Wissen ist Olli #20: Die Wahlen in den USA

Wissen ist Olli Folge 20. Hier kann darüber diskutiert werden!

In dieser Woche wird ein neuer US-Präsident gewählt. Olli erklärt deshalb mal das komplizierte Wahlsystem und erzählt einige interessante Anekdoten aus der Geschichte der Präsidentenwahlen. So wurde George W. Bush im Jahr 2001 Präsident, obwohl sein Gegner Al Gore mehr Stimmen hatte. Und Richard Nixon war der einzige Präsident, der zurücktrat.

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Ich hoffe doch, dass @GuentherStoll Olli in der Wahlnacht beim Livestream dabei sein wird. :innocent: :us: :ballot_box:

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Olli sagte ja am Ende, dass er gemeinsam mit Holger den Stream machen wird - also schätze ich mal, dass er glücklicherweise frei bekommen hat :slight_smile:

Als Halb-Amerikaner, der auch teilweise in den USA aufgewachsen ist, hab ich von Grund auf ein großes Interesse an amerikanischer Politik, von daher war in dieser Folge für mich wenig Neues dabei, aber man hört Olli einfach gerne zu. Neben „Einzelfällen“ wie z. B. Rutherford B. Hayes, der nach seiner von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl zum Präsidenten den Spitznamen „Rutherfraud“ bekommen hat, hätte ich aber v.a. noch das Konzept des Gerrymandering in die Folge mit eingebaut - das ist durch das von Olli erwähnte Mehrheitswahlrecht ein ziemlich wichtiges Mittel in den Wahlkampfkampagnen der Parteien.

Ansonsten wie immer super erklärt! :+1:

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Sehr spannende Folge @GuentherStoll. Gut gemacht und schön recherchiert.

Mir fallen noch zwei weitere „Fun Facts“:

Zum Thema Natural Born Citizen gab es zu Beginn der USA noch die Sonderregelung, dass nicht nur Leute kandidieren können, die als US-Amerikaner geboren sind sondern auch Leute, die mit der Gründung zu US-Amerikaner wurden. Hintergrund der Regelung ist, dass man die Sorge hatte, dass der europäische Adel ihre Nachkommen in die USA schickt, diese Amerikaner werden, als Präsident kandidieren um Amerika zu einer Monarchie zu machen.

Und zu ermordeten und verstorbenen US-Präsidenten: Statistisch gesehen ist Präsident zu sein der gefährlichste Job in den USA. Denn im Vergleich der Anzahl der Leute die diesen Beruf ausüben, starben prozentual in keinem anderen Beruf so viele Menschen.

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Washington D.C. ist bis heute auch nicht selbst im Kongress vertreten, das ist quasi wie wenn Berlin keine Sitze im Bundestag/Bundesrat hätte, dagegen wird auch schon seit längerem mit „Taxation without representation“ auch auf den Autokennzeichen (viele haben dort solche Bezeichnungen drauf, bei New Jersey zum Beispiel „The Garden State“), also Besteuerung ohne politische Repräsentation.

Seit der Lewinsky-Affäre wird das Oval Office übrigens auch als Oral Office bezeichnet.

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Ist ne gute Ergänzung zu MrWissen2gos Beitrag, in dem das Wahlrecht nochmal etwas genauer erklärt wird:

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Bin auch mal gespannt ob es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch überhaupt schon ein zuverlässiges Ergebnis geben wird. In 2020 stand das Ergebnis ja erst 4 Tage später mit absoluter Sicherheit fest. So knapp wie das das derzeit ist und bei der Anzahl der Briefwahlstimmen wird das wohl ein bisschen dauern.

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Ich habe übrigens einen wichtigen Fakt vergessen, obwohl er auf meinem Zettel stand:

Sollte Donald Trump morgen erneut zum US-Präsidenten gewählt werden, wäre es nicht das erste, sondern bereits das zweite Comeback eines abgewählten Präsidenten. Grover Cleveland verlor nach einer Amtszeit 1888 die Wahl gegen seinen Herausforderer Benjamin Harrison (Enkel des von mir erwähnten 31-Tage-Präsidenten William Henry Harrison), gewann aber 1892 erneut die Wahl, so dass er mit vier Jahren Verzögerung dann doch noch seine zweite Amtszeit antrat.

Ob Trump der Zweite wird, dem dies gelingt, werden wir jetzt sehen.

So früh rechne ich allerdings nicht damit, Gewissheit zu bekommen.

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im Repräsentantenhaus ist D.C. mit einem Nicht-Stimmberechtigten Mitglied vertreten, also ziemlich genau wie West-Berlin zu DDR-Zeiten :wink:

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Bei West-Berlin hieß das damals euphemisierend „beratende Stimme“. Was für ein Ausdruck für „Abgeordneter zweiter Klasse“…

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Glaubt übrigens irgendjemand ernsthaft, dass Trump, sollte er nun gewinnen, NICHT 2028 für eine weitere Amtszeit antritt?
Der wird einfach argumentieren, dass zwischendrin eine Art Neustart stattgefunden hätte; wie sein Vorbild Putin es damals fabriziert hat.

Und da braucht keiner mit Konventionen oder Traditionen ankommen, darauf gibt Herr T. einen feuchten Kehricht.

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Hallo Olli. Es wäre sehr schön wenn du auch am 6.11 beim US wahl Livekommentar mit Holger dabei bist

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Ja das wäre schön. Ein Abend mit dem Wahlergebniss als Finale. Gibt doch nichts besseres… Wenn sich das so die tage ausplätschert. Ist doch schrecklich

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Hallo Schorsch, ja ich habe mir für den Mittwoch einen Tag Urlaub genommen, damit Holger und ich zusammen die Wahl kommentieren können.

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Klar, aber das Auszählen der Briefwahlstimmen dauert wohl sehr lange (wobei ich gar nicht weiß warum). Darüber hinaus ist es in vielen Swing-States dieses mal wohl sehr knapp. Da kann ich mir unabhängig vom Ausgang vorstellen, dass die unterlegende Seite noch mal eine Überprüfung der Auszählung forder und auch durchsetze. (Was ich bei einem Abstand wenigen Stimmen auch legitim finde).

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Wobei man ja durchaus geteilter Meinung darüber sein kann ob Berlin (West) überhaupt Teil der Bundesrepublik war. Die westdeutsche Politik sah dies so, die Alliierten hatten da aber eine ganz andere Meinung drüber. Das Grundgesetz galt bis zur Wiedereinigung auch nicht in Berlin (West), alle in Bonn beschlossenen Gesetze galten für Berlin erst, wenn das AGH sie bestätigt hat und die Kommandantur hatte immer ein Vetorecht.

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Das Grundgesetz galt grundsätzlich auch in West-Berlin, wenn auch mit Einschränkungen. das haben sowohl die Berliner Landesverfassung als auch das BVerfG so gesehen.

Aber ansonsten stimmt, was Du geschrieben hast, wir hatten damals eigene behelfsmäßige Personalausweise (waren grün statt grau wie in Westdeutschland), zudem haben wir aber bundesdeutsche Reisepässe erhalten. In die DDR und die anderen Ostblockstaaten durften wir nur mit dem West-Berliner Personalausweis reisen, weil die bundesdeutschen Reisepässe dort nicht anerkannt wurden.

Im Rest der Welt brauchten wir dann aber diese Reisepässe, weil der Perso nicht als Reisedokument anerkannt wurde. War eben kompliziert.

Stimmt. Das prominenteste Beispiel war das Bundesverfassungsgerichtsgesetz, dessen Übernahme für West-Berlin nach Zustimmung des Abgeordnetenhauses am Veto der alliierten Stadtkommandanten scheiterte.

Konkret bedeutete dies, dass West-Berliner Bürger keine Verfassungsbeschwerde beim BVerfG in Karlsruhe einlegen durften. Allerdings wurde dieser Rechtsweg vor dem Berliner Verfassungsgericht eröffnet, so dass West-Berliner dieses Instrument doch hatten, nur vor einem eigenen Gericht.

Diese Exkursion bringt mich auf die Idee, den Status West-Berlins separat in einer Ausgabe zu behandeln. Ist ja schließlich meine Heimatstadt.

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Ich kann mir vorstellen, dass Trump das schon will, dann müsste er aber bis dahin den 22. Verfassungszusatz loswerden, wozu er eine Zweidrittelmehrheit in Senat und Repräsentantenhaus braucht; das halte ich für absolut ausgeschlossen. Keiner der Demokraten und sicher auch nur ein Teil der Republikaner würde dem zustimmen.

Ganz witzig finde ich noch den Fakt, dass zunächst keine festen Kombis aus Präsi-Kandidat und Vize angetreten sind, sondern nur Einzelbewerber und es galt die Regelung, dass der Kandidat mit den meisten Stimmen im Electoral College Präsident und der mit den zweitmeisten Vize wird.
Das führte dann schon 1796 dazu, dass Präsi John Adams und Vize Thomas Jefferson unterschiedlichen Parteien angehörten, für die nächste Wahl wurde dann das heutige Verfahren eingeführt. Hätte man auch direkt drauf kommen können :wink:

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Das wäre auf jeden Fall ein sehr interessantes Thema. Komme ja auch aus Berlin (West), habe es aber nur die ersten 6 Jahre meines Lebens erlebt.

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Ich die ersten neun, aber ich sehe, Du bist da genauso drin im Thema wie ich. :wink:

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