Streams zur EM

Vielen Dank für das Zitat des Rundfunkstaatsvertrages.
Rote Ampeln dürfen nicht überfahren werden.

Ich verlange nicht Full-HD [-](ist sowieso nur für Idioten und in einer Gesellschaft mit einem brutalen Überhang an Brillen- und Kontaktlinsenträgern absoluter Unsinn!)[/-] für 50 Millionen Haushalte. Das ginge auch gar nicht, da nun das DSL-Angebot sowie HSDPA/ LTE Angebot gar nicht flächendeckend möglich ist; und selbst das DSL/ HSDPA/ LTE Angebot, wie es existiert, unterstützt Full-HD ohnehin nicht flächendenkend, sondern nur zum Teil aufgrund der zu geringen oder zu beschränkten Datendurchsatzraten.
Man kann aber genau deshalb erheben,

  • wie weit verbreitet eine zuverlässige Breitbandversorgung gegeben ist,
  • wie wahrscheinlich angesichts der Verbreitung von PCs, Notebooks und Tablet-PCs eine entsprechende Inanspruchnahme von Mediathek-Angeboten ist,
  • wie sich aufgrund der bisherigen Nutzung der Mediatheken bei anderen Live-Veranstaltungen einerseits sowie dem aus früheren Jahren ablesbaren Interesse an Fußball-W/EM-Ereignissen andererseits eine solide Prognose darstellen lässt
  • und schließlich wie die Frage beantwortet werden kann, wie sich das alles eben im Rahmen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit umsetzen lässt.

Und wenn man dabei zu dem Ergebnis kommt: “Wir können es nicht so, wie es im hypothetischen Ideal der Fall wäre”, dann sollte man nicht auf allen Webseiten eine volle Angebots-Offensive starten, sich mit seinen Live-Stream-Angeboten dem Internetnutzer regelrecht aufdrängen und so nicht einhaltbare Erwartungen wecken, sondern das Angebot passend begrenzen, um technische Probleme aufgrund zu starker Nachfrage zu verhindern:

z.B. indem man dynamische Bandbreitenbegrenzung einfach sein lässt und von Anfang an gar nicht erst versucht, in HD zu streamen, sondern etwa passend für eine steinzeitliche, aber ausreichende 1.000er DSL Leistung; das würde schon eine fette Menge bringen!
z.B. indem man die Nutzung von Live-Stream Angeboten durch begrenzte Registrierungskapazitäten knapp hält (, was ohne Frage möglicherweise wettbewerbsrechtliche Folgefragen aufwerfen könnte; angesichts knapper Server-Ressourcen sehe ich da aber an sich kein Problem) und so das Live-Stream-Angebot für einen maximal unproblematisch möglichen Nutzerkreis bereitstellt.

Außerdem:
Meine bisherige Kritik läuft letztlich auf zwei einfache Fragen hinaus, auf die es nach wie vor keine Antworten gibt - auch nicht mit Hilfe oder Rückgriff auf den Rundfunkstaatsvertrag oder solche tollen Begriffe wie “Zusatzprogramm”:

  1. Warum lässt sich das CL Finale oder ein DFB Pokalspiel ruckelfrei im Live-Stream umsetzen, und warum klappt das nicht mit EM Live-Streams?
  2. Warum kann ich via Dritt-Dienstangeboten die Live-Streams von ARD/ ZDF anstandslos sehen? Spiegeln die den Content, und dürften die das überhaupt? Und wenn sie nicht spiegeln, warum kann Zattoo den Stream dauerhaft aufrechterhalten, OHNE die Qualität zwischenzeitlich zu ändern, wenn zeitgleich die Abfrage in der offiziellen ARD oder ZDF Mediathek ständig Probleme bereitet? Da stimmt doch was nicht …

edit: dringende Korrekturen

Irgendwie verstehe ich nur Bahnhof. Ich habe gestern beide Spiele in Top-Qualität im ZDF Livestream geschaut. Ohne Ruckler oder sonstwas und das per UMTS auf dem Tablet!

Tja … Keine Ahnung. Herzlichen Glückwunsch. Offenbar Sitzen Sie in unmittelbarer Reichweite zu einer NodeB, mit einer sehr leistungsfähigen Breitbandanbindung an das kabelgebundene Datennetz und können das Funknetz und die Datenübertragung entsprechend toll nutzen.
Ich kapiere das auch nicht, warum ich bei einer gemessenen 4.000er Leistungsfähigkeit meines DSL Angebots diese Probleme habe, obwohl ich jedes andere Mediathek-Angebot von ARD und ZDF ohne Schwierigkeiten nutzen kann. Die beschriebenen Probleme habe ich nur mit den EM Live-Streams, wenn ich über die ARD/ZDF Mediatheken gehe - nicht aber, wenn ich den Umweg über Zattoo gehe.

Blöderweise erlauben mir auch ARD/ ZDF in ihren Mediathek nicht (mehr), die Qualität manuell „niedriger“ einzustellen (etwa für einer 1.000er DSL-Leistungsfähigkeit), sondern mir wird das dynamische Anpassungssystem der Mediatheken regelrecht aufgezwungen. Ich vermute, dass ein Problem daher auch aus dieser besonders tollen Technologie stammt … Wer weiß es schon.

Anyway: Glückwunsch, und genießen Sie ihr Tablet-PC-UMTS-System beim Schauen der Live-Streams …

Also ich habe im Büro, im Fitnessstudio und während der Zugfahrt nach Hause geschaut. :smiley:

Anyway: Glückwunsch, und genießen Sie ihr Tablet-PC-UMTS-System beim Schauen der Live-Streams …

Danke!

Aha.
Dann verkehren Sie in einem Gebiet mit einer flächendeckend hochwertigen Versorgung. Ich stelle jetzt keine Vermutung über die Region an.
Daraus leite ich aber ab und relativiere ich meine Ausführungen geringfügig: Handelt es sich bei den von mir geschilderten und kritisierten Punkten um solche, die sich aus der regionalen Datennetz-Infrastruktur ergeben?
Obwohl das “Ja” naheliegt, ergibt sich dann aber die Folgefrage, weshalb ich dann bei den übrigen zahlreichen Mediathek-Angeboten der ARD/ ZDF NICHT besagte Probleme habe; damit ist ein regionales Datennetz-Problem eher unwahrscheinlich - oder nicht?

Egal: Ich habe mich hier zu dem Thema genug ausgekotzt. Obwohl ich die “Rechtsgrundlagen” sehe und mich diesen gegenüber nicht vollends verschließe, halte ich das EM-Live-Stream-Angebot von ARD/ ZDF aus besagten Gründen und Eindrücken eben für völligen Käse und dringend Nachbesserungswürdig …

Ich wollte nur dem sich anbahnenden “Ich hab doch bezahlt und es steht mir gesetzlich zu”-Rant vorbeugen. Dass man bei der Wahl des Übertragungsweges Wirtschaftlichkeit vorschreibt, ist ja so dumm nicht. Andersrum würden sich hier vermutlich allesamt darüber aufregen, wenn der ÖR nächstes Jahr eine Gebührenerhöhung von 10 EUR verlangt, mit der Begründung, weil sie auch noch alle möglichen Übertragungswege sicherstellen wollen.

@Kiyotake

Ja, so eine Sichtweise ist dumm. Sollte ich den Eindruck erweckt haben, dass ich diese Haltung absolut einnehme, dann will ich das hiermit relativieren. Ich führe das zwar auch als eines von vielen (Schein)Argumenten an, aber es ist keineswegs der ausschlaggebende Grund. Im Gegenteil, nur schmückendes Beiwerk.
Gleichwohl ist nicht von der Hand zu weisen, dass die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten auf allen Ebenen offensiv mit ihren Online-Angeboten werben und darauf hinweisen - sogar die Tagesschau verweist in ihren Hauptnachrichten darauf, dass man mehr auf Tagesschau.de sehen könne; Deutschlandradio stellt diverse Sendebeiträge zum nachträglichen Abruf bereit und weist darauf explizit hin. Auch wenn es “bloß ein Zusatzprogramm” darstellt, so ist es doch ein mittlerweile alltägliches und prägendes Merkmal der öffentlich-rechtlichen Sendeaktivitäten.
Mit anderen Worten: Ein Teil der GEZ-Einnahmen fließt in die Bereitstellung dieser Telemediendienste von ARD/ ZDF + Sparten; insofern ist das Argument “ich zahle dafür” durchaus gültig; allerdings ist das allein nicht das Ausschlaggebende für hohe Erwartungshaltungen.

Mit anderen Worten: ein FullHD, ruckelfreier Internet-Live-Stream für 50 Mio Haushalte entspricht zurzeit vermutlich nicht den „Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit“ was den geeigneten Übertragungsweg angeht.

Und das ist auch das große Problem. Ich glaube die meisten können sich nicht vorstellen, welchen Aufwand so ein funktionierender Stream bedeutet. Bei der letzten Google I/O (eine Entwicklerkonferenz) hat es nicht einmal das Schwergewicht Google, bzw. dessen Plattform Youtube es geschafft einen funktionierenden und stabilen Stream aufzubauen. Die ARD oder ZDF haben erst recht nicht die Kapazitäten.
Zwar könnten sie jetzt ein externes Unternehmen nur für dieses Event beauftragen, dass sollte aber nicht im Sinne der ÖR sein.
Und das müssen sie auch nicht, immerhin gibt es genügend andere Verbreitungswege.

@Hurz:

Komisch. LJSilver beschreibt, wie er die von mir reklamierten Live-Streams anstandslos sehen konnte. Also: ARD/ ZDF haben den jeweiligen Live-Stream gut aufgebaut und aufrecht gehalten - zumindest für einen Teil der Netznutzer.
Auch komisch: Die Live-Streams des CL Finales und der DFB Pokalspiele haben auch anstandslos funktioniert.
Auch komisch: Sogar der Parasiten-Sender RTL streamt die Formel-1-Rennen live - in der Regel ohne Probleme …

Daraus schließe ich: Die verschiedenen Medienanstalten in diesem Land wissen sehr wohl, wie Live-Streams aufgebaut und aufrecht gehalten werden können und müssen. Und: Das ist keineswegs Neuland für sie.

Wenn man jetzt die drei Wochen zwischen CL Finale und EM Spielen sieht, dann bedarf es schon ziemlich triftiger und schwerwiegender Gründe, warum das mit den Live-Streams plötzlich nicht mehr so reibungslos funktioniert. Das hat dabei nix damit zu tun, dass ARD/ ZDF eine für sie neue Technologie erst noch implementieren müssen; vielmehr können sie mit dem arbeiten, was sie schon längst haben und nutzen, und das sogar in Kombination mit bisherigen Erfahrungswerten. Es ist nämlich keineswegs so, dass ARD/ ZDF hier absolutes Neuland betreten - das Gegenteil ist der Fall.

Mal ein paar andere Beispiele:
Das so ein Gigant wie Google auf seiner Konferenz da Probleme hat, lässt sich also nicht so ohne Weiteres auf ARD/ ZDF übertragen - vor allem nicht, wenn - als anderes krasses Beispiel - die alle zwei Jahre stattfindenden Camps des CCC ebenfalls funktionierende Live-Streams etablieren können … Und diese Camps sind keineswegs auch nur ansatzweise so groß wie Google oder die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten.
Noch ein Beispiel:
Der Spiele-Entwickler CCP aus Island veranstaltet jährlich mehrere große Events für ihre Spieler-Gemeinschaft - ein Fan-Fest und Wettbewerbe, die alle live gestreamt werden - und zwar von Island aus. Auch hier: keine Probleme. Und CCP ist keineswegs ein großer Spiele-Entwickler, nicht ansatzweise vergleichbar mit Blizzard (im direkten Wettbewerbs-Vergleich) geschweige denn Google.
Und noch eiN Beispiel, weil es so schön ist:
Anderes Beispiel: Bundestagsdebatten werden live gestreamt - von Phoenix, einem Witz im Vergleich zu ARD/ ZDF, sofern dieser Sender nicht sogar deren Stream-Infrastrukturen verwendet …

Das Blöde an diesen Beispielen: Vergleichsweise kleiner Kundenkreis … Mit anderen Worten: Die notwendige Infrastruktur ist bei diesen Beispielen nicht so hohen Anforderungen ausgesetzt wie etwa das, was ARD/ ZDF bei Sportgroßveranstaltungen zu erwarten haben. Gleichwohl haben sie verstanden, wie es geht - siehe wieder mal CL Finale und DFB Pokalspiele …

Außerdem sitzen bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ja nicht gerade Erstsemester IT-Studierende oder Hobbyisten auf dem EDV Bereich; vielmehr wird die Kernplanung und die Umsetzung durchaus in die Händen von Profis gelegt … Davon ist zumindest auszugehen. Und genau deshalb ist nicht nachvollziehbar, weshalb “ich” (und gewiss auch andere) diese Probleme erleben …

Fazit:
Also nein: Stream-Technologien mögen anspruchsvoll sein, in heutiger Zeit sind sie aber einfach nicht mehr Zauberwerk mit unüberwindbaren Problemen und dient auch nicht als Erklärung für das, was ich hier lautstark reklamiere …

Allen zattoo-Fans sei aber empfohlen, die Fenster (und damit meine ich die richtigen real life Fenster im Haus, nicht die Fenster eines möglichen Internetbrowsers :mrgreen: ) zu schließen. Schließlich kommt das Programm mit einer guten Minute Zeitverzögerung an. :wink:

FYI: Das Spiel CZE:GRE dieser EM ist das erste Spiel überhaupt, das ich im originalen ARD-Live-Stream OHNE Probleme eben gerade gesehen habe. :ugly
Ich habe sogar zwischendurch ein YouTube-Video von SemperVideo gesehen, was den Stream NICHT beeinflusst hat …

@Octavianus: Ja, vermutlich besser so …

@Tripple-A:
Du kannst doch nicht einen Stream mit vielleicht wenige 1000 Zuschauern nicht mit einem mit mehreren 10 000 oder 100 000 Zuschauern vergleichen. Zudem können die ÖR nicht auf Sponsoren zurückgreifen, die mal eben Server bereit stellen. RTL hat zudem den Vorteil, dass sie recht genau abschätzen können, wieviele Zuschauer sie haben werden, und diese dürfte sich auch in Grenzen halten.

Wenn es aber so ist, dass manche den Stream sehen können und manche erst gar nicht drauf kommen, dann funktioniert die Technik dahinter schon mal sehr gut. Die Alternative wäre nämlich, dass es bei keinem funktioniert.

@Hurz:

Du? Wie auch immer:

  1. Meine unterschiedlichen Beispiele sollen NUR zeigen, dass Streams nicht so UNMÖGLICH sind, wie Sie es suggerieren.
  2. Ich habe schon MEHRFACH darauf hingewiesen, dass die Live-Streams des ARD/ ZDF zum CL-Finale 2012, zu DFB-Poakelspielen 2011/12 nicht diese Probleme bereitet haben. Damit vergleiche ich frühere Leistungen von ARD/ ZDF mit aktuellen Leistungen, um die qualitative Diskrepanz aufzuzeigen. Oder anders: Damit vergleiche frühere Millionen-Publikum-Angebote von ARD/ ZDF mit aktuellen Millionen-Publikum-Angeboten! Das haben Sie offenkundig bei Ihrem echauvierten Brusttrommeln überlesen, obwohl ich diesen Vergleich in Frageform bereits mehrfach unternommen habe …

HIERAUF jedenfalls geben Sie nicht ansatzweise eine plausible Antwort, sondern verschleiern alles vor der schwarzen Magie im Dienste finsterer dunkler Stream-Götter aus der 5. oder 6. Hölle … Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Sie Stream-Anforderungen mit Voodoo zu erklären beginnen …

Die Kritik an ARD/ ZDF ist und bleibt berechtigt: ARD/ ZDF nutzen Stream-Technologien nicht erst seit dem 08. Juni 2012, sondern schon seit ziemlich langer Zeit; ARD/ ZDF haben in den letzten Jahren regelrechte Sprünge in der Entwicklung ihrer Online-Angebote - inklusive Live-Streams - vollzogen; und vor dem Hintergrund, dass bei den Live-Streams der letzten Wochen ansonsten KEINE Probleme aufgetreten ist, ist es eben NICHT nachvollziehbar, was hier aktuell los ist.

Präsentiere doch mal Zahlen!
Wie viele Zuschauer haben das CL-Finale über Livestream angeschaut?
Wie viele Zuschauer haben das DFB-Pokal-Finale über Livestream angeschaut?
Wie viele Zuschauer haben das EM-Spiel über Livestream angeschaut?

Ich schätze, dass es keine Millionen waren (vor dem Fernseher ja, vor dem PC eher nicht) und vielleicht findet man bei den Zuschauerzahlen erklärende Größenunterschiede. Gibt es eigentlich eine Stellungnahme der Sender zu dem Problem?

Übrigens hat auch die ZDF Heute Show Probleme mit dem Livestream oder zumindest mit Zuschauern, die sich über Probleme mit dem Livestream beschweren. Seit einiger Zeit wird jede Sendung auf Facebook mit folgenden Zusatz angekündigt:

!!! Technische Probleme mit der Mediathek bitte hier schildern: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/hauptn … og/kontakt

Nur mal als Info:
CL-Finale 2012 war definitiv auf Sat1 bzw. ran.de zu sehen. Also scheidet das aus, da dort keine ÖR-Infrastruktur verwendet wurde.

@Octavianus: Ich hätte dies nicht so früh verraten :mrgreen:

Off Topic:

@ Hurz

Was Tripple-A damit sagen will, ist, dass er/sie Dir kein „Du“ angeboten hat. :smiley:
Das liegt aber sicher daran, dass Tripple-A sich der Forenregeln nicht bewußt zu sein scheint resp. diese vielleicht sogar noch garnicht gelesen hat.

Regeln in diesem Forum

Beitragvon TParis - 12.02.2012 14:04
Allgemein

In diesem Forum ist die die Anrede „Du“ üblich. Dies soll keine Respektlosigkeit darstellen, sondern ist in Internetforen üblich. Wundere Dich deshalb nicht, wenn Du ungefragt geduzt wirst, auch wenn Du andere siezt.

Quelle: http://forum.fernsehkritik.tv/viewtopic.php?f=31&t=10471

Ok. Eigentor bezogen auf das CL Finale. Das habe ich falsch in Erinnerung gehabt. Danke sehr (und das aufrichtig) für diese Richtigstellung. Dieses Danke sehr gilt denjenigen, die sich nicht hinter vorgehaltener Hand lustig über andere machen und besserwisserisch mit dummen, inhaltlosen Kommentaren kommen.

Was “harte” oder “belastbare” Zahlen eines Millionenpublikums angeht:

  1. Das Millionenpublikum habe ich nicht ins Spiel gebracht. Insofern bin ich hier wohl der falsche Ansprechpartner für solche Forderungen a la: Harte Zahlen bitte.
  2. Die hat wohl niemand. Aber mal so unter uns: Wer harte Zahlen fordert, hat sie wohl selber nicht. Insofern weiß ich nix mit solchen albernen Forderungen anzufangen. Denn: Es scheint mir “naheliegend”, dass sich in den letzten Wochen die Zahl der Stream-Nutzer nicht explosionsartig ausgedehnt hat. Oder hat hier irgendwer “harte Zahlen”, mit denen er/sie/es dann das Zusammenbrechen irgendwelcher Live-Streams erklären könnte? Wohl kaum.

Die DFB Spiele wurden von den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten live gestreamt; hier hatte ich bis zuletzt keine Probleme. Damit bleibt es beim Vergleich des gleichen Publikumskreises von ARD/ ZDF in Bezug auf Live-Stream-Nutzer; damit bleibt auch weiterhin die Frage offen, die ich nicht schon wieder wiederhole.

@Informationen über Facebook: Ja, es gibt sie wirklich - diejenigen, die NICHT Facebook nutzen. Insofern habe ich DIESE Information nicht.
Meine ausführlich, weit weniger emotionale Anfrage beim ZDF ist in der dortigen Zuschauerbetreuung noch in Beantwortung. Wie üblich gehe ich NICHT davon aus, dass das ZDF antwortet.

@Sandokan: Ich kenne die Forenregeln bezüglich das “Du” in diesem Forum. Gleichwohl “duze” ich fremde Telemediennutzer und Bots nicht. Aber danke für diesen geistreichen Beitrag.

Aber ist ja auch eigentlich alles scheiß egal, oder?
Danke für die Aufmerksamkeit.

mich würde mal interessieren, was der Fernsehkritiker dazu sagt…

Ich weiß ja nicht wer von euch hier ab und zu mal Rugby guckt. Jedes Jahr gibt es ein großes Rugby Turnier, die Six Nations, welches auf den Britischen Inseln quasi eines der sportlichen Highlights des Jahres darstellt. Ich vermute mal die Zuschauerzahlen auf der Insel werden beim Six Nations und bei der Fußball EM ähnlich hoch liegen, da beide Sportarten dort sehr hoch angesehen werden.
Nun worauf ich hinaus will. Ich schaue mir jedes Jahr die Rugby-Spiele im BBC Live Stream an. Und das obwohl ich vorher noch über einen Proxy Server gehe um eine britische IP zu bekommen. Die Internetverbindung ist also dementsprechend langsam. Trotzdem läuft der Stream absolut Problemlos. Und das bereits seit dem letzten Jahr. Es ist also sehr wohl möglichen einen stabilen Stream anzubieten.

ARD und ZDF schaffen es nicht von den GEZ-Gebühren ausreichend Bandbreite zur Verfügung zu stellen, damit die Zuschauer im Internet die Partien der Europameisterschaft 2012 verfolgen können. Innerhalb von Minuten kommt es zu Unterbrechungen der Verbindung oder zum Stocken des Bilds. Sollte die Verbindung einmal stehen, kann es dann auch noch dazu kommen, dass das Bild eine solche schlechte Qualität besitzt, dass man nicht ein Mal erkennen kann, welche Mannschaft führt (siehe Bild: http://www.computerbase.de/forum/attach … 1339261889) Fußballfans die ein Tor verpassen, weil Internet-Videos (Stream) von ARD oder ZDF aussetzen oder stocken, beschweren sich in einer großen Zahl auf den Facebook-Angeboten der Sender.

Hamid Merhi: „Na toll der live stream hak Pünktlich zum Anstoß“

Stefan Vukusic: „Der Online-Stream vom Spiel Frankreich - England ist eine einzige Katastrophe!“

Bruno Bieschke: „Stream ist sehr schlecht…schade…“

Sven Spitzner: „Livestream??? - Wo??? Ich hab en schwarzes Bild“

(Quelle: https://www.facebook.com/photo.php?fbid … 534&type=1 )

Selbst das ZDF gibt die Probleme auf ihrer Facebook-Seite zu:

ZDFSport: „Hier die Treffer in der Mediathek, die leider heute wieder große Probleme beim Livestreaming hatte - sorry dafür!“

( Quelle: https://www.facebook.com/ZDFsport/posts/473432336016672 )
Bereits bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2010 gab es beim Streaming-Angebot der öffentlich rechtlichen Sender erhebliche Problem:

„Die WM-Livestreams der öffentlich rechtlichen Anstalten werden gerade jetzt in der Vorrunde der Fußball-Weltmeisterschaft intensiv genutzt. […]

Auf die Vorfreude folgte dann aber oft Frust, denn schon beim Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Südafrika und Mexiko blieben viele Computer-Bildschirme schwarz, bestenfalls war das rotierende Logo der ARD im Streaming-Fenster zu sehen.“

(Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/welt … 02035.html )

Die Sender schieben die Schuld auf die Internetprovider, deren Internetleitungen zum Endkunden, seien überlastet. Dass dieses Argument nicht zieht, viel schon im Jahr 2010 auf:

„Infrastruktur-Anbietern bestätigen diese Aussage nicht: Sie stellen keine ungewöhnlich hohe Bandbreiten-Belastung durch Livestreams der Anstalten zu Zeiten der Spiele fest. Der Anteil der Spielübertragungen am Streamvolumen dürfte tatsächlich in der Masse verschwinden: Verglichen mit den Datenvolumina, die über Streaming-Portale, Filehoster, Videodienste wie YouTube oder P2P-Börsen laufen, dürften die Abrufzahlen der Öffentlich-Rechtlichen bei den Providern als Peanuts verbucht werden. 150.000 Parallelstreams sind für viele kommerzielle Anbieter business as usual.“

( Quelle: http://computer.t-online.de/ard-und-zdf … 9490/index )

Es finden sich Quellen in den von 150.000 parallelen Videoverbindungen der ARD beim Vorrundenspiel Niederlande gegen Dänemark über sportschau.de als Maximalwert angegeben wurde. (Quelle: ebd.) In einer Pressemitteilung spricht das ZDF von mehr als 190.000 Übertragungen gleichzeitig:

„Der Spitzenwert aller Livestreams zur Fußball-Weltmeisterschaft wird mit 191 724 Sichtungen während des Viertelfinales Argentinien gegen Deutschland am 3. Juli 2010 erzielt.“

( Quelle: http://www.zdf-jahrbuch.de/2010/themen_ … s/hamm.php )

190.000 Videoverbindungen mögen sich nach einer großen Zahl anhören, aber wenn man bedenkt, dass vergleichsweise kleine Unternehmen, wie Turtle Entertainment GmbH (Sitz in Köln) Streamings mit Spitzeneinschaltquote von 247.000 gleichzeitige Zuschauern, bei der Global Challenge in Kiew (am 22. Januar 2012), stemmen können, ohne dass es zu solchen Problemen, wie beim Öffentlich-rechtlicher Rundfunk kommt, dann muss dem deutschen Fußballfan das Herz bluten.

( Quelle: http://www.turtle-entertainment.de/?hom … next-month )

Ein Benutzer, der sich als ZDF-Mitarbeiter zu erkennen gibt, äußert sich im Rahmen der Probleme zur WM 2010 wie folgt:

„[…] Das ernormen Interesse an den Livestreams und den Zusammenfassung der WM in der Mediathek hat uns zwar nicht ganz überrascht; trotzdem haben wir sowohl auf unser Budget, als auch auf die technische Kapaziäten zu achten. Durch gute Verhandlungen haben ARD und ZDF hier Bandbreiten für die Videostreams sehr günstig einkaufen können – so halten sich die erfreulichen Zuwächse bei der Nutzung und die dafür nötigen Kosten ungefähr in der Waage.“

( Quelle: http://www.basicthinking.de/blog/2010/0 … ent-909771 )

FAZIT:

Das ZDF und die ARD wissen seit mehreren Jahren von den Problemen ihrer Internet-Live-Videos. Die Kosten sind gering (die reinen Datendurchsatzkosten [Traffic] dürften nur wenige Tausend Euro pro Spiel betragen). Das Problem liegt nicht bei den Internetanbietern (Streams von ORF laufen ohne Probleme). Mit Hinblick auf die GEZ-Gebühren, die man heute schon für einen internetfähigen Computer bezahlen muss und die generelle Zwangsabgabe ab 2013, sollen die Öffentlich-Rechtlichen auch das liefern, für das sie von den Haushalten in Deutschland mit mehreren Milliarden Euro pro Jahr bezahlt werden!