[QUOTE=ExtraKlaus;341420]@Scheol: Wo ist denn “Die meisten wussten das nicht, waren unschuldig” differenzierter als “Es haben definitiv mehr gewusst und geschwiegen als man gerne zugibt…”?[/QUOTE]
Viele wussten es, haben aber geschwiegen.
Die meisten wussten es nicht oder es war ihnen nicht eindeutig genug.
Und sich auf Vermutungen zu stützen ist ja heute auch sehr beliebt.
Ich höre den Vorwurf “Das ist eine VT!” jetzt noch im Ohr, wenn man mal die Gedanken kreisen ließ.
[QUOTE=ExtraKlaus;341420]Das lernt man in der Schule, außerdem gibt es gute Dokus darüber im ÖR [/QUOTE]
Nö. Du vielleicht. Wir hatten immer nur Hitler. Tag ein, Tag aus. Jahrelang.
Also ich, und viele die ich so kenne, hatten eigentlich eine sehr unbeschwerte, sehr angstfreie Kindheit in der DDR. Auch hatten wir damals nicht ständig ängstliche Leute vor Augen. Hmmm… wahrscheinlich habe ich in ner Parallel-DDR oder sowas gelebt. :ugly
Außerdem lässt sich DDR und 3. Reich nun wirklich nicht vergleichen. Denn in der DDR gab es eine lebendige APO. Beim Adolf Nazi wurden die sofort niedergeschossen!
Wie sagt man so schön. Jeder ist seines glückes schmied. So ists auch im beruf.
Ja, auch Du wirst noch aufwachen aus dem Märchen. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl erst frisch nach Storybrooke gekommen zu sein.
Wobei ich mich ja eher mit Rumpel indentifiziere…
[QUOTE=Scheol;341423]Die meisten wussten es nicht oder es war ihnen nicht eindeutig genug.[/QUOTE]
Ich glaube du siehst es genau falsch herum. Viele hätten es wissen können, oder wussten es eigentlich sogar. Sie haben es nur ganz bewusst nicht an sich heran gelassen. Absichtlich nicht weiter nachgefragt. Oder wenn sie etwas wussten, nicht groß darüber geredet. Anlässe hätte es doch jede Menge gegeben. Nicht gerade zweideutige Reden der NS-Führung, die Pogromnacht die keineswegs “normal” zu diesen Zeiten war, immerhin wurde im gesamten Reich Geschäfte und Synagogen zerstört und einzelne Personen verschleppt. Die Deportation von Nachbarn, Ladenbesitzern, Ärzten, Mitschülern und so weiter dürfte besonders in den Städten kaum zu übersehen gewesen sein, sehr viele Millionen Menschen müssen in irgendeiner Weise damit in Berührung gekommen sein, aber sie haben es absichtlich verdrängt und keine Fragen gestellt (denn die Antworten wären unangenehm gewesen).
[QUOTE=Tilman;341428]Viele hätten es wissen können, oder wussten es eigentlich sogar. Sie haben es nur ganz bewusst nicht an sich heran gelassen. [/QUOTE]
Aber auf welchen Beweisen?
Man hatte gleichgeschaltete Medien und nur Mundpropaganda.
Die allgemeine Haltung in den Massenmedien war, dass die Leute ins Ausland gebracht werden oder dass es ihnen in den Arbeitslagern gut ging.
Man hatte vielleicht ein Gerücht, aber mehr auch nicht.
Und aufgrund von Gerüchten eine Revolte zu starten…du siehst?
[QUOTE=Tilman;341428]Nicht gerade zweideutige Reden der NS-Führung, die Pogromnacht die keineswegs “normal” zu diesen Zeiten war, immerhin wurde im gesamten Reich Geschäfte und Synagogen zerstört und einzelne Personen verschleppt.[/QUOTE]
Verschleppt heißt aber nicht vernichtet.
Zudem kam Deutschland gerade aus einem anderen Krieg. Bevor die Weimarer Republik zugrunde ging, waren Straßenschlachten durchaus normal.
Dass Synagogen zerstört wurden und massenhaft Leute verhaftet und getötet wurden ist natürlich hart.
Jedoch war den Leuten mit Sicherheit nicht klar, dass diese Leute irgendwann industriell vernichtet werden sollen.
[QUOTE=Tilman;341428](denn die Antworten wären unangenehm gewesen).[/QUOTE]
“Wo ist die Familie Engel hin?”
“Sie ist abgeholt worden.”
“Was passiert jetzt mit ihnen?”
“Angeblich haben sie Verwandte in Polen. Dorthin sind sie scheinbar gebracht worden.”
“Ach so.”
[QUOTE=Scheol;341429]jedoch war den Leuten mit Sicherheit nicht klar, dass diese Leute irgendwann industriell vernichtet werden sollen.[/QUOTE]
So ist es! Der Sozi von nebenan kam schließlich 1933 nach drei Monaten KZ auch wieder zurück, wenngleich als gefolterter Krüppel. Und dass der Kommunist von gegenüber seit Jahren verschwunden war, lag bestimmt daran, dass er zu Besuch bei Verwandten in Lettland weilte.
Wie jetzt? Schon geschlagene 2 (zwei!) Monate ohne Schlußstrich-Thread wo mal wieder jemand meint, in seinem Deutsch-Sein zu kurz zu kommen?
[QUOTE=doubleu;341393]Ich habe dauernd das gefühl das man uns eher damit klein macht: deutscher sie her was DU damals getan hast und rufe es dir täglich in dein gewissen. Habe nie den stolz ein deutscher zu sein, denn sie her. Das sind die deutschen![/QUOTE]
“Man” und “uns”? Ähm ja achso N24 ist bekanntlich ein Instrument der vier Besatzungsmächte, um die deutschen Volksgenossen mittels fieser WK2-Dokus unter der Fuchtel zu halten.
Klar war due kindheit unbeschwert. Das war meine auch und als ich in die schule kam ist diese scheiß mUer zum glück gefallen. Da musste ich nicht als fdj’ler rummarschieren und hatte freizeit ohne ende. Meine eltern sagen da schon was anderes und mein cbef wurde sogar von der brd freigekauft. Der hat geschichten zu erzählen…
Klar war man in der ddr sicher, aber nur solange wie man alles gemacht hat was die von einem wollten. Wollte man we, war man ganzschnell weg. Was denkst du warum die mauer gebaut wurde. Damit nicht noch mehr leute in den westen abhauen und wenn man das wollte. Kam man in den knast, oder wurde an der mauer erschossen.
So sah es aus!
Wenn ihr euer Kollektiv der Schuld braucht, dann behaltet es.
Glaubt auch weiter daran, dass eine dauerhafte Gehirnwäsche die Menschen vom Antisemitismus abhält.
Nur so kann man sein Konzept des Kollektivs der Reinheit aufrecht erhalten. Oh, Moment, ich meinte den neuen Menschen. Argh…sorry…die bessere Welt eben.
Und der neue freie und friedliche mensch wird dann sein recht in form von vermummten steineschmeissern durchsetzen wollen. Denn das ist legitim und nicht gewalttätig.
Ach ja, in 2 wochen isses wieder soweit ,wenn die beschissenen nazis zum marschieren kommen und weil die pest nicht reicht, kommt die cholera in form von antifaschisten gleich mit. Fängt an alles zu zerkloppen und sprüht überall nazis raus dran. Als wenn man das in dresden nicht wüsste und genauso sieht…
Als FDJler rummarschieren? :lol: Die FDJ war doch nicht die HJ. Meine Güte. Aber so wie Du schreibst, wirst Du wahrscheinlich noch unter 18 sein und das eh nicht bewerten können, wie die Zeit damals war. Und dann regst Du Dich noch über WW2-Dokus auf? Aber ich behalte mal für mich, was ich denke welche Intention hinter diesen Themenvorschlag stehen könnte.
Zudem: Holger wird sich wohl von solch politischen Themen sowieso lieber erstmal fernhalten. Nachdem mit dem ganzen Frei.Wild-Kram so langsam Gras über die Sache gewachsen ist, die Sendung an sich auch inhaltlich wieder auf besseren Kurs ist und selbst ich durchaus überlege doch mal ein halbes Jahr mir Massengeschmack zu gönnen - einfach auch als kleine Anerkennung das er durchaus auf Kritik reagiert (auch wenn er es öffentlich wohl nie zugeben wird!) - wird er sich jetzt nicht in unnötige Nesseln setzen und “wegen zuviele Hitler-Dokus” ranten. DAS kann man dann nämlich mit der Vorgeschichte (Frei.Wild in der Sendung, sich über “linke Gutmenschen” aufregen, usw.) ganz ganz schnell in komplett falsche Richtungen katapultieren. Siehst ja jetzt schon was allein ein Posting hier anrichtet. Dann soll Holger noch genau sowas in seine Sendung bringen? Wo er doch weiß, dass viele seiner Zuschauer nunmal aus der linken Ecke kommen?
Hör auf mit argumenten wie “du bist nichtmal 18” sehr wohl wurde in der fdj marschiert. Man nante es eben wanderung oder ähnlich.
Man ist mit der grundschule zum pionier geworden und wurdest auf den wehrdienst und das sozialistische system eingeschliffen.
Zitat:wikipedia / pionierorganisation ernst tälmann.
“Die Pionierorganisation war als politische Kinderorganisation und Teil des einheitlichen sozialistischen Schulsystems in der DDR fest in die Schulen integriert. Sie bildete die Vorstufe zur Mitgliedschaft in der FDJ. Die Einbindung der Jugendlichen setzte sich nach der Schulzeit durch den Wehrdienst, das Pflichtfach Marxismus-Leninismus für alle Studenten der DDR und später die Mitgliedschaft im Freien Deutschen Gewerkschaftsbund und der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft fort. So blieb ein DDR-Bürger vom sechsten Lebensjahr bis zum Ende seines Arbeitslebens eingebunden in verschiedene sozialistische Organisationen”
Alles gelogen, stimmts?
Keinen plan von nix, aber überall seinen senf dazugeben…
[QUOTE=Icetwo;341441]Wir können alle Froh sein, dass die Nazis von heute zu doof sind um eine Diktatur aufzubauen[/QUOTE]
Das stimmt so natürlich nicht. Da hat die jüdische Medienmafia wohl schon ordentlich das Gehirn bei euch vernebelt. Die Neonazis sind halt die Einzigen, die Ross und Reiter noch benennen können.
[SPOILER]Der Preis für den schlauesten Neonazi Deutschlands geht übrigens an den Herrn bei 0.48.
[QUOTE=doubleu;341448]
Man ist mit der grundschule zum pionier geworden und wurdest auf den wehrdienst und das sozialistische system eingeschliffen. [/QUOTE]
Und wo war der jetzt der Unterschied zwischen Bundeswehrdienst bzw. Zivildienst?
Klar gabs die FDJ als Organisation und mal einmal im halben Jahr oder so nen Treffen. Aber es war nun nicht so, dass die ganze Freizeit der Leute durchorganisiert war. Das ist, mit Verlaub, westdeutsche Propaganda!
Mauerfall. 1989. Irgendwo in der euphorischen Masse vernimmt man das leise Weinen eines kleinen Jungen. “Wiesoooooo? Wiesoooooo? Es war doch gar nicht alles scheiße!”
[B]Nachdem nun also alle persönlichen DDR-Erlebnisse geklärt sind, könnte man wieder zum Thema zurückkehren.
Sonst mach ich mir am Ende doch noch die Arbeit und befreie das hier von der gesamten Ostdiskussion.
Wenn ihr ein so großes Bedürfnis danach habt, dann macht bitte per PM weiter.
Das Thema hier heißt: Tägliche NS Vergangenheit
Von hier an werden weitere DDR-Beiträge gelöscht.[/B]
