V wie Vendetta - unterbewertet?

An V mag ich besonders die Art und Weise, wie aufgezeigt wird, dass man mit seinen Gedanken nicht alleine ist, wenn es um totalitäre Regime geht. Ähnlich wie bei “Fight Club” ist eine der Quintessenzen, also ich meine das, was man aus dem Film mitnehmen kann, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss (allein in Bezug auf Unrechtmäßigkeiten einer Obrigkeit).
Da spielt für mich ehrlich gesagt die filmische Über- sowie Umsetzung kaum eine Rolle. Hatte mir den Comic nach der Kinopremiere geholt und fands auch sehr ansprechend und gut umgesetzt. Ähnlich ergings mir bei “Watchmen”.
Was ich aber noch anfügen wollen würde, ist, dass V keineswegs Anarchist ist. Er ist per se sowie Definition Widerstandskämpfer oder Hardliner-Rebell.

An V mag ich besonders die Art und Weise, wie aufgezeigt wird, dass man mit seinen Gedanken nicht alleine ist, wenn es um totalitäre Regime geht. Ähnlich wie bei „Fight Club“ ist eine der Quintessenzen, also ich meine das, was man aus dem Film mitnehmen kann, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss (allein in Bezug auf Unrechtmäßigkeiten einer Obrigkeit).
Gerade dass der Film und damit die Hintergrundgeschichte von Anonymous und sonstigen Internetspacken als Vorbild genommen wurde, nimmt mir ein wenig den Spaß. Habe halt direkt die Assoziation mit kleingeistigen Hobbyanarchos, die sich die Maske für 20 Dollar kaufen und dann „We are legion!“ gegen die Wall Street protestieren. In dem Zusammenhang finde ich den Film sogar überbewertet.

Hmmm naja… Der Comic/Film kann ja nun auch nichts dafür. Zumal Fawkes mir sowie bestimmt vielen anderen vorher schon ein Begriff war. Gibt ja auch andere Revolutionäre, die im Nachhinein “ausgeschlachtet” werden.

Und wenn dann bitte Hobbyrevolutionäre oder einfach Revoluzzer - nicht Hobbyanarchisten/~anarchos. Der Missbrauch des Anarchiebegriff geht mir persönlich sehr auf den Keks, da Anarchie eine gewaltlose Konsensregierung ist - fern ab von Angriffen auf Polizei, Staaten etc.

@vertov:
So wie ich das verstanden habe mag Alan Moore im allgemeinen keine Filme, weil er das Medium nicht mag. Bei Verfilmungen seiner Werke ist er dabei immer besonders empfindlich, weil eben immer Zeug verändert wird (siehe V for Vendetta oder Watchmen (dass der besonders nah an der Vorlage ist halte ich für Quatsch, und je öfter ich ihn sehe desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass Zack Snyder Watchmen überhaupt nicht verstanden hat)).

Dass Dinge verändert werden muss aber überhaupt nichts schlechtes sein, denn, so sehr ich Alan Moores Graphic Novels auch liebe und bewundere, viele seiner Werke (lies: fast alle aus den 80ern) sind heutzutage völlig veraltet, weil sie eben damals unter der Atmosphäre eines möglichen Atomkriegs verfasst wurden. Die Wachowski-Brüder haben bei ihrer Umsetzung von V for Vendetta ein paar Grundelemente des Comics genommen und diese in gewisser Hinsicht aktualisiert. Die ursprüngliche Aussage des Comics ging dabei zwar leider verloren, aber im Hinblick auf die Qualität des Films finde ich das persönlich weniger schlimm. Der Film ging nun mal eben um den Freiheitskampf und nicht wie der Comic um das Modell Anarchie gegen das Modell Faschismus.

Oder, um’s zusammenzufassen: V for Vendetta ist ein sehr guter Film, aber keine gute Verfilmung des Comics.
Unterbewertet ist er vielleicht ein bisschen, imo aber eigentlich nur weil heutzutage niemand mehr über ihn redet., ist ja durchaus ein Film, den man sich zu Herzen nehmen kann.

Bei Verfilmungen seiner Werke ist er dabei immer besonders empfindlich, weil eben immer Zeug verändert wird (siehe V for Vendetta oder Watchmen (dass der besonders nah an der Vorlage ist halte ich für Quatsch, und je öfter ich ihn sehe desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass Zack Snyder Watchmen überhaupt nicht verstanden hat)).

Ich glaube die Abneigung Moore gegen die Verfilmung seiner Werke begann früher…nämlich mit „from Hell“ und vor allem „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ (was übigens der erste Film aus einer Videothek war, den ich nicht zu Ende geschaut habe)

Im Kontext sind V und Watchmen eigentlich außergewöhnlich gute Verfilmungen :wink:

Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich damals im Kino war und V wie Vendetta gesehen habe. Vorher war ich allerdings alleine in Firewall (auch ein sehr nervenzereissender Film) als ich dann nach Hause gehen wollte waren Freunde von mir im Kino und ich bin anschliessend noch mit in V wie Vendetta gegangen.

Der Film ist gut, hab mir auch später die DVD geholt. Toll fand ich die erzählweise des Films, das Stück für Stück die
Geschichte freigelegt wurde. Ich mag sowas. Manche Szenen war für mich ganz schön heftig. Am Anfang die fast Vergewaltigungsszene z.B. Der Kampf am Ende ist episch :slight_smile:

Mit den Naturgesetzen darf man den Film natürlich nicht schauen. Wehe es fragt einer nach Logik! :smt018

Am Ende vom Film hab ich im Kino leise die Phrase mehrmals vor mich hingebabbelt „Nimm ihm nicht die Maske ab!“

Toller Film, aber schwere Kost. Nichts für zwischen durch, der muss verdaut werden.

strg+c -> strg+v aus dem hochgejazzt Thread:

Meine persönliche Interpretation des Filmes bzw. der Comicvorlage (auch wenn vom Autor nicht zwangsläufig gewollt):
Was V wie Vendetta genial macht, ist die Tatsache, dass V per Definition ein Terrorist ist, der ein funktionierendes System zerstört, was der Zuschauer wiederum als Happy-End betrachtet, weil das System nach der Wertevorstellung des Zuschauers schlecht, weil autoritär, totalitär, faschistisch und kulturfeindlich ist.

Einen mit Sprengstoff gefüllten Zug in ein Regierungsgebäude zu fahren, wäre Osama warscheinlich nicht einmal in einem feuchten Traum eingefallen.Kein Film und keine Dokumentation haben mir in dem Maße erklären können, warum so viele Menschen terroristische Handlungen durchführen und/oder unterstützen.

Für mich ist V nichts, da das böse Regime von dermaßenen Vollidioten regiert wird, dass jeglicher auch nur ansätzliche Realitätsbezug vernichtet wird.

Aufgrund der Widerspiegelung durch Guy Fawkes, erhält der Film für mich eine zusätzlich komödiantische Ader, da Fawkes nicht für Freiheit und Demokratie stand, sondern ein noch totalitäreres Regime einführen wollte, als es es damals sowieso schon war.

Ebenfalls schließe ich mich dem Fernsehkritiker an, dass die meiste Tiefgründigkeit aus “Kalenderweisheiten” besteht.

Das einzig wirklich Inspirierende war die “Einen Menschen kannst du töten, eine Idee nicht.”-Rede.

Netter Ansatz, aber zu viel driftet in ungewollte Komik ab.

MfG Forger

P.s. 6/10 Punkten von mir. Der Durchhänger mit Natalie Portman im Fake-Gefängnis war extrem ärgerlich.

Hast du den Comic mal gelesen, Forger?

eine kleine Runde Offtopic:

Für mich ist V nichts, da das böse Regime von dermaßenen Vollidioten regiert wird, dass jeglicher auch nur ansätzliche Realitätsbezug vernichtet wird.

Ist ja nicht so, dass es momentan sooo viel anders ist? :ugly
Was Fawkes Absichten angeht, steht, wie du sagst, sein Motiv zweifelsfrei im Raum. Jedoch war Fawkes Regimebewegung (nenne ich jetzt mal so) schon eine Änderung in Richtung Freiheit, wenn man die Repressalien der niederen Bevölkerung betrachtet. Im Vergleich wäre Fawkes vs Regierung wie Castro vs Batista. Und auch wenn Castro keineswegs ein Ideal darstellt, war und ist er dem Volk gegenüber „besser“ gewesen als Batista. Aber das führt zu weit. Genauso, wie die Bewertung der Kalenderweisheiten, die für mich keineswegs keine sind, sondern vor allem im Film (im Comic nicht so pointiert) aufgrund der Filmlänge gestreift wurden, aber keinesfalls als Kladderadatsch abgetan werden sollten.

Die Bewertung hat gepasst, ich fand den Film wirklich gut (sehr edel vor allem), aber nicht unbedingt lebensverändernd. Richtig kacke ging es mir zum Beispiel nach “1984” und der Film bildet ja ebenfalls ein totalitäres Regime ab. Hier wurde ich definitiv im Innersten getroffen. “V wie Vendetta” hat mich einfach nur wahnsinnig gut unterhalten und das reicht mir meist absolut.

Hast du den Comic mal gelesen, Forger?

Nein, sorry habe ich nicht. Hab’ gehört er soll (zum Glück) besser sein.

Habe mir den Film vor Kurzem noch einmal angesehen (hab’ ihn hier noch rumliegen) und eigentlich stellte ich fest, dass das Ganze eigentlich mehr an Langeweile und schlechter Logistik, als an schlechter „Parallel-Universums-Konzeption“ krankt.

Mein Problem habe ich hauptsächlich mit Natalie Portman, da ihr einziger Sinn und Zweck aus zwei Dingen besteht.

  1. Die Bezugsperson für den Zuschauer sein. Sprich - wie auch dem Zuschauer muss ihr erst alles erklärt werden. (Imho absolut unnötig, hätte man mit V im Alleingang auch lösen können.)

  2. Letztlich ist sie der sinnbildliche einstmalig indoktrinierte Mensch, der von V überzeugt wurde und sein Erbe weiter trägt.

Es tut mir leid, aber das reicht mir nicht aus, um mich durch die ganzen sinnfreien Szenen mit ihr zu prügeln.

V alleine wäre wesentlich cooler und kurzweiliger gewesen!

MfG Forger

Nie im Leben hätte die Story ohne den Natalie Portman-Charakter funktioniert! Erstens liefern sie und ihre Biographie ein Beispiel für die Übergriffe des Staates gegen seine Bürger und zweitens hätte ohne sie als Bezugsperson V gar keine Notwendigkeit sich persönlich zu öffnen.

Und was willst du mit “schlechter Logistik” sagen?

Also ich finde, dass Portman (nicht die andere aus dem Piratenfilm^^) in diesem Film auf Höchstleistung agiert. Ich mag sie wirklich sehr gerne in diesem Film.
Sie steht zwar, wie forger sagt, als Schnittpunkt von Film und Zuschauer, aber so etwas ist doch von der Erzählweise her einer der Standarts in Filmen. Da V vom Prinzip her nicht als diese Schnittmenge fungieren soll, muss halt eine Person her, die diese Stelle einnimmt. Denn wenn es diese Person nicht gäbe, wäre es ein Superheldenfilm geworden und die Botschaft des Filmes imho nicht derart aufs Publikum übertragen werden können.
V ist zwar nicht mein Lieblingsfilm, aber ich finde Portman in diesem Film soooooooo gut, dass ich das noch einmal loswerden wollte. Nichts gegen meine Actresse! :smt018 :mrgreen:

Und was willst du mit „schlechter Logistik“ sagen?

Story-Aufbau. Zum Beispiel der getötete Bischof, oder was immer er auch war. Hätte man „logistisch“ entwder rausnehmen können, oder durch eine wesentlich storyintensivere Figur ersetzen können.

Soweit ich weiß hat doch zumindest dieser Mord absolut nix in der Story signifikant weiter gebracht, oder?

Weiß nicht mehr genau, werd’ mir deswgen nicht den Film noch einmal ansehen :wink:

MfG Forger

Vielleicht solltest du deine Kommentare einfach einstellen, wenn du dich nicht wirklich an den Film erinnern kannst? Denn der Tod Bischofs Lilimans war allein durch das “frühere Leben” des Bischofs für die Story schon von Bedeutung…

Vielleicht solltest du deine Kommentare einfach einstellen, wenn du dich nicht wirklich an den Film erinnern kannst? Denn der Tod Bischofs Lilimans war allein durch das „frühere Leben“ des Bischofs für die Story schon von Bedeutung…

So what?
Nein tut mir leid, aber mehr fällt mir dazu jetzt wirklich nicht ein. Nur weil er mit Zwang und Not in eine unsignifikante Nebenrolle für das Flashback gecastet wurde…das reicht mir nicht. Sorry.

Selbst im wirklich überausführlichen Recap auf Wikipedia wurde diese Marginalität ausgelassen. Weil es eben null zum Film beiträgt.

Er war damals für Larkhill zuständig. Wen interessiert das? Wo ist hier irgendeine Relevanz vorhanden?

Roger Allam: Durch seine überdurchschnittliche Präsenz, wie Seitenhieb auf Bill O’Reily, sehr vital für den Storyverlauf.
Tod = signifikant

Sinead Cusack: Symbolische Aufbereitung der Reue. Viel Allegorie, wichtig für die Charakterentwicklung von V.

Tod = signifikant

Bischof = wen interessiert’s ?

Forger

Zum ersten: Wenn du die Namen der Schauspieler postet, anstatt die der Rollen (beim Bischof klappts ja dann weswegen ich dir Unwissen unterstelle) bleibe ich bei meinem Hinweis von weiter oben.

Zweitens kann ich beim besten Willen im Recap keine Ausführlichkeit finden. Er springt schom im 2ten Absatz zum Gefängnis-Plot Eveys und läßt sowohl die Morde an Prothero, Surridge als auch Liliman aus (zumindets kann ich nix entdecken, mag an mir liegen). Darüberhinaus…wenn Prothero ein Seitenhieb auf O’Reilly ist (Immortal Technique: And O’Reilly, you think you’re a patriot, yor are nothing but a muthaf**ng racist, bitch!) warum ist Liliman dann keiner auf die katholische Kirche? Für Larkhill zuständig war Liliman auch nicht, er war der Seelsorger.

Zum dritten werde ich jetzt hier nicht mit dir weiter diskutieren. Du magst den Film nicht, das hab ich verstanden. Der Rest den du bisher geschrieben hast waren schwache Erinnerungen gepaart mich schlechter Recherche, sorry.

Zum ersten: Wenn du die Namen der Schauspieler postet, anstatt die der Rollen (beim Bischof klappts ja dann weswegen ich dir Unwissen unterstelle) bleibe ich bei meinem Hinweis von weiter oben.

Aha, ich bin also nur berechtigt über den Film zu diskutieren, wenn ich mir jeden noch so unsignifikanten Punkt merke, der in keiner Weise zu einem gesamtheitlichen Bild des Films beiträgt.

Ja, weißt du, das gibt es dieses kleine Problem, dass dem nur der Fall sein wird, wenn mir der Film auch gefallen hat!

Der kausale Zusammenhang, den du hier anstrebst, erschließt sich mir in keiner Weise. :smt017

Ich habe anstatt der Rollen die Namen der Schauspieler gepostet. Huuu, huuu, spooky.

Aber negiert das meine Argumentation in irgendeiner Art und Weise - nein.

Wie auch im Film, achtest du auf vollkommen unrelevante Dinge, die anderen Leuten (vermutlich) noch nicht einmal auffallen.

Forger

Ich würde sogar auf 5 von 10 Punkten gehen bei dem Film. Mir hat der garnicht gefallen.

Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden :wink:

Die Actionszenen waren zwar unterhaltsam, aber alles drum herum hat mich genervt oder gelangweilt. V kann nur zwei Sachen machen: Metzeln und Labern. Und bei Gott, labert er viel. Dabei lässt er keinen Pseudophilosophischen Dreck aus.

Die Dialoge in dem Film sind eben sehr wichtig und sagen auch sehr viel aus. V redet versartig, das kann man mögen oder auch nicht. So wie man im Film Moulin Rouge evt. den Gesang mögen muss oder nicht. Praktisch ist die Dialogführung aber wichtig, denn V wird so als abstrakte Figur wahrgenommen, er ist kein Individuum, sondern verkörpert wirklich die Idee, den Gedanken, die Freiheit.
Und V „metzelt“ ziemlich wenig. Okay, am ende und bei der Szene im TV-Sender. Aer sonst?

Und Natalie Portman wird eigentlich nur durch den Film hindurchgequält, sogar von V. Warum? Damit sie dadurch stärker wird oder irgendwie so war das. HÄ? Hab das nicht verstanden, will es nicht verstehen, ich fand den Film doof.

Etwas nicht zu verstehen und den Film dafür zu kritisieren ist in Ordnung.
Etwas nicht verstehen zu wollen und den Film dafür verantwortlich zu machen ist ziemlich bescheuert - sry, aber ich bin mal so ehrlich. Sie musste das durchmachen um die Bedrohung zu erkennen und im Angesicht des Todes zu merken, WAS ihr wichtig ist. Sie hat am Ende die Erkenntnis, dass es nicht um das Nackte überleben geht, denn dann hätte sie V ja nur verraten müssen. Am Ende der „Haft“ erkennt sie erst, dass es die Freiheit ist, die das Leben erst Lebenswert macht. Erst hier versteht sie V, es kommt zu parallelen Verhaltensweisen (Szene im Regen, Ausdruck vom Genuss der Freiheit) zwischen ihr und V.

Ihre Folter und Gefangenschaft zeigt ihr und dem Zuschauer erst auf, warum das nicht der bloße Rachefeldzug von V ist, sondern ein Kampf, den jeder kämpfen muss/will.

Aber wie gesagt: Geschmäcker sind verschieden. Nur deine Begründungen sind recht schwach… um es mal „nett“ zu formulieren - ich hatte beim Lesen deines Postings so einige „Kopf->Tisch“-Momente…