Weitere Ausnahmen beim Mindestlohn

Möchte mal wissen wie Klausi auf die Idee kommt Mittelständler könnten sich generell nur billige Arbeitskräfte leisten.

Das sag ich doch überhaupt nicht :roll:

Doch Klausi, das tust du. Und falls du dich nur missverständlich ausgedrückt haben solltest, so zeigst du dennoch schon seit geraumer Zeit, dass deine Argumentation vermutlich kaum auf praktischer Erfahrung fußt. Du scheinst auch vom “Mittelstand” (was/wer auch immer für dich darunter fällt) nicht wirklich viel zu wissen.

[QUOTE=Scumdog;363663]@Nachteule:
[…] Nahles begründete den Kompromiss damit, dass sich die Chancen von Langzeitarbeitslosen zur Rückkehr in den Arbeitsmarkt nicht verschlechtern sollten.[/QUOTE]

Ah ja… Damit könnten sich möglicherweise die Chancen verschlechtern die Probezeit zu überstehen. Außerdem, wenn ich jemand einstelle, dann doch deswegen, weil er für den Job geeignet ist, oder? Also sollte doch eigentlich “gleiches Geld für gleiche Arbeit” gelten? Nun ja, Politikerlogik habe ich noch nie verstanden.

[QUOTE=Nachteule;363670]Du scheinst vom “Mittelstand” (was/wer auch immer für dich darunter fällt) nicht wirklich viel zu wissen.[/QUOTE]

Ich glaube den Antworten von allen hier zu schätzen hab ich schon am meisten über dieses Thema mit Betroffenen und nicht unter Gleichgesinnten gesprochen :ugly Und ja, das ging von Mittelständischen Geschäftsführern über Politikern bis normalen Arbeitnehmern, zu denen ich auch schon gehörte (nur halt momentan nicht).
Nur konnte man da ordentliche Diskussionen führen, bei denen man sich nicht gleich sofort mit irgendwelchen dämlichen Sprüchen beworfen hat, die auch immer dieselben sind.

[QUOTE=Nachteule;363670]Doch Klausi, das tust du. [/QUOTE]

Nein, tue ich nicht… Punkt 1 ist das der Mindestlohn als flächendeckend jedes Mal sagen wir mal pauschal 5% erhöht werden wird. Das ist quasi Fakt. Jedes Mal wenn man Stimmen sammelt oder die Leute rummeckern wird halt der Mindestlohn erhöht. Da besteht eine eindeutige Gefahr das es durchaus Unternehmen gibt die nicht 15 Euro die Stunde für eine Reinigungskraft aufbringen können.
Nächster Punkt: Man nimmt Unternehmen, die im Aufbau sind oder einfach nur grundsätzlich kleiner sind, die Flexibilität jemanden einzustellen ohne ihm sofort 8,50 zu bezahlen. Das kann gerade am Anfang oder zum Einarbeiten sinnvoll sein - So wird momentan das Praktikum oft dazu missbraucht die Leute gar nicht zu bezahlen bis sie brauchbar sind (eingearbeitet wurden).
Würde man an den richtigen Stellen schrauben würde imho das Praktikum wieder zu dem werden was es ist und man bietet den Unternehmen die Freiheit jemanden einzustellen und zu bezahlen selbst wenn er noch nicht voll leistungsfähig ist (Und vielleicht auch einfach mal wieder darauf hinzuweisen das Praktika nicht dafür da sind). In bestimmten Branchen ist das durchaus Usus und funktioniert auch gut. Impliziert man natürlich das alle Arbeitgeber nur dummes und ausbeutungsfähiges Humanmaterial suchen, geht das natürlich nicht auf. Man muss da dementsprechend ein wenig Erfahrungen haben gerade mittelständischen Unternehmen mal nicht automatisch die absolute Profitgier zu unterstellen.
Soll ja noch Arbeitgeber geben die sich für die Arbeitnehmer einsetzen und ungerne mit einem Hungerlohn abspeisen…

Punkt 3, man nimmt Unternehmen die Freiheiten, in Krisensituationen z.b. weniger Gehalt auszuzahlen, weil gerade Mittelständische Unternehmen manchmal dann nicht bezahlen können. Nicht immer kann man dann mit jedem Mitarbeiter eine Einverständnis erzielen.

Gerade in Zeiten, in der Unternehmen sich immer mehr auf Humankapital besinnen kann ich diese impliziten Axiome, die bei diesen “Argumenten” oder wie ich sage Platitüden, mitschwingen, nicht nachvollziehen.

Das ist nur zum Teil Politikerlogik.
Wenn ich dir aber sage, wessen Logik das wirklich ist, dann steht bald der Hoaxmaster vor der Tür.
Also: Psst!

@Klaus:
Punkt 1: Wo hast du deine Kristallkugel gekauft?

Nächster Punkt: Wie Seth schon sagte: Ein Kubikmeter Kies kost’ mindestens 'nen Fuffi, 'ne Kilowattstunde Strom mindestens zwanzig Cent und eine Stunde menschliche Lebenszeit mindestens achtfuffzich.
End of story.

Punkt 3: s.o.

Humankapital

Das ist sowas von das Unwort des Jahrzehnts!

[QUOTE=Scumdog;363672]Das ist sowas von das Unwort des Jahrzehnts!
[/QUOTE]

Nur wenn man nicht versteht was es eigentlich mal bedeutet hat, bevor die Linken wutschäumend das Wort zweckentfremdet haben :wink:

Humankapital bezeichnet in der Wirtschaftswissenschaft die „personengebundenen Wissensbestandteile in den Köpfen der Mitarbeiter“.In der Humankapitaltheorie der Volkswirtschaftslehre wird Humankapital unter dem Gesichtspunkt von Investitionen in Bildung betrachtet. In der betriebswirtschaftlichen Faktorenlehre nach Erich Gutenberg ist Humankapital ebenso ein Produktionsfaktor wie physisches Kapital.
[…]
Viele Ökonomen zeigen sich entsetzt über diese Argumentation und halten sie für falsch, denn die Sprachwissenschaftler hätten die ursprüngliche Bedeutung und Intention des Begriffs nicht verstanden. Im Gegensatz zu dem Begriff Menschenmaterial (dem Unwort des 20. Jahrhunderts) sei Humankapital ein inhaltlich positiv besetzter Begriff. Wer sich mit der einschlägigen Literatur auseinandersetze, würde schnell feststellen, dass das Humankapital im ursprünglichen Sinn als Erfolgsfaktor, Ressource oder Potential angesehen wird, das maßgeblich die zukünftige Entwicklung und den künftigen Unternehmenserfolg bestimme, bzw. auf volkswirtschaftlicher Ebene den Wohlstand ganzer Nationen. Ausschließliche Voraussetzung sei ein entsprechendes Humankapital-Management, also die Planung, Steuerung und Kontrolle von Humankapital. Es finde also durch die Begriffsverwendung keine Abwertung des Menschen, sondern vielmehr seine Aufwertung bei gleichzeitiger Versachlichung statt.

Das kommt wenn Sprachwissenschaftler keine Ahnung haben wovon sie reden.

[QUOTE=Scumdog;363672]Punkt 1: Wo hast du deine Kristallkugel gekauft?
[/QUOTE]

Keine Kristallkugel, ist auch nicht mein ursprünglich mein Argument gewesen - Hab ich aber mit aufgenommen weil ich das so noch gar nicht betrachtet hatte. Wird aber so kommen, weil es einfach eine so schöne Stellschraube ist, an der man sich schön positive PR für den Wahlkampf erkaufen kann.

[QUOTE=ExtraKlaus;363671]Punkt 3, man nimmt Unternehmen die Freiheiten, in Krisensituationen z.b. weniger Gehalt auszuzahlen, weil gerade Mittelständische Unternehmen manchmal dann nicht bezahlen können. Nicht immer kann man dann mit jedem Mitarbeiter eine Einverständnis erzielen.[/QUOTE]

Öhm… Wie bitte? Die Höhe des Gehalts ist normalerweise [B]vertraglich[/B] festgelegt. Meines Wissens nach hat kein Vertragspartner die “Freiheit” einseitig einfach so Bestandteile des Vertrags außer Kraft zu setzen, dann könnte man sich den Schriebs ja gleich sparen. Die schlichte Begründung “Krisensituation” oder “kann eben gerade nicht zahlen” ist in der Regel nicht ausreichend. Zudem kann das [I]unternehmerische[/I] Risiko nicht so ohne weiteres auf die Arbeitnehmer abgewälzt werden.

Ein gesundes Unternehmen wird an dem vergleichsweise lächerlichen Mindestlohn nicht zugrunde gehen.

Du verteidigst den Mittelstand nicht, du unterstellst ihm er könne sich ohnehin kaum am Markt behaupten und sogar dass er sich aus der Verantwortung stehlen wolle. (!) In dir hat er ja echt einen tollen Fürsprecher gefunden…

Vielleicht solltest du nicht nur “sprechen” sondern auch mal versuchen zu [I]verstehen[/I].

Ah, okay.
Der Begriff weckt eben bestimmte Assoziationen, die nicht allzu weit hergeholt sind.
Manch einer vergisst eben schnell einmal, daß Menschen keine wirtschaftlichen Güter sind und von daher auch nicht uneingeschränkt deren Gesetzmäßigkeiten unterliegen dürfen (okay, in gewisser Weise widerspreche ich mir gerade selbst, deal with it! :mrgreen:).

weil es einfach eine so schöne Stellschraube ist, an der man sich schön positive PR für den Wahlkampf erkaufen kann.

Ich glaube nicht, daß man diese Schraube unendlich weit drehen kann. Anfangs wird damit vielleicht ein wenig herumexperimentiert, wird sich aber einpendeln.
Sagt jedenfalls meine Kristallkugel von Madame Asmodina’s Magick Shoppe.

Woher weißt du das? Vielleicht habe ich das falsch verstanden, aber meines Wissens nach kommen jetzt alle zwei Jahre schlaue Menschen zusammen, um zu überprüfen, ob der Mindestlohn hoch genug liegt oder angepasst werden muss (wegen der Inflationsrate, was auch immer). Das bedeutet nicht, dass der Mindestlohn alle zwei Jahre steigt. Warum du das zum Faktum erhebst, erschließt sich mir nicht.

Nächster Punkt: Man nimmt Unternehmen, die im Aufbau sind oder einfach nur grundsätzlich kleiner sind, die Flexibilität jemanden einzustellen ohne ihm sofort 8,50 zu bezahlen. Das kann gerade am Anfang oder zum Einarbeiten sinnvoll sein - So wird momentan das Praktikum oft dazu missbraucht die Leute gar nicht zu bezahlen bis sie brauchbar sind (eingearbeitet wurden).

Dafür haben wir doch die Ausnahmen: Langzeitarbeitslose und Praktikanten in den ersten 6 Monaten. Wer darüber hinaus billige Arbeitskräfte braucht, hat leider Pech gehabt. Ich sehe das ganz ähnlich wie SethSteiner – als Unternehmer musst du Ausgaben für Bürofläche, Ressourcen, Mitarbeiter etc. einplanen. Wer sich die Ausgaben nicht leisten kann, hat – so hart das klingt – Pech gehabt. So funktioniert der Markt nun mal: Wem die Puste ausgeht, bleibt auf der Strecke. Oder teilt sich die Kräfte beim nächsten Anlaufversuch besser ein.

Punkt 3, man nimmt Unternehmen die Freiheiten, in Krisensituationen z.b. weniger Gehalt auszuzahlen, weil gerade Mittelständische Unternehmen manchmal dann nicht bezahlen können.

Unternehmen müssen Krisen halt vermeiden oder umschiffen. Sieht doch in Haushalten nicht anders aus. Falls bei dir z.B. die Waschmaschine den Geist aufgibt, musst du dir eine neue kaufen – obwohl du dir vielleicht keine neue Maschine leisten kannst. Dann fängst du auch nicht sofort an, am Lebensnotwendigen (am täglichen Brot etwa) zu sparen, sondern lotest erst mal andere Möglichkeiten aus. Firmen reduzieren dann gerne die Personalkosten, das geht schnell und tut vor allem dem Unternehmen nicht weh. So einfach löst sich das Problem Krise für Arbeitgeber jetzt nicht mehr, mehr Kreativität ist gefordert.

Was ich bei deiner Argumentation spannend finde: Wiederholt hast du dich für die Marktwirtschaft ausgesprochen (und hier immer den Markt betont). Sobald Unternehmen aber die Härte des Markts zu spüren bekommen, machst du für die Firmen auf „Wäh, wäh“. Komisch – nicht wahr? :wink:

[QUOTE=Nachteule;363678]Zudem kann das unternehmerische Risiko nicht so ohne weiteres auf die Arbeitnehmer abgewälzt werden. [/QUOTE]

Was nichts daran ändert das es Branchen gibt in denen das gemacht wird. Soviel zum Thema Ahnung haben. Sei mal nicht so arrogant wenn du dann so in die Scheiße trittst.

Bei Punkt 3 muss ich halt fairerweise sagen das es eher darauf ankommt wie sehr festgelegt das ganze in das Gesetz kommt. Also ob man dort überhaupt Handlungsspielraum hat wenn der Arbeitnehmer einverstanden ist oder ob man gleich impliziert das solche Abmachungen nur unter Druck und nicht auf freiwilliger Basis zustandekommen können.
Das weiß ich nicht, das Gesetz ist aber ja auch noch nicht durch.

[QUOTE=Nachteule;363678]Du verteidigst den Mittelstand nicht, du unterstellst ihm er könne sich ohnehin kaum am Markt behaupten[/QUOTE]

Was teilweise auch heute definitiv so ist, wenn man sieht wie viel Last auf den Mittelstand fällt, hat er es auf jeden Fall schwer am Markt Bestand zu haben wenn man nicht gerade einen sehr speziellen Markt abdeckt.

Vielleicht solltest du nicht nur “sprechen” sondern auch mal versuchen zu verstehen.

[QUOTE=Scumdog;363679]Manch einer vergisst eben schnell einmal, daß Menschen keine wirtschaftlichen Güter sind und von daher auch nicht uneingeschränkt deren Gesetzmäßigkeiten unterliegen dürfen[/QUOTE]

Das kommt halt daher das man gerade in der Produktionswirtschaft halt die Modelle von z.b. Gutenberg und Co., in der man von Produktionsfaktoren spricht, hat und versucht jetzt diese neue Strömung in der Wirtschaftslehre einzubringen. Kapital ist ja das was das Unternehmen ausmacht, und man hat halt versucht zum Ausdruck zu bringen das Maschinen und Arbeitskraft genauso wichtig ist wie der Mitarbeiter selbst.
Es hat also weniger mit deren Gesetzmäßigkeiten zutun, sondern es dient eher als eine Art Klassifikation und Einordnung. Und das ist auch tatsächlich das, was man heute in Betriebswirtschaftslehre lernt. Human Resource Management, also das Management des Humankapitals ist dann im Grunde der Sammelbegriff dafür, das man dafür sorgt das diese Mitarbeiter, die ja kreatives Potential und Fachwissen entfalten, zu halten und sie an den unterschiedlichsten Prozessen zu beteiligen, z.b. durch moderierte Konferenzen,Beschwerdemanagement etc. pp.

[QUOTE=Scumdog;363679]Ich glaube nicht, daß man diese Schraube unendlich weit drehen kann[/QUOTE]

Wenn man sich die Steuern ansieht… Sobald man merkt das man damit Stimmen fängt geht die Schraube nach oben. Diese Einschätzung hab ich auch von mehreren schon so ähnlich gehört. Ich kann mich natürlich auch irren, aber ich bin der Meinung diese Stellschraube wird zu gut funktionieren als das sie nicht genutzt wird.

[QUOTE=Silentium;363681]Unternehmen müssen Krisen halt vermeiden oder umschiffen. [/QUOTE]

Wie naiv ist das denn bitte?

Schön, dass du nur darauf eingehst. In der Tat lassen sich manche Krisen nicht vermeiden (exogene Effekte, oder so, habe da mal was gehört), dann besteht die Aufgabe des Arbeitgebers darin, diese Krise zu lösen (unternehmerisches Risiko). Firmen können nicht mehr so einfach beim Personal sparen, und das halte ich für den einzig gangbaren Weg. In der Praxis sparen Arbeitgeber hier nämlich besonders gerne, weil einfach und schnell. Falls du das Gegenteil behauptest, stelle ich dir deine Frage als Gegenfrage. :slight_smile:

[QUOTE=Silentium;363683]Schön, dass du nur darauf eingehst[/QUOTE]

Auf den Rest hatte ich auch nur mit “Stimmt nicht” geantwortet, das können wir uns beide auch sparen

[QUOTE=Silentium;363683] Falls du das Gegenteil behauptest, stelle ich dir deine Frage als Gegenfrage.[/QUOTE]

Ich behaupte zum Anteil das Gegenteil (lol). Der Punkt ist halt nicht, weil alle Unternehmer Arschlöcher sind, sondern weil das der am besten skalierbare Kostenfaktor ist (Neben dem eigenen Gehalt). Deswegen ist es so beliebt, dort einzusparen, weil man den Faktor auch schnell wieder aufbauen kann. Außerdem kann man dort unter Umständen noch die besten Kompromisse finden, wenn die Mitarbeiter mitgehen. Deswegen geht ja auch der Trend zu Humankapital, weil man damit auch die Bindung an das Unternehmen erhäht und sich erhofft das die Arbeitnehmer eine höhere Toleranzgrenze haben, wenn man mal eine Durststrecke ausmacht. Weil man damit, wie die Literatur manchmal etwas verschwurbelt sagt, die Ziele des Arbeitnehmers mit den Zielen des Unternehmens in Einklang bringt. Man will halt auch persönlich erfolgreich sein mit “seinem” Betrieb. Das ist halt die Tendenz, nur wird der Kostenfaktor Gehälter immer noch der sein, der am ehesten bedient wird, weil es am schnellsten und einfachsten geht.

Auf der anderen Seite kann man den aber auch wie schon gesagt schnell wieder aufbauen, indem man einfach die Löhne wieder erhöht, während man z.b. wenn man Maschinen/Bürofläche/etc. verkauft erstmal wirklich unflexible Kostenfaktoren aufgreift und Anlagegut verkauft. Die wieder aufzubauen kann dann teurer oder schlicht unmöglich sein.

Es ist nur bei weitem nicht eine so unbedarfte Entscheidung, wie du es hier suggerierst.

Deshalb ist es noch lange nicht richtig.

:roll: Geht das schon wieder los? Im Gegensatz zu dir kann ich mir meine „Arroganz“ leisten. :twisted: Jemand, der nach eigener Aussage nicht arbeitet (zumindest habe ich einen deiner Beiträge so verstanden), sollte sich vielleicht doch mal wieder von der Tastatur weg und in die Praxis begeben bevor er hier wie ein bockiges Kind rumpoltert.

Ansonsten muss ich nicht mehr viel sagen, SethSteiner und Silentium haben bereits einiges gut auf den Punkt gebracht.

Klaus, du hast noch immer nur den Arbeitgeber auf dem Schirm. Tolle Vorteile hat der da.

[QUOTE=Nachteule;363685]Im Gegensatz zu dir kann ich mir meine “Arroganz” leisten[/QUOTE]

Nein kannst du nicht und ich lass mich sicher nicht so dumm von der Seite anblaffen.

[QUOTE=Nachteule;363685]Jemand, der nach eigener Aussage nicht arbeitet (zumindest habe ich einen deiner Beiträge so verstanden), sollte[/QUOTE]

Achso, kommen wir wieder mit der Erfahrungskeule? Weil der Blick als ständiger Arbeitnehmer natürlich viel übergreifender ist, weil man ja in einem Unternehmen und in einer Branche arbeitet :ugly

[QUOTE=Nachteule;363685]und in die Praxis begeben[/QUOTE]

Nur weil ich momentan studiere heißt es nicht das ich nicht schon gearbeitet habe. Und zwar gerade damit dieses Blödsinnsargument gar keinen Bestand haben kann. Das ist nämlich nur typisches Studentenklischee, ich hab schon fest damit gerechnet. Und Hättest du meinen Beitrag richtig gelesen, da hab ich das nämlich auch gesagt.

@Scumdog: Und wieso hat der Arbeitnehmer keine Vorteile? Du verstehst es vielleicht nicht: Es ist eine Win-Win-Situation wenn man das richtig umsetzen kann (anderes Thema, ob das auch richtig gemacht wird). Der Arbeitnehmer wird wichtiger fürs Unternehmen, das ist ja ein klarer Trend gegen Hire-and-Fire.
Und es soll ja noch Arbeitnehmer geben die nicht nur aus monetären Gründen in einem Unternehmen sind…

[QUOTE=ExtraKlaus;363687]
Du verstehst es vielleicht nicht:[/quote]
Es scheint dir Genugtuung zu verschaffen, anderen Leuten Intelligenz abzusprechen.

Es ist eine Win-Win-Situation wenn man das richtig umsetzen kann.

Das ist eine Mär.

Der Arbeitnehmer wird wichtiger fürs Unternehmen, das ist ja ein klarer Trend gegen Hire-and-Fire.

Das gilt nicht für die Berufsgruppen, die vom Mindestlohn betroffen sind.
Die sind meistens ohne weiteres austauschbar.

Und es soll ja noch Arbeitnehmer geben die nicht nur aus monetären Gründen in einem Unternehmen sind.

Na, ausgerechnet du führst Idealisten als positives Beispiel an? Okay, wenn es auch bei Niedriglöhnern so gut wie nie vorkommen dürfte, daß sie nur aus solidaritätsgründen eine Arbeit verrichten:
Ich bin überrascht! :mrgreen:

Der einzige, der hier „blafft“ bist du.

Erfahrung kann nicht schaden, vielleicht lernst du das ja noch.

Hm… wo stand denn das? :ugly

Dass du studierst ist schön. Nur leider macht es deine ewige Phrasendrescherei zu diesem Thema nicht besonders glaubwürdig. Und du kommst manchmal rüber wie eine wenig unterhaltsame FDP-Version von Anchi. (Moment, ich glaube, ich tue Anchi Unrecht.)

Leider tust du gerade alles dafür, dieses Klischee zu bestätigen. (Und das sage ich als Ex-Student, auweia. :shock:)

So, und jetzt gehe ich erstmal Kaffee trinken. :stuck_out_tongue: Mehr als persönliches Gezänk ist das hier ja nicht mehr.

Nachtrag: ExtraKlaus, du studierst doch sicher nicht um nach Abschluss deines Studiums für weniger als 8,50 €/h arbeiten zu gehen. (?)

[B]Ab hier geht es dann wieder sachlich weiter.[/B]

„Stimmt nicht“ ist natürlich ein schlagkräftiges Argument – hoffe, dass du dir zumindest über den letzten Absatz nochmal Gedanken machst (Markt entscheidet beim Arbeitnehmer, Arbeitgeber darf „Wäh, wäh“ machen).

Ich behaupte zum Anteil das Gegenteil (lol). Der Punkt ist halt nicht, weil alle Unternehmer Arschlöcher sind, sondern weil das der am besten skalierbare Kostenfaktor ist (Neben dem eigenen Gehalt). Deswegen ist es so beliebt, dort einzusparen, weil man den Faktor auch schnell wieder aufbauen kann. Außerdem kann man dort unter Umständen noch die besten Kompromisse finden, wenn die Mitarbeiter mitgehen. Deswegen geht ja auch der Trend zu Humankapital, weil man damit auch die Bindung an das Unternehmen erhäht […]

Wie naiv ist das denn bitte? Gerade die Menschen aus den Branchen, die vom Mindestlohn profitieren, sehen sich wohl nicht als Humankapital. Hier muss kein besonderes Wissen erlernt, sondern häufig harte körperliche Arbeit verrichtet werden. Wer neu dazu kommt, wird einen Tag angelernt und muss dann Leistung bringen. Zum Teil wird hier auch kein Stundenlohn gezahlt, sondern nach Akkord gearbeitet (in der Fleischindustrie etwa). Gerade in diesen Berufsgruppen sieht kaum jemand das Unternehmen als „seinen“ Betrieb, die Menschen fühlen sich oft als Lohnsklaven und Menschen zweiter Klasse. Du zeichnest hier ein Traumbild einer Realität, die in diesem Bereich nicht existiert.

Gibt sicher Branchen, in denen Humankapital nicht nur Trend, sondern Methode ist – die haben nur zum größten Teil nichts in einem Thread verloren, der sich um den Mindestlohn dreht.

Auf der anderen Seite kann man den aber auch wie schon gesagt schnell wieder aufbauen, indem man einfach die Löhne wieder erhöht, […]

Was in der Praxis auch ständig passiert. Siehe Lohnentwicklung in Deutschland.

Es ist nur bei weitem nicht eine so unbedarfte Entscheidung, wie du es hier suggerierst.

Das habe ich nie behauptet. Am Ende des Tages kann der Arbeitgeber diese Entscheidung aber am schnellsten und einfachsten treffen. Jetzt nicht mehr – zum Glück.

[B]Und ich darf an dieser Stelle mal drauf hinweisen, dass der Threadtitel nicht “Sinn und und Unsinn eines Mindestlohns” sondern “Weitere Ausnahmen beim Mindestlohn” heißt![/B]

Will heißen: Ihr diskutiert Seitenweise am eigentlichen Topic vorbei. Es soll ja darum gehen, warum man einen “gesetzlichen Mindestlohn” mit so vielen Ausnahmen verabschiedet, der Arbeitgebern erlaubt diesen einfach zu umgehen. Aber dem Klausi ist dieses Thema wohl zu unangenehm und meint wohl den Thread mit einer Generaldebatte zu torpedieren. Das würde ich an dieser Stelle gerne nicht mehr sehen wollen!