Umgang mit dem Jobcenter

Bei den gescheiterten Existenzen, die dort arbeiten, ist es kein Wunder, dass sie es auf den Tod nicht abkönnen, jemanden dahin zu vermitteln, wo er eine bessere Position bzw. ein besseres Einkommen erlangen könnte als sie. Im Akademikerbereich ist das durchaus zu befürchten:

Gegen Ende meines Magisterstudiums tauchte ich dort auf, in der Hoffnung, vielleicht einen wertvollen Hinweis zu bekommen. Während des Gesprächs tauche auf einmal, unabhängig die Idee auf, eventuell meine Fächer für ein Lehramtsstudium anrechnen zu lassen und das Fehlende in ebendiesem Studium als Zweitstudium nachzuholen, zumal ich sowieso schon jahrelang außerschulisch unterrichtet habe. Zudem bin ich verheiratet und habe eine Tochter, da ist kann man nicht alle sechs Monate den Wohnort wechseln. Als ich den Gedanken äußerte, versuchte mich diese Person tatsächlich, davon abzubringen, wetterte gegen den Beamtenstatus und gegen die [B]unflexiblen Festangestellten mit Sozialversicherung[/B]!

Ich habe umgehend gefühlte achttausend Sprechstunden in der Uni aufgesucht und war kurz vor Deadline im Lehramtsstudium immatrikuliert. Ein Jahr fehlt mir noch und es war eine sehr gute Entscheidung, mir liegt die Unterrichtstätigkeit. Seitdem habe ich dem Amt keinen Cent gekostet. Die Schnepfe wollte mich noch einmal sehen, um mir eine [B]befristete Halbtagsstelle “in der Nähe von random Kleinstadt” auf Honorarbasis[/B] zu vermitteln und drohte mir mit Sanktionen, wenn ich den Termin nicht wahrnehmen könnte, woraufhin ich sie aufklärte, dass ich nichts vom Amt bekommen würde, also ihre Drohung sinnlos sei. Unfassbar!

Seitdem die Erkenntnis, dass man unbedingt selbst suchen muss und so gut wie alles, was dort vermittelt wird, kalter Kaffee ist.

Lustig wird es wenn man sich selbst was gesucht hat, dann aber den Antrag stellt das die den ersten Monat (wo man noch kein Geld hat) Fahrtkosten übernehmen (was sie sogar müssen) (Man bedenke bitte das z.b. Zugfahrkarten verdammt teuer sind)

Dann gucken die erst so :shock: dann :twisted: und dann wartet man. Irgendwann fragt man nach und kriegt als Antwort :x gefolgt von :ugly Mit der aussage "Kriegen sie nicht, können ja Klagen… "

Ergo stelle weg, weiter dem Amt auf der Tasche liegen, die können sich nämlich selbst gesucht nicht als “Vermittlungserfolg” auf die Fahne schreiben, in Maßnahme stecken schon…

[QUOTE=Nakkinak;314423]Seit froh, dass ihr überhaupt was kriegt. Wieso gibt es überhaupt die Verpflichtung den “Schwachen” (=Faule und anderweitig Nutzlose) zu helfen.[/QUOTE]

Vielleicht damit die “Schwachen und Faulen” den “Reichen und Fleissigen” nicht auf der Strasse ein Kugel in den Kopf jagen um sich zu nehmen was sie sonst nicht bekämen?

      • Aktualisiert - - -

Ich weiss nicht, Gabumon. Ist es für die nicht wichtiger, dass du aus der Statistik verschwindest? Egal wie?

Weil wir in einem Sozialstaat leben und da macht man sowas! :roll:

[QUOTE=Zauber;314432]
Ich weiss nicht, Gabumon. Ist es für die nicht wichtiger, dass du aus der Statistik verschwindest? Egal wie?[/QUOTE]

Nein, die müssen nämlich ebenfalls eine % Anzahl an Leuten “vermitteln” “selbst gesucht” bringt da nix, dass gilt nicht :ugly

Na euch natürlich, die faulen Sozialschmarotzer

Hurra, laut Nakkinak sind jetzt sogar schon Nicht-ALG-II-Bezieher “faule Sozialschmarotzer”! :lol:

Grundgütiger seid ihr einfach zu trollen

Ich hab dich von Anfang an durchschaut :wink:

[QUOTE=Nachteule;313800]Nebenbei bemerkt, erweckt man durch die Herausgabe solcher Broschüren nicht irgendwie den Eindruck, dass ALG II anscheinend nicht ausreicht um ein halbwegs normales Leben zu führen? Käme man damit einigermaßen über die Runden, wären die Tipps doch nicht nötig, oder?[/QUOTE]
Das ist eine sehr gute Frage. Der Regelsatz ALGII beläuft sich zu Zeit auf 382,00 € Regelleistung im Monat für eine alleinstehende Person. Davon muss Nahrung, Kleidung, Haushaltsstrom und Dinge des täglichen Bedarfs bezahlt werden. Dazu kommen die Kosten der Unterkunft (Miete, Betriebs- und Heizkosten).

Ob jemand mit seinem Geld zurecht kommt hängt von so manchen Faktoren ab:

  • Wie gut kann die Person grundsätzlich mit Geld umgehen bzw. haushalten? Es gibt Menschen denen gelingt das auf Anhieb - andere ist das zu viel.
  • Raucher oder Nichtraucher kann schon einen beträchtlichen Unterschied in der Kalkulation bedeuten.
  • Gerade wenn Haushaltsgeräte Marke Waschmaschine oder Kühlschrank kaputt gehen belastet das die Leute zusätzlich, da das Jobcenter zwar die Erstausstattung aber nicht die Ersatzbeschaffung bzw. Reparatur bezahlt.
  • Haushaltsstrom: Alleine die ständig steigenden Strompreise ist ein großer Posten, der von der Regelleistung zu zahlen ist.

Kurz: Die Frage kann man nie pauschal beantworten - Es gibt Menschen, die kommen damit über die Runden - Andere nicht.

@Nakkinak Ich hab Dich auch gleich durchschaut, wie ExtraKlaus - wundere mich nur über Legolas, der müsste Dich doch besser kennen :?
Jedenfalls netter Versuch, Nakkinak, Respekt :wink:

Aber ich war schneller: Danzig hat sich schon gefragt ob ich Greggy wäre :stuck_out_tongue:

Noch mal OnTopic: es kommt auch drauf an, in welcher Stadt man zum Amt geht, da es nun mal die Menschen dort sind mit ihrem „Entscheidungsspielraum“ die das Amt prägen. Aus Düsseldorf z.B. berichtete mir eine Freundin, die Aufstocken muss, durchaus freundlich behandelt worden zu sein. Eine Mitarbeiterein eines Jobcenters, die ich privat kennen gelernt hab, hat sich nach Gummersbach versetzen lassen (vorher Wuppertal), weil sie es mit den Kollegen nicht mehr aushielt (ich wiederhole hier aber lieber nicht was sie gesagt hat), und sie den Menschen wirklich helfen will. In Gummersbach geht es wohl nun wesentlich menschlicher zu, und man sollte ansonsten diesen Bürokraten seelen mal das Sozialgesetzbuch um die Ohren hauen, denn da steht drin dass sie die Leute „betreuen“ und „Hilfe anbieten“ sollen, und zwar über die blosse Grundversorgung hinaus - aber die lachen einen dann wahrscheinlich noch aus :evil:

[QUOTE=mchawk;314451]
Kurz: Die Frage kann man nie pauschal beantworten - Es gibt Menschen, die kommen damit über die Runden - Andere nicht.[/QUOTE]

DOCH, kann man! Wenn Menschen, weil sie rein zufällig in ner falschen Stadt wohnen, davon nicht leben können, ist es zu niedrig. Punkt.

[QUOTE=Anchantia;314462]DOCH, kann man! Wenn Menschen, weil sie rein zufällig in ner falschen Stadt wohnen, davon nicht leben können, ist es zu niedrig.[/QUOTE]
O.K. Bitte erläutere dann - da die 382,00 € Regelleistung aus dem Bundeshaushalt bezahlt werden und in jeder Stadt und Gemeinde in Deutschland gezahlt werden, wie man dann in einer falschen Sta… Moment: Was ist eigentlich eine “falsche Stadt”? Für mich wäre das ein Kulisse auf dem Bavaria Filmgelände.
Bitte erläutere uns das mal näher, was Du genau meinst!

[QUOTE=Anchantia;314462]Punkt.[/QUOTE]
…Punkt, Komma, Strich - fertig ist das Mondgesicht.

[QUOTE=mchawk;314465]Bitte erläutere uns das mal näher, was Du genau meinst![/QUOTE]

Naja, es ist ein Unterschied ob ich in Chemnitz Hartz IV bekomme oder in München. Hier in Chemnitz sind die Lebenshaltungskosten noch erträglich. Strom bezahle ich bspw. 40€. Ich kenne aber auch Beispiele aus anderen Städten, die bezahlen gleich mal 70€ für Strom. In Leipzig sind dagegen bspw. die Nebenkosten so explodiert, sodass viele H4-Empfänger diese kosten nicht von den JoCes übenommen bekommen haben und nun in Mietschulden sind. Und wenn man in ner Stadt wie München H4-Empfänger wird, kann man sich ja auch gleich den Strick nehme.

Das meine ich: die Lebenshaltungskosten sind signifikant unterschiedlich je nach Stadt! In der einen Stadt kommt man besser über die Runden, in der anderen Stadt geht soviel für Strom etc. drauf, dass man gezwungen ist zur Tafel zu gehen.

[QUOTE=Anchantia;314466]Naja, es ist ein Unterschied ob ich in Chemnitz Hartz IV bekomme oder in München.[/QUOTE]
Da bin ich zu 100 % bei Dir - und deshalb meinte ich auch, dass man nicht pauschal sagen kann, ob und warum jemand mit den Leistungen auskommt oder nicht. Natürlich hat das auch mit dem Wohnort selbst zu tun.

[QUOTE=Anchantia;314466]Hier in Chemnitz sind die Lebenshaltungskosten noch erträglich. Strom bezahle ich bspw. 40€. Ich kenne aber auch Beispiele aus anderen Städten, die bezahlen gleich mal 70€ für Strom.[/QUOTE]
Das mit den Stromkosten ist leider nicht so einfach. Das hängt vom Stromanbieter, Stadt und auch den Stromverbrauchsgeräten der betreffenden Person ab. Trotz Warmwasserpauschale macht es z. B. einen guten Unterschied aus, ob ich einen Strom-Durchlauferhitzer habe oder einen Boiler.

Grundsätzlich läuten für mich ich bundesweit gesehen die Alarmglocken, was die Strompreisentwicklung angeht. Wenn die Politik da nicht bald was unternimmt dürfte das m. E. für alle ALGII-Empfänger richtig hart werden.

[QUOTE=Anchantia;314466]In Leipzig sind dagegen bspw. die Nebenkosten so explodiert, sodass viele H4-Empfänger diese kosten nicht von den JoCes übenommen bekommen haben und nun in Mietschulden sind.[/QUOTE]
Jetzt müssen wir natürlich aufpassen, dass wir hier nichts durcheinander werfen: Grundsätzlich sind die Miet- und Nebenkosten ja nicht von der Regelleistung (von der ich sprach) zu tragen.
Also muss die Kritik lauten - und da bin ich auch auf Deiner Seite - dass aufgrund explodierender Mietpreise es je nach Stadt schwierig bis unmöglich wird für ALGII-Empfänger angemessene Wohnungen zu finden bzw. zu finanzieren.
Da kann ich nur raten: Steht dem Bürgermeister mit diesem Thema auf den Füßen - aber so richtig, dass es weh tut. Vor allen die Betroffenen.
Viele Städte und Kommunen haben bezüglich des sozialen Wohnungsbaus eine absolute Misswirtschaft betrieben (jedenfalls habe ich das so vor einigen Wochen im WDR5 gehört).

[QUOTE=Anchantia;314466]Das meine ich: die Lebenshaltungskosten sind signifikant unterschiedlich je nach Stadt![/QUOTE]
Unzweifelhaft!

Unterschiedliche Lebenskosten in unterschiedlichen Regionen Deutschlands: Das erinnert mich irgendwie an eine Diskussion, die ich in diesem Forum einst über das Thema Mindestlohn führte. Nun gut.

@Anchantia

Was schlägst du vor? Soll in jeder Stadt ein anderer Arbeitslosengeld-2-Satz ausgezahlt werden?

@Mamalupe

[SPOILER]

Aber ich war schneller: Danzig hat sich schon gefragt ob ich Greggy wäre :stuck_out_tongue:

Die Tatsache, dass du dir angewöhnst mich zusammenhanglos in jedem zweiten deiner Beiträge zu erwähnen, lässt mich das weiterhin fragen. Fange aber bitte nicht an mir auch noch regelmäßig PN zu schreiben. ;)[/SPOILER]

:oops: Die Hitze! :mrgreen:

[QUOTE=Danzig;314474]Was schlägst du vor? Soll in jeder Stadt ein anderer Arbeitslosengeld-2-Satz ausgezahlt werden?
[/SPOILER][/QUOTE]

Strom und Nebenkosten sollten in [B]voller Höhe[/B] ebenso vom JoCe übernommen werden. Ohne wenn und aber! Es darf nicht sein, dass durch solche Dinge die Menschen in extrem Schulden geraten, weil der zuständigen Sachbearbeiterin gerade eine Zahl zu hoch erscheint!

Ganz davon ab die Sätze für Gas, Wasser, scheisse nur alle paar jubeljahre mal angepasst werden, die Kosten aber jähtlich richtig fett steigen

Daran merkt man doch das der Ersteller von diesem Sozialcomic wirklich null Ahnung vom Hartz IV-System hat!