Im Jobcenter?
Wer wissen möchte, wie das ist ordentlich vor Augen geführt zu bekommen, wie dankbar er für Altkleider sein muss, soll mal in einer örtliche Kleiderkammer gehen.
In einigen hat man Glück und man darf sich selber etwas aussuchen und für ein paar Euro mitnehmen.
Das sind aber Sozialkaufhäuser.
Wehe das Zeug ist für umsonst! Denn dann geht es oft wenig würdevoll zu.
In den kirchlichen Einrichtungen in kleineren Orten, auch Kleiderkammern genannt, wachen dann die katholischen Ehrenamtlerinnen über die Spenden, als würde man ihnen die Kleider persönlich vom Leibe reißen. Da ist auch nichts mit aussuchen. Man darf vorne am Thresen
fragen ob dies oder jenes zu haben ist , die Konfektionsgröße nennen und dann schreiten die Hüterinnen über die Textilen los und entscheiden nach Sympathie und Gusto, was der Bedürftige denn so von ihnen, in der unentlich christlichen Güte erhält.
Für Kinder und Jugendliche ist ein Besuch einer Kleiderkammer oft eine peinliche Begebenheit, die in bleibender
Erinnerung bleibt.
Überreicht wird das indem die personifizierte christliche Nächstenliebe den Bedürftigen nochmals mustert und dann die Kleidung wie die größte Kostbarkeit, die derjenige überhaupt nicht verdient dann auf die Theke legt.
Kleidung bekommt man ja auch günstig bei KIK - riecht manchmal etwas komisch, aber wer arm ist, soll sich halt nicht beschweren, wenn man nicht wie die angesagte /Prinz Prinzessin der Klasse in edlem Markenstoff gekleidet ist
Aber mal im Ernst. Kinder brauchen nicht nur Kleidung und Schuhe - nö! In Kindergarten und Schule heißt es mal 2 Euro hier und 5 Euro dort - mal eben und ständig!
Zu Geburtstagen oder Weihnachten erwarten Lehrer und Erzieher auch noch ein Präsent… oder Ostern…usw.
So was wissen natürlich nur Leute, die selber Kinder erzogen haben und nicht die Theoretiker, die eh immer glauben, die Welt bestens zu kennen, was leider oft nicht der Fall ist.
Ich halte diese Schenkerei in öffentlichen Einrichtungen für eine Unsitte und diese Erwartungshaltung habe ich leider in 10 Jahren als Elternvertreter nicht erfüllen können.
Anerkennung in Geschenkform bekommt die Kassiererin, die mich freundlich bei Lidl bedient auch nicht und ich seh es ehrlich gesagt nicht ein das arme Leute sich das absparen, damit ein Besserverdienender zu Weihnachten oder am Geburtstag einen neuen Staubfänger bekommt.
Anständige Lehrer lehnen eh jede Art von Geschenken ab - da dies immer den fahlen Nachgeschmack von Bestechlichkeit hat.
Ein Vater (ebenfalls ein Elternvertreter), der beruflich mit einem großen Fussballfallverein aus dem Pott verbandelt war, hat das anders gesehen und für seinen lernschwachen Sohn sogar eine Begabtenförderung raus geholt - eigentlich für benachteiligte Kinder. Das wirklich benachteiligte Kind war dann die Klassenbeste, die erst gar nicht nomieniert wurde, da die Lehrerin Kinder aus geordneten finanziell gut gestellten Verhältnissen (keine Mädchen, keine Migranten, keine Kinder von Alleinerziehenden, keine Sozial Schwachen - schlimm, wenn ein Kind mehrere Kriterien erfüllte - also Mädel von alleinerziehender Mutter, arm und Migrant) bevorzugte und es nicht nach der Begabung oder Benachteiligung ging.
Da sag mal einer das Geschenke nicht die Freundschaft erhalten… 8) …und der werte Herr hat nie Geld innerhalb der Elternschaft gesammelt, sondern diese aus eigenen Mitteln in „seinem“ Namen überreicht
Da ich oft die Finanzen bei Klassenfahrten inne hatte, wußte ich das 55 % der Kinder die Klassenfahrt von der Arge ganz oder teilweise bezahlt bekamen. Nicht berücksichtigt, die Eltern, die voll arbeiten gingen, aber knapp überm Satz waren.
Im Grunde sind das die wahren Armen! Denn denen zahlt keiner die Miete, Bücher, Klassenfahren, Mittagessenzuschuss!
Sehen wir mal von den Bücher (immer Kosten zwischen 35 und 50 Euro)ab, wird zu jedem neuen Schuljahr Material
und Leistungen in Höhe von aufwärts 80 Euro fällig:
Mal so eine kleine Aufstellung, was mal eben außer der Reihe fällig wird:
mind. 40 Euro Material, Hefte, Linaele jeder Lehrer möchte andere Schulhefte und Ordner und Extrawünsche wie unbedingt nötige Arbeitshefte (10 Euro), in die dann eh nichts rein geschrieben wird, erfüllt haben
meist neue Sportschuhe, weil die Kinder ofmals auf unerklärliche Weise in den Sommerferien nachwachsen - nochmal wenigstens 30 Euro
5 Euro Kopiergeld - gern kopieren sich Lehrer dann davon ungeniert ihren eigenen persönlichen Papierkram
10 - 20 Materialgeld für Bastelmaterial/ Hauswirtschaft/Werken
Ausflüge: unterschiedlich - 20-50 Euro im Jahr Fahrkarten/Eintritt - dazu zählen auch Fahrten zum Berufsinformationszenmtrum, wo die Kinder auch keinen Bus gestellt bekommen und die Fahrtkosten zu tragen sind.
Klassenfahrten sind dann ab 230 Euro zu haben
Der Supergau ist es, wenn man noch Kind hat, welches nicht kerngesund ist, etwa Allergien oder/und Nahrungsmittelunverträglichekeiten hat. Denn nicht verschreibungspflichtige Allergietabletten, Augentropfen oder Nasenspray reißen dann auch noch mal ein nettes Loch in die eh schmale Haushaltskasse.
Ein Kind/Jugendlicher, der dann nicht mal eben mit ins Schwimmbad gehen kann oder die Kinokarte einfach nicht drin ist, ist dann auch in der Wahl seiner Freunde auf Seinesgleichen reduziert.
Für die Bessergestellten natürlich wünschenswert - man bleibt unter sich!
Natürlich ist es in Somalia schlimmer - das wird den armen deutschen Kindern sicher ein unendlicher Trost sein, das sie nicht mit Hungerbäuchen rum wandern können, sondern nur sozial im Aus stehen.
Sozial im Aus stehen wirkt sich auch bei Bewerbungen aus. Wer stellt ein Kind aus einem sozial schwachen Viertel ein? Es soll Personalchefs geben, die genau wissen, welche Straßennamen für sozial schwache Viertel stehen.
Woher soll die Familie das Geld für eine anständige Bewerbungsmappe (200 Bewerbungen sind ja heute durchaus normal) hernehmen?
4 Bewerbungsfotos in mittelmäßiger/akzeptabler Qualität kosten rund 17 Euro
Mappen , Umschläge und Co bekommt man auch nicht bei der Tafel…Schade eigentlich