Erstmal sollte man sich V for Vendetta im englischen Original ansehen, die ist aus verschiedenen Gründen um einiges besser und auf dieser beruht auch meine Meinung.
Der Comic wurde übrigens nur als grobe Vorlage genutzt, der Film ist als eigenständig zu betrachten.
Gesellschafts-Medien-Politik/Regierungs-Kritik mit Story und interessanten Charakteren: Das ist eben ein Film wo man hinhören, hinsehen und mitdenken muss und kein Popcorn-Superhelden-Trash. Aber gut, die meisten bevorzugen es wohl statt dessen sabbernd auf die Action-Szenen zu warten.
Im Gegensatz zu den Matrix-Sequels (bekanntlicherweise ebenfalls von den Wachowskis) findet sich in diesem Film auch kein überbordender pseudo-philosophisch-religiöser Quark, sondern großteils Analogien zur realen Politik - in erster Linie hinsichtlich totalitärer Regime und deren Methoden und wie es dazu kam/kommen kann, v.a. hinsichtlich der Aufgabe von Freiheit für (vermeintliche) Sicherheit und wie dies durch Angstmacherei ausgenutzt werden kann.
Vergl. Zitat Hermann Göring: „Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg. Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“ (18. April 1946, Nürnberger Tagebuch)
Hab das nicht verstanden, will es nicht verstehen, ich fand den Film doof.
Sehr schön! Dürfte ungefähr das geistige Potential der popcornfressenden Massen sein a la „Warum sagt mir dieser Film nicht was ich denken soll?“ Lass mich raten: „Avatar“ gefällt dir.
Die Filmkritik der Pantoffler wirkte demgemäß auch eher so als seien „Bettwurst“ und „Bud Spencer“ dem Film nicht gewachsen.
Etwa die Aussage „man frage sich wenn ‚V‘ an die Macht käme ob das dann besser wäre“.
Ihr habt den Film aber schon gesehen oder? Denn am Ende sagt „V“ sogar selbst dass er das Produkt des Regimes ist, welches er bekämpft hat und nun da es verschwunden ist, hat auch er seine Daseinsberechtigung verloren da er nicht in die neue Welt passt. Daraufhin begeht er quasi Selbstmord.
Auch der Vergleich mit Batman trifft kaum zu. Batman bekämpft die Schurken, die an die Macht wollen. V bekämpft die Schurken, die an der Macht sind.
Etwas befremdlich finde ich dass unsere Pantoffelhelden offenbar „Free Rainer“ bevorzugen. Klar, eine kleine Gruppe von Menschen will eigenmächtig bestimmen was für die Allgemeinheit gut ist. Hmmm, wie nennt man das noch mal: Ach ja - kommunistischen Terror! Und das ganze mit Pappkameraden (sprich eindimensionalen Figuren). Naja.