TRIP Folge 2: Tschernobyl

Er ist ein ziemlicher Schwachkopf, wenn er nicht merkt, dass es historisch akkurat ist, d.h. wenn die Wissenschaftler etwas annahmen, das dann auch so in der Serie umgesetzt wurde?

Da hält sich jemand für smarter als er ist. ^^

Wenn das aber tatsächlich so war, dass die Wissenschaftler das glaubten, dann ist das eigentlich ein ziemliches Armutszeugnis für Sowjetische Nuklearwissenschaftler.

Wenn das alles so ungefährlich ist, kann er sich ja auch mit den Bäumen da nen Bett zimmern und die Kissen mit den Gräsern vollstopfen. Der hat sicher Atomphysik und Biologie studiert, bei youtupe. Da bin ja beruhigt. Dann können wa ja da mal richtig durchfegen und alle wieder hinziehen lassen.

Er hat seinen Doktor in Chemie in Birmingham gemacht und arbeitet seit dem in einer Forschungsgruppe in Tschechien. Sein Forschungsgebiet liegt dabei sehr nahe an Atomphysik (man siehe sich z.B. dieses Paper an), wodurch ich ihm auch auf diesem Gebiet einige Kompetenzen zusprechen würde.

Diesen Gedanken hatte ich auch bevor ich das Video gesehen habe, aber im Video erklärt er, warum die Abschätzungen keinen Sinn machen sobald man sich näher mit dem Aufbau von Kernreaktoren beschäftigt. Dieses Wissen müssen auch die Experten der UdSSR gehabt haben, somit ist das auch In-Character-Wissen. Am Ende liefert er ja auch einen Erklärungsansatz, woher die Macher der Serie diese Daten vermutlich haben und wie diese Fehlinformationen in Verbreitung gekommen sind

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Also sagen wir mal so: Das ist keine Kritik an der Serie, sondern an den Wissenschaftlern, die im Nachhinein versucht haben eine Katastrophe zu verhindern, die es so nie gegeben hätte.

Ich habe aber noch einen anderen Erklärungsversuch. Selbstverständlich dachten die Wissenschaftler vorher, das ihr Reaktor absolut sicher sind und durch die Katastrophe wurden sie verunsichert, sodass sie selbst das Unmögliche für Möglich gehalten haben.

Ich würde noch einen anderen Faktor anführen: Ungenau Übersetzung

Ein Satz wie “Minsk wäre vernichtet worden” (in russisch) kann so gemeint gewesen sein wie “Die Radioaktive Wolke würde sich unter Umständen in Richtung Minsk bewegen und menschliches Leben dort in den nächsten Jahren erschweren bzw. zu gesundheitlichen Risiken führen.”

Ganz davon abgesehen, was soll der Quatsch eigentlich? Das is ne TV-Show, das da “Unfug” geredet wird und “übertrieben” wird, ist doch völlig normal und banal und ebenso das in “Dokus” (grade auch aus der Zeit) Blödsinn erzählt wird ebenso, teilweise schlicht aus Unwissenheit, teilweise aus Absicht.

Simples Beispiel: Der 7. Sinn, Frau am Steuer.

Immer wieder schön:

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Dieses Video kommt nicht aus dem Jahr 1975. Der Golf 2 der in einer Szene zu sehen ist, wurde erst 83 auf den Markt gebracht. Was soll das sein? Eine Zeitreise?

Nein, ein doppelt gutes Beispiel für meinen Post.

Weder stimmt die Benennung der Folge durch den Uploader, ob absichtlich oder unabsichtlich ist unbekannt noch sind die aufgestellten Behauptungen in der Folge selbst, aus heutiger Sicht haltbar, waren aber zur damaligen Zeit aus z.B. Unwissenheit, oder vorherrschender Denkweise plausibel oder dienten dazu zu “dramatisieren”.

Ich würde eher sagen, dass das eine Kritik an denjenigen ist, die die hohe historische Genauigkeit preisen aber diese extreme Überdramatisierung nicht sehen.

In den Auschnitten aus dem Interview mit dem sowjetischen Nuklearwissenschaftler kann der Satz mit Minsk zwar falsch verstanden oder übersetzt worden sein, aber der Interviewte gibt ja trotzdem noch eine viel zu große Sprengkraft an und sagt neben der Aussage mit Minsk ja noch, wenn die Detonation stattgefunden hätte, dann wäre Europa unbewohnbar geworden.
Daher zeigt er die Punkte auf die in der Serie bzw in dieser einen Szene vermutlich übernommen wurden und begründet warum es Übertreibungen sind. Konkret: Der Explosionsradius/die Folgen der erwarteten Explosion sind viel zu stark übertrieben, als dass es nur ein Schätzfehler sein könnte, die Art der Explosion ist falsch, es hätte so oder so keine Explosion stattgefunden wenn das Corium auf das Grundwasser getroffen wäre.

Die Serie wird ja als Doku-Drama beschrieben. In einem zweiten Video dazu zeigt er wie Medien die Serie für ihre historische Genauigkeit preisen und Faktenchecks diesen kritischen Punkt im Plot übersehen. Da ist es doch gut wenn jemand dem widerspricht und aufzeigt, dass die Serie eher sich an historischen Ereignissen orientiert und einen dramatischen Plot reinbastelt (also eher so wie Imitation Game, Braveheart oder Apocalypto) . Gerade in Anbetracht der politischen Bedeutung der Serie finde ich das wichtig. Da z.Zt. ja bei uns aber auch in anderen Ländern die Frage im Raum steht, wie wir zukünftig unsere Energie produzieren wollen ohne den Planeten zusehr zu belasten oder die globale Erwärmung voranzutreiben, finde ich es wichtig dass nicht durch solche popkulturellen Phänomene die Debatte um Atomkraft zusätzlich emotionalisiert wird.
Und einfach die Propagandageschichte der sowjetischen Helden nachzuplappern, die West-Europa vor der Unbewohnbarkeit bewahrt haben, halte ich auch für unschön

Nun, am Ende waren wir alle nicht dabei und sind keine Experten. Nicht mal die Experten wissen genau, was hätte passieren können. Die Wahrheit wird möglicherweise zwischen den Extremen liegen. Selbst wenn so ein riesen Rums nicht stattgefunden hätte, wäre doch sicher einiges an strahlendem Material noch weit davongetragen worden. Aber… alles nur Vermutungen und zum Glück mußten wir das nicht erleben. Den eines steht fest, schlimmer geht immer.

Kleiner Nachtrag von einem wissenschaftler, der dabei nicht so arrogant argumentiert:

Er sagt auch ganz klar, dass der konkrete Grund für die Explosion selbst nicht 100% klar ist. Die Russen halten einige Infos ja bis heute unter Verschluss.

Es geht ja nicht um die 2 Explosionen die definitiv stattgefunden haben, sondern um die eine die nicht stattgefunden hat, aber eigentlich gar nicht stattfinden konnte.

Aber es stimmt, das man nicht weiß was die Zweite Explosion genau war. War es einfach eine größere Knallgasexplosion als die erste? War es eine Explosion aufgrund eines Überdrucks der sich in den Leitungen aufgebaut hat oder war es tatsächlich eine kleine Kernexplosion.

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Bisschen älter vom WDR

Tolle Doku, die Voice Over-Übersetzung wurde auch gut eingefügt, sodass man noch halbwegs die Originalstimme raushören kann.

Die Serie ist top, hier und da wurde vielleicht ein wenig was leicht abgeändert, wie bspw. die Wissenschaftlerin, was eigentlich mehrere Personen waren, aber das wäre dann wohl zu unübersichtlich geworden, alles in allem sollte man „based on true events“ mitunter vorsichtig genießen:

Aber da hat man schon deutlich schlimmeres erlebt, gerade Filme über den II. WK mit sehr eindimensionalen pösen Nazis, leider auch noch bei neueren wie Monuments Men oder Fury…

Weil ich dir nicht Unrecht tun will, möchte ich dich fragen, ob du diese These näher ausführen könntest.

Ich finde auch, man sollte die multidimensionalen, liepen Nazis mehr berücksichtigen.
Warum gibt es z.B. keinen Captain SS bei Marvel?

Lasst den Quatsch doch. Es is doch klar wie er das meinte…

Gibt es. Nur zwei von vielen Beispielen.

(DC)

(Marvel)

Aktuell ist Cap auch ein Hydra Agent also ein Nazi.

Ne, ist es nicht.

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Ersetze Nazi durch Filmbösewicht. Da gibts durchaus die platten Klischeebösen ohne weitere Charakterzüge als „Böse“ und auch ausdifferenzierte Psychopathen-Rollen.

Als Beispiel für konkret Nazis in Filmen werfe ich mal die Nazis in den Indy-Filmen verglichen mit z.B. Christoph Waltz in Inglourious Basterds in den Ring.

Ist trotzdem merkwürdig, von „pösen Nazis“ zu sprechen - als wenn es andere gäbe :crazy_face:
Und dann auch noch mit „p“, weil’s so witzig ist und Nazis eigentlich gar nicht böse sind.

Natürlich kann man diese Charaktere verschieden detailliert Zeichnen, aber pöse sind sie alle. Sonst wären’s keine Nazis.
Nazis sind in Medien wie Zombies: Splattern ohne Reue.

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