Vegan - Kommts in die Tüte?

und woher kommt das Milchpulver? Ist es nicht sinnlos erst aus Milch Milchpulver zu machen und das dann wieder zurück zu füttern wo die quelle doch 5 Meter weg steht

[QUOTE=Icetwo;467854]Wobei man natürlich fair sein muss und sagen sollte, das auch ein Kälbchen das Euter Leer machen kann, und man eigentlich nicht die Kuh nach ihrem Einverständnis fragen sollte, sondern das Kalb.[/QUOTE]

Sofern man dem Kalb nichts einflößt, sondern es selbst entscheiden lässt, wann es Nahrung aufnimmt, fragt man es ja implizit nach seinem Einverständnis. Und wenn EK recht hat und es ihm völlig egal ist, ob es Muttermilch oder Milchpulver bekommt, kann auch nicht gesagt werden, dass man ihm eine unangemessene Entscheidung aufzwingt (Milchpulver vs. Hunger). Falls es zudem der Kuh ebenfalls egal sein sollte (Verhalten, Stresshormone usw.), ob das Kalb oder eine Maschine sie melkt, so bestätigt das, dass man durch das Melken ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Naja, frisch geborene Kälber laufen Gefahr in einem Stall überlaufen zu werden. Kühe können ganz schön rücksichtslos sein :ugly Sie bleiben auch nicht ewig von der Mutter getrennt, nur am Anfang, quasi zum eigenen Schutz. Und man zieht die Kälber auch von Hand groß, ich weiß nicht ob das auf sehr großen Höfen auch so läuft, aber wir haben die kleinen so hochgepeppelt. Das ist ja auch nicht nur Milchpulver, da sind zusätzlich noch weitere Zutaten drin, die gegen Infektionen, etc. helfen sollen und eben auch, damit die Kälber möglichst schnell mit auf die Weide können. Man möchte natürlich als Landwirt, dass möglichst viele Kälber die Geburt überleben, geht da ja auch um den Bestand der Herde.

Die meisten Kühe gewöhnen sich auch schnell an Melkmaschinen, da dies auch oft mit einem Belohnungssystem verbunden ist. Man bekommt dann etwas mehr Futter, zumindest lief das in einem großen Milchbetrieb so, den ich damals mal besichtigen durfte. Generell werden hier immer wieder gerne die Klischees des bösen Landwirtes, der die armen Tiere bestiehlt, bedient. Aber das dahinter eine langjährige Ausbildung steckt bzw. man das auch studieren kann, wird dabei gerne vergessen. Die Tiere sind das Kapital des Landwirtes, er hat gar kein Interesse daran, schlecht mit ihnen umzugehen.

Klar, gerade in größeren Betrieben ist es jetzt keine Land-Idylle wie aus dem Fernsehen, aber so schlimm wie es einige Zeichnen, kennen sie Bauernhöfe wohl nur aus tendenziellen Aktivisten-Youtube-Videos.

Trotzdem frage ich mich, wieso man den Umweg macht. Man kann doch auch frische Milch verfüttern. Für uns Menschen ist das doch auch gut genug, da sollen sich die Kälber mal nicht so anstellen

[QUOTE=ExtraKlaus;467862]Die Tiere sind das Kapital des Landwirtes, er hat gar kein Interesse daran, schlecht mit ihnen umzugehen.[/QUOTE]

Und die Kinderarbeiter in Bangladesch sind das Kapital von Primark und Kik. Trotzdem gehen die nicht gut mit den Kleinen um.

[Ich wieß nicht ob wirklich diese Firmen in Bangladesch Kinder beschäftigen, dies soll nur als Beispiel dienen.]

[QUOTE=Naked Snake;467766]Wie gesagt, Tierethik ist hier das Zauberwort und wenn man sich damit etwas befasst, dann merkt man, dass man eben nicht einfach so Unterschiede zwischen Mensch und Tier machen kann. Beides sind Lebewesen und das ist der springende Punkt.[/QUOTE]

Pflanzen sind auch Lebewesen. Trotzdem isst du sie. Diese Unterscheidung zwischen Lebewesen die man essen darf und Lebewesen die man nicht essen darf hat sicherlich eine Begründung bei dir, welche auf einer Unterscheidung der Lebewesen beruht. Nun könnte man auch kurz mal die Augen aufmachen und sehen, dass es auch enorme Unterschiede zwischen Menschen und Tieren gibt. Nur der Mensch hat bisher soetwas wie eine politische oder Ethik entwickelt und kann selbst entscheiden, wie er mit anderen Menschen und dem Rest der Natur umgeht. Allein dass wir diese Diskussion hier führen unterscheidet uns von Tieren. Die Frage nach einer Tierethik sollte also nicht dadurch begründet werden, dass Menschen ja auch nichts anderes seien als Tiere. Und wenn man bei Tieren ohne Probleme von Ausbeutung reden kann, wärend die Ausbeutung von Menschen unberücksichtig bleibt und die von diesen produzierten Waren ohne Probleme konsumiert, dann läuft sowieso etwas falsch.

[QUOTE=menag;467872]Und die Kinderarbeiter in Bangladesch sind das Kapital von Primark und Kik. Trotzdem gehen die nicht gut mit den Kleinen um.[/QUOTE]

Tiere sind keine Menschen, deswegen ist dein Beispiel nichts mehr als Äpfel und Birnen zu vergleichen.

Okay… Tiere behandelt man also besser als Menschen.

Offensichtlich schon, aber ich spreche hier auch vor allem von Deutschland. Ich glaube hier haben wir recht wenig Kinderarbeit, oder? :wink:

[QUOTE=menag;467872]Und die Kinderarbeiter in Bangladesch sind das Kapital von Primark und Kik. Trotzdem gehen die nicht gut mit den Kleinen um.[/QUOTE]

Wie viel Milch etwa eine Kuh gibt, dürfte vermutlich auch von ihrem Wohlbefinden abhängen; ein Kind, das sich nicht wohl fühlt, kann hingegen immer noch eine Zeitlang hart arbeiten. Ist traurig, aber ist so.

[QUOTE=ExtraKlaus;467877]Offensichtlich schon, aber ich spreche hier auch vor allem von Deutschland. Ich glaube hier haben wir recht wenig Kinderarbeit, oder? ;)[/QUOTE]

Es ist aber meiner Meinung nach eine falscher Herangehensweise, wenn man ausschließlich die eigene Situation betrachtet und nicht auch die Situation der Länder aus denen die Produkte kommen, die man konsumiert.

Tja, ich trinke - wie die meisten Menschen in Deutschland - auch nur deutsche Milch. ^^

[QUOTE=menag;467880]Es ist aber meiner Meinung nach eine falscher Herangehensweise, wenn man ausschließlich die eigene Situation betrachtet und nicht auch die Situation der Länder aus denen die Produkte kommen, die man konsumiert.[/QUOTE]

Das ist sicher richtig, aber hier ja auch nicht speziell das Thema. Es ging jetzt ja einfach darum, dass dem Bauer auch aus Eigeninteresse am Wohl seiner Tiere gelegen sein sollte, während Analoges leiden so wohl nicht auf den Fabrikbesitzer und seine Kinderarbeiter zutrifft.
Wenn eine Kuh krank ist und keine Milch mehr gibt, macht der Bauer erst mal einen Verlust. Ein entsprechender Fabrikant kann hingegen ohne nennenswerte Zusatzkosten wohl einfach ein neues Kind einstellen.

Ihr trollt doch oder? Klar MUSS die Kuh gemolken werden, wenn man sie erst auf Milchleistung züchtet und ihr obendrein das Kalb wegnimmt. Was denn das für eine Logik, da pack ich mir an den Kopp :ugly

Das wäre aber alles nicht nötig und darum geht. Hier geht es auch nicht darum Tiere zu vermenschlichen, das geschieht bei Haustieren oft genug, aber man kann Tieren nun mal nicht grundsätzlich alles absprechen, nur weil sie in euren Augen dümmer sind als Menschen.

Zum Thema Kastration, also das wird nicht nur wegen der Fortpflanzung gemacht, sondern u.a. weil die Hunde dann ruhiger werden und man sie besser erziehen kann und unter Kontrolle hat.

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[QUOTE=Naked Snake;467918]Ihr trollt doch oder? Klar MUSS die Kuh gemolken werden, wenn man sie erst auf Milchleistung züchtet und ihr obendrein das Kalb wegnimmt. Was denn das für eine Logik, da pack ich mir an den Kopp :ugly[/QUOTE]

Nochmal: Das Kalb wird ihr genauso weggenommen, wie Babys meistens nach der Geburt auch nicht sofort nach Hause dürfen. Da Käber aber nicht in “Kuh-Krankenhäusern” geboren werden, sondern in einem Stall, werden sie separat aufgepäppelt und dann so schnell wie möglich mit auf die Weide gelassen. Nur am Anfang sind sie viel zu schwach dafür und um zu verhindern, dass sie verletzt werden (Weil Kühe in der Regel nicht auf den Boden achten) , werden sie aus dem Stall raus genommen. Ein normaler Kuhstall ist jetzt auch nicht unbedingt der klinisch sauberste Ort für ein Neugeborenes… Die Wahrheit ist, das viele dieser Tiere nicht überleben würden in der “Freien Natur” - oder halt in so einem Stall.

Und wo ist das trollen? Du kannst nicht einfach aufhören Kühe zu melken, wenn sie jetzt nun einmal auf Leistung gezüchtet wurden. Man muss sich eher bei der Logik an den Kopf fassen, wenn aus falsch verstandener Tierliebe der Tod des Tieres in Kauf genommen wird, was nämlich passiert, wenn man sie NICHT melkt.

Nach dem was ich weiß, wird das Kalb der Mutterkuh in normalen durchschnittlichen Betrieben tatsächlich dauerhaft weggenommen, schon weil das Kalb ja ansonsten die Muttermilch trinken würde.

Ich habe auch meine Zweifel, ob es im Bereich der Milch-Massenproduktion überhaupt irgendeine Weide gibt und nicht nur dauerhaft einen Stall. Selbst im Biobereich soll eine “Anbindehaltung” wohl sehr weit verbreitet sein.

Die ganzen Weiden in Norddeutschland voller Kühe muss ich mir dann wohl einbilden.

Ich glaube, dass du da Kühe auf Weiden siehst, aber nicht unbedingt, dass die Mehrzahl der Kühe so lebt. In einem kleinen Stall können mehr Kühe leben als auf einer riesigen Weide.

Edit: Endlich Zahlen gefunden: http://m.taz.de/!5044566;m/

Nicht so dramatisch wie befürchtet, aber 30 % der Milchkühe sehen trotzdem keine Weide, 50 % nicht dauerhaft.

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Oh ja, der unfähigste Landwirtschaftsminister überhaupt aus dem unfähigsten Kabinett aller Zeiten…

“Dauerhaft” kann man Kühe auch nicht auf der Weide lassen. Die werden meistens einmal am Tag auf die Weide gebracht (nach dem Melken) und abends wieder zurück in den Stall.

Habe was ergänzt.

Wie gesagt, das nimmt sich nicht viel. Einige Höfe haben auch offene Ställe, wo die Kühe alleine entscheiden können ob sie drinnen bleiben oder auf die Wiese gehen, das geht aber nicht, wenn man Weideland außerhalb des Hofes (hinter einem Dorf, über eine Straße, etc.) hat