US-Präsidentschaftswahlen

Warum?

Darum.

Eine Obergrenze ist keine Option, kein realer Plan B. Es wagt natürlich niemand, ehrlich auszusprechen, was eine dichte, eine undurchlässige Grenze bedeuten würden. „Es wird nicht ohne hässliche Bilder gehen“, sagte Außenminister Kurz einmal im Interview mit der Welt. Damals sprach er über die Absicherung der EU-Außengrenzen. Spinnt man nun die Ideen der Parteikollegen von Kurz weiter, können diese Bilder aber ebenso gut im steirischen Spielfeld an der Grenze zu Slowenien entstehen.

Wer Obergrenze sagt, der meint eine Militarisierung der Grenzen, und der muss auch Stacheldraht, Wasserwerfer und Tränengas sagen.

Die Obergrenze verlangt genau das und das ist der Spirit of Trump. Oder es ist Symbolpolitik und eine hässliche Fratze. Ebenfalls Trump.

Tja, dann sollte man aber gleich alle Syrer, die nach Deutschland wollen aus Syrien ausfliegen und nicht mit Flucht und Grenzstreitigkeiten herumwursteln.

Warum ich Bernie Sanders mittlerweile eine reale Chance einräume?
Nun; er schafft es, fundamentalistische Christen dazu zu bringen zu klatschen, wenn er sagt, dass er beim Thema Abtreibung eine andere Haltung als sie hat und ein Abtreibungsverbot nicht gesetzlich verankert werden sollte. Ich bin wirklich baff… wirklich…

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//youtu.be/Qtsqgo1cIUI
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Ich habe da trotzdem bedenken das er gewählt wird, denn

  1. Er ist ALT. Das ist zwar nicht schlimm, könnte aber von seinen Gegnern als schwäche ausgenutzt werden, denn wenn man eines über Amerikanische Wahlkämpfe, dann das es ein Wunder ist, das die in einem so Waffen verrückten Land nicht mit selbigen aufeinander losgehen.

  2. Wird er sogar auf europäischer Sichtweise für einen Sozialisten gehalten, also ist er aus US Republikaner Sicht Schlimmer als Stalin und Mao und Marx und Lenin und welche kommunistischen Vorkämpfer auch immer da drüben bekannt sind zusammen

Ich verstehe deinen ersten Punkt nicht.

Das man Alter als Schwäche ausnutzen kann? Das war auch ein Argument das man gegen Mccain ins Feld geführt hat. deswegen hat der sich diese junge Frau mit ohne Gehirn geholt.

Das ist ja das Faszinierende an ihm!
Er schafft es sogar, Wähler der Reps auf seine Seite zu ziehen.

Ich habe das Gefühl, dass sich in der amerikanischen Gesellschaft etwas tut, was spannender ist, als jede Fernsehshow. Die Kultur erlebt gerade einen Wandel, ganz gleich, wie die Wahl ausgeht. In (nicht empirischen) Umfragen aller Medien zieht Sanders Hillary ab. Seine radikalen Thesen scheinen nicht abzuschrecken. Vielleicht entdecken die USA mit Sanders eine gewisse Protestkultur den Finanzeliten gegenüber. Ich weiß es nicht.

Ein Argument, was immer wieder genannt wird: Vor Jahren hätte auch jeder gelacht, wenn man gesagt hätte, dass ein Obama Hussein Präsident wird. Er heißt nicht nur wie ein Terrorist, er ist auch noch schwarz. <- Soweit die Polemik. Er ist nun aber Präsident.

Jetzt schafft es ein Underdog mit Spenden aus dem Volk eine Clinton abzuhängen. Er ist ja nicht nur Sozialist, er ist auch noch Atheist. Dass er so gute Umfragewerte hat, ist alleine schon erstaunlich genug. Ganz unabhängig vom zukünftigen Wahlergebnis.

Die USA überraschen mich in letzter Zeit und lassen mich Obamas Wahlsieg noch mal anders betrachten. Sanders größter Wählerkreis sind Erst- und Jungwähler. Er hat überwiegend die Schwarzen auf seiner Seite. Sollte er nicht Präsident werden, zeigt es dennoch, dass der Kulturwandel über die Jugend stattfindet. Die werden älter und bekommen auch Kinder. Das frühere Establishment ist sozusagen vom Aussterben bedroht. Die Jugend hat wohl die Schnauze voll und ist zugleich offen für einen gesellschaftlichen Wandel.

Zudem werden die typischen Weißen in ein paar Jahrzehnten die Minderheit der USA sein. Das wird ebenfalls damit zu tun haben. Die biedere, weiße Christlichkeit spielt durchaus noch eine Rolle. Aber wie lange noch? Und, ist das, was danach kommt besser? Wie gesagt: Spannend!

Wenn Trump wirklich Kandidat der Republikaner wird ist es egal wen die Demokraten benennen.
Ob Clinton oder Sanders, egal, einer der beiden würde dann gewählt.

Man darf schließlich in den USA nicht die Präsidenten- mit den Kongresswahlen verwechseln.
Bei Kongresswahlen liegt die Wahlbeteiligung oft mal gerade bei 40 %. Die Nichtwähler kommen dann in erster Linie von den Demokraten.
Bei Präsidentenwahlen liegt die Beteiligung oft zwischen 60 und 70 %.
Hier kommen dann nicht nur die Nichtwähler beim Kongress zur Geltung, sondern auch oder vor allem Schwarze und Hispanics.
Letztere wählen teilweise bis zu 80 % einen demokratischen Kandidaten.
Da deren Anteil bei der Wahl von Mal zu Mal immer größer wird ist anzunehmen, dass die Demokraten auf Jahre hinaus den Präsidenten stellen.
Es sei denn, es käme ein demokratischer Trump … :wink:

Das mit dem Wegsterben der alten Menschen und dem dadurch entstehenden Wandeln erinnert mich daran, wie man in der Wissenschaft eine neue Meinung etabliert wird: Durch wegsterben der Alten, den die lassen sich nicht überzeugen.

@Firebird94

Ich kenne das Argument anders: Durch das Wegsterben jener, die sich noch an die alten Theorien erinnern können.
Die Jungen glauben den Stein der Weisen geköttelt zu haben und wollen sich nicht mit alten (vielleicht aber berechtigten) Theorien beschäftigen. Wenn die Vertreter der alten Theorien jetzt sterben, gibt es niemand mehr, der sie kennt. Und Bücher verstauben gerne auch mal ungelesen.

[QUOTE=P-Joker;438035]
Bei Präsidentenwahlen liegt die Beteiligung oft zwischen 60 und 70 %.[/QUOTE]

Quatsch

Es ist j auch noch so, das man sich in den USA als Wähler registrieren lassen muss. Man bekommt also nicht automatisch das Zettelchen wo drauf steht das man sich bitte irgendwo hin begeben soll. Ich kann mir vorstellen, das viele das einfach verschlafen, weil man sich ja aktiv darum kümmern muss wählen zu dürfen.

Das hier hat nicht speziell etwas mit Trump zu tun. Hier geht es um die US-Präsidentenwahl allgemein.
Ich finde die Argumente recht interessant.

Zum Thema wissenschaftlicher Fortschritt durch Tod gab’s neulich erst ne Studie, hier die Zusammenfassung:


Kurz: Anhand der erstellten Grafiken, die u.U. Aussagen über wissenschaftlichen Fortschritt darstellen, kann man sehr gut erkennen, dass am exakten Todesdatum berühmter Koryphäen dieser Fortschritt deutlich anstieg um sich danach zu normalisieren.
Hintergrund ist vermutlich, dass junge wissenschaftler Angst haben unter Missgunst zu fallen, wenn sie bestimmten Personen zu offen widersprechen und damit ihrer Karriere schaden.

tja nun. Anders als die Umfragen suggerierten, hat Trump nicht in Iowa gewonnen. Fast wäre er sogar nur dritter geworden. Trotzdem muss man feststellen, dass viele in tatsächlich gewählt haben. Die Vermutung, dass er seine Anhänger nicht mobilisieren kann auch wirklich zur Wahl zu gehen (was in Iowa durchaus aufwendig ist), scheint zuzutreffen. Außerdem könnte es ein Fehler gewesen sein, die letzte TV-Debatte zu schwänzen, da sich ja noch Wähler sehr spät entscheiden. So zumindest die meisten US-Medien, die ich gelesen habe. Trump selbst hingegen hat seine eigene Interpretation der Dinge:
https://twitter.com/realDonaldTrump

Ich glaube aber nicht, dass Trump schon erledigt ist. Iowa ist voll mit Evangelikalen, die Cruz hart am Limit feiern. Das ist in anderen Staaten nicht so und in vielen ist es auch einfacher, zur Wahl zu gehen. Ich denke, jetzt hat Rubio auch eine Chance. Einer wird aber sicher nicht mehr gewinnen: Jeb!!! Bush

Die nächste Vorwahl stet nun in New Hampshire statt. Dort könnte es sein, das Rubio vor den beiden Betonköpfen landet.
Im Gegensatz zum ländlich-bäuerlichen Iowa ist man hier do weitaus liberaler eingestellt!

Einer wird zum Glück keine Stimmen mehr bekommen: Der Tea-Party-Chef Rand Paul ist ausgestiegen.
Zu befürchten ist allerdings, das einige seiner Stimmen jetzt den beiden anderen zugute kommen.

Ted Cruz gilt ja auch als Tea-Party-nah, der wird sich dann freuen. Und ganz ehrlich, ich hab mir am Montag die Reden der Republikaner angesehen: unter den dreien Cruz, Rubio und Trump war für mich Trump noch der normalste und sympathischste :ugly

@Moderation vielleicht könnten wir den Thread ja in “US Präsidentschaftswahlen” oder so umbenennen.

Wie schon in einem früheren Post, verweise ich auf die Historie. Die beiden letzten republikanischen Sieger der Iowa Caucuses waren die bibelfesten Spinner Huckabee (2008] und Santorum (2012). Diesmal hat man sich dort erneut für einen bibelfesten Spinner entschieden, der am Ende nicht Kandidat werden wird.

Es wird so laufen:

Sanders wird als Präsident bekannt gegeben und alle freuen sich.
5 Jahre später werden ihn alle hassen und er hat graues Haar… wait…