Teenager in Not (RTL2)

Dass man eine Privatpraxis hat kann tatsächlich mehrere Gründe haben und dagegen ist auch grundsätzlich nichts einzuwenden. Nur sollte man verstehen, dass eine Privatpraxis praktisch jeder aufmachen kann und Psychotherapie anbieten darf, wenn er irgendeine mehrwöchige Ausbildung in seiner Freizeit macht (z.B. eine Form des Heilpraktikers), während man selbst als studierter Psychologe mit 5 jähriger Ausbildung an einer Universität keine Psychotherapie im klassischen Sinne anbieten darf. Dafür bedarf es zusätzlich nochmal eine teure, mehrjährige Zusatzausbildung. Ähnlich wie bei Psychiatern, die ausgebildete Ärzte sind und zusätzlich im Anschluss nochmal eine Spezialausbildung absolvieren müssen.
Der Grund, warum gelernte Psychologen in der regel keine Praxis aufmachen, aber Heilpraktiker oder Pädagogen (wie bei Frau Koch) eine aufmachen, ist damit klar.

Dabei hab ich natürlich nichts gegen Leute, die welche Therapieform auch immer anwenden, solange diese wissenschaftlich fundiert ist und derjenige dazu berechtigt ist. Man sieht allerdings was passiert, wenn Frau Koch jetzt hartnäckig immer wieder in der Presse oder auf der Seite des Senders als “Psychologin” geführt wird, obwohl sie das überhaupt gar nicht studiert hat. Und wenn man sich wie sie mit solchen wohlklingenden Zusatzausbildungen umgibt und dann praktisch von Erziehungsberatung über Psychotherapie scheinbar alles bedienen kann, spricht man der guten Frau eine Kompetenz zu die sie bei genauerem Hinsehen gar nicht hat. Das beweist sie mit ihrer künstlichen, schädlichen TV-Sendung.
Warum benutzt man überhaupt eine Expertise in einem bestimmten Fach, bei dem es darum geht Menschen zu helfen, um vor laufenden Kameras eben diese Menschen vorzuführen und sich selbst zu profilieren. Dass sie damit im Endeffekt niemandem hilft, dürfte ihr auch klar sein. Also mir wäre das zu blöd.