Uwe Boll - Genie? Unfähig? Missverstanden?

Nach dem Video muss ich sagen, Uwe Boll ist schon ne geile sau!

Ich halte nichts von seinen Filmen. Ich denke, seinen Werken fehlt der künstlerische Anspruch, der andere B-Movies trotzdem sehenswert macht.

Ich glaube nicht, dass Uwe Boll versucht, seinen Filmen “künstlerischen Anspruch” zu verleihen. Den sucht man auch bei Spielberg, Cameron, Bay und Konsorten vergeblich. Ein zweiter Rainer Werner Fassbinder wollte er wohl auch sicherlich nie sein. Ach…und dass so ein Hintergrund noch lange keinen guten Regisseur macht, sieht man ja an Ulli Lommel.
Die Pfeife war ein Zögling von Fassbinder und brachte uns solche Werke wie “Daniel der Zauberer” :mrgreen:

Ich meinte damit ja nicht, dass er ein zweites “deutsches Kettensägenmassaker” drehen soll, damit ich mit seinem Schaffen etwas anfangen kann. Ich formuliere mal eine andere Aussage, die mein Denken über seine Filme wiederspiegeln soll. Damit ein Film mich anspricht, sollte ich merken können, dass er mit einem kreativen Hintergedanken gemacht wurde. Bei Uwe Boll habe ich das Gefühl, das er diesen Hintergedanken mit einigen Kästen Bier ersetzt hat.

Uwe Boll macht die Dinge ganz nach seinem Gusto. Und dass dieses Gusto auch zu einem großen Teil darin besteht, sein investiertes Geld nach Möglichkeit zu vermehren, ist wohl jedem klar. Er ist eben niemand, der es sich leisten kann, einfach mal so einen Film zu drehen, egal wie das box office am Ende ausfällt. Er ist und bleibt letzten Endes ein Independent-Filmemacher, der zufällig etwas mehr Geld auftreiben kann, als zum Beispiel ein Olaf Ittenbach, Timo Rose oder ein Bethmann. Man darf einfach keine zu hohen Maßstäbe anlegen. Meine Empfehlung: Licht aus, Bier auf, Spaß haben. :mrgreen:

Und da er schon wieder 4 Filme auf Halde liegen hat (Darfur, Max Schmeling, Rampage und Storm) werde ich dieses Jahr noch viel Freude an seinem Schaffen haben.

Boll ist imo der untalentierteste Drehbuchautor und Regiesseur der heutigen Zeit, der nicht dem Amateurgenre zuzuordnen ist. Selbst einem untalentierten Laien würde ich mehr Talent als Boll zusprechen.
Ich finde es traurig, dass die Investoren dem nicht den Geldhahn zudrehen.

Ich habe 3 Filme von ihm gesehen und ich fand sie allesamt miserabel, auch wenn einige behaupten die Filme wären besser.
Bei anderen Filmen reichen mir Bilder mit Inhaltsbeschreibung oder Schnittberichte, um zu sehen dass der Film mies ist.

Ein Problem mit Boll ist, dass er sich an Spieleverfilmungen versucht. Es handelt sich dabei zwar nie um Meisterwerke der Spielegeschichte aber er sollte wissen, dass es noch nie wirklich eine gute Spieleverfilmung gegeben hat. Selbst ein Spiel zum Film mit Qualität herzustellen ist schwierig.

Er schafft es nicht mal einen Film als richtige Satire zu etwas darzustellen, weil einfach sein blöder Humor oder irgendwas unpassendes eingebaut wird, die jede Möglichkeit der Interpretation ins Absurde führt.
Es hat irgendwie den Anschein als würde Boll so 10 Seiten Drehbuch ohne Handlungsbeschreibung schreiben und irgendwann nach Jahren das Drehbuch weiterschreiben.
Oder er denkt sich:„Das wäre cool“…2 Tage später…„Änder ich das auch mal etc“

Das einzige was Boll hat ist ein starkes Selbstbewusstsein, dass schon in Arroganz überführt wird. Er bezeichnet alle seine Filme als Meisterwerke ohne einzusehen, dass sie Schund sind.
Noch schlimmer es gibt Fortsetzungen von den Schundwerken!
Sofia Coppolla hat bspw gemerkt, dass sie kein schauspielerisches Talent besitzt und ist Drehbuchautorin geworden.
Uwe Boll will das nicht einsehen.

Dann gab es noch das Kritikerboxen, wo er selbst verschwiegen hat, dass er Boxerfahrung hat und gegen einen Kritiker mit Boxerfahrung nicht boxen wollte.

Ich glaube, das hier trifft es irgendwo auf den Punkt:…

Blödsinn. George Lukas wurde mit Episode 1 und 2 bspw stark kritisiert.
Spielberg hat auch seit Jahren nichts anständiges mehr abgeliefert.

Michael Bay kann ja auf seine Fanbase schauen, grade weil er gradliniege Storys mit teilweise genialen Kamerafahrten bietet. Oder bei James Cameron weißt du auch das du was neues zu erleben bekommst einfach weil er sowas auch den Zuschauern bieten kann und will.

Michael Bay weiß wie er Filme zu vermarkten hat auch wenn er seit der Jahrtausendwende nicht wirklich was gutes produziert hat. Er hypt halt irgendeine Schauspielerin zur Sex-Bombe hoch über die dann berichtet wird, in seinem Falle war es Meagan Fox. So wie es Rodrigez mit Jessica Alba gemacht hat.
Cameron hat einfach nur ein extrem großes Budget mit dem er halt Sachen machen kann die andere nicht können.
Den Rest übernehmen seine Werbefachkräfte.

Würde ich einen Film über ein Game machen, wäre der Plot sicherlich auch anders, als die Masse ihn gerne hätte.

Das Problem liegt in erster Linie, dass Spiele verfilmt werden und kein Buch. Das Problem gibts schon seit Ende der 80er.
Da kann der Film Postal, Doom oder Max Payne heißen. Keiner der Filme ist wirklich gut.

Es gibt überhaupt nur wenige Spiele mit filmreifer Story. Je mehr man in Richtung Hack’n Slay,Shoot’m up oder Beat’m up geht desto schlechter und oberflächlicher wird eine mögliche Story.
Bei Beat’m ups wird dann irgendein Käse geschrieben, was die Motivation des Kämpfers ist.

Boll bediente sich dann bei meist indizierten Shootern/Hack n Slash games, die eher schlecht sind oder eben nicht die Story dem Spiel etwas Qualität verleihen.

Far Cry lebt bspw von der Freiheit und nicht von Story, wogegen der 2 Teil extrem linear ist.
AitD lebte von Atmo, die seit dem 2001 Teil verloren gegangen ist.
Postal 1 ist einfach nur blöd, Postal 2 lebt von albender Satire(imo zu albernd) ist nach einmaligem durchspielen aber nicht zu gebrauchen. Das Add On ist wieder Schund.
Bloodrayne 1/2 selbst ist schon ein miserables Spiel mit Pseudostory
Dungeon Siege ist zwar ein RPG aber eines, dass nicht wirklich eine gute Story hat.

Wie willst du dann also eine gute Story erstellen? Dann den Faktor zu erfüllen den das Spiel großartig macht ist auch schwer.
Bei Boll kommt noch fehlendes Talent dazu und so wirkte die AitD Handlung auf mich wie ein Porno ohne Sexszenen, wobei ich da sogar Pornos beleidigen würde.

Es gibt Spiele, die von Story leben, sodass sie filmreif wären, aber da braucht es nicht wirklich einen Film.
Mafia bspw ist ein filmreifes Spiel, welches aber dank gewisser Mafiafilme und der filmähnlichen Handlung keine Verfilmung benötigt
Deus Ex 1 lebte von Story aber auch von riesigen Handlungsmöglichkeiten. Die geplante Verfilmung bzw das Theatherstück wurden allerdings verworfen.

Ich mein’, viele Leute loben Dreck wie Hostel, Saw und was weiß ich noch alles in den Himmel obwohl diese von der Qualität her auch nicht besser als die Werke von Boll sind.

Ich finde nur den ersten SAW Teil gut(da ging es wenigstens um Zusammenhalt der Opfer und ihre Bereitschaft etwas zu tun), der Rest ist nur noch blöde Einzelteilgafferrei mit irgendeinem unpassenden „Twist“ und Hostel ich auch nur eine blöde Geldmelkerrei der „Folterhorrorwelle“

Man sollte nicht vergessen das Spielberg auf Jaws, E.T., Schindlers Liste und Saving Private Ryan zurückblicken kann. Michael Bay auf The Rock und Bad Boys schauen kann. Was haben alle gemeinsam. Sie sind gut, haben nen klaren Handlungsverlauf und die Besucherzahlen sprechen dafür. Dazu haben sie alle ne klare Linie ihrer Kunst, beherrschen ihre Technik und wissen was sie tun.
Praktisch müssen sie nix mehr beweisen, da sie es können.
Bei Cameron ist es alleine schon die halbstündige Einleitung die so eine gewaltige Sogwirkung in diese unreale Welt hat das sie real ist und das ist eine verdammt hohe Kunst. Das sollte man dabei auch nicht vergessen.

Doch all das lässt sich nicht bei Boll erkennen. Keine klare Kameraführung, Achsensprünge en masse (Gut die wenigsten Deutschen verstehen überhaupt was von Kameraachsen, aber egal, wenn man sich Profi nennt, sollte man es zumindest gehört haben), Schauspielführung so naja, Schnitt teilweise viel zu lang oder viel zu kurz, kaum Szenen die Atmen oder man Leben spürt…

Diese Kritik ist durchaus berechtigt, dennoch lässt sich meiner Meinung nach doch in letzter Zeit eine Verbesserung seiner Werke erkennen. Recht angetan war ich zum Beispiel von “Siegburg”. Selbst die Filmwelt fand überwiegend lobende Worte. Und sowohl “Rampage” als auch “Darfur” wurde eine deutliche Qualitätssteigerung attestiert. Man kann nur abwarten, in welche Richtung sich sein Schaffen noch entwickeln wird.

Nur…er sollte sich eventuell mal einen fähigeren Drehbuchautor besorgen. :mrgreen:

Nur…er sollte sich eventuell mal einen fähigeren Drehbuchautor besorgen.

Ja dafür wäre ich auch. Regie ersetzen und Drehbuchautor ersetzen. Produzent wenn mehr Kohle da sein soll auch ersetzen, dann wird der Film auch was.

Die derzeitige Besetzung ist ja alles andere als vielversprechend.

Regie: Uwe Boll
Drehbuch: Uwe Boll
Produzent: Uwe Boll

Selbst die Filmwelt fand überwiegend lobende Worte. Und sowohl „Rampage“ als auch „Darfur“ wurde eine deutliche Qualitätssteigerung attestiert.

Eine Steigerung von miserabel zu schlecht ober auch 0-1/10 zu 3,5/10 ist nicht wirklich eine Steigerung in Richtung gut.
Wenn er sich linear steigern würde schaft er es evtl mal in 20 Jahren einen guten Film zu produzieren.
Bis dahin hat er aber wohl alle Negativpreise gewonnen. Er kann froh sein, dass es keinen 10 Jahres shift gibt, denn dann hätte er sicherlich den Preis schlechtester Drehbuchautor und Regiesseur des Jahrtausends bekommen.

Ich wurde mal in einen Film von Uwe Boll gezerrt, damals war ich vollkommen unwissend, naiv, ich dachte der Film könnte interessant sein. Es war Far Cry. Leider wurde der Film für mich zur Farce. Miene Kumpel finden den gut, argh, selbst von denen hätte ich solche Geschmackverirrung nicht erwartet, seit dem distanziere ich mich von deren “Filmgeschmack”. ich weine bis heute den 6 € , die ich blechen musste, nach. Für den Film würde ich nicht mal 50 cent bezahlen.
und dann sah ich “Schwerter des Königs”. Ich fand ihn relativ passabel, doch den weg in meine Filmesammlung findet der sicher nicht. Überrascht war ich dennoch überrascht,als ich las wer das “angerichtet” hat. Uwe Boll. “Die schwerter des Königs” waren nicht sooo ganz grottenschlecht, aber es gibt viele Filme, die besser sind und aus dem B- Movuie Bereich kommen.

Ich persönlich bin ein großer Boll-Fan.
Sicher, die meisten seiner Filme sind Mist, aber wer so hartnäckig für seine Sache kämpft und immer und immer wieder Scheiße am Laufband absondert, den muss man doch einfach mögen. Ich liebe ihn für seinen Hollywoodprotest und seinen Willen, eigenständig zu bleiben und sich selbst treu zu bleiben. Das ist in meinen Augen wichtiger, als einen Film zu drehen, der der breiten Masse gefällt. Und der Boll-Hass hat sich mittlerweile zu einem Hype entwickelt, der unverständlicherweise immer wieder neu gefüttert wird. Und das finde ich ekelhaft…

Ich hab hier mal einen doch recht interessanten Artikel gefunden, der nicht ungelesen bleiben sollte. Neuerdings nimmt man Boll´s Filme doch etwas positiver wahr. Sein neuer Film “Darfur” wurde sogar mit einer Empfehlung von Amnesty International an verschiedenen Universitäten gezeigt.

http://www.epd-film.de/33192_75396.php

Das Interview ist gut. Zeigt, dass Boll wirklich gut witschaften kann, weswegen er immer noch gerne in Hollywood gesehen ist. :stuck_out_tongue:
Denn auch wenn seine Filme alle hassen, macht er im Vergleich zu den Produktionskosten gute Gewinne.

Zu seinen neuen Filmen:
Ich muss denke ich nicht sagen, dass ich es affig finde, ihm jetzt plötzlich ein Kunstfilmer-Image aufzudrücken. Kritiker mäkeln zwar immer noch, aber Boll ist eben kein van Sant…^^
Ich persönlich habe bei seinen neuen Filmen eher das Gefühl, dass sie bewusste Preisschieler sind, aber ich werde mir selbst ein urteil bilden müssen.

Ich selbst finde den Herrn Boll auch sehr sympathisch. Es stimmt zwar das viele seiner Filme eher schlecht schlecht (vor allem der schon viel genannte unterirdische “Alone in the Dark”) aber in letzter Zeit sind seine Filme echt besser geworden. Postal fand ich persönlich super (eine Qualität, die deutsche Komödien seltenst erreichen, meiner Meinung nach). Und auch Siegburg und vor allem Seed (dieser Film schafft mit seinem Realismus das, was SAW und Hostel nicht erreichen bei mir, er verstört und erfüllt damit seinen Zweck sehr gut).

Soweit meine Meinung (und hey, es gab ne Zeit in der Ed Wood gebasht wurde und der ist bei vielen Hollywood-Leuten eines der Vorbilder).

Schade ist auch, dass niemand mal ein wenig Nationalstolz auf den guten Herrn Boll entwickelt. Er ist immerhin ein deutscher Filmemacher, der mit deutschem Team relativ große Filme dreht, die im internationalen Vertrieb ganz gut aufgestellt sind - was man von den hochgejubelten und mit Mitteln aus der Deutschen Filmförderung staatlich alimentierten deutschen Weltverbesserungs-Regisseur-Eintagsfliegen nicht unbedingt behaupten kann.

Ich genieße seine Filme, da ein jeder davon einen Tritt ins Gesicht der allzu überheblichen deutschen Filmlandschaft darstellt.

ja, also die Gewaltszenen in Seed sind schon echt derbe und ich finde die Hammer-Szene immer wieder echt dufte grausam.^^

Postal fand ich auch super, einfach, weil er so krank und bescheuert ist.^^
Eine super Spieleverfilmung war das.

Aber es gibt noch andere deutsche Regisseure, die in amerika sehr bekannt sind. Und nicht nur im Kunstfilm-Bereich (wie Werner Herzog, Wim Wenders oder irgendso ein anderer, dessen Namen ich vergessen habe), sondern auch viel Mainstream. Der bekannteste Name dürfte wohl Roland Emmerich sein, der Deutscher ist, was man nicht vergessen solle.^^
Der Sci-Fi-Horror Pandorum ist von einem deutschen Regisseur, der neue Punisher-Film ist von einer deutschen Regisseurin und zahlreiche große deutsche Regisseure (Akin, von Donnersmarck) wandern auch nach Amiland.
Ich persönlich finds eher traurig, aber die Filmlandschaft sieht in Amerika eben ganz anders als hier aus.

Also den guten Emmerich kann ich als “Deutschen Regisseur” nicht wirklich wahr nehmen. Aber es ist schon amüsant, wenn man bedenkt, dass er seinerzeit mit Filmen bekannt wurde, gegen die “Alone in the Dark” wie eine Offenbarung wirkt. Ich werfe hier mal nur den Titel “Moon 44” in den Saal.
Was unterscheidet denn überhaupt Emmerich von Boll? Richtig…das verfügbare Budget.

Werner Herzog war nur in Verbindung mit Klaus Kinski wirklich göttlich - “Cobra Verde” und “Aguirre” sind für mich geniale Meisterwerke.

Was den Rest vom Fest betrifft, so hülle ich mich in den Mantel des Schweigens.

Werner Herzog war nur in Verbindung mit Klaus Kinski wirklich göttlich - „Cobra Verde“ und „Aguirre“ sind für mich geniale Meisterwerke.

Nicht zu vergessen: Fitzcarraldo! =)

Und Woyzeck! :mrgreen:
Aber die waren ja alle genial. Kinski…we miss you!

Ich habe gestern den Film Postal geguckt…
Ich fande den Film echt gut, zwar derbe komisch aber passt auch in gewisser Weise zum Spiel.
Generell mag ich seine Filme, und er wirkt auch sympatisch…
Ich mag es auch, dass er (genau wie Quentin Tarantino) auch selbst in seinen Filmen Mitspielt :smiley: