu deiner Aussage?

Ich hab mir das gerade angetan. Die Details der Sendung interessieren mich nicht, mich stört, dass hier ein Menschenbild vermittelt wird, welches so leider auch im Bewusstsein vieler existiert. Rassismus ist allgemein gesprochen eine gesellschaftliche Erscheinung, suggeriert wird aber, dass Rassismus in der Natur des Menschen liegt und auch von ihm als Individuum ausgeht. Der sachliche Zusammenhang geht dabei verloren. Rassismus als gesellschaftliches Verhältnis der Menschen wird naturalisiert zur Natureigenschaft des Menschen überhaupt und damit wird er leider auch verschleiert.

Zugehörigkeit zu was denn? Die Staatsangehörigkeit ist eindeutig festgelegt. Mich „mental“ als Teil Deutschlands zu fühlen, ist doch nur ein anderer Ausdruck für die untertänige Anerkennung beherrscht zu werden. Der ganze Staat arbeitet gegen dich, aber du willst unbedingt dazu gehören - das ist die große Leistung des Nationalismus im Sinne der Mächtigen. Der Staatsbürger verpflichtet sich freiwillig für etwas, das eigentlich seinen Interessen widerspricht. Zu Sonntags-Ereignissen blüht dieser Nationalismus dann auf und viele lieben Deutschland so völlig ohne Grund - die Merkel interessiert sich einen Dreck für Fußball, aber diese freiwillig-grenzdebile Unterwerfung freut die Politiker doch sehr. Wenn es „uns“ gut geht, wenn Deutschland wohlhabend ist, weiß der deutsche Sachverstand, dass eigentlich wieder nur die Reichen gemeint sind, das patriotische Herz dagegen weiß: Boa geht’s mir gut, während’s in der Gosse liegt. Und einen Tag später schießt es für Ehre und Vaterland auf die eigenen Brüder.

Und das sollen die Ausländer jetzt trotz aller Widrigkeiten eben auch hin bekommen, sich mental der deutschen Herrschaft verpflichten.

Die Rassenideologie entsteht aber nicht oder es gibt sie nicht, weil Menschen unterschiedlich aussehen. Diese falsche Sichtweise führt wieder weg vom gesellschaftlichen Zusammenhang und führt die Ideologie auf solche Banalitäten (ihre Erscheinung) zurück. Die Afrikaner hätten damals auch aussehen können wie Europäer und dennoch hätte man Gründe gefunden sie zu diskriminieren, weil die Diskriminierung in dem Fall einem Herrschaftsverhältnis diente, dem zwischen Deutschland und den Kolonien. Kapitalistische Herrschaft braucht den Rassismus als Rechtfertigung zur Unterwerfung anderer Völker. Der Rassismus ist nichts anderes als Ausdruck oder Entsprechung dieser oder jener Herrschaftsverhältnisse. Und wenn der gemeine Deutsche sagt er hasst Afrikaner, weil sie schwarz sind, dann ist das nur eine Erscheinungsform des Rassismus, die nichts über sein Wesen aussagt. Du erklärst die Erscheinung aber zu seiner Ursache, wenn du behauptest, Rassismus existiert wegen optischer Unterschiede der Menschen - und könnte im Gegenzug abgeschafft werden, wenn Menschen auf die Optik nicht mehr achten würden.

Heutzutage dasselbe: Der Rassismus gegen die Araber oder Moslems liegt in der imperialistischen Unterwerfung dieser Länder begründet. Die USA etwa wollen in diesen Regionen ihre Interessen durchsetzen und eine Art wie sich das bemerkbar macht, ist der entsprechende(!) Rassismus. Für Israel als umzingelte Regionalmacht gilt das natürlich umso mehr, deswegen ist der Rassimsus dort auch etwas schärfer. Obama und Konsorten haben das größte Interesse an der Aufrechterhaltung solcher rassistischen Menschenbilder. Rassismus abschaffen, muss heißen Kapitalismus abschaffen.

Und das stört mich eben auch an dieser Sendung, dass sie versucht die Rassenideologie sozusagen zu banalisieren, sie völlig zu entpolitisieren und sie auf eine Natureigenschaft des Menschen zu verschieben. Die Kritik ist unabhängig davon, ob ich als Marxist mit Imperialismus usw. recht habe, weil Rassismus als gesellschaftliche Einrichtung keine marxistische Erfindung ist.

Die Sendung jedenfalls ist Scheiße, insofern ist alles in Ordnung.

[QUOTE=Mels;365130]Mich “mental” als Teil Deutschlands zu fühlen, ist doch nur ein anderer Ausdruck für die untertänige Anerkennung beherrscht zu werden.[/QUOTE]

Geht das auch ohne Kampfbrille?
Sorry, aber frag doch mal Menschen, die nicht ihr ganzes Leben lang erzählt bekamen, dass Nationalidentitäten der Keim allen Übels sind, was sie mental für eine Nationalität besitzen. Erde an Mels! Können Sie mich hören?!

[QUOTE=Mels;365130]Die Rassenideologie entsteht aber nicht oder es gibt sie nicht, weil Menschen unterschiedlich aussehen. [/QUOTE]

Falsch. Das ist der Ursprung.

[QUOTE=Mels;365130] Rassismus abschaffen, muss heißen Kapitalismus abschaffen.[/QUOTE]

Rassismus hat Jahrhunderte lang auch ohne Kapitalismus funktioniert. Eine Gleichstellung ist absurd.

Die Kampfbrille kann ich dir auch unterstellen. Ich hab’s ja versucht darzulegen. Der Bürger soll sich zugehörig fühlen zu „Deutschland“ (unbestimmtes Subjekt), was er durch inhaltsleere Phrasen auch zum Ausdruck bringt. Dahinter steht seine Anerkennung des deutschen Staates als Herrschaft über ihn, obwohl dieser Staat seinen Interessen widerspricht. Dieser Text bringt es auf den Punkt, sonst müsste ich auch zu viel schreiben.

Wen ich frage, was Menschen hier und dort denken, ist irrelevant und vor allem kein Argument. Aber du kannst deine Frage gern noch auf den Punkt bringen.

Das unterschiedliche Aussehen ist ganz sicher nicht der Ursprung der Rassenideologie. Du musst vor allem einbeziehen, dass auch Faktoren wie die Verhaltensweisen Gegenstand rassistischer Kritik sind und die haben nichts mit dem Aussehen zu tun. So oder so: Nichts davon, was die Menschen im Alltag für ihren Rassismus als Gründe anführen, kann den gesellschaftlichen Ursprung des Rassismus erklären. Und nichts davon kann leugnen, dass Rassismus ein gesellschaftliches Verhältnis ist, so wie fast alles und deswegen ändert sich auch immer alles, wenn sich die Gesellschaftsordnung ändert - weil nichts davon an irgendeiner ominösen menschlichen Natur liegt, die ja ständig für irgendeinen Unsinn den Kopf hinhalten muss.

Das ist tatsächlich absurd, ich hab’s auch nicht getan. Aber wenn ich sage, dass der Rassismus dem Kapitalismus (oder der Herrschaft) immanent ist, dann wiederum macht meine Schlussfolgerung Sinn. Und du hast recht, wir haben den Rassismus-Begriff hier auch gar nicht näher definiert und wenn wir mit einem ganz allgemeinen Rassismus-Begriff arbeiten, dann gab es auch vor dem Kapitalismus Rassismus. Aber seine Formen entsprachen immer den jeweiligen Gesellschaftsformen. Im Römischen Reich waren die Barbaren verachtet, aufgrund ihrer Lebensweise, Religion usw. Der Römer sah sich in der Pflicht alle Nicht-Römer zu unterwerfen. Woher aber kommen solche Menschenbilder? Sie kommen eben nicht daher, dass Menschen unterschiedlich aussehen oder unterschiedlich leben etc., sondern die gesamte römische Gesellschaft war darauf ausgerichtet zu expandieren, andere Völker zu unterwerfen und aus dieser ökonomischen Notwendigkeit heraus entstanden die Vorstellungen der Menschen. Also das römische Staatswesen beeinflusste maßgeblich die Denkweise der Menschen - nicht umgekehrt! Also nicht weil der Römer die Kelten so dreckig oder deren Religion barbarisch fand, hat er sie angegriffen. Sondern umgekehrt, weil der Römische Staat auf Sklaven und Rohstoffe angewiesen war, griff er die Kelten an und weil er das tun musste, entwickelte der Römer eine -dem entsprechende- Ideologie, deswegen verachtete er die Kelten. So verhält es sich richtig mit unserem Bewusstsein, das ist übrigens das, was Marx damit meint, dass das gesellschaftliche Sein unser Bewusstsein bestimmt.

Du drehst das Ganze einfach um, du siehst die Dinge so wie sie dir ganz unmittelbar erscheinen. Die Erscheinung einer Sache ist aber nicht unbedingt ihr Wesen und sie erklärt die Sache daher nicht. Rassismus hat vielleicht ohne Kapitalismus existiert, aber eben nie ohne Herrschaft, eben weil der Rassismus sich als Rechtfertigung aus einem und für ein Herrschaftsgebilde ergibt. Klären werden und können wir das hier sowieso nicht. Aber mit dem Motto (zugespitzt): Menschen bekriegen sich, weil sich ihre Fressen nicht gefallen, gewinnst du wirklich nichts.

@Mels: Aus welchem Schulbuch welches sozialistischen Paradieses hast du das abgeschrieben? o.O
Das klingt nach der ganz typischen Geschichtsschreibung der Sowjetunion…

„Rassismus“ als Alleinstellungsmerkmal für Fremdenhass ist tatsächlich oft kulturell bedingt.
Historirische Beispiele: Deutschland/Frankreich; England/Frankreich; Italien/Frankreich; hmm vielleicht liegt es auch an Frankreich… :stuck_out_tongue: Nein im Ernst, gerade die Vorurteile gegen Frankreich waren hier in Deutschland vor allem politisch gewollt. Die Benachteiligung der Schwarzen in Südafrika oder den USA war genauso politisch gewollt. Ein anderes schönes Beispiel ist das Vorgehen der Sowjetunion gegen die siberischen Volksstämme, usw.
Ich will dir also in deiner Beobachtung, dass der reine Rassismus häufig aus gewissen Machtinteressen heraus entsteht gar nicht widersprechen.

Die Wurzel liegt aber tatsächlich im menschlichen Individuum. Xenophobie ist eine ganz normale Sache und in einem gewissen Ausmaß ist niemand wirklich davor gefeilt.
„Das Fremde“ wird erst einmal als negativ empfunden, bzw. als „nicht richtig“. Das ist eine recht normale und vor allem auch vernünftige Abwehrreaktion des Unbekannten. Es ist einfach vernünftig skeptisch zu sein wenn man etwas nicht kennt.
Das ist der Grund aus dem sich schwarze und weiße bei ihrem ersten Zusammentreffen häufig gegenseitig an der Haut rumgebrieben haben um zu sehen ob die Farbe echt ist.

Und natürlich entsteht Rassismus viel einfacher je eindeutiger die Unterschiede zu einem selbst sind.
Die meisten „Russen“ die hier leben wird man erst einmal nicht als Russen erkennen, selbst wenn sie erst wenige Jahre hier Leben. Jemand mit türkischen Wurzel kann in der dritten Generation hier leben, der wird trotzdem als „Ausländer“ erkannt.

Das äußere ist nicht nur eine Nebenkategorie was Rassismus angeht.

Natürlich hast du Recht, dass es auch politisch gewollten Rassismus gibt und das dieser auch durchaus über bestimmte Kanäle kommuniziert wird.
Allerdings ist die Behauptung, dass eine Regierung eine vollkommen neue Idee in die menschlichen Köpfe einpflanzen könnte schon sehr gewagt.

Wenn Menschen nicht von Natur aus dazu neigen würden „das Fremde“ erst einmal abzulehnen, dann könnten sich irgendwelche Imperialisten o.ä. auf den Kopf stellen, es würde einfach nicht funktionieren.

Der politisch gewollte Rassismus kann also nur auf Grundlage von existierenden Verhaltensmustern funktionieren.

Genau deshalb ist dieses Experiment weit weniger Banal als du annimmst. Damit wird die Grundstruktur hinter Rassismus aufgedeckt. Ein Mensch dem das bewusst ist, der kann es dann schaffen sich gegen die politisch gewollten Vorurteile zur Wehr zu setzen.

Vor allem wichtig ist aber: Rassismus entsteht nicht nur aus Machtinteressen heraus, sondern kann seine Ursache tatsächlich auch einfach im individuellen Verhalten der Menschen haben.

Oder es kann auch umgekehrt laufen: Die Menschen verhalten sich einer bestimmten Gruppe gegenüber rassistisch und diese Tatsache wird dann von bestehenden Eliten ausgenutzt um die eigene Machtposition zu sichern.

Oder aber: Die Menschen verhalten sich einer bestimmten Gruppe gegenüber rassistisch und der Staat versucht diese Gruppe zu schützen.

Was mir allerdings vor allem sauer aufstößt ist dies hier:

Kapitalistische Herrschaft braucht den Rassismus als Rechtfertigung zur Unterwerfung anderer Völker.

  1. Rassismus gab es schon lange vor dem Kapitalismus. (wie du nun ja schon selbst gesagt hast)

  2. Braucht Kapitalismus nicht zwingend Rassismus.
    Und zu dem Punkt hole ich weiter aus. Was Kapitalismus braucht sind vor allem Märkte. Das bedeutet also, dass jeder potenzielle Kunde ein guter Mensch ist. Daher ist es für einen Kapitalisten im Prinzip vollkommen absurd rassistisch zu sein. Wenn ich einen Menschen aufgrund seiner Herkunft ablehne, dann kann ich sein Geld nicht mehr annehmen.
    Das ist aus kapitalistischer Sicht fatal.
    Deshalb mussten in Südafrika während der Apardheit die Japaner mit zu den Eurpäern gezählt werden. Sie waren halt zu gute Geschäftsparnter als das sie zu den „Asiaten“ hätten gezählt werden können.
    Die rassistische Regierung in Südafrika musste also aus kapitalistischen Gründen Kompromisse eingehen was den Rassismus angeht.

Du begehst im Prinzip folgenden Denkfehler: Du unterstellst dem Kapitalismus eine Art Moral.
Um grundlegend rassistisch zu sein braucht es eine wie auch immer geartete Moral. Ich muss irgendwie begründen können warum mir Personenkreis X unterlegen sein soll. Dafür muss ich aber Personenkreis X eine allgemeine Eigenschaft zuschreiben, ansonsten funktioniert es nicht.
Kapitalismus will aber genau solche Allgemeinzuschreibungen eigentlich nicht, weil man sich damit potenzielle Geschäfte vernichtet.

Der Kapitalismus in seiner Reinkultur ist die Abwesenheit aller Moral. Damit ist es einfach falsch wenn man dieser wirtschaftlichen Grundidee etwas unterstellt was eine moralische Überlegung braucht.

[Anmerkung: „Moral“ ist hier nicht als wertender Begriff zu verstehen. Sondern als reiner Ausdruck für Handlungsmuster aus Gesinnungsgründen.]

Natürlich muss man auch hier wieder unterscheiden:
Es gibt auch Situationen in denen es aus kapitalistischer Sicht positiv ist rassistisch zu sein. (z.B. Spanische Besiedlung von Amerika.)

Aber das liegt nicht per se daran, dass der Kapitalismus Rassismus braucht, sondern daran, dass ein Kapitalist immer genau, dass macht was ihm den höchsten Profit bringt. Dabei kann der Rassismus zufällig auch Mittel der Wahl sein. Aber nicht aus einer Zwangssituation heraus.

Danke, Skafdir!
Dann kann ich ja jetzt jammen gehen… ^^

[QUOTE=Mels;365136]Dahinter steht seine Anerkennung des deutschen Staates als Herrschaft über ihn, obwohl dieser Staat seinen Interessen widerspricht.[/QUOTE]

:shock:

Es ist die Anerkennung eines Individuums an der Souveränität eines Landes sowie der Verfassung des Landes. Im Grunde wählt man nur die Zugehörigkeit zu einer großen sozialen Gruppe, deren Verwaltung ausgewählte Personen aus der Gruppe übernehmen.

[QUOTE=Skafdir;365138]hmm vielleicht liegt es auch an Frankreich… [/QUOTE]

Tut es ja. :ugly Viele dieser Fehden gehen bis auf das Mittelalter zurück und Frankreich war nun mal lange Zeit eine Weltmacht, die Vorurteile haben aber bis heute überlebt.

[QUOTE=Skafdir;365138]“Das Fremde” wird erst einmal als negativ empfunden, bzw. als “nicht richtig”. Das ist eine recht normale und vor allem auch vernünftige Abwehrreaktion des Unbekannten. Es ist einfach vernünftig skeptisch zu sein wenn man etwas nicht kennt.
[/QUOTE]

Es gibt in der Psyhcologie wohl den Begriff des patrochial alturism, der in etwa so was wie “selbstschätzende Fremdenfeindlichkeit” bedeuten soll (Ich weiß nicht mehr wo ich das mal aufgegriffen habe).
Das heißt man sieht Mitglieder innerhalb der eigenen Gruppe automatisch als stärker, besser, fähiger an als die anderen. Das ist eine Grundtendenz die nun mal beim Menschen so veranlagt ist.

[QUOTE=Skafdir;365138]Damit wird die Grundstruktur hinter Rassismus aufgedeckt.[/QUOTE]

Vor allem zeigt es das Rassismus mehr ist als alles auf ein paar Glatzköpfe zu schieben, die einfach nur zu blöd sind um aus den Bus zu gucken.

[QUOTE=Skafdir;365138]Der Kapitalismus in seiner Reinkultur ist die Abwesenheit aller Moral. Damit ist es einfach falsch wenn man dieser wirtschaftlichen Grundidee etwas unterstellt was eine moralische Überlegung braucht.[/QUOTE]

Kapitalismus hat keine Moral, Punkt. Muss man doch nicht so ausweiten.

[QUOTE=Skafdir;365138][Anmerkung: “Moral” ist hier nicht als wertender Begriff zu verstehen. Sondern als reiner Ausdruck für Handlungsmuster aus Gesinnungsgründen.]
[/QUOTE]

[I]Moral zu predigen ist ebenso leicht als Moral zu begründen schwer ist.
[/I]

  • Nietsche

[QUOTE=ExtraKlaus;365171]Tut es ja.[/QUOTE]
Sorry, aber das muss jetzt einfach sein. :lol:

Es ist falsch, Franzose zu sein!

So ist das nicht, dann habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Woher beziehst du die Aussage?

Kurz noch einmal: Ich bin an keinen Begriffskriegen interessiert. Wir reden schon über Rassismus oder Fremdenhass oder ganz allgemein über Bewusstseinsformen, wir reden nicht darüber, dass Menschen irgendwie irgendwas Fremdes „ablehnen“, skeptisch sehen usw. Das ist ein wesentlicher Unterschied.

Und das indivdiuelle Verhalten der Menschen ist in erster Linie von ihren gesellschaftlichen Verkehrsformen abhängig. Ich merke, dass du diese Geschichte mit dem Basis-Überbau-Model nicht ganz begriffen hast, weshalb es dir sichtlich schwer fällt dir auch einen Begriff davon zu machen. Ich sage nicht, dass Rassismus aus Machtinteressen entsteht, sondern dass das Bewusstsein (u.a. Rassismus) eine Entsprechung des Materiellen ist, der Art und Weise wie die Menschen sich zueinander organisieren müssen aufgrund ihrer Produktivkraftentwicklung und dass Rassismus deswegen als gesellschaftliches Phänomen nur beseitigt werden kann, indem ihm die gesellschaftliche Grundlage entzogen wird.

Dein Denkansatz ist, die Menschen müssen sich grundsätzlich verändern, ihre Ideen gestalten die Welt. Mein Ansatz dagegen ist, die Wirklichkeit (kapitalistische Produktionsweise) muss geändert werden, damit sich die Denkweise der Menschen überhaupt grundsätzlich ändern kann, denn die Wirklichkeit gestaltet unsere Vorstellungswelt. Ich denke so kann man das auch sagen.

Du sagst Rassismus kann seine Ursache im indivdiuellen Verhalten der Menschen haben. Was aber ist denn damit ausgesagt? Nichts. Eine Ursache von Verhalten ist immer Verhalten. Ohne Verhalten bewegt sich nichts in der Gesellschaft. Dass die Menschen sich so verhalten, ist aber nicht die letzte Erklärung dafür. Eine Erklärung ist hier gefallen: Es liegt an den Äußerlichkeiten. Dazu sagte ich bereits was und wir drehen uns im Kreis.

Da müsstest du mal ein Beispiel nennen.

Das mag alles sein, nur nebenbei bemerkt unterstellst du dem Staat hier einen Zweck, den er de facto nicht hat. Der Staat will grundsätzlich nicht Menschen schützen, sondern sich selbst. Wenn ein Terrorist sich sprengen will und der Staat dagegen aktiv wird, dann weil sein Gesetz gebrochen wird, weil er seinen Herrschaftsanspruch geltend machen will - und betroffen von dem Gesetz sind in dem Fall die Bürger. Der Bürgerschutz ist aber nicht sein Zweck. Obama weiß auch, dass er lügt, als er um die NSA-Affäre sagte, die USA schütze die Menschen, deswegen sei Überwachung notwendig. Die USA schützen sich selbst und deswegen wollen sie Kontrolle durch Überwachung. Die Gesetze des Staates jedoch sind variabel, die BRD wird schneller als ihr gucken könnt die Waffen erheben, wenn sie zur Auffassung gelangt, dass die Arbeiterklasse zu stark wird. Dann werden Bürger XY vielleicht nicht mehr gesetzlich wie heute geschützt. Dem Staat ist doch der Mensch egal. Von dir hätte ich auch weniger naiv-herzliche Unterstellungen erwartet, giltst du hier nicht als Ultralinker?! Aber das nur am Rande.

Ja und das widerspricht im Übrigen nicht meiner von dir zitierten Aussage.

Wäre ein erfolgreicher rassistischer Kapitalist vollkommen absurd, gäbe es ihn nicht. Es gibt ihn. Und ein Kunde ist für das Kapital doch kein guter Mensch, das ist eine Zahl mit der gerechnet wird. Es gibt kein kapitalistisches Land mit Läden in denen es bestimmten Rassen, Religionen etc. verboten ist einzukaufen. Natürlich nicht. Trotzdem ist doch der Rassismus ein Mittel ihrer Politik und zwar ein notwendiges, eben weil er Märkte (nicht nur die, Ressourcen auch oder geopolitische Vorteile, man kann auch ein Land verteufeln, es erobern, beherrschen und dann dort eigene Waren absetzen, das funktioniert) braucht und die kann man leichter erobern, indem man die ansässige Bevölkerung schlecht macht. Die Iraner sind brutal, irre, der Moslem lebt im Mittelalter, der Islam widerspricht dem GG, das sind alles gute Gründe, um diese Märkte (und noch mehr), wenn nötig mit Gewalt zu erobern: Das eigene Volk muckt nicht gegen Krieg auf, unterstützt das Brunnenbohren, die internationale Presse schreibt wie menschenfreundlich man ist usw. Insofern kann ich dein Argument nicht nachvollziehen.

Nur weil das in bestimmten Fällen so war und ist, heißt das eben nicht, dass das Kapital die Rassenideologie nicht trotzdem nutzt, um seine Eroberungen rechtfertigen zu können. Das ist ja überhaupt der Witz an den Linken. Viele erzählen mir der Kapitalismus schützt uns, sichert sozial ab, Rassismus ist unkapitalistisch, solche Dinge, aber der wirkliche Kapitalismus IST schädlich, IST ausbeuterisch, IST rassistisch IST zerstörerisch IST reaktionär usw. - er ist das alles, er macht das alles, aber wenn es darum geht all die Probleme auf ihn zurückzuführen, dann werden selbst die Linksradikalen zu den größten Apologeten des Kapitals.

Ich sagte nicht, dass der Kapitalismus grundlegend rassistisch ist, sondern dass der Rassismus eines seiner notwendigen Bestandteile ist.

Der Kapitalismus ist erst einmal keine wirtschaftliche Idee, den hat sich niemand ausgedacht, der ist aus einer gesellschaftlichen Entwicklung hervor gegangen. Zweitens habe ich nie von Moral geredet. Die Rassenideologie findet Anwendung, nicht weil sie moralisch (Gesinnung), sondern weil sie nützlich (Zweck) ist. Dass sie deshalb Bestandteil bürgerlicher Moral wird, steht auf einem anderen Blatt.

Mit Zufall hat das nichts zu tun. Wir Soziologen, ob Marxist oder nicht, tun uns generell schwer damit, wenn ein Phänomen strukturell vorkommt, dann von einem Zufall zu sprechen. Also allein unsere Erfahrungen deuten darauf hin, dass die Rassenideologie seit dem 19. Jahrhundert in allen kapitalistischen Staaten zur Geltung kommt und auch die Politik mitbestimmt. Auch an der Stelle eine Leseempfehlung zur Verdeutlichung (hier bzgl. Faschismus), bei Interesse.

@ExtraKlaus das versteh ich auch. Wie gesagt, ich kann dazu nur den Lena Meyer-Landrut Text empfehlen, der hat lächerliche zwei Seiten und treffender könnte ich meine Gedanken dazu nicht ausdrücken und ich bräuchte auch noch 10 Seiten dafür. Also Nachsicht, dass ich darauf nicht antworte.

[QUOTE=Caeshijque;365108]In einem Posting, in dem du zu Beginn sogar noch von Nationalitäten sprichst. Ich gratuliere. Aber was genau ändert das jetzt an meinem Statement zu deiner Aussage?[/QUOTE]

Jemand, der bei solch einer Lappalie gleich die Rassisten-Keule schwingt, den nehm ich doch gar nicht erst ernst. Hätte ich behauptet, dass deutsche laut im Bus sind, wäre sicherlich keiner auf Idee gekommen mich zu berichtigen, in dem er mir einbläut, dass auch Ausländer/Fremdsprachige ebenfalls laut sein können o.ä.

Von daher kannst du dich jetzt weiter in deiner Political Correctness suhlen, von meiner Seite aus ist alles gesagt.

Kann ich verstehen. Ist halt scheiße, wenn man ausversehen schreibt was man wirklich denkt.

[QUOTE=Caeshijque;365347]Kann ich verstehen. Ist halt scheiße, wenn man ausversehen schreibt was man wirklich denkt.[/QUOTE]

Nö, weil ich mit solchen Witzfiguren, die sich auch nur irgendwelchen Schubladen bedienen und den vermeintlichen Kampf der Gerechten kämpfen, gar nicht erst diskutiere.

Ich meine, du hast ja nicht mal irgendwelche Zusammenhänge verstanden und stellst haltlose Fragen zu Aussagen von mir, die eine direkte Antwort auf einen anderen Post waren.

Also völlig sinnlos, da wir ja jetzt eh geklärt haben, dass ich ein Rassist bin, kann ich auch wieder ruhig schlafen, darf nur nicht vergessen noch 5€ ins Gutmenschen-Sparschwein zu werfen.

Hast du auch noch etwas Konstruktives beizutragen, oder beschränkt sich deine Anwesenheit in diesem Thread jetzt darauf mich blöd von der Seite anzumachen?

[QUOTE=Naked Snake;365511]Also völlig sinnlos, da wir ja jetzt eh geklärt haben, dass ich ein Rassist bin, kann ich auch wieder ruhig schlafen, darf nur nicht vergessen noch 5€ ins Gutmenschen-Sparschwein zu werfen.[/QUOTE]
Wenn das jetzt geklärt ist, dann hast du das offensichtlich mit dir selbst geklärt. Denn ich habe dir nicht vorgeworfen ein Rassist zu sein. Was ich gemacht habe, war deine Aussage als rassistisch zu bewerten. #DerRassistInUns eben.

Wäre eine Möglichkeit, hab ein freies Wochenende :wink:

Wenn das jetzt geklärt ist, dann hast du das offensichtlich mit dir selbst geklärt. Denn ich habe dir nicht vorgeworfen ein Rassist zu sein. Was ich gemacht habe, war deine Aussage als rassistisch zu bewerten. #DerRassistInUns eben.

Nö, was du gemacht hast ist, meine Beobachtung als Humbug hinzustellen und mir einen rassistischen Hintergrund verpasst. Hätte ich jetzt Dinge geschrieben wie „alle Ausländer sind faul und kriminell und gehören abgeschoben“, dann wärs OK, aber so könnt ich mich höchstens mit einer Art Vorurteil abfinden.

Aber wenn etwas automatisch rassistisch ist, nur weil man eine Unterscheidung zwischen der Herkunft von Leuten macht, dann läuft da definitiv was gewaltig schief.

Deine, von mir zitierte, Aussage, ist immer noch keine Beobachtung, sondern eine Bewertung ausländischer, bzw. fremdsprachiger, Mitbürger.

Beobachtung: Eine Gruppe unterhält sich laut in einer anderen Sprache.

Bewertung: [QUOTE=Naked Snake;364708]aber sobald eine Gruppe Ausländer im Spiel ist, dann kann man fast davon ausgehen, dass die im Umkreis von 50m alles und jeden mitunterhalten. [/QUOTE]

Über diesen sprachlichen Unterschied gibt es massenhaft Bücher. Ich empfehle dir z.B. das GfK-Modell nach Rosenberg. Du kannst es dir jetzt natürlich einfach machen und weiterhin müde über mich hinweglächeln, oder aber du beschäftigst dich mal damit. Ich gebe zu, der Herr ist ein wenig seltsam, aber was er inhaltlich rüberbringt hat Hand und Fuß.

Immerhin hast du ja ein freies Wochenende und damit viel Zeit. :wink:

books.google.de

[QUOTE=Naked Snake;364708] sobald eine Gruppe Ausländer im Spiel ist, dann kann man fast davon ausgehen, dass die im Umkreis von 50m alles und jeden mitunterhalten. [/QUOTE]

Das gilt noch mehr für Gehörlose, deren ulkiges Gegrunze, das sie für Sprache halten, den ganzen Bus bespaßt.