Tendenziöse Berichterstattung der Medien über die "Rote-Flora-Demo" in Hamburg

Holger sollte nicht darauf verzichten, einen Beitrag über die „Roten-Flora-Demo“ zu machen.
Die parteiische Berichterstattung, die sich die ÖR und Privaten geleistet haben, ist eine unerträgliche Verzerrung der Ereignisse.

Zur Wahrheit gehört auch, dass die Medien oft nur sehr einseitig berichten. Der Polizeisprecher ist meist die erste und leider manchmal sogar die einzige Quelle, wenn es darum geht, die Bilanz des Tages zu ziehen. Das hat viele mögliche Gründe. Bequemlichkeit. Voreingenommenheit.
Was alles nicht gesagt wird: Die Krawalle in Hamburg und die Rolle der Polizei - n-tv.de

Die Mainstreammedien verzichten wiedermal auf Aufklärung.
Um was geht es den Demonstranten eigentlich? Wofür oder wogegen demonstrieren tausende Menschen? Was sind die Hintergründe des Streits um das Kulturzentrum und die Esso-Häuser?
Auf das Beantworten von derlei angebrachten Fragen wird verzichtet.
Denn bei diesem Konflikt ist das asoziale Verhalten von Politik und Kapital nicht mehr zu beschönigen.
Deutsche Immobilienriesen und eine US-Investmentfirma wollen mit allen legalen und ilegalen Mitteln den Schmuddelkiez platt machen, um hochpreisigen Wohn- und Gewerberaum zu schaffen.
Stattdessen:

Schon Tage vor der geplanten Demonstration gegen die Räumung des Hamburger Kulturzentrums »Rote Flora« wurde in den Nachrichten von »Gewalt« gesprochen. In Berichten und Interviews mit Polizeieinsatzkräften war wiederholt von »zu erwartenden Ausschreitungen« die Rede. Die gesamte Hamburger Innenstadt wurde zur Gefahrenzone erklärt. Da war noch gar nichts passiert.
Blog: Rote Flora ǀ Wer darf in der Stadt wohnen? — der Freitag

Am Abend der „Demo“ berichteten ARD/ZDF tatsächlich, dass 81 Polizisten verletzt wurden, ohne ein Wort über die mehreren Hundert verletzten Zivilisten zu verlieren, oder dass diese bestens ausgerüsteten Hundertschaften grundlos, die Demonstranten eingekesselt und niedergeknüppelt haben.
Nur zur Erinnerung: Es gab 500 Verletzte Menschen. Zwei Dutzend davon schwer.

Wer stattdessen nur über verletzte Polizisten berichtet, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, aus eigener Anschauung, bei Rettungsstellen, Demonstrations-Sanitäter/innen, Krankenhäusern oder anderen Quellen die Zahl verletzter Demonstranten in Erfahrung zu bringen, sollte sich irgendwann mal fragen, was das eigene Verständnis von Journalismus ist – und ob dieses möglicherweise auch mit der viel beschworenen “Medienkrise” zusammenhängt.
http://www.publikative.org/2013/12/23/hh2112-die-polizei-die-medien-und-die-gewalt/

Ein Anwohnerin erzählt in diesem Interview, wie brutal die „Staatsgewalt“ vorging.

Nur allzu gerne hätte man das Material der zahlreichen professionellen Kameras, die das Aufstoppen der Demonstration ebenfalls filmten, später auch im Fernsehen betrachtet, doch dort gab es dann – wie häufig in solchen Fällen – nur Gewaltszenen zu sehen – nachdem die Situation bereits eskaliert war. Wenn Polizei, Profis und Amateure ihr gesamtes Material zur Verfügung stellten, ließe sich daraus jedenfalls selbstredend ein halbwegs multiperspektivischer Blick auf das Geschehen rekonstruieren
http://www.publikative.org/2013/12/23/hh2112-die-polizei-die-medien-und-die-gewalt/

Im Sommer haben dieselben Medienpfeiffen, die diese Protestniederknüppelung elegant runtergespielt haben, noch die Polizeieinsätze im Gezi-Park und Taksim-Platz in Istanbul kritisiert und Erdogans Regierungsstil als despotisch gebrandmarkt.
Vor der eigenen Haustür scheinen andere Maßstäbe zu gelten.
Oder noch aktueller:

Und zur Wahrheit gehört, dass wir vergessen haben - oder vergessen wollen -, dass politische Ziele eben oft nur auf der Straße erreicht werden. Bewundernd beschreiben deutsche Zeitungen in diesen Tagen die Barrikaden in Kiew, die von ihren Erbauern entschlossen gegen die Einsatzkräfte verteidigt werden. Mit Gesängen allein geht das nicht. Die USA und die EU haben übrigens den Polizeieinsatz in Kiew verurteilt. Als ungerechtfertigt und übermäßig. Es wäre doch eine schöne Pointe, wenn Wiktor Janukowitsch mal einige Worte zum Polizeieinsatz an der Roten Flora verlieren würde.
Was alles nicht gesagt wird: Die Krawalle in Hamburg und die Rolle der Polizei - n-tv.de

Was sich die Polizei da wiedermal erlaubt hat, ist ein antidemokratischer Angriff auf Bürger dieses Landes, die von ihrem Demonstrationsrecht gebrauch machen wollten und schlichtweg entrechtet wurden.

Zur Wahrheit gehört auch, dass die Polizei ein politischer Akteur ist. Sie sollte das eigentlich nicht sein, es ist nicht so vorgesehen in der deutschen Gewaltenteilung. Sie sollte bestehende Gesetze sichern. Sie tut mehr. Sie verfügt über den Notstand. Im Vorfeld der Demonstration hat sie ein „Gefahrengebiet“ erlassen. Die Polizei darf in so einem Gebiet verdachtsunabhängig kontrollieren, Platzverweise erteilen, Menschen in Gewahrsam nehmen. Nochmal: Die Polizei selbst gibt sich diese Rechte. Kein Gericht.
Was alles nicht gesagt wird: Die Krawalle in Hamburg und die Rolle der Polizei - n-tv.de

Übrigens:
Welche Haltung im Polizeiapparat vorherrscht, lassen solche Meinungsäußerungen erahnen:
„Keine Demonstranten, sondern gewalttätiger Abschaum“

Ein auch ganz interessanter Artikel:

Gruss

@MSB:
Sehr guter Vorschlag.
Ich bin mal ernsthaft gespannt, ob uns aller Holgi sich tatsächlich einmal dazu hinreissen lässt, für die „linken Spinner“ Partei zu ergreifen, anstatt z.B. rechten Bands dabei zu helfen, ihre Westen zu waschen.

Leider bekleidet das berühmt-berüchtigte Springerblatt immer noch eine nicht zu unterschätzende, meinungsbildende Funktion -
auch und vor allem, was die TV-Berichterstattung betrifft, wie man es auch wunderbar nachvollziehen kann:

Der Polizeisprecher ist meist die erste und leider manchmal sogar die einzige Quelle

http://www.bild.de/regional/hamburg/gdp/rote-flora-ist-nicht-mehr-unter-kontrolle-33965832.bild.html

Schon Tage vor der geplanten Demonstration gegen die Räumung des Hamburger Kulturzentrums »Rote Flora« wurde in den Nachrichten von »Gewalt« gesprochen.

http://www.bild.de/news/aktuell/news/hamburger-polizei-befuerchtet-krawalle-bei-33950412.bild.html

Wer stattdessen nur über verletzte Polizisten berichtet, […]

http://www.bild.de/regional/hamburg/120-polizisten-bei-rote-florademonstration-33959444.bild.html

Aber auch wenn einmal offensichtlich nicht die linksautonome Chaoten-Szene hinter einem solchen „Demo-Irrsinn“ (sic!) steckt, findet man doch Mittel und Wege, die Demonstrierenden als von linksgrünen Idealisten verleitet hinzustellen:

Rund 3500 Schüler organisierten zusammen mit der Lehrergewerkschaft einen „Solidaritätsstreik“.
Die Bild meint ganz unvoreingenommen:

Demo am Vormittag - 3500 Schüler schwänzen für Flüchtlinge
Das war organisiertes Schuleschwänzen unter dem Deckmantel der Demokratie.

Hinzu kommt noch das Verhalten des „Rote Flora“-Besitzers Kretschmer, der bewußt auf Provokation setzt, um seine Ziele mit polizeilicher Hilfe durchsetzen zu können…
http://www.bild.de/regional/hamburg/rote-flora/eigentuemer-will-bis-weihnachten-raeumen-lassen-33790826.bild.html
…nachdem sein diesbezügliches Ersuchen ja schon einmal auf taube Ohren gestossen ist.
http://www.bild.de/regional/hamburg/fettes-brot/konzert-in-der-roten-flora-hamburg-huer-fluechtlinge-33253188.bild.html

Hier mal eine etwas andere Perspektive, die man nach heutigen Maßstäben wohl am ehesten als „politisch unkorrekt“ betiteln könnte:
http://hh-mittendrin.de/2013/10/kommentar-zur-lampedusa-demo-in-der-sternschanze/
oder auch
http://hh-mittendrin.de/2013/10/lampedusa-demo-sperrzone-schanze/
Dieses sehr aufschlussreiche Interviev mit einem hamburger Polizisten habe ich zwar schon 2x verlinkt, aber aller guten Dinge sind bekanntlich drei:
http://www.kritische-polizisten.de/pressemitteilungen/audio/2013-10-Hamburgs_humanitaere_Katastrophe.mp3

Heyho,

man muss schon darauf achten, dass die Angelenheit nicht zu einer “Schwarz-Weiß-Malerei” verkommt. Es gab natürlich Demonstranten, die auf ein wenig oder ein wenig mehr Krawall aus waren. Klar ist auch, dass Gewalt gegen Menschen falsch ist. Auch Sachbeschädigungen/Vandalismus etc. dürften wohl die meisten Leute eher nicht so toll finden.

Vor diesem Hintergrund verstehe ich jedoch die Abläufe trotzdem nicht.

Die angemeldete Demonstration wird auf Ausweichrouten in die Schanze/St.Pauli verlegt , obwohl die Ordnungsbehörden von mehreren Tausend “gewaltbereiten Demonstranten” ausgehen. In meinen Augen wäre es dann konsequent mit Verboten zu agieren. Vom Ergebnis her falsch, aber wenigstens konsequent.

Warum fährt die Polizei/Innenbhörde eine derartige Eskalationsstrategie? Bereits die Samstags-Demo am 18. Dezember wurde von der Polizei demonstrativ und grundlos gestört.

Die Einsatzleitung wusste (in meinen Augen) zu 100% am 21. , dass ein derartiges Auftreten, nachdem sich die Menschen in Bewegung gesetzt haben, zu den erfolgten Reaktionen führen wird. Dass das nicht sonderlich schlau ist oder gutzuheißen ist, habe ich bereits oben geschrieben. Nichts desto trotz sollte man davon ausgehen, dass die Behören sich stets deeskalierend und besonnen verhalten. Sach- und Personenschaden konnten offensichtlich nicht verhindert werden. Es finden Solidarisierungseffekte innerhalb der Demonstranten statt. Welchen Zweck kann die Aktion gehabt haben? ME nur den Zweck, die sofortige Auflösung der Versammlung mit allem was dazu gehört irgendwie zu rechtfertigen. Das ganze hat einfach nichts mehr mit verhältnismäßgem Handeln zu tun. Und die Presse/das Fernsehen steigen voll drauf ein, und stellen das ganze als “Chaoten zerstören Weihnachten und Hamburg-Event” dar. Die einzelnen Polizeibeamten werden instrumentalisiert, und dürfen ihren Kopf hinhalten, um politische Stimmung zu machen. Das ist einfach falsch und sollte nicht totgeschwiegen werden.

Dazu kommt dann noch, dass es faktisch keinen Rechtsschutz gegen Polizeimaßnahmen im Rahmen von deraritgen Veranstaltungen gibt. Jeder, der an Demonstrationen teilgenommen hat, dürfte das wissen. Es ist mir völlig unverständlich, wieso es noch immer keine Kennzeichnungspflicht gibt. Das wäre jedenfalls ein erster Schritt. Über Strukturen innerhalb der Polizei und eine effektive (rechtsstaatliche) Kontrolle der Exekutive zu sprechen, wären dann noch ganz andere Themen.

Das waren mein Gedanken zum Thema,

es grüsst Paule

[B]Da es sich um einen Themenvorschlag für FKTV handelt, sollten dann auch mal ein paar TV-Beiträge aus Nachrichtensendungen oder Magazinen verlinkt werden. Bisher gab es dast nur Links zu Artikeln … [/B]

Dat muss wohl wieder der olle Dragon tun, wa? :mrgreen: Naja, ich versuch mal was zu finden, verlink ich dann hier! :cool:

Auf die schnelle in der N24 Mediathek gefunden:

http://www.n24.de/n24/Mediathek/videos/d/4028300/polizei-loest-demo-fuer-kulturzentrum-auf.html?returnTo=4035282

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/4029028/die-polizei-konnte-schlimmeres-verhindern.html

[QUOTE=Scumdog;337061]Ich bin mal ernsthaft gespannt, ob uns aller Holgi sich tatsächlich einmal dazu hinreissen lässt, für die “linken Spinner” Partei zu ergreifen, anstatt z.B. rechten Bands dabei zu helfen, ihre Westen zu waschen.[/QUOTE]

Bei dem Vorurteil ihm gegenüber fällt es ihm bestimmt besonders leicht, sich an ein solches Thema zu wagen.

Ich bin unbedingt dafür, dass der Fernsehkritiker einen Beitrag zur Roten-Flora und dem ganzen Gedöns drum herum in einer der nächsten Sendungen bringt. Nicht, weil ich das Thema für relevant halte, sondern damit hier im Forum von linker Seite endlich mal Ruhe gegeben wird. Erst tauchte die Rote Flora im Small-Talk-Thread auf. Dann bekam sie einen eigenen Thread, der allerdings geschlossen wurde. Nun taucht es als Themenvorschlag auf. Sollte der FK diesen ablehnen, wird sich garantiert ein anderes Unterforum finden lassen, z. Bsp. Mediendschungel („Stellt euch vor, was die BILD geschrieben hat!!!“).

Daher: Bitte, lieber Fernsehkritiker, behandle dieses Thema in einer der nächsten Sendungen! Oder ein Nutzer verfasst einen Gastbeitrag. Das ginge natürlich auch. Darin könnte er auch mal erklären, warum es normal sein soll, wenn ein „friedlicher“ Demonstrant schon mit Böllern und anderem Zeugs zu einer Demo erscheint, wenn es ihm gar nicht um Gewalt und Eskalation geht.

[QUOTE=Oele_Pinguin;337066]man muss schon darauf achten, dass die Angelenheit nicht zu einer “Schwarz-Weiß-Malerei” verkommt.[/QUOTE]

Ich bin natürlich noch vom letzten Thread geprägt, in dem die linke Gewalt teilweise verteidigt wurde und, mir unverständlich, Verständnis geäußert wurde, dass manche Demonstranten schon bewaffnet (!) zur Veranstaltung erschienen. Niemand weiß genau, wer angefangen hat. Das könnte der Fernsehkritiker selbstverständlich herausarbeiten, denn auch die TV-Medien wissen nicht, was genau vorgefallen ist. Das gilt übrigens auch für die Printmedien, liebe [I]taz[/I] und [I]Junge Freiheit[/I].

Aber ist [B][I][U]das[/U][/I][/B] die Erwartungshaltung an einen eventuellen FKTV-Beitrag? Viele Linke wollen doch nicht hören, dass man nichts Genaues weiß und die „Schuld“ der Medien nur darin liegt, mal wieder so zu tun als ob. Nach der vergangenen Diskussion muss ich zu der Ansicht gelangen, dass sie eher Folgendes erwarten:

  1. Bullenschweine sind an Eskalation schuld
  2. Gewaltbereite Linksextreme gab es keine oder nur sehr wenige
  3. Die Medien fahren eine Hetz-Kampagne gegen linke Kultur

Mich würde es allerdings wundern, wenn das der Grundtenor eines eventuellen FKTV-Beitrages sein sollte. Dem FK wird ohnehin schon eine politische Befangenheit unterstellt (siehe oberstes Zitat). Er kann die Erwartungen, die an ihn von dieser Seite gestellt werden, gar nicht erfüllen und würde sich nur in die Nesseln setzen. Das ist meine Meinung.

Bin also halb für und halb gegen einen Beitrag.

Ich weiss, das war ein wenig ‚uncalled for‘.
Bin bei dem Thema eben etwas sehr… emotional involviert :wink:

PS:
Die „Kritischen Polizisten“ sitzen übrigens in Hamburg - ich wette, die hätten interessantes zu berichten und würden sich über etwas mehr Öffentlichkeit freuen :wink:

Hier wird wieder bestätigt:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_aktuell/media/ndraktuell18561.html

“…Offenbar haben Gewaltsuchende die Demonstration eskalieren lassen…”
[I]Mit Gewaltsuchende sind übrigens NICHT die Polizisten gemeint.
[/I]
"…Wenn eine Demonstration darauf angelegt ist Gewaltexzesse zu produzieren…
…Eine Demonstration, die den Namen nicht verdient…"
[I]Joachim Lender/Polizeigewerkschaft[/I]
Wenn der interviewende Journalist einer wäre, der diesen Namen verdient, hätte er diesen Ordnungshüter, der den Namen nicht verdient, sicher gefragt, warum mehrere Hundertschaften Polizei nicht in der Lage waren, die tausenden, friedlichen Bürger dieses Landes, zu ihrem GRUNDRECHT auf Demonstration zu verhelfen.
Wer in der Polizeiführung ist verantwortlich für die Unfähigkeit, eine legale Demo von bis zu Zehntausend Mann und Frau vor [I]einigen Hundert[/I] gewaltbereiter Spinner zu schützen?
Wären im Vorfeld "Waffen"kontrollen nicht angebracht gewesen?
Warum hat die Polizei mit einem sinnlosen Erstschlag (auf Video dokumentiert) diese Spinner provoziert?
Wer gab den Befehl zu diesem Angriff?

Und:

Wieder schwer verletzte Polizisten (nach Rote-Flora-Demo, wenn ihr versteht ;)).
Die Polizei denkt langsam über scharfe Munition nach.

[QUOTE=Mannbärschwein;336616]Holger sollte nicht darauf verzichten, einen Beitrag über die “Roten-Flora-Demo” zu machen.[/QUOTE]Ach Gottchen, das würd ja was geben…

Vielleicht sollte dieser JU-Fritze (~Rene Portwein?) dazu noch einen Gastbeitrag machen, das wäre bestimmt auch sehr, äh, kurzweilig. :ugly

Wie ich den Aufmacher der heutigen MoPo feiere!
[SPOILER][/SPOILER]
Wäre auch ein cooles Shirt-Motiv :mrgreen:

Vielleicht fertigst du selbst einen Gastbeitrag an, solltest du meinen es besser zu können als der „JU-Fritze“. :wink:

Zu diesem Beitrag

[QUOTE=Scumdog;337797]Es ist also unter Strafe verboten, sich gegen Polizeigewalt zu schützen.
[/QUOTE]

Auf einer angemeldeten Demo mit Waffen aufzukreuzen ist verboten, ja. Natürlich ist es verboten.

Artikel 8 GG

(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.

Und dazu aus der Wikipedia:

Für feindselige, aufrührerische und bewaffnete Zusammenschlüsse (und ihrer kollektiven Unfriedlichkeit) gibt es keinen Grundrechtsschutz

Dann noch aus dem Versammlungsgesetz §27

(1) Wer bei öffentlichen Versammlungen oder Aufzügen Waffen oder sonstige Gegenstände, die ihrer Art nach zur Verletzung von Personen oder Beschädigung von Sachen geeignet und bestimmt sind, mit sich führt, ohne dazu behördlich ermächtigt zu sein, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Und §2 Absatz 3

(3) Niemand darf bei öffentlichen Versammlungen oder Aufzügen Waffen oder sonstige Gegenstände, die ihrer Art nach zur Verletzung von Personen oder zur Beschädigung von Sachen geeignet und bestimmt sind, mit sich führen, ohne dazu behördlich ermächtigt zu sein. Ebenso ist es verboten, ohne behördliche Ermächtigung Waffen oder die in Satz 1 genannten Gegenstände auf dem Weg zu öffentlichen Versammlungen oder Aufzügen mit sich zu führen, zu derartigen Veranstaltungen hinzuschaffen oder sie zur Verwendung bei derartigen Veranstaltungen bereitzuhalten oder zu verteilen.


Es ist alles andere als egal, wer den ersten Stein wirft und wer mit welcher Motivation zu einer Demo auftaucht.

Da gebe ich dir Recht. Auslöser ist aber eben NICHT IMMER die Polizei und es ist nicht so einfach festzustellen wer angefangen hat. Ich hatte vor meinem Bann den Vergleich mit Lexington und Concord , den Beginn der amerikanischen Unabhängigkeit; oder auch das Boston Massaker gezogen, es ist nachher nicht mehr nachvollziehbar und auch weniger Relevant eben weil es sich nur noch in haltlosen Schuldzuweisungen ergießt…
Übrigens auch gleichermaßen für Polizisten und für Demonstranten. Wenn ich an der einen Ecke stehe und drei Meter weiter eskaliert das ganze, in einer ausreichend großen Menge - Wer ist schuld?

Die Demonstranten sagen: Die Polizei
Die Polizei sagt: Die Demonstranten.

Die Polizei ist aber eine öffentliche Behörde und es kann also sein,das sie das ein oder andere Mal Fehler eingestehen muss. Wird man das von demjenigen hören, der vielleicht verantwortlich für die Eskalation ist, z.b. einem Mitglied des schwarzen Blocks? Wohl eher weniger, oder?
Daraus wird dann natürlich „Polizeigewalt“ und natürlich fangen IMMER die Polizisten an und natürlich wehren sich die Demonstranten auch IMMER nur gegen die Polizeiwillkür. Deswegen zündet man auch einen Lieferwagen an. Böser Lieferwagen, hat ganz ohne Grund den Demonstranten provoziert.

Aus sicherer Quelle weiß ich, daß Polizei-Frischlinge zum Anlernen erstmal auf solche Demos oder zum 1. Mai nach Berlin oder vor einigen Jahren noch nach Hannover auf die Chaostage geschickt werden.

Ach hör doch auf mit diesem Bullshit „aus sicherer Quelle“, klar, aus „Sicherer Quelle“ weiß ich auch einiges. Komm doch mal mit Argumenten und nicht so nem Blödsinn.
Aus sicherer Quelle weiß ich das das ein Verlegenheits"argument" ist, völlig haltlos.

Da besteht von Seiten der Polizei keinerlei Interesse an Deeskalation

Aber wer bewaffnet auf einer Demo aufkreuzt, der ist natürlich nicht daran interessiert zu eskalieren. So so.

Du hast diesen Satz aus dem Zusammenhang gepickt.
Scumdog sagte: Dass auch bei Demonstranten gefundene Passiv-Waffen (Helm, Gasmaske, usw.) offiziell als Bewaffnung angesehen werden.
Wenn dann irgendwo eine Statistik aufgeführt wird, wo es heißt, „Polizei nahm über 200 bewaffnete Demonstranten in Gewahrsam“ oder „Polizei stellte über 500 Waffen sicher“, klingt das dann martialischer, als in Wirklichkeit der Fall ist.
Aus der Warte betrachtet, macht Scumdogs Satz Sinn.
Wenn ich als friedlicher Demonstrant bei der Roten-Flora-Demo mit einem Fahrradhelm auf dem Kopf aufkreuze, weil ich aus Erfahrung weiß, dass Knüppel und Steine fliegen, dann gelte ich als bewaffnet.

Und noch was zu den ignoranten Mainstreammedien:

http://www.publikative.org/2014/01/02/die-scharfmacher/

Versuche, die massive Gewalt zu analysieren, sucht man fast vergeblich. Offenkundig möchte niemand in Verdacht geraten, die Gewalt gegen Polizisten zu bagatellisieren. Wer auf Übergriffe der Polizei hinweist oder den offenkundigen Skandal um das eigenmächtige Verhindern einer angemeldeten und genehmigten Demonstration durch die Einsatzleitung thematisiert – die taz zitiert eine Quelle aus der Hamburger Polizei dementsprechend, wird von anderen Medien aber weitestgehend ignoriert – macht sich schnell verdächtig, die Gewalt verharmlosen zu wollen oder sich in angeblich überflüssigen Details zu verlieren. Moralische Empörung dominiert.

[QUOTE=Mannbärschwein;337806]Dass auch bei Demonstranten gefundene Passiv-Waffen (Helm, [B]Gasmaske[/B], usw.)[/QUOTE]

was ja schon viel darüber aussagt, was man erwartet. Also ich bitte dich, was ist das denn für ein lächerliches Argument? Wenn ich auf eine Demo gehe, und nicht damit rechne mal ein paar Drecksbullen verdreschen zu wollen, dann brauche ich auch keinen Helm oder eine Gasmaske.
Wenn ich so etwas brauchen würde, würde ich mich weigern zu einer solchen “friedlichen Demo” zu gehen und fertig.
ganz einfach. Es gibt einfach keinen Logischen Grund, sich als Demonstrant einer friedlichen Bewegung in irgendeiner Weise zu bewaffnen.

Und es ist SCHLICHT und EINFACH verboten. Ganz einfache Sache. Du hast damit das Versammlungsrecht verletzt und kannst verhaftet und verurteilt werden. Punkt. Da gibt es kein “Zweck heiligt die Mittel” - Das ist eine Straftat und fertig. Du bist damit ein Verbrecher.

Es tut mir leid, aber das deutsche Recht sieht einfach nicht vor, das sich jede Demonstration in eine Kriegssituation verwandelt, wo man sich gleich in Vietnam zurückversetzt fühlt.
Ich habe schon viele Demos gesehen, die auch ohne diese “Schutzrüstung” auskommt. Und ich bin auch an solchen Bepos vorbeigelaufen ohne das sie mir gleich ohne Grund die Fresse poliert haben.
Aber vielleicht lag es ja auch daran, das ich sie nicht “verfickte Drecksbullenschweine” genannt, schwarz verhüllt und mit Steinen bewaffnet war … Weiß ich nicht.

Wenn also sogar schon Zivis glauben ein Fahrradhelm wäre sicher - könnte man dann nicht davon ausgehen das es eskalieren (Soll/wird)?
Aber nein, soweit denken wollen wir ja gar nicht. Dann hätte man ja keinen eindeutigen Sündenbock, den wir opfern können.

[QUOTE=ExtraKlaus;337807]was ja schon viel darüber aussagt, was man erwartet. Also ich bitte dich, was ist das denn für ein lächerliches Argument? Wenn ich auf eine Demo gehe, und nicht damit rechne mal ein paar Drecksbullen verdreschen zu wollen, dann brauche ich auch keinen Helm oder eine Gasmaske.
Wenn ich so etwas brauchen würde, würde ich mich weigern zu einer solchen “friedlichen Demo” zu gehen und fertig.
ganz einfach. Es gibt einfach keinen Logischen Grund, sich als Demonstrant einer friedlichen Bewegung in irgendeiner Weise zu bewaffnen.
[/QUOTE]

Huhn oder Ei? Nicht wahr?

Es gibt einfach keinen Logischen Grund, sich als Demonstrant einer friedlichen Bewegung in irgendeiner Weise zu bewaffnen.

Ob MBS auch für Silvester eine gute Erklärung hat? Zählt das Bewerfen von Kranken-, Polizei- und Feuerwehrwagen mit Böllern und Raketen aus irgendeinem Gebüsch heraus auch als Selbstverteidigung?

Die Sirenen waren einfach zu laut. Da fühlt man sich doch in seinen tiefsten Bürgerrechten verletzt. :roll:

Ist doch klar, Caeshi, Mensch denk doch nach.

Na ja, wenn die Linken Fehler in ihrer Ideologie zugeben könnten, wären sie ja nicht mehr links…