Ist doch in Ordnung. Mir ist die WM auch egal. Allerdings hast du oben angeregt, MG möge der WM nicht zusätzlich Aufmerksamkeit schenken. Darauf bezog sich meine Frage.
Ehrlich gesagt ist mir auch die Menschenrechtslage in Katar relativ egal. Warum? Erstens geht mich nicht die ganze Welt etwas an, zweitens habe ich eh keinen Einfluss darauf. Ich kann höchstens irgendwelche Parteien unterstützen, die von sich behaupten, die Lage verbessern zu wollen. Denen muss ich dann freilich auch glauben. Und es ist ziemlich billig, sich um Unerreichbare zu sorgen und damit Kräfte zu binden, mit denen man Erreichbaren helfen könnte.
Davon abgesehen ist es doch gerade die WM, die die Aufmerksamkeit (vorübergehend!) auf die Menschenrechtsfrage lenkt. Wäre keine WM, würde sich überhaupt kein Mensch für Katar interessieren.
Ich habe die Frage in den Raum gestellt und mittelbar zum Diskurs eingeladen mit von meiner Seite klar wertender Tendenz. Und damit selbst die Position bezogen, dass ich nichts davon halte, wenn von Senderseite ein eigenes Tippspiel organisiert wird. Wozu es ja offensichtlich auch nicht gekommen ist, sondern wie angeregt und alternativ von Seiten der interessierten Tippspieler. Tippspiele sollen einen sportlichen Wettbewerb begleiten und aus meiner Sicht Freude und kompetitive Unterhaltung bereiten. Sie erfordern jedoch das aktive Verfolgen einer Veranstaltung deren Zustandekommen korrupter oder krimineller Natur ist und/oder mit Menschenrechten es nicht so eng sieht. Da vergeht aus meiner Sicht einem doch schnell die Lust und das Interesse.
Geht es hier noch um das Tippspiel ? Der Verzicht auf Zelebration oder aktives Verfolgen erzielt doch ohnehin nichts von dem, weder wird ein herausragende „Sorgen“ oder ein aktives politisches Engagement benötigt. Eine „Don’t Care“-Haltung genügt ja bereits. Das geistige oder emotionale Investment hingegen schenke dem Ereignis noch eine finanzielle/wirtschaftliche u.s.w. Bedeutung, welches es sich gerne wünscht.
Erneut: Fokus beim Einzelnen. Nicht quantitativ bei der Masse. Allein diese Denke ständig in den Fragen zu lesen und hören tut innerlich weh ^^. So als wären manche nicht bereit diese Denke zu verlassen. Womöglich ist ihnen die WM bzw. der Fußballsport einfach zu wichtig, das könnte manchmal der Grund sein.
Tippspiele und WMs also ein günstiges Hilfsmittel um sich mit Menschenrechtsfragen der Gastländer auseinanderzusetzen ? Ich glaube, dass man dafür gut auf diese sportlichen Großereignisse und dem korrupten und kriminellen Fifa-Verein verzichten kann. Ich teile diese zu kurz gedachte Argumentation nicht. Das ist nur profanes Zurechtrücken und von etwas, das nicht hätte stattfinden sollen.
Und wie mehrfach und durchgehend von mir betont liegt der Fokus hier auf das Tippspiel und nicht auf die Welt oder das Interesse der Menschheit für Katar. Die anderen Benutzer hier waren immer darauf bedacht das Ganze mit ihren Fragen größer zu machen, als von mir beabsichtigt. Das waren nicht die Fragen, um die es ging.
Ein Tippspiel interessiert sich nicht die Bohne für die Lage im Gastgeberland oder die FIFA-Machenschaften. Der sportliche Wettbewerb und damit dessen Ausgang wird isoliert betrachtet, so als gäbe es das ganze Drumherum (Zustandekommen, Organisieren und Abhalten) nicht. Leider schmeckt das nicht. Das Drumherum verdirbt die Suppe.
Das dürfte womöglich noch anstrengender sein und mehr Aufwand erfordern und setze voraus, dass du weißt, wie man richtig tippt und gewinnen könne.
In der Zeit hat Tellura Besseres zu tun.
Aber sonst hättest du den Altherren-Schenkelklopfer nicht bringen können. Ist interessant, wie durch Sprüche gerne ins Lächerliche gezogen wird, nur weil es für einen selbst nie in Frage käme, eine Fußball-WM oder ein Tippspiel auszulassen. Boykottaufrufe oder Protestbewegung sucht man in diesem Thread jedenfalls vergeblich.
Nö, im Thema „WM-Tippspiel“ ist eine Diskusssion über den Sinn und die Angemessenheit eines ebensolchen Tippspiels ja nicht verkehrt.
Ist so. Fußball ist nicht nur für mich tatsächlich zu bedeutend und wichtig um eine nur alle vier Jahre stattfindende Weltmeisterschaft einfach zu ignorieren. Und das ist dann auch die einzige Rechfertigung die ich habe.
Das stimmt. Wenn diese aber soweit führt, dass sich Tippspieler, so wie du selbst, hier genötigt fühlen, sich zu rechtfertigen, weil sie sonst Gefahr laufen als unmoralisch dazustehen, dann geht das meines Erachtens zu weit.
An diesem kleinen harmlosen Tippspiel teilzunehmen ist eine genauso legitime Haltung, wie dieses (wie die ganze WM) zu boykottieren.
Also habe ich ausgerechnet hier keinen Grund, nicht zu antworten. Du bist gemein. @VyraSelis1: Ich schreibe trotzdem nichts mehr dazu, da von meiner Seite alles gesagt ist.
Erstens das und zweitens halte ich nichts von Boykott, wenn dieser evident nichts bringt. Wenn man einen Produzenten wie derzeit viele Ritter Sport boykottieren, so hat man immerhin einen mittelbaren Einfluss, weil man kein Geld fließen lässt. Ob aber dieses Tippspiel stattfindet oder nicht, hat nicht mal einen unmessbar kleinen Einfluss auf die Situation in Katar. Nicht ein Cent weniger wird dadurch nach Katar gespült. Auch das schauen der Spiele hat keinen Einfluss, da ich keine Tv-Box habe, die die Quote zählt. Es wäre also eine reine Selbstgeisselung ohne höheren wert, wenn ich die WM boykottieren würde. Keinem katarischen Arbeiter würde es dadurch besser gehen. Fanartikel kaufe ich sowieso nicht - da würde ich den Boykott ja noch verstehen, da hiervon Gelder an die FIFA und Katar fließen würden.
Das einzige, was für mich gelten würde wäre, wenn man sagt, man könne die Spiele aufgrund der Situation nicht genießen und einfach keinen Spaß daran finden.
Joa, fühl ich halt nicht. Bin vllt doch ein zu hedonistischer Drecksack.
Studie: Mehr als die Hälfte will sich kein WM-Spiel ansehen
Die Vorfreude der deutschen Fans auf die am Sonntag beginnende Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ist weiterhin stark getrübt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter Fußball-Fans hervor, die mittels der App FanQ durchgeführt wurde. Mehr als die Hälfte der Befragten gab demnach an, sich „gar kein Spiel“ während des Turniers anzusehen. Nur etwa jeder Zehnte plant, „die meisten Spiele“ zu verfolgen, gut 17 Prozent wollen sich „nur die Deutschland-Spiele“ angucken.
Bei etwa 85 Prozent der Studienteilnehmer ist die Vorfreude auf das Turnier im Wüstenstaat im Vergleich zu vorherigen Weltmeisterschaften „viel kleiner“. Nur gut zwei Prozent sind euphorischer als in der Vergangenheit.
Viele Fußball-Fans drückten ihre Unzufriedenheit mit der Menschenrechtslage in Katar und dem Austragungszeitpunkt im deutschen Winter aus. So gaben mehr als zwei Drittel der Personen an, dass der Zeitraum ihre Stimmung „negativ“ beeinflusse. Da die Temperaturen in Katar in den Sommermonaten zu hoch sind, findet erstmals eine WM im Winter statt.
Der WM-Gastgeber steht seit Jahren in der Kritik, vorrangig wegen der schlechten Menschenrechtslage im Land. Die Regierung des Emirats weist die Vorwürfe zu großen Teilen zurück. In den deutschen Bundesliga-Stadien waren zuletzt wieder mehrfach Fan-Plakate mit dem Aufruf zu sehen, das Turnier zu boykottieren. Mehr als 90 Prozent der Befragten glauben, dass die durch die WM erzeugte internationale Aufmerksamkeit nicht zu einer Verbesserung der Menschenrechtslage führen wird. (dpa)
Nicht wirklich. Die Umfrage ist ja nur innerhalb der FanQ-Nutzergemeinde repraesentativ, die wiederum nur einen (mikroskopisch) kleinen Teil der Fernsehquoten ausmacht mit ca. 100k Nutzern.
Hab mir jetzt den Beitrag nicht komplett durchgelesen, habe nur überflogen und „Quoten“ und „nicht gucken“ gelesen. Interessant ist es allemal, wenn man die kommenden Quoten mit denen von vor vier Jahren vergleicht. Schlüsse kann man daraus durchaus ziehen.
Die Menschenrechtslage scheint ihnen ebenso wichtig zu sein wie das kalte Wetter.
Dass das sehr wahrscheinlich wenn, dann nur vorübergehend etwas bessert, wissen wir spätestens seit Berlin 1936. Jetzt wäre halt interessant zu erfahren, warum du glaubst, es würde sich etwas bessern, wenn MG auf ein Tippspiel verzichtete. Oder ist das wieder nur so eine Haltung aus Prinzip?
Das ist auch so ein Ding. Natürlich erwecken die meisten Menschen nach außen hin den Eindruck, großen Wert auf Moralfragen zu legen. Dass es im Privaten bei vielen anders aussieht, weiß anscheinend erst seit ein paar Jahren niemand mehr. Oder ist das auch wieder Fassade, weil man ja im Internet ist?
Es gibt doch nichts Besseres, als dass Katar die Vereinbarung mit der FIFA jetzt doch bricht und diese in Schwierigkeiten mit deren Biersponsor Anheuser-Busch bringt.
Danach sollte selbst die FIFA von weiteren Vergaben von WM in solche Länder absehen, denn es ist für die FIFA eben was anderes, ob nur das „Fußvolk“ (also Fans und diese unwichtigen Spieler) verärgert sind oder eben die heiligen Sponsoren, die die FIFA reich machen.
