Tripple-A Titel - Entwicklung im Wandel?

Nintendo hat auch seinen Zeitplan wie alle anderen Publisher. Vorallem da nintendo Publisher, Developer und dazu noch Konsolenhersteller in einem ist. Aber Du hast recht, die 1st Party Entwickler bei Nintendo haben wohl, nach all dem was man hört und liest, weit bessere Arbeitsbedingungen als die Herrscharen bei Activision oder EA. Dort ist man der Ansicht: “man kanns ja eh updaten”. Erstaunlicherweise waren aber die Spiele von EA auf Wii/DS auch immer recht fehlerfrei. Eben weil man sich es nicht leisten kann, wenn eine Konsole diese Infrastruktur bewusst nicht integriert hat.

Natürlich recyclen auch Nintendo immer mal wieder ordentlich: aber die Innovations- und Kreativitätsrate ist dort trotzdem weitaus höher als bei der Konkurrenz.

Klar, darf man sich auf Blockbuster freuen. Aber ich finde es schwachsinnig ständig auf diese Triple A Titel zu schimpfen, wo es doch so viele Alternativen gibt! Gibt ja nicht wenige, die darauf schimpfen und den Müll trotzdem zocken…

Erstaunlicherweise waren aber die Spiele von EA auf Wii/DS auch immer recht fehlerfrei.

Gar nicht erstaunlich. Die Spiele, die du ansprichst werden ja von EA gepublished, da hat Nintendo im Ersten Moment nichts mit zutun. Die geben höchstens die Lizenz raus und die Dev-Kits, aber wenn EA wie gewohnt ordentlich Druck macht, ist es kein Wunder das die Spiele auf der Wii auch Bugs haben, Nintendo stellt ja nur die Plattform.

Aber ich finde es schwachsinnig ständig auf diese Triple A Titel zu schimpfen, wo es doch so viele Alternativen gibt!

Da ist jetzt die Frage, um das vielleicht etwas zu konkretisieren, einige haben bereits ihren Standpunkt dazu geäußert: Was ist denn ein Triple-A. Zählt COD dazu (für mich nicht)? Ist es nur das hohe Budget oder ist die hohe Qualität und hoher Anspruch (im Sinne von Technik/Grafik/Spieldesign), was Triple-A ausmacht?
Ist ein schlecht produzierter Titel mit hohem Kapitalaufwand seitens Publisher noch Triple-A?

BigPoint ist sicher kein kleiner Entwickler, mittlerer passt aber schon, schließlich sind 90 Mille das was manches Game schon kostet, außerdem stellen sie keine AAA Spiele her, weil sie in einem ganz anderen Feld arbeiten. Wobei, ganz anders stimmt wie gesagt ja nicht ganz, EA und Co. stellen selbst Casual Spiele her und arbeiten dabei… mit Big Point zusammen.

Inwiefern man Assassins Creed jetzt als fesselndes Spielerlebnis bezeichnen will steht auf einem anderen Blatt aber Browser- und Facebookspiele sind auch ein ganz anderer Markt, ein Vergleich ist so befremdlich wie Brettspiele in Konkurrenz zu Trading Card Games zusetzen und wenn man auf Big Point, Browser- und Facebookspiele verweist, dann tut man eben das. Auf dem Markt gibt es zu den AAA Spielen jedoch echte Konkurrenz von mittleren und kleineren Entwicklern, die sich bspw. im Indiesektor befinden. Der Entwicklungsaufwand ist halt das was AAA Titel vom Rest unterscheidet oder eigentlich nur die ausgegebene Summe aber das war ja schon immer so, es gab ja nie eine Zeit in der es nur AAA Titel gegeben hätte. Und Simon hat ganz Recht, die großen laufen dem Rest hinterher. Nur mal als Beispiel The Old Republic. Ein AAA Spiel aller erste Güte und was ist es? Es ist Gülle, hingekotete Standardkost. Toll man hat eine Synchro gebracht und die Dialoge sind animiert aber das ist keinen Applaus wert, denn die Technik ist von gestern, das Spielprinzip kopiert die Konkurrenz, Freiheit ist sogar eingeschränkt, der Weltraumanteil eines Star Wars Spiel nicht würdig und in fast jedem erdenklichen Punkt schneidet es entweder nur genausogut gegenüber Referenzprodukten ab oder sogar schlechter. Das AAA Spiel hechelt also einfach nur der Konkurrenz hinterher und der einzige Grund für den Erfolg findet sich in der Lizenz und der Werbung, während das Produkt selbst nur kurzfristig aufgrund der Geschichte interessant ist, sich aber sonst nicht auszuzeichnen vermag.

Und das nenne ich ein ernsthaftes Problem. AAA sollte sich eigentlich nicht auf die ausgegebene Summe beziehen, sondern auf die einzelnen Aspekte. Das Budget auf der einen Seite aber auch auf die Qualität auf der anderen. Und deswegen nannte ich Nintendo auch ein eigenes Thema, denn von all den Riesen schaffen sie es als einzige in umfassender Form viel Geld auszugeben und gleichzeitig dafür auch viel zu bringen. Ja, sie machen wie mit dem 3DS XL gezeigt auch manchmal echt dumme Fehler aber die halten sich stark in Grenzen. Kleine und Mittlere Unternehmen wie CD Projekt mischen ihre Genres auf und das, obwohl sie sogar nahezu dasselbe Budget verwenden, wie für Titel die sie vor Jahren herausgebracht haben.

Die AAA Entwicklung könnte sich mit der neuen Generation natürlich im Wandel befinden aber größtenteils ist sie in den vielen Jahren eingefroren also gleichgeblieben. Eine Entwicklung wäre das beste was der Videospielwelt passieren könnte aber das ist kaum abzusehen.

@Anchantia
Danke für die desura games. Vom Indie Bundle hab ich zwar die Codes dafür aber raufgeguckt hab ich noch gar nicht. Aber was ich sehe sieht ganz gut aus. Btw. der erste Link zu robot pinball funktioniert nur wenn man ihn manuell reinkopiert, da ist kein hyperlink.

Inwiefern man Assassins Creed jetzt als fesselndes Spielerlebnis bezeichnen will steht auf einem anderen Blatt

Faszinierende Spielwelt, Liebe zum Detail, Das Austoben auf historischen Begebenheiten, die Charaktere, die Grundidee, Spielkonzept, Parcours,…
Ich will ja meine eigenen Regeln nicht verletzen (Keine Diskussion über AC) , aber das sind die Gründe, warum ich AC als Paradebeispiel für engagierte AAA Titel sehe und Hutchinsons Aussage nicht als PR-Gelaber abtue.

Es ist die erste und einzige Spielereihe, die mich angesichts aufgestocktem Budgets und Aufwandes nicht enttäuscht hat, die sich ständig weiterentwickelt, die sich nicht auf ihrem Ruf ausruht.
Und das will ich in Zukunft bei allen AAA-Titeln sehen!

Desura ist schon klasse! :smiley:
Deren Client ist auch lange nicht so schrecklich wie der von Steam, auch wenn bei Desura noch die richtige Vielfalt fehlt. Aber die machen sich und dort kommen viele Spiele die von Valve abgelehnt werden.

Sehr gut und interessant ist natürlich auch diese Blogs:
http://indiegames.com/index.html
http://www.idealsoftblog.it/

Die ganze riesige Indiesparte steht in direkter Konkurrenz zu den AAA-Titeln. Browser/Facebook-Spiele sprechen in der Tat eher andere Menschen an.

Okay damit es nicht untergeht, pack ich es doch mal lieber in einen eigenen Post

@ExtraKlaus
Es gibt viele AAA Titel:
Call of Duty
The Old Republic
Die Blizzard Titel
Max Payne 3
Uncharted
Heavy Rain (glaub ich)
Und zumindest hier wurde als Beispiel ja Assassins Creed genannt

Je nach dem wie ich das Budget als AAA klassifiziere könnte die Liste ganz schön lang werden und mehr dazu jetzt:
Witzig ist, dass ich zu AC eigentlich ziemlich lausige Entwicklungskosten gefunden habe. AC2 über 20 Millionen Dollar sind eigentlich gar nichts. Zum Vergleich Max Payne 3 kostete 100 Millionen und brauchte 4 Millionen Einheiten um den Break Even Point zu knacken. Bei, sagen wir 25 Millionen Dollar, hingegen braucht man nur noch einen Bruchteil davon. Ich weiß jetzt nicht was Teil 3 kostet aber zumindest was die Vorgänger betrifft klingt AAA eher als möchte man sich damit gerne schmücken. Ich mein, der Begriff ist ja auch nicht geschützt und die Definition ist auch etwas schwierig. Von einem Mammutprojekt kann bei anderen Titeln die 40, 60 oder 100 Millionen Dollar kosten aber nur mäßig eine Rede sein. Und eine Diskussion über AC möchte ich auch nicht führen aber ich finde vor allem Desmond hat sich nicht gerade als kreative Meisterleistung hervorgetan. Ich möchte allerdings gerne den Vita Teil spielen - irgendwann.

Sie sehen es ja nicht nur skeptisch, sondern Nintendo liefert ihre Spiele auch komplett aus. Ohne „DLCs“ auf dem Medium, und sehr häufig auch absolut Bugfrei.

Stimmt nicht so ganz. Fire Emblem und New Super Mario Bros 2 haben DLC. Nintedo ist von der Einstellung „DLC an sich ist scheiße“ schon zur Einstellung „DLC, der während der Entwicklung des Spiels entwickelt wird, ist scheiße“ gewechselt.

Und die Preise für den Fire Emblem DLC grenzen auch schon ein wenig an Abzocke.

Mal ohne scheiß: wer braucht das noch Triple A Spiele wie COD, Darksiders und den ganze Mist? Ich will als Spieler ernst genommen werden, ich will sehen wie sich Entwickler etwas denken, eine Message transportieren.

Wow also von deinen Beispielen sind nur Metal Drift und das Pinball Spiel wirklich neue Sachen, die ich so noch nie gesehen habe. Der Rest sind Klone bereits vorhandener Spielerfahrungen und technisch absolut veraltet siehe den 16bit Contra Klon oder was das sein soll… Und dabei mag ich den Stil und find es sogar gut wenns solche Spiele gibt. Würd gern wissen was Sethsteiner dazu meint, müsste für ihn wohl Abzocke² sein bei all dem Technikgeblubber…

Darksiders ausserdem noch mit COD in einen Topf werfen… :lol:

Die ganze riesige Indiesparte steht in direkter Konkurrenz zu den AAA-Titeln.

Find ich überhaupt nicht, beides ergänzt sich wunderbar.

Was haltet ihr von Portal 2?
Ist kein Indie Titel, aber aus „experimenteller Sicht“ kann das Teil locker mit jedem Indie Game mithalten.

Ich weiß jetzt nicht was Teil 3 kostet aber zumindest was die Vorgänger betrifft klingt AAA eher als möchte man sich damit gerne schmücken.

Vor Release wird man das sicher nicht herausfinden, wie viel genau das jetzt kostet. :wink:

Und zumindest hier wurde als Beispiel ja Assassins Creed genannt

Wie gesagt, kommt ja darauf an ob AAA nur die Budget/Produktionskosten beinhaltet. Zähle ich ein ziemlich großes Aufgebot von Entwicklern dazu (600 ist einfach eine ganze Menge. :open_mouth: ) steht AC meiner Meinung nach da drin.

aber ich finde vor allem Desmond hat sich nicht gerade als kreative Meisterleistung hervorgetan. Ich möchte allerdings gerne den Vita Teil spielen - irgendwann.

Wer spielt AC denn wegen Desmond? Der hat das Problem, bereits in Teil 1 nur dazu benutzt zu werden, um in die Story einzuführen, Tiefgang hatte der Charakter nie. Deswegen wird er ja auch bald abgesägt.

Vor Release wusste man es bspw. schon bei Max Payne 3, es ist halt immer eine Frage ob es schon irgendwo veröffentlich wird. Was zusätzlich natürlich noch eine Rolle spielt ist, wohin das Geld fließt. Ob etwas die Marketingkosten miteinschließt oder nicht - logisch. Aber zumindest nach dem was Assassins Creed 2 gekostet hat, hat es sich genau im durchschnittlichen Rahmen einer Spieleproduktion bewegt und damit ist es eigentlich eher eine mittlere Produktion. AAA hat da was von Etikettenschwindel. Es jetzt an der Anzahl der Teilnehmer festzumachen find ich nicht so sinnvoll, schließlich läuft es ja trotzdem darauf hinaus dass sich die Kosten zumindest der ersten Teile in Grenzen hielten.

@Aganim:
Oh Gott, bei soviel Unwissenheit weiß man ja garnicht wo man anfangen soll.

Also erstmal: mit der Technikkeule bei Indiegames zu kommen ist einfach mal strunzendämlich und es zeigt, dass Du nicht verstanden hast worum es im Indiebereich geht! Es geht dort eben nicht um immer geilere Grafik, sondern es geht dort darum Inhalte und Spielspaß zu liefern. Da sind kleine Gruppen, häufig nicht mehr als 10, die einfach was aussgaen wollen. Und Du argumentierst mit Grafik? Das ist so verdammt ignorant!

Außerdem zeigt Dein Posting, dass Du allgemein auch von der Videospielkultur nicht so viel weißt. Beispielsweise Okamiden. Es ist nicht 16bit, sondern 8bit - riesen Unterschied! Auch ist es kein Contra Clone, sondern ein Ninja Gaiden Clone, nochmal ein großer Unterschied. Das ist bewusst so gemacht, da kann man also auch nicht mit “technisch veraltet” kommen. Sondern es ist ein Stilmittel und in diesem Fall sieht das Spiel nicht nur so aus wie früher, sondern es fühlt sich auch so an: keine Tutorials, bockschwere Levels, keine Freischaltbaren Upgrades, keine Achivements, wenn man alle Leben aufgebraucht hat heißt es Game Over! Und obwohl häufig Spiele Retro-Grafik bieten, gibt es wenige, die sich auch retro anfühlen!

Du sagst meine Beispiele sind Klone bereits vorhandener Spieleerfahrungen. Ist das im AAA-Bereich anders? Wie lange gibts Videospiele? Etwa seit 40 Jahren! Klar, dass man da nicht mehr das Rad neu erfinden kann! Aber auch darum geht es nicht, sondern einzig und allein liebevolle Alternativen zum Mainstream zu bieten!

„Casual“? :roll: Klar, Battlefield & Co. sind ja mit ihren Scripted-Müll soviel besser. Ja klar…

Hab ich nie behauptet, steht auch was ganz anderes in meinem Post…

Meine Güte, immer diese Leute die ständig Krieg und Blut haben wollen. :smt021

Jo, diese Leute werden von Nintendo nicht (ausreichend) bedient, deshalb sind Nintendo-Games für diese Zielgruppe auch irrelevant.

Huhu,

Mensch, hat sich ja schon einiges getan hier. Ich werde aber trotzdem mal meinen heute morgen angefangenen Beitrag komplettieren - sorry wenn ich etwas wiederhole…

Zum Eingangspost:
Herrn Hutchinsons Aussage kann ich nicht so folgen. Beide Seiten, Triple-A und Indie, haben ihre Vor- und Nachteile und dem entsprechend ihre Daseinsberechtigung.

Fakt ist: Im Bereich der Indie-Devs finden wir mehr Innovation. Alleine dadurch, dass die Jungs und Mädels mit viel weniger Ressourcen auskommen müssen - aber damit sage ich den meisten hier sicher nichts neues. Wobei Innovation in dem Sinne für mich wieder ein schwammiger Begriff ist. Ich denke, jeder empfindet etwas anderes wieder als innovativ, und es wäre nicht das erste Mal, wenn man später doch noch ein Spiel findet, was XY zuerst ausprobiert hat. Und jetzt einmal Hand aufs Herz… nicht jeder Indie-Titel ist perfekt bzw. bringt super viel Spielspaß. Die haben gerne mal Macken, und damit meine ich nicht „lol die Grafik ist schlecht!!!1“, nein, auch im Gameplay. Für die Spieler ist das allgemein aber nichts schlimmes, schließlich bezahlt man dafür keine 50 Euro, und ein geringes Kapital bzw. eine geringe Teamgröße, sind, bei den meisten Fällen, nachvollziehbare Gründe, warum das und das nicht ganz ausgefeilt wurde.

Fakt ist aber auch: Die Triple-A’s sind Meister darin, ihre Games gewissermaßen „aufzupolieren“. Da hat man das Geld für einen orchestralen Soundtrack, professionelles/ausgiebiges Voice-Acting oder einfach das Privileg, ein bekanntes Franchise nutzen zu dürfen… die Liste geht weiter. Auf der anderen Seite wollen die Geldgeber Profit sehen (und die Entwickler wollen natürlich auch von was leben :ugly ) - irgendwo verständlich. Problematisch für uns Kunden wird es dann nur, wenn die sich sinnlosen DRM oder andere Späße ausdenken. Das muss aber auch nicht immer der Fall sein. Und dann… ja dann beweisen noch Valve und CD Projekt, dass Triple-A auch anders gehen kann.

Tja, alles wäre so einfach wenn die Indies mehr Geld hätten und das „profitgeile Business-Monster“ die Triple-A Devs bei ihrer Arbeit bzw. die Kunden in Ruhe lassen würde. Ich persönlich kann aber nicht gleich den ganzen Triple-A Bereich als niveaulos, kreativlos und langweilig bezeichnen - nur weil EA und Konsorten so viel Mist verzapfen. Oder mit der Tatsache, dass wir generell in einer Zeit der Prequels, Sequels und Adaptionen leben. Das sieht auf dem Papier erst einmal sehr arm aus, aber letztendlich kommt es auf das Ergebnis an. Dies heißt auch nicht zwangsläufig, dass Teile einer Serie alle so gut wie 1:1 Kopien sein müssen. Wenn man hinter die Fassade guckt, und den Triple-A Titel nicht einfach sofort als kommerziellen Mainstream Quatsch verurteilt, dann lassen sich dort genauso denkwürdige Spielerlebnisse finden, wie im Indie-Bereich. Abgesehen davon ist erst einmal nichts schlimmes dabei, wenn Dev-Team X erfolgreich Spiel Y released, die Fans mehr wollen, und sie es denen geben. Ich kann mich nicht hinstellen und sagen, wie dumm ich es finde, dass die CoD-Fans sich jedes Jahr/jedes zweite Jahr(?) das Nachfolgerspiel anschaffen, während ich jedes weitere Batman Spiel von Rocksteady sofort vorbestellen würde (Arkham 3 where are u ;_:wink: und ich meiner Xbox noch ein Halo spendieren werde.

hust Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen: Ja, meines Erachtens gibt es einen Wandel - allerdings nicht in die Richtung „die Zukunft gehört den Indies“. Was heute Indie ist, kann morgen Triple-A werden (Denn ganz ehrlich, welcher Dev würde nicht mit einem guten Deal sein Spiel mit einer Finanzspritze aufpumpen wollen?) - und umgekehrt kann jemand von letzteres in den Indie-Bereich wieder wechseln. Triple-A wird nicht aussterben, alleine weil die großen etablierten Publisher nicht auf einmal das Handtuch werfen werden. Und wie soll das sonst aussehen, wenn alle Indie sind? Am Ende wird dann das Team mit dem meisten Cash wieder so etwas wie Triple-A. Quasi ein neues Valve oder CD Projekt. Den Wandel sehe ich eher in den Umgang der beiden Parteien miteinander. Beispielsweise könnte ich es mir vorstellen, dass ein großer Publisher so etwas wie einen „Indie-Zweig“ unterhält. Man sagt ja gerne, dass diese wenig „Risiken“ eingehen. Tja, aber dann guckt man doof aus der Wäsche, wenn der nächste bekannte Indie-Hit um die Ecke kommt und die Gemüter erregt. Dann doch lieber selbst so einen Think-Tank betreiben, bei dem man sich bei Erfolg für den nächsten Triple-A Titel bedienen kann.

Zusatz zu Minecraft: Ich denke ein Großteil des Erfolgs liegt einfach darin, dass es auch Leute begeistern kann, die sonst nichts mit Videospielen am Hut haben. Ähnlich wie die Sims, nur dass sich auch die Core-Gamer damit befassen (würden; mich persönlich hat es auf lange Sicht überhaupt nicht faszinieren können).

Mein Kaufverhalten: Dass ich zu Triple-A Spielen definitiv nicht nein sage, war ja unschwer zu erkennen - solange es meinen Ansprüchen und Vorlieben entspricht. Jetzt, wo ich fast kein retail mehr kaufe, bin ich auch auf Indies Aufmerksam geworden, und habe meine jährliche Auswahl an Triple-A Titeln verringert. Stattdessen sind viele Indies dabei, denn nach einem aufpolierten Blockbuster hat so ein „nicht perfektes“ Spielchen, was sich auf mehr oder weniger das wesentliche konzentriert, einen gewissen Reiz. Es bietet sich ebenso an, mal in die „Mittelklasse“ einen Blick zu werfen, da erwarten einen Überraschungen wie Spec Ops: The Line. Die Mischung macht’s. :wink:

Sonstiges: Wie schon bereits von euch erwähnt wurde, liegt es letztendlich an unseren Geldbeuteln und Stimmen in der Community wie die Spielelandschaft von morgen aussieht. Ich sehe dem sehr positiv entgegen, da einerseits die Indie-Szene immer mehr Aufmerksamkeit genießt. Andererseits werden Proteste bzw. Diskussionen, zumindest nach meinem Empfinden, bzgl. der üblichen Streitthemen wie DRM, gewissen Mängeln in Triple-A Titeln, oder dem Medium generell, immer mehr. Da tut sich was, und hoffentlich reagiert man auf allen Seiten entsprechend. Hoffentlich gibt Publisher XY dann mal für ein riskanteres Projekt ein grünes Licht, hoffentlich kann der Indie-Dev das Spiel seiner Träume kreieren, hoffentlich kauft der durchschnittliche Zocker nicht mehr blind drauf los oder einfach nach der Meinung irgendeines oberflächlichen Reviewers… sondern denkt einfach mal selbst kritisch darüber nach. Doch was besonders dem Medium zugute kommen würde: Es ernst zu nehmen, um es mit Anspruch und Niveau zu erforschen, aber auch zu kritisieren. Der Laden steckt immer noch in den Kinderschuhen, im Vergleich zum Rest. Finde ich total spannend, das mitzuerleben und in einem gewissen Rahmen mit beeinflussen zu können. Aber ich schweife ab, das hätte einen extra Thread verdient. :ugly

Ich würde nicht sagen, dass Nintendo für “die Zielgruppe” nicht relevant wäre. Sowas wie den Ein-Genre Gamer gibt es ja fast gar nicht. Ich finde Nintendo durchaus interessant und die ganzen Spiele, obwohl ich mir Krieg und Blut sehr wünsche. Das Ding ist nur, ich seh auch nicht dass meinen Ansprüchen woanders genügt werden würde. Spec Ops sah zuletzt interessant aus, das würde ich gern mal anspielen aber ansonsten sieht es doch Mau aus mit Spielen der Kategorie Krieg und Blut. Klar hat man da Battlefield oder Call of Duty aber ein richtiges Erlebnis, mit lebendigen Charakteren, Frauen und einer guten Geschichte? Fehlanzeige. Natürlich gibt es genug die den Scheiß trotzdem kaufen aber das heisst nicht, dass sie nicht selbst auch eine Wii zu Hause stehen haben und Zelda zocken. Auch wenn das sicher nicht 100% von ihnen sind.

[OT]
@Seth:
Sicherlich zockt man auch als Fan von Blut&Gedärm-Games hin und wieder einmal etwas anderes. Trotzdem behaupte ich, daß sich für Gamer, die in erster Linie solche Spiele spielen, die Anschaffung einer Nintendo-Konsole einfach nicht lohnt, nur um hin und wieder mal ein knuffiges Jump’n’Run zu spielen oder vor der Glotze herumzuhüpfen.
Spiele wie “Dead Space” oder “Prototype” gibt’s nun einmal nicht im Nintendo-Sortiment.
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[OT]Spiele wie "Dead Space"gibt’s nun einmal nicht im Nintendo-Sortiment.
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[OT] hust Es scheint, dass Du Dich echt nicht mit der Spielebibliothek der N-Konsolen auseinandergesetzt hast… :roll: [/OT]

Mea culpa :oops:

Ich mag beide Bereiche sehr, sowohl das extrem “Triple-A” und das andere Extrem “Indie”…die meisten Veröffentlichungen liegen aber zwischen diesen beiden und diesen Graubereich mag ich auch.

Von nichts davon will ich mich trennen müssen…mir macht es Spass auch mal meine Augen mit einem Crysis 2 zu verwöhnen oder meine Fantasie mit klobigen Minecraft-Blöcken zu beflügeln.

Ein bisschen stört mich bei manchen diese “Früher war alles besser Denke”…wenn Games früher klobig und scheisse aussahen dann hatte das einen Grund: Man konnte es halt nicht besser, die Hardware gab nicht mehr her und das Know-How war noch nicht vorhanden.

Spiele waren früher auch nicht innovativer, wie soll das denn auch gehen? Es gab nichts was man verändern konnte weil Spiele NEU waren. Es haben sich die Konzepte entwickelt die bei den Leuten am besten ankamen und die findet man heute immer noch (Shooter, Jump&Run, Rennspiele, Strategie) und andere Genres sind ausgestorben oder haben ihre Nische gefunden (Adventures, Simulationen,…).

Das ist wie mit dem Film heutzutage, viele mögen halt französische Arthouse-Schinken am allerbesten finden, aber den Großteil der Leute interessiert das nunmal einen Scheiss. Das ist weder für die Arthouse-Freunde eine Problem, denn die bekommen genügend Nachschub und auch nicht für die Michael-Bay Freunde, denn die werden auch nicht gestört.

Also immer schön den Ball flachhalten und sich über die große Vielfalt im Gamesbereich freuen. Gerade heute in Zeiten vom Onlinevertrieb ist die Lage besser als jemals zuvor.

@Aganim:
Oh Gott, bei soviel Unwissenheit weiß man ja garnicht wo man anfangen soll.

Ich bin nicht unwissen, dass lasse ich mir gar nicht erst einreden. Du kennst meine Laufbahn als Videospieleer ja überhaupt nicht. Scheinbar hast du meinen Post gar nicht kapiert?

Also erstmal: mit der Technikkeule bei Indiegames zu kommen ist einfach mal strunzendämlich und es zeigt, dass Du nicht verstanden hast worum es im Indiebereich geht! Es geht dort eben nicht um immer geilere Grafik, sondern es geht dort darum Inhalte und Spielspaß zu liefern.

Eben! Ich wollte grundsätzlich nur Aussagen, dass irgendwo die Argumentation wie „Bei AAA Titeln wird sich kaum mehr Mühe gegeben, ist doch technisch alles veraltet, ich kann bei Deus Ex nicht mehr 200 verschiedene Gegenstände rumwerfen“ aber im selben Satz Indie Games lobt die soetwas erst Recht nicht bieten können… Indie Games zeigen, dass diese Dinge absolut NICHT wichtig sind. Darum ging es doch und das wollte ich nur mal veranschaulichen.

Aber trotzdem erklär mir mal bitte wo z.B. Oniken besseren Inhalt als Darksiders hat, denn du hast ja gepostet: „Mal ohne scheiß: wer braucht das noch Triple A Spiele wie COD, Darksiders und den ganze Mist?“ und das würde ich eher als strunzendämliche Aussage betiteln. Denn nur weil ich Darksiders z.B. für besser halte, heißt das nicht im Umkehrschluss, dass ich Spiele wie Oniken für Scheiße halte, nur für nicht ganz so gut… :smt011

Außerdem zeigt Dein Posting, dass Du allgemein auch von der Videospielkultur nicht so viel weißt. Beispielsweise Okamiden. Es ist nicht 16bit, sondern 8bit - riesen Unterschied! Auch ist es kein Contra Clone, sondern ein Ninja Gaiden Clone, nochmal ein großer Unterschied. Das ist bewusst so gemacht, da kann man also auch nicht mit „technisch veraltet“ kommen.

Jo, hab halt auf den ersten Blick das Spiel „höher“ eingeschätzt weil es auf Anhieb besser als jedes NES Game aussah und mir ist bewusst, dass das Spiel mit Absicht so aussieht. Wow ich hab mal 2 Zahlen verwechselt weil ich auf den ersten Blick nicht richtig hingeguckt habe, jetzt mach nen Aufstand… Ausserdem habe ich Ahnung von „Videospielkultur“, geradezu unverschämt etwas anderes zu behaupten.

Du sagst meine Beispiele sind Klone bereits vorhandener Spieleerfahrungen. Ist das im AAA-Bereich anders? Wie lange gibts Videospiele? Etwa seit 40 Jahren! Klar, dass man da nicht mehr das Rad neu erfinden kann! Aber auch darum geht es nicht, sondern einzig und allein liebevolle Alternativen zum Mainstream zu bieten!

Ging es darum, dass es im AAA-Bereicht anders ist? Nein! Ging es darum, dass es im Indie Bereich anders ist bzw. impliziert wurde, dass es anders ist? Ja schon, ist es aber nicht oder nur etwas, wie wir doch anhand deiner Beispiele gesehen haben.

Indie Games reduzieren sich komplett darauf was ein Spiel eigentlich ausmacht, es gibt in den meisten Fällen keine gute Grafik, die wird aber auch nicht benötigt. Und aufgrund dieser „Reduktion“ stehen diese Indie Spiele eben NICHT in direkter Konkurrenz zu AAA-Titeln wie du es geschrieben hast. Die ergänzen sich wunderbar, du hättest ja mal mit Belegen ankommen können, die Beweisen das Limbo oder Super Meat Boy die Verkaufszahlen von Call of Duty mindern. Sowas gibt’s aber nicht…

Also ich freu mich über die Vielfalt aber es ist doch wohl quatsch die Filmindustrie auf dieser Eben mit der Spielindustrie zu vergleichen. Die Filmindustrie hat da auch bei den nicht-französisch-arthouse viel, viel höhere Standards. Ein Avangers ist zwar hohles Popcornkino, wischt mit Crysis aber immer noch locker den Boden auf. Sowohl weil man sich auf technischer Ebene viel mehr an den Referenzen orientiert und tatsächlich ein Augenschmaus ist und nicht weil einem das eingeredet wird als auch weil man sich immer noch an Grundzügen von Charakterentwicklung/darstellung, Dramaturgie und dem ganzen Rest hält. Die Videospielindustrie hat nahezu keine guten Schreiber oder Regisseure wie einen Joss Whedon zu bieten. Und wenn sie sich einen aus Hollywood holt? Dann jemanden der Dünnschiss wie die Rote Flut produziert hat um ein Videospiel zu entwickeln, das die Rote Flut kopiert. Genial.

Früher war nicht alles besser, das ist quatsch aber früher gab es keine fünf Jahre in denen die Industrie immer kundenfeindlicher wurde, immer mehr an Qualität nachließ, große Namen vergewaltigte und einem ständig weiß machte AAA Titel wäre total genial obwohl sie mit jedem Release zeigen, wie durchschnittlich sie eigentlich sind.
Videospiele sind jetzt kein neues Medium mehr, der Bonus ist weg. In den 90ern war das schon nicht mehr so und man hat durchaus Innovationen geliefert, ja man lieferte sie auch vor kurzem noch und tut es nun auch. Biowares cineastische Dialoge statt der lange Zeit vorherrschenden Textblöcke waren ein großer Schritt nach vorn. Nur ist Innovation oder der Mut zur Veränderung etwas, das punktuell nur wenig zur Qualität beiträgt. Man kann sich nicht auf einem Feature ausruhen, da muss mehr kommen und das ist nun mal das worin die AAA Games immer wieder und wieder und wieder versagen. Wenn wir jetzt die Indiespiele betrachten, mag man auch sagen “ja aber die haben ja auch nur ein Feature!” aber ein Großteil dieser Indiespiele sind kleine Spiele. Sie haben gar nicht den Anspruch vierzig Stunden gespielt zu werden wie ein großes Rollenspiel, ein Feature reicht dort. Wenn ich aber ein hundert faches der Arbeitsleistung und des Budgets habe, sollte eigentlich mehr drin sein. Und das ist das was ich Deus Ex Human Revolution ankreide. Seinem zwölf Jahre alten Vorgänger teilweise hinterherzuhinken ist peinlich. Technisch nicht auf der Höhe der Zeit zusein auch. Und bei individuellen anderen Punkten völlig die Entwicklung all der Jahre zu vernachlässigen ist nur noch traurig. Deus Ex war abgespeckt, die Entwickler faule Hunde.
Genau das passiert immer wieder und ist im Falle von Indiegames viel eher zu verschmerzen, da es von ihnen viel mehr gibt und sie viel günstiger zu erwerben sind. Und darüber hinaus kopieren sie zum Teil auch einfach aufgrund einer Nachfrage heraus, die sich große Firmen nicht zu befriedigen trauen.

Ich würde Adventures nicht mehr als Nische bezeichnen, da passen schon eher noch die Simulationen hin. Die auch nicht ausgestorben sind, sondern von denen es einfach nur recht wenige gibt. Doch wie schon gesagt, die Nachfrage ist ja da. Es ist nur eben weniger kompliziert ein Call of Duty zu entwickeln als ein Mech Warrior, wo man sich womöglich nicht damit zu frieden gibt, einfach nur andere Mechs wegzuballern. Die Industrie versucht einem ständig weiß zu machen, sie wüsste das die Kunden etwas nicht wollen, dabei geht es darum was sie nicht produzieren wollen, unabhängig davon ob wir ein Interesse daran haben oder nicht.