Was ist schlimm daran, ein Gutmensch zu sein?

Naja, er ist ein Gutmensch, ist so super-korrekt und er kotzt mich einfach an.

Wunderbare Gutmenschenantwort!

und dieser gutmensch moraldriss

Ja, der Gutmensch. Da der Gutmensch ja hier im Forum schon mal was abbekommt und auch medial gern mal einen mitkriegt, wollte ich die Möglichkeit mal nutzen, um zu diskutieren, warum ein „Gutmensch“ denn so gern gescholten wird. Um es mal auf eine einfache Frage runterzubrechen: Was ist schlimm daran, ein Gutmensch zu sein?
Ich frage mich vor allen Dingen, was das für Menschen sind, die mit dem Gutmensch-Argument um die Ecke kommen. Schlecht-Menschen? :ugly

Nun ja ich wollte es mal zur Diskussion stellen, denn ich kann dieses Gutmenschen-Bashing, was mir auch mal in einigen Forumskommentaren (s. o.) ins Auge springt, nicht nachvollziehen.

Lg
Otto

Gutmenschen sind in meinen Augen Realitätsverleugner, streckenweise unerträgliche Besserwisser und notorische Gleichmacher. Sie verstehen nicht, dass gewisse Dinge unabänderlich sind, da sie in der Natur der Sache liegen. :wink:

Die doofen Gutmenschen wissen immer alles besser als ich
.

Das Problem am Begriff “Gutmensch” ist ja nicht seine Existenz, sondern nur seine häufig komplett falsche Verwendung von Vollidioten die keine vernünftige Diskussion führen können und jede Position links von der NSDAP als “Gutmenschentum” abtun und damit scheinbar glauben ein Argument zu haben.

hmm. Gutmensch hat viele Definitionen, je nach dem in welchem Kontext und von wem geäußert.
Hier wäre dann meine. Entscheidet selbst, in wie weit sie vertretbar ist. :wink:

Woran erkenne ich einen Gutmenschen?

An seiner Political Correctness. Hauptsächlich daran. Alles muss politisch korrekt sein. Nicht selten versteht der Gutmensch keinen schwarzen Humor, keinen Sarkasmus, zumindest nicht wenn es um unkorrekte Witzchen geht.
Der Gutmensch will auch per se nichts schlechtes über sich und seine Mitmenschen erfahren.
Er verschließt sich nicht selten der Wirklichkeit und flüchtet gerne in eine romantisch-verklärte Weltanschauung, in der alles gut werden kann, wenn man es nur möchte.

Ist es etwas schlechtes?
Eigentlich nein. Allerdings kann er sehr nervig werden. Gerade in Diskussionen kann er sich als der naive Besserwisser, den untätigen Weltverbesserer oder die personifizierte Gedankenpolizei werden. und da wird es dann richtig unschön.

Auf eine fröhliche Diskussion. ich stell schon einmal die Stoppuhr für den ersten Gutmenschen im Thread. :wink:

Es gibt keine Gutmenschen, nur Leute, die andersdenkende Leute als Gutmenschen benennen

also so ähnlich wie jemanden Schwuchtel zu nenn und sich dann männlich fühlen

Dazu sollte man vielleicht das Wort mal durchleuchten weil hier offensichtlich Jeder was anderes darunter versteht. Es geht eher um die negativen Aspekte die sich mittragen beim bestreben Gut zu sein. Zum Beispiel das man anderen Menschen Vorwürfe macht oder sehr naiv daher kommt. Gegen ein Verantwortungsvolles, Nachhaltiges Leben kann niemand etwas haben solange man es anderen nicht versucht aufzudrängen. Ich mag dieses Wort trotzdem nicht weil es meistens als Totschlagargument genutzt wird, damit man sich erst gar nicht weiter mit Andersdenkenden befassen muss.

Der Gutmensch beansprucht oft die absolute Deutungshoheit über Begriffe, Geschehnisse und das soziale Miteinander. Wenn ihm etwas nicht passt, wird es mit allen Mitteln zu ändern versucht. Das beginnt schon bei der Sprache, die möglichst so angepasst wird, dass sie möglichst ja niemanden weh tut. Dass durch solche Handlungen Widerwillen und Ablehnung erzeugt wird, ignoriert der Gutmensch im Sinne seiner höheren Ziele … was ihn dann schon wieder zum Radikalen machen kann. Bestes Beispiel ist hier das verbannen altbekannter Begriffe wie Negerkuss und Zigeuner, die, obwohl nicht mal im rassistischen Sinne benutzt, verschwinden mussten. Ähnliches passierte ja mit dem Sarotti-Mohr, der ebenfalls abgewrackt wurde. Man kann diesen Schwachsinn auch noch auf das absurde Gender-Mainstreaming mit seinen Mitarbeiter_Innen, Genoss_Innen und Arschloch_Innen ausweiten, aber jeder weiß sicherlich, was gemeint ist. :wink:

Ob sich irgendwann auch mal meine lieben Zigeunerklopse in „Kochfleischerzeugnisse mit rotationseuropäischem Migrationshintergrund“ verwandeln werden? :mrgreen:

Du hast mich restlos überzeugt! Da bin ich doch lieber für Sozialdarwinismus und sonstigen asozialen Scheißdreck bevor ich noch einmal jemanden für den Gebrauch des trendigen Modeworts “Nigger” schelte.

Hm, die Definition von ExtraKlaus ist bis jetzt die Beste!

@Ezio: Kein Wunder, das dann nicht selten mit 1984 verglichen wird. PC ist nichts anderes als der Versuch von Neusprech, nur nicht als Politisches Mittel, sondern als “politisch-korrektes Mittel”.

Das dabei die Meinungsfreiheit zwar nicht theoretisch, aber praktisch flöten geht, das merken die Gutmenschen leider nicht.

Gerade deswegen ist es wichtig, mit Satire über die Strenge zu schlagen, diese Grenzen müssen neu ausgelotet werden…

Enzio, diese Begriffe stammen aus einer sehr intoleranten Zeit in der gerne auch mal schwarze Ureinwohner im Zoo begafft worden sind. Ich finde das ist einfach Zeitgeist das diese Alltagsrassismen verschwinden. Wie man daran einen Gutmenschen festmachen will ist mir nicht begreiflich.

Gegen ein vernünftiges Miteinander hat ja niemand was, aber es kann in meinen Augen nicht sein, dass dafür ein Teil der eigenen Herkunft, Sprache und Kultur so “umgebogen” werden soll, damit sie ja bloß niemanden verletzt, der sich irgendwie dadurch “beleidigt” fühlen könnte.

Ein besonders absurdes Beispiel haben wir hier: http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh … cfe89.html

Und solche Dinge erzeugen dann einfach Gegendruck, der einem Miteinander nicht förderlich ist.

Wie langweilig wäre eine Diskussion oder ein Diskurs, wenn man durch die Sprache nicht mal gescheit in die Hundescheiße mehr treten kann?!

Es hat doch was von Neusprech. Es fehlt irgendwann die Möglichkeit, sich noch akkurat unkorrekt auszudrücken. Das Problem ist doch, wer definiert, was politisch korrekt sein darf und was nicht. Wer macht das denn? Die Gesellschaft? Die Politik? Oder vor allem die sanftgespülten Medien?

dass dafür ein Teil der eigenen Herkunft, Sprache und Kultur so „umgebogen“ werden soll, damit sie ja bloß niemanden verletzt, der sich irgendwie dadurch „beleidigt“ fühlen könnte.

Ähnlich lächerlich wie völlig überzogene Gender-Politik. Fehlte uns noch, das die Unisex-Toilette als moderne Gesellschaftliche Entwicklung angepriesen wird…

Ganz ehrlich, ich habe Angst, das auf kurz oder lang die Würze in Diskussionen verloren geht, und das kann einfach nicht gut sein. Man muss sich mal auf den Schlips treten dürfen.

Gutmenschen sind die Hater in den politischen Diskussionen. Das Wort ist zum Begriff für Menschen geworden, die Recht haben und mit dem Begriff beleidigt werden, weil der zumeist Rechtsradikale oder mindestens leicht Braune keine Argumentation mehr parat hat. Ist eigentlich wie mit political correctness die gerade von denen ja als total schlimm empfunden wird. Die echten Gutmenschen werden mit dem Begriff eigentlich gar nicht bedacht.

Was also daran schlimm ist ein Gutmensch zusein? Ungefähr genausoviel wie daran ein Hater zusein. Gar nichts. Es ist viel mehr die richtige Position.

Meine Meinung:
Ein “Gutmensch” ist jemand der übertrieben moralisch Handelt. Er wirkt auf seine Mitmenschen also übertrieben “gut” und schießt sich damit selber ins Abseits, weil seine Argumentation oft weltfremd wirkt.

Mfg
Chris

Gutmenschen sind die Hater in den politischen Diskussionen. Das Wort ist zum Begriff für Menschen geworden, die Recht haben und mit dem Begriff beleidigt werden, weil der zumeist Rechtsradikale oder mindestens leicht Braune keine Argumentation mehr parat hat.

Schönen Dank auch.

Mit einer leicht scheiß-bräunlichen Keule sind unsere Argumente wieder nichts wert. :roll:

Ist eigentlich wie mit political correctness die gerade von denen ja als total schlimm empfunden wird.

Was ist denn diese politische Korrektheit? Hmm? Gibt eigentlich keine, oder? Das heißt entweder wir beziehen uns auf einen Phantomgegner ODER wir wehren uns gegen eine Reihe von angeblichen „Benimmregeln“, die von unbekannter Stelle herkommen. Wieso sollte ich etwas akzeptieren, dessen Leitung oder Macht nicht anerkennen kann - weil ich nicht weiß wo es herkommt?

Was für Argumente denn? Gutmensch wird nun mal als Beleidigung genutzt, die ziemlich oft aus einer ganz bestimmten Richtung kommt und die ist nicht unbedingt links. Daher mag der Menschenschlag ja auch keine politische Korrektheit, denn schließlich ist es ja doof wenn man nicht mehr abhetzen kann. Würde der Begriff nur für die Menschen gebraucht, die tatsächlich Negerküsse und Schwarzfahren als polistisch unkorrekt ansehen würden, wäre das alles doch kein Problem aber dem ist ja nicht so.

Es gibt keine Gutmenschen, nur Leute, die andersdenkende Leute als Gutmenschen benennen

Genau so ist es. Die Legende von der „Political Correctness“ gehört auch dazu, die gab es auch nie, nur Leute die ihre Meinung nicht hinreichend repräsentiert sehen, und daher ständig gegen die angebliche PC wettern. Gibt dazu einen ganz interessanten Artikel beim freitag.

@Tilman: In die andere Richtung argumentiert geht das aber genauso :wink:

Gutmensch wird nun mal als Beleidigung genutzt

Ja, aber für mich ist ein Rechtsextremer ein bekloppter Vollidiot. Bin ich deswegen rechts, weil ich Menschen als Gutmenschen bezeichne? :open_mouth:

Daher mag der Menschenschlag ja auch keine politische Korrektheit, denn schließlich ist es ja doof wenn man nicht mehr abhetzen kann.

Wow. Das ist eine ganz schön fiese Attacke auf alle, die nicht braun sind und trotzdem gerne mal etwas unkorrekt sind.

Find ich ziemlich gemein (ja, das sehe ich jetzt als persönlichen Angriff), und nicht wirklich diskussionsfördernd.

Was für Argumente denn?

Das sich Gutmenschen für verschissene Moralaposteln halten, die jedes kleine Wort auf die Goldwaage legen, die alles auf eine nicht existente Politische Korrektheit überprüfen und scheinbar nicht in der Lage sind, etwas schwarzen Humor zu verstehen.
War das undifferenziert und attackierend genug? Dann weißt du ja jetzt, wie ich mich gerade angegriffen fühle.

Noch schlimmer, als einen Menschen als Gutmenschen zu bezeichnen ist es , einen denkenden und reflektierenden Menschen mit eigener Meinung als Mitglied dieser wilden Horde dummdämlicher Steckdosenbefruchter zu betiteln, die mal alle gepflegt mit ihrer eigenen Scheiße beworfen werden müssten.
Da hört der Spaß echt auf. :smt013