Umgang mit dem Jobcenter

Welches miese Kraut muss der Ersteller der Jobcenter-Broschüre in Pinneberg geraucht haben? Der buntbebilderte Schmachtfetzen ist an Peinlichkeiten kaum zu überbieten, hier wird wieder in die Hartz IV-Klischeekiste gegriffen das es nur so raucht! Das Jobcenter Pinneberg zeichnet mit albernen bunten Comicbildchen eine Seifenoper von einer fiktiven Familie Fischer die plötzlich mit Hartz IV auskommen muss, wie sie RTL kaum schlimmer auf die Mattscheibe stümpern könnte und um das ganze aufzulockern, wurde tief in den Malkasten gegriffen, hier setzt man wohl voraus das man dummen Hartzern alles mit bunten Bildchen illustrieren muss, Klischee abgefertigt!!

Man fragt sich, was das soll? Lebt am Rande des Existenzminimums und seid gefälligst fröhlich, auch wenn ihr bis über beide Ohren in der Scheisse steht??

Unter anderem wird ALG2-Empfänger hier ernsthaft empfohlen:

-Leitungswasser zu trinken statt Getränke zu kaufen (Warum nicht gleich aus der Toilette saufen??)
-Kein Fleich mehr zu essen (Auf der Kuhweide grasen??)
-Steine in den Spülkasten legen (Oder geht für die Notdurft doch gleich in den Park!)
-Eigene Möbelstücke unter Wert verticken, da es sonst auf die ALG2-Bezüge angerechnet wird!

Infolge des Hartz-IV-Bescheids ziehen die Fischers um. Denn die alte Wohnung ist größer, als das Amt erlaubt. Doch auch diese Zumutung meistert die Familie mit bewundernswerter Heiterkeit. Dass sie selbst renovieren müssen – kein Problem. Denn Mama Sylvia “streicht für ihr Leben gern”. Ebenso unbeeindruckt lässt die Familie, dass das neue Zuhause viel kleiner ist als das alte. Fazit: Alle sind froh. Die Wohnung ist perfekt. Beide Kinder haben ein eigenes Zimmer. Und endlich hat Papa Knut einen eigenen Garten. Er wollte schon “so lange eigenes Gemüse anbauen”. So schön ist wohl nur Hartz IV.

Frei nach dem Motto: Hartz IV ist die Chance deines Lebens, nutze sie!!

Hier kann man den Rotz runterladen!

Steht da eigentlich drin das die ARGE bei Erzwingung des Umzuges sowohl Umzugskosten als auch Renovierungskosten zahlen muss? Wenn man das nämlich gleich mal beantragt zucken die gerne mal zurück

Warum sollte die ARGE darauf hinweisen? Mama Sylvia streicht ja so gerne!! :ugly

Zumindest nach einer kurzen Lektüre verstehe ich nicht, was an der Broschüre schlimm ist. Diese Randgeschichte ist natürlich recht klischeehaft, aber strukturiert halt auch das Vorgehen und die Möglichkeiten. Immerhin hat man sich in diesem Kreis Mühe gegeben und ziemlich umfangreich etwas geschrieben, was für die meisten verständlich sein dürfte.

Die Spartipps sind auch recht harmlos. Da könnte man viel radikaleres fordern.

Eine Broschüre namens “Willkommen im sozialen Abgrund - Hartzen bis zum Tod” wäre vielleicht für einige viel ehrlicher, aber nun alles andere als irgendwie motivierend.

Man darf bei solchen kindlich aufgemachten Broschüren nicht vergessen, welchem Stress man in der Situation ausgesetzt ist. Viele Menschen haben etwas, das ich gerne den bürokratischen Tunnelblick nenne. Man findet etwas nicht sofort, Panik macht sich breit und wenn das gesamte Leben tief greifenden Veränderungen unterzogen werden muss, resultiert das eben im besagten Tunnelblick, bei dem nichts mehr geht. Da lasse ich mir Anträge, Sonderleistungen und semantischen Bürokratiekauderwelsch doch lieber mit Comics und fünffach erklären. So lange das blöde Geld am Ende des Monats auf dem Konto ist…

Ich glaube was bei der Lektüre Zorn auslöst ist die restriktive staatliche Behandlung von Harz4-Empfängern, in diesem Fall gepaart mit einer naiven Heile-Welts-Geschichte, bei der jede neue Auflage des Arbeitsamtes bei der Familie wahre Entzückungsstürme auslösen.

[QUOTE=Baru;313700]Zumindest nach einer kurzen Lektüre verstehe ich nicht, was an der Broschüre schlimm ist…[/QUOTE]

Naja, die dargestellte Geschichte glänzt nur so vor Klischeehuberei, kindliche Aufmachung und Ratschläge von den Qualitäten einer Helena Fürst und die Familie in diesem Bilderwahn kommt mir vor, als solle der Eindruck vermittelt werden “Seid glücklich mit Hartz IV” und die Empfehlung aus der Kraneburger Quelle zu trinken, statt Getränke zu kaufen, empfinde ich schon ziemlich unverschämt!

Inge Hannemann hat das sehr schön zusammengefasst, warum dieser Kram Mist ist:

Und falsch sind die “Informationen” da drin auch:
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/pinneberger-hartz-iv-ratgeber-voller-rechtsfehler-9001523.php

[QUOTE=TV-Dragon;313694]

-Leitungswasser zu trinken statt Getränke zu kaufen (Warum nicht gleich aus der Toilette saufen??)[/QUOTE]
Leitungswasser muss in Deutschland höhere Sauberkeitskriterien erfüllen als das Mineralwasser aus dem Supermarkt. Das einzige was hier also anders ist ist die Konzentration der Gelösten Mineralstoffe
, und natürlich Kohlensäure. Ich kann auch wirklich nicht verstehen warum manche Menschen Stilles Mineralwasser kaufen, aber nicht beriet sind Geldscheine anzuzünden. Das gilt nicht nur für Harz4 Empfänger, sondern für alle.

-Kein Fleich mehr zu essen (Auf der Kuhweide grasen??)
Auch da sage ich: Ein Komplettverzicht muss nicht sein, weil Vegetarier werden will doch niemand, aber grundsätzlich ist es gut weniger Fleisch zu essen, für die Umwelt, Die Fleischqualität und auch für die Gesundheit.

-Steine in den Spülkasten legen (Oder geht für die Notdurft doch gleich in den Park!)
Das ist ein Tipp den man machen kann, aber nur dann machen sollte wenn der Spülkasten danach noch ausreichend spült. Auch das gilt nicht nur für Harz4 , sondern für alle

-Eigene Möbelstücke unter Wert verticken, da es sonst auf die ALG2-Bezüge angerechnet wird!
Ja das ist wirklich ein wenig heftig, wenn aber unter dem strich mehr bleibt wenn man die verkauft, als das die angerechnet werden ist dieser Tipp in Ordnung
Ich habe auch noch einen Spartipp für alle Herren: Rasiert euch mit einem Rasierhobel. Die Rasur wird Gründlicher und die Klingen kosten nur wenige Cent. Bei Amazon gab das 100Pack schon für 10€

und die Empfehlung aus der Kraneburger Quelle zu trinken, statt Getränke zu kaufen, empfinde ich schon ziemlich unverschämt!

habe ich selbst schon oft gemacht. Da ist nun wirklich nichts bei. Es gab Zeiten, da habe ich nicht mal jeden Tag was gegessen. Manchmal muss man wirklich sagen, einige sollen sich nicht so anstellen. Ich habe kein Problem damit gehabt, über mehrere Jahre in so einem Zustand zu leben. Es war nicht angenehm, aber sicher nicht schlimm, solange man einen lebhaften Geist hat.

Die groben Fehler, die auf www.gegen-hartz.de aufgelistet werden, kann ich nachvollziehen. Aber das Meckern gegen die positive Grundstimmung nicht. Gegen eine realistische Stimmung würde noch deutlich mehr gemeckert werden. Und rein sachlich würde sie kaum gelesen werden.

Ich sehe jetzt auch nicht, was an der Broschüre von der Machart so schlimm sein soll. Die Comicbilder sind doch ganz nett gestaltet und verharmlosen meiner Meinung nach nicht das Leben mit Hartz 4. Schließlich lächelt der Mann nicht auf allen Bildern. Man sollte die Kirche mal im Dorf lassen.

Ich denke, viel mehr, TV-Dragon, du möchtest Grundsätzlich deine Ablehnung gegenüber Hartz-4 zum Ausdruck bringen und darüber kann man auch diskutieren. Zu den von dir kritisierten Tipps habe ich etwa folgende Meinung:

  1. Kranwasser trinken: Guter Tipp, Kranwasser ist sowieso viel besser untersucht als Trinkwasser im Supermarkt. Unter Umständen kauft man sich ein Gerät, um Kohlensäure beizumischen, das ist immer nóch recht günstig.

  2. Auf Fleisch verzichten: Das ist schon hart für die meisten Menschen und ich denke, jeder Mensch hat irgendwo ein Anrecht auf ein bisschen Fleisch.

  3. Steine in den Spülkasten legen: Klar, weniger Wasser im Spülkasten der Toilette führt zu weniger Wasserverbrauch. Aber diese Kostenersparnis dürfte doch eher klein sein. Falls nicht, Warum sollte man das nicht machen? Dann muss man eben nach dem großen Geschäft notfalls 2x spülen.

Vor allem sehen die Hartz4-Empfänger aus wie ganz normale Leute. Kein Klischee (fett feist und doof), sondern irgendwie normal halt. Die freundliche Schwabenfamilie von nebenan, bei dem Vati mal eben noch bei irgendeiner Werbeagentur gearbeitet hat die dann pleite gegangen ist und Mutti bei bei einem durchgedrehten Architekten kein Gehalt mehr bekommen hat und es einklagen muss. Also alles ganz normal und sie lachen!

Das Steine-in den Spülkasten-legen ist so alt wie es Klos gibt um Wasser zu sparen. Was ist daran auszusetzen, außer, dass die Wasserwerke wegen Mangel an Wasser selber ordendlich die Kloake durchspülen müssen?..

Die rangehensweise an das Theme auf diese art ist nicht per seh Schlecht, aber die Umsetzung ist gravierend daneben, und vor allem spricht sie Bände…

Jobcenter Mitarbeiter haben großteilig keine ahnung was sie dürfen oder nicht, woher auch. Die werden kaum bis gar nicht geschult…

@Gabumon,

was bemängelst du jetzt ganz genau? Ich finde die Broschüre soweit völlig ok (habe sie aber noch nicht in der Hand gehabt, sondern nur aus den Medien davon erfahren). Wo genau liegen die Probleme?
Doch nicht etwa bei den Tipps, oder? Die nehmen sich auch “Wohlsituierte” an oder praktizieren sie. Also sprich:
-> was genau nervt dich?

@Norma_l: Inge Hannemann hat es doch perfekt au den Punkt gebracht. Wirtschaft und Gesellschaft » Die spätrömische Dekadenz lebt weiter … Von Inge Hannemann

Den Lesern wird suggeriert, dass das Leben in der Abhängigkeit eines Jobcenters einfach und spaßig sei. Wünsche, wie teure Computerkurse, werden einem selbstverständlich erfüllt und der deutsche Michel glaubt alles, was das Jobcenter geduldig und stets lächelnd erzählt. Dabei stört es nicht, dass die Informationen zum Teil nicht stimmen oder vieles ignorieren. Beim genauen Hinsehen lässt sich feststellen, dass die Bestimmungen zumeist zu Gunsten des Jobcenters ausgelegt sind. Die Unterschrift der Eingliederungsvereinbarung wird zur Pflicht und Datenschutzbestimmungen der Einsicht von Kundendaten selbstständiger Erwerbsloser werden ignoriert. Selbstverständlich reichen die monatlichen zehn Euro des Bildungspakets aus, um den Gitarrenunterricht und Volleyballtraining der Kinder zu finanzieren. Auch hier wird vergessen, dass die Musikschule oder ein Sportverein um ein vielfaches teurer ist.

Und hier beginnt die Gefährlichkeit für unwissende Leser. Es wird eine Märchenwelt aufgebaut, die es so nicht gibt. Die jedoch genau das vermittelt, was der große Tenor in der Außenwelt darstellt: Suhle dich in Hartz IV und dein Leben ist schön. Eine Sprache des Boulevards, in der Erwerbslose als Sozialschmarotzer und unwillig vorgeführt werden. Eine Sprache, die bei den Tipps zugibt, dass Hartz IV, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, bei weitem nicht ausreicht. Aber zum Glück gibt es Ebay und Leitungswasser. Und morgen ist ein neuer Tag!

Das ist der Grund wieso paritätische Verbände und allgemein Kritiker des Systems sturmlaufen! Das Ding geht in keiner Seite auf die wirklichen Nöte ein, es spielt eine „Heile Welt“ vor und das ist das verwerfliche. Zudem alles sehr einseitig dargestellt und Pflichten der JoCe bewusst unterschlagen werden! Das ganze Ding ist von vorne bis hinten zynisch ohne Ende!

Toll, kaum bezieht jemand ALG II muss man ihm nicht mehr auf Augenhöhe begegnen. Gut, Hartz IV soll keinen Spaß machen, aber erwachsenen Menschen solche Bildgeschichten vorzusetzen, oh Mann… :roll: Wäre ich auf ALG II angewiesen und würde das Ding in die Hand gedrückt bekommen, hätte ich das Gefühl man nimmt mich nicht für voll.

Als wären ALG-II-Empfänger nicht in der Lage sich von ganz allein darüber Gedanken zu machen wie und wo sie sparen können. Wer finanziell klamm ist (egal ob mit oder ohne Hartz IV), der sucht automatisch nach Lösungen. Zugegeben, ein Teil tut das nicht, aber da handelt es sich häufig um Leute, die generell ein Problem damit haben mit Geld vernünftig umzugehen. Von denen sind aber viele vermutlich ohnehin die falsche Zielgruppe für solche Aktionen.

Die Tipps gehen zudem teilweise völlig an der Realität vorbei. Klar, jeder ALG-II-Empfänger hat überflüssige Möbel und anderes Gerümpel zum Verticken übrig. Nehmen wir mal an, ich hätte zufällig einen Schrank, den ich nicht mehr brauche, verkaufe ihn und bekomme überraschend sogar einen vergleichsweise anständigen Preis - und dann? Was verscheuere ich, wenn’s im nächsten oder übernächsten Monat wieder knapp wird?

Vegetarier werden um Geld zu sparen? Da weiß wohl jemand nicht was gutes Obst und Gemüse so kostet und hat nicht mitbekommen, dass Fleisch schon lange ein billiges Massenprodukt ist. Wer heute darauf verzichtet tut das eher aus gesundheitlichen oder Gewissensgründen, im Geldbeutel macht es sich direkt zunächst nicht sonderlich bemerkbar. Als ALG-II-Empfänger eine Wohnung mit Garten (in dem man dann sein eigenes Obst und Gemüse ziehen kann) zu bekommen, ist natürlich auch gaaaaaanz einfach. Und hatte nicht mal ein gewisser Thilo S. empfohlen den für die Ernährung vorgesehenen Anteil vom ALG II u.a. in Bratwürste zu stecken? Ich bin verwirrt. Welcher Speiseplan ist denn nun richtig und angemessen für den gemeinen “Hartzer”?

War die Erstellung dieses Ratgebers eigentlich kostenfrei oder zumindest sparsam? :twisted:

Nebenbei bemerkt, erweckt man durch die Herausgabe solcher Broschüren nicht irgendwie den Eindruck, dass ALG II anscheinend nicht ausreicht um ein halbwegs normales Leben zu führen? Käme man damit einigermaßen über die Runden, wären die Tipps doch nicht nötig, oder?

Vielleicht sollten die Jobcenter lieber Energie und Kreativität in die Vermittlung ihrer “Kunden” in anständige Jobs stecken, anstatt in solche Aktionen, die die eigentlichen Probleme nicht lösen.

Na ja, wenn die gescheiterte Schwabenfamilie noch immer lacht, dann ist es ihr Ding.

Weißte, manchmal tut es wirklich weh, wenn die Menschen an die Hand genommen werden müssen, weil sie nicht aus’m Arsch kommen. Vielleicht bin ich einfach schon etwas [-]zu[/-] abgebrüht um den Skandal zu erkennen (und ich erkenne wirklich keinen).

Sollen die Leute vor dem Jobcenter alle mit heruntergelassener Mimik da rumstehen oder was? Endet die Spaßgesellschaft vor dem Arbeitsamt?
Ich verstehe die Sorgen und Nöte der Betroffenen, aber was oder wen hätten sie statt der Comik-Familie zeigen sollen? Am besten gar keine? Wäre natürlich eine Möglichkeit, aber so wird doch zumindest suggeriert, dass schlanke Familienmitglieder ebenso zu Hartz4 gehören. Wie man es macht ist es verkehrt.
Mann… sich an so einer blöden Broschüre aufzuhängen ist absurd. Das sage ich natürlich mal aus meinem bequemen “Sessel” heraus und weiß nicht wie es wirklich ist, aber sich nun auf so eine Broschüre zu stürzen, statt das [B]eigentliche[/B] Übel zu hinterfragen…

Das Hatz IV-System ist ohnehin schon seit seiner Einführung totaler Bockmist und zudem werden bei der ARGE Pinneberg ALG2-Empfänger die auf dem letzten Cent rumrutschen müssen mit Broschüren abgespeist, die lächerlich-bunte Comicbildchen enthalten die das Hartzer-Leben auf märchenhafte Art und weise schönzeichnen, Sorry, ich seh in dem Bilderquark auch nur billigen Zynismus, der nix mit der grauen Realität zu tun hat!

Wer hat denn diesen Blödsinn da verbrochen? Hat derjenige jemals mit ALG2 leben müssen, das er vorschlägt sich hier locker vom Hocker in ein verqueres Sozialsystem pressen zu lassen??

[QUOTE=TV-Dragon;313805]Wer hat denn diesen Blödsinn da verbrochen?[/QUOTE]

Sicher ein hipper Graphiker/Karikaturist, dem das Wasser mehr oder weniger bis zum Hals steht. Aber man weiß es nicht… vielleicht auch sein erster großer Auftrag, weil die Grafik so blöde und beschissen ist, dass Mutti oder Vati, beide ansässig im [-]Polibüro[/-] Bürgermeisteramt sich für ihn engagiert haben. Ein ganz unauffälliges TypIn, der/die so scheiße zeichnet, dass nur Vitamin-B ihn zu den Job geführt haben. Wetten!?
Und natürlich unter Wert verkauft. Hat jemand das Impressum zur Hand?

Interessant, dass Inge Hannemann selbst im Jobcenter tätig ist. Beruhigend, dass dort auch nicht nur stutenbissige Tortenkiller und unhöfliche Kaffeejunkies arbeiten:

“Inge Hannemann ist als Arbeitsvermittlerin für arbeitsuchende Menschen in einem Jobcenter tätig. Seit rund 15 Jahren begleitet sie die Struktur der Agentur für Arbeit und seit der Einführung der Arbeitsmarktreform 2005 die Entwicklung der Jobcenter.”

Ich habe mir die Broschüre heruntergeladen und durchgelesen, um mir selbst ein Bild zu machen und bin entsetzt. Es spricht, so auch Frau Hannemann, nicht dagegen, aktuellen und zukünftigen Hartzern eine Infobroschüre an die Hand zu geben, um sie so zu informieren und den Gang zum Jobcenter zu erleichtern. Aber diese kitschige heterosexistische Daddy-Knows-Best-Novelle ist eine Anmaßung und vollkommen unwürdig.

Ja, wen hätten sie denn zeigen sollen? Etwa die RTL-II-Klischee-Hartzer? Mitnichten. Sie hätten dieses Epos komplett weglassen sollen. Nichts spricht gegen einfache Sprache, Infografiken usw. Aber so etwas ist eine Beleidigung für jeden “Kunden”.