Stillen bis der Schulbus kommt

[Topic verschoben, da es kein direkter Themenvorschlag, sondern ein Diskussionsvorschlag ohne direkten Fernsehbezug ist]

Wieder ein interessanter Bericht aus der ARD Mediathek über das stillen von Kindern, Langzeitstiller vs Normalstiller
Interessant wie ich finde und eine Diskussion durchaus wert.

http://www.ardmediathek.de/wdr-fernsehe … d=10846548

War ein interessanter Beitrag. Erschreckend finde ich jedoch, wie sich manche Mütter gegenseitig angreifen. Ob man stillt und wie lange, sollte man doch jeden selbst überlassen.

Ich habe sogar noch im Krankenhaus abgestillt, weil ich meine Gründe hatte und ich das jetzt alles andere als schlimm. Schließlich ist das ja immer noch mein Körper und stillen sollte zudem ja auch nie als Belastung empfunden werden. Insofern könnte ich nicht nur des Kindes wegen stillen…

Einen Säugling, das sagt schon der Name, stillt man.
Stillen = den Hunger stillen

Bei einem Kind wird es haarig. Ich habe schon einen 5 Jährigen im Freizeitpark beobachten können, der sich erst eine Pommes rot-weiß rein zog und anschließend an Mutters Brust hing. Das hat mit Nahrungsaufnahe oder “stillen” im eigentlichen Sinne nichts mehr zu tun.

Irgendwann bekommen Kleinkinder von Natur aus Zähnchen - bestimmt nicht damit sie besser die Milch rauskauen können.

Aber wem es gefällt…der kann von mir aus auch gleich zwei oder drei Kinder an die Brüste hängen und glauben, dadurch eine bessere Mutter zu sein.

Erschreckend finde ich jedoch, wie sich manche Mütter gegenseitig angreifen. Ob man stillt und wie lange, sollte man doch jeden selbst überlassen.

Da bin ich vollkommen deiner Meinung! :smt023

Ist doch egal, wie lange sie stillen… Ihre Entscheidung und die des Kindes. Irgendwann wird das Kind wohl eh aufhören.
Vielleicht finden sie es ja auch erotisch und verwenden es im Schlafzimmer mit dem Mann…?

Beim Stillen wird ein Hormon namens Oxytocyn freigesetzt welches Wohlbefinden auslöst. Diese Frauen sind nichts weiter als Junkies.

Immer noch besser als Cola,Limo oder sonstige ungesunde Getränke.

Wenn ich das hier so lese muss ich sofort daran denken :slight_smile:

http://www.youtube.com/watch?v=NNiWEidi6aM

Stillen ist die natürliche Ernährung für einen Säugling. Die WHO (und das sind keine durchgeknallten Still-Fanatiker) empfiehlt eine ausschließliche (!) Stilldauer von 6 Monaten, im Anschluss daran, so die Empfehlung weiter, sollte bis zu einem Alter von 2 Jahren unter Beigabe geeigneter Beikost weiter gestillt werden. Nachzulesen hier.

Das Problem ist, dass das Langzeitstillen (und das scheint ja bei manchen hier in der Runde schon bei jenseits von 6 Wochen Mutterschutz zu beginnen) und der Karrierewunsch der modernen Frau nicht zusammen passen. Ansonsten gäbe es wohl auch keine Debatte um dieses Thema.

Dass Stillen, insbesondere das Stillen auch größerer Kinder um die 5 Jahre, von manchen hier und anderswo als “widernatürlich” empfunden wird, z. Tl. gar sexuelle Beweggründe oder berauschende Effekte unterstellt werden, ist zum einen ein Zeichen von Unsicherheit aufgrund mangelnder Kenntnis sowie eine gewisse Degeneration unserer Gesellschaft. Das durchschnittliche (!), weltweite Abstillalter liegt bei 4 Jahren. Nur unserer Krippenplatz-für-Alle-Gesellschaft passt das nicht in den Kram. An der Natürlichkeit des Stillens, auch des Langzeitstillens indes gibt es absolut keinen Zweifel. Es ist und bleibt das Beste für jedes Baby.

Nachtrag (edit ging leider nicht mehr):

Wieder ein interessanter Bericht aus der ARD Mediathek über das stillen von Kindern, Langzeitstiller vs Normalstiller
Interessant wie ich finde und eine Diskussion durchaus wert.

Interessant zu wissen wäre vielleicht noch, dass die verantwortliche Redakteurin des WDR den Müttern im Vorfeld gesagt hatte, dass sie beabsichtige, eine Doku zugunsten von Langzeitstillen zu machen und dass sie eine Diskussion anregen wolle. Es sind nicht nur immer die Schweinesender wie RTL, die zu unfairen Mitteln greifen, um ihre Opfer „geschmeidig“ zu machen, die Öffentlich-Lächerlichen können das auch ganz gut…

@ Marinero
Weshalb besteht dann eine so große Diskrepanz zwischen den Empfehlungen (!) der WHO

… und anschließend neben geeigneter Beikost weiter zu stillen bis zum Alter von zwei Jahren und darüber hinaus

(Hervorhebungen durch den Autor)

und dem durchschnittlichen Abstillalter von 4 Jahren?

Das passt doch nicht so recht zusammen. :smt017

@ Marinero
Weshalb besteht dann eine so große Diskrepanz zwischen den Empfehlungen (!) der WHO
[…]
und dem durchschnittlichen Abstillalter von 4 Jahren?

Das passt doch nicht so recht zusammen. :smt017

Was bedeutet denn „Durchschnitt“? Es bedeutet, dass in vielen Ländern deutlich länger gestillt wird, als bei uns (bzw. als die WHO ausdrücklich empfiehlt). Das natürliche Abstillalter liegt beim Menschen bei 2 bis 7 Jahren. Weltweiter Durchschnitt ist 4 Jahre. Die Empfehlung der WHO steht dazu in keinem Widerspruch.

Wo stillt man denn eigentlich bis 7 Jahre?

…und was sind denn die vielen Länder? Konkret wird ja das Kind nie beim Namen genannt

Zugegeben, ich sehe das irgendwie kritisch, aber ich wäre mir als kleiner Junge doch sehr merkwürdig vorgekommen, wenn ich bei meiner Einschulung noch an Mamas Busen nuckeln dürfte. Und im Beitrag wird die Grenze ja auch total willkürlich gezogen von der einen interviewten Mutter:
“Jetzt ist er 8, das reicht dann langsam.”
(Ich habe den genauen O-Ton leider nicht mehr im Kopf)

Wieso wird bei 7 oder 8 die Grenze gezogen? Warum nicht stillen bis 9 oder 10?

Wo stillt man denn eigentlich bis 7 Jahre?

…und was sind denn die vielen Länder? Konkret wird ja das Kind nie beim Namen genannt

Naja, kannste dir ja denken. Bei den Ländern mit den höchsten Stilljahren handelt es sich zumeist um die Entwicklungsländer. In diesen Ländern ist Babynahrung meistens gar nicht bekannt. Es hat vor vielen Jahren mal einen ziemlichen Skandal gegeben: die (scheiß) Firma Nestlé hat in Südamerika sehr aggressiv für ihre Babybreie geworben und diese Pülverchen kostenlos an die Entbindungsstationen der Krankenhäuser verteilt und den frischgebackenen Müttern wurde der hahnebüchende Unsinn erzählt, dass diese Breie viel besser seien als ihre eigene Muttermilch. Das Problem war zweierlei: die Mütter verloren ihre Milch und konnten ihre Babys also nicht mehr stillen und waren nun abhängig von künstlicher Nahrung, und zweitens fanden diese Mütter zumeist zu Hause nicht die hygienischen Verhältnisse vor, wie sie im Krankenhaus gegeben waren, und das führte zu einer signifigant erhöhten Babysterblichkeit in Südamerika in den ersten paar Lebensmonaten - dank Nestlé. (und das ist nur EINS von vielen Bespielen, weshalb man die Produkte dieses absolut fiesen Unternehmens boykottieren sollte…) Heute jedenfalls gibt es in Südamerika wieder Kampagnen, die das Stillen fördern sollen. Diese ganzen Babynahrungsmittelhersteller (Milupa, Hipp, Nestlé) haben diesbezüglich sehr viel Unheil angerichtet und es ist schwer bis fast nicht möglich, das wieder rückgängig zu machen.

[…]ich wäre mir als kleiner Junge doch sehr merkwürdig vorgekommen, wenn ich bei meiner Einschulung noch an Mamas Busen nuckeln dürfte.

Ja, mir vielleicht auch. Aber doch nur, weil es HIER eben nicht mehr normal ist. HIER werden Babys in der Regel noch vor dem 6sten Monat abgestillt und in der Krippe geparkt, und Mama geht wieder arbeiten. DAS ist HIER normal („normal“ im Sinne von, „was die meisten tun und was eine allgemeine Akzeptanz hat“). Und normal ist es auch, Babys einen Schnuller in den Mund zu stopfen (obwohl sie entweder Hunger haben oder nah bei der Mama sein wollen), genauso wie es hier normal ist, Babys schreiend im Kinderwagen durch die Gegend zu schieben statt sie am Körper zu tragen… Wir tun sehr viele Dinge mit Babys, die eigentlich absurd sind, die wir aber (mittlerweile) als normal ansehen. Ich finde, man kann (und muss) manche Dinge auch einfach mal selber durchdenken und nicht immer tun, was sich 95% gegenseitig abkucken (wovon es weder richtiger noch besser wird).

Und im Beitrag wird die Grenze ja auch total willkürlich gezogen von der einen interviewten Mutter: „Jetzt ist er 8, das reicht dann langsam.“
(Ich habe den genauen O-Ton leider nicht mehr im Kopf)

Wieso wird bei 7 oder 8 die Grenze gezogen? Warum nicht stillen bis 9 oder 10?

Also, ich persönlich finde 8 auch ziemlich lang. Wobei man sich das nicht so vorstellen muss, dass diese Kinder noch voll gestillt werden. In der Regel werden ältere Kinder nachts zum Einschlafen gestillt sowie beispielsweise, wenn sie Trost suchen (sich zB weh getan oder schlecht geträumt haben). Natürlich essen diese Kinder auch schon wie die Erwachsenen am Tisch. Aber Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern fördert auch die Bindung zwischen Mutter und Kind, spendet Trost, beruhigt, etc.

Grundsätzlich geht es nicht darum, „eine Grenze zu ziehen“, es geht in erster Linie darum, überhaupt eine Akzeptanz für das Langzeitstillen herzustellen. Die gibt es nicht mehr. Wie lange eine Mutter dann stillen will, ist ihre Sache, und viele Babys stillen sich ohnehin selbst ab, manche früher, manche später.

Der WDR-Bericht ist von den Aussagen der Mütter her eigentlich OK, nur die Kommentare sind ätzend reißerisch und machen aus den Müttern irgendwelche durchgeknallten Still-Fanatiker, die nicht ganz dicht sind. Damit schlägt dieser Bericht voll in die Kerbe dessen, was sowieso allgemeiner Konsenz ist, was sehr schade ist und dem Thema folglich keinen Dienst erwiesen hat. Stillen ist - abgesehen vom medizinischen Nutzen - für beide Seiten (Mutter wie Kind) eine großartige Erfahrung, die durch nichts anderes zu ersetzen ist.

Den Stil des Beitrags fand ich sogar relativ ausgewogen und gar nicht mal so sehr in Richtung der „Normalos“.

Naja, ist vermutlich schwer zu verstehen für mich. Ich wurde auch ganz „normal“ gestillt und habe trotzdem ein prima Verhältnis zu meiner Mutter (um es mal verkürzt darzustellen). Gibt es psychologische Langzeituntersuchungen zu dem Thema? Die belegen können, dass ein längeres Stillen sich positiv auswirkt auf die Entwicklung eines (Klein)kindes?

Du sagst selbst, das Abstillalter läge weltweit bei etwa 4 Jahren. Hast du dafür eine Quelle? In dem zitierten Link von dir ist von 2,5 bis 7 Jahren die Rede:

Anthropologische Forschungen ergaben Hinweise darauf, dass das natürliche Abstillalter beim Menschen zwischen 2,5 und 7 Jahren liegt

Gibt es psychologische Langzeituntersuchungen zu dem Thema? Die belegen können, dass ein längeres Stillen sich positiv auswirkt auf die Entwicklung eines (Klein)kindes?

Ich glaube, direkt psychologische Langzeitforschungen gibt es nicht, jedenfalls ist mir keine bekannt. (Hier ein Link zum Netzwerk der Österreichischen Still- und Laktationsberaterinnen, es ist hier von „aktuellen psychologischen Studien“ die Rede, leider ohne Referenz, da hilt nur nachfragen.) Die WHO bezieht sich mit ihren Empfehlungen auf ALLE bekannten Effekte des Langzeitstillens, die Emfehlungen im Einzelnen (sowie eine Auflistung sämtlicher Vorteile des Stillens) findest du auf der Homepage der WHO.

Alles andere wäre Spekulation. Aber es wäre sicher interessant, beispielsweise unter Suchtkranken eine Studie zu machen, wie deren Stilldauer war. Es würde mich gar nicht wundern, wenn es da einen Zusammenhang gäbe. Und auch dieses allzufrühe Weggeben der Kinder in Krippen (wo sie angeblich sehr früh „selbstständig“ werden – was ein Wunder, bleibt denen ja auch nix anderes übrig. Aber wo steht eigentlich, dass ein 1 oder 2 Jahre altes Kind selbständig sein muss?) sehe ich mit großer Skepsis, das kann man auch erst in 20, 30 Jahren sagen, was das mal für Leute werden und wie die mit ihren Kindern umgehen.

Du sagst selbst, das Abstillalter läge weltweit bei etwa 4 Jahren. Hast du dafür eine Quelle?

Nee, nicht so wirklich. Ich hatte geglaubt, dass das auf der Homepage der WHO zu finden ist, aber Fehlanzeige. Ich habe eine Textstelle auf der Homepage von Katherine Dettwyler gefunden, eine Antropologin mit Lehrstuhl an der Universität in Delaware (Link), in dem Artikel geht es ums Abstillen. Aber woher die das nun haben will, sagt sie nicht. Meine Frau ist Stillberaterin bei der LLL, und ich weiß, dass das mit den 4 Jahren immer ein geflügelter Satz war, aber bei der Suche nach einer verlässlichen Quelle muss ich auch passen. Die WHO schreibt ganz im Gegenteil, dass weltweit nur etwa 35% in den ersten 6 Monaten ausschließlich durchgestillt werden. Ich würde sagen, dann wird das mit den 4 Jahren Durchschnitt knapp… :wink:

Soooo wichtig ist das aber auch nicht. Wichtig zu wissen ist nur, dass Langzeitstillen sehr viele sehr gute Auswirkungen auf Mutter (Signifikant geringeres Risiko von Brustkrebs, ruhigere Nächte, beschleunigtes Zusammenziehen der Gebärmutter, günstige Hormonausschüttung, Kosten für Babynahrung etc.) und Kind (deutlich geringeres Risiko von Übergewicht; Minderung der Gefahr eines zu hohen Cholesterinspiegels; geringeres Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken; besseres Abschneiden in Intelligenztests, etc.) hat. Insbesondere die Zusammensetzung der Muttermilch der ersten 6 Monate spielt dabei eine herausragende Rolle, daher die Empfehlung der WHO.

@Marinero
In Entwicklungsländern…mhh…das eine Frau ein Kind länge Zeit nur stillen kann, wenn sie selber ausreichend ernährt ist, hast du berücksichtigt?

Keine afrikanische Frau in einem Armutsgebiet ist in der Lage aufgrund der Mangelernährung ein Kind bis zu sieben Jahre zu stillen.
Wenn doch, hätte ich dazu gern mal eine Quellenangabe, wo Langzeitstillen gängige Praxis sein soll.

@Marinero
In Entwicklungsländern…mhh…das eine Frau ein Kind länge Zeit nur stillen kann, wenn sie selber ausreichend ernährt ist, hast du berücksichtigt?

Ich weiß, dass du es nicht so meinst, aber dein Post hat - ungewollt - fast schon etwas Zynisches…
Wenn eine Mutter so wenig Nahrung bekommt, dass sie nicht stillen kann, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Beide, Mutter und Kind, nicht sehr weit kommen…

Also, mit „Entwicklungsland“ ist nicht unbedingt ein Land gemeint, in dem die Menschen so arm sind, dass sie GAR NICHTS mehr zu essen haben. Die Bedeutung des Begriffes „Entwicklungsland“ liegt ein wenig im Auge des Betrachters. Im Grunde könnte man Teile von England und Irland auch als Entwicklungsland bezeichnen. :wink:

Keine afrikanische Frau in einem Armutsgebiet ist in der Lage aufgrund der Mangelernährung ein Kind bis zu sieben Jahre zu stillen. Wenn doch, hätte ich dazu gern mal eine Quellenangabe, wo Langzeitstillen gängige Praxis sein soll.

Ich habe nirgends behauptet, dass in Ländern mit heftigen Hungersnöten sieben Jahre gestillt würde. Ich habe geschrieben, dass die Länder mit der längsten Stilldauer vermutlich Entwicklungsländer sind. Ich hätte vielleicht besser „Naturvölker“ schreiben sollen. Das wäre ein bisschen neutraler gewesen und man hätte nicht automatisch „Hunger“ und „Armut“ assoziiert.

Ansonsten hat hier eine Mutter in einem Forum sich mal die Mühe gemacht und Studien zum Thema durchwühlt. Hängt euch nicht an diesen sieben Jahren auf, darum geht es überhaupt nicht. Es geht darum, dass Stillen auch weit über die empfohlenen minimalen 6 bzw. 12 Monate hinaus absolut OK und nichts Abartiges ist. Ich habe hier nur gepostet, weil es immer wieder solch tendenziöse Berichte wie den des WDR gibt, die langzeitstillende Mütter in eine ganz bestimmte Ecke stellen (meistens ideologisch verpeilt).

Ich weiß, dass ich möglicherweise jetzt sehr viel Unmut auf mich ziehen werde, aber die (ansonsten ziemlich endbescheuerte) Eva Herrmann hat einige sehr gute und richtige Dinge in ihren Büchern über das Stillen zusammen getragen (selbst ausgedacht hat sie es sich ja nicht…). (Blöderweise hat sie dem ganzen Thema aber durch ihre Doofheit einen Bärendienst erwiesen). Ich glaube dennoch, dass sie u.a. aus den gleichen Gründen so angefeindet wurde, wie auch der WDR-Bericht langzeitstillende Mütter als plemmplemm darstellt: weil ein ganz bestimmtes Mutter/Frauenbild eben nicht mehr in die Gesellschaft passt. Z.B. eine Mutter, die sich jahrelang um ihr Kind kümmert, statt es in einer Krippe zu parken und Karriere zu machen. DAS ist es, worum es in dieser ganzen Debatte eigenlich geht. Und deswegen ist es auch ein Reizthema und nicht, worüber man mal so locker-flockig diskutieren kann…

@Marinero:

Ja, du hast Recht, dass stillen etwas natürliches ist und hast auch zutreffenderweise festgestellt, dass die Menschen in den Industriestaaten jede Menge unnatürliche Dinge, als die Menschen in den Entwicklungsländern, die ihre Kinder lange stillen und während der Feldarbeit mit sich rumtragen. Allerdings ist es meiner Meinung nach schwachsinnig den Lebensstandards in Industrieländern mit den von Entwicklungsländern zu vergleichen.

Noch mal: Ob und wie lange eine Frau ihr Kind stillt, ist ihr überlassen! Und wenn sie sich entscheidet nicht zu stillen, ist das ebenfalls ihre Sache! Wir haben in unseren Ländern die Möglichkeit zu entscheiden, wie unsere Kinder gefüttert werden. Ich habe abgestillt, weil es mir im Krankenhaus gesundheitlich äußerst schlecht ging und mein Sohn die Brust ohnehin nicht angenommen hatte. Ganz ehrlich?! Ich habe es nie bereut und war sogar erleichtert. Aber wer weiß, wenn alles reibungslos verlaufen wäre und ich gestillt hätte, hätte ich das stillen wiederum als klarer Vorteil gesehen. Wie lange ich gestillt hätte, kann ich allerdings nicht sagen. Fakt ist nur, dass ich äußerst früh angefangen habe, wieder in Teilzeit arbeiten zu gehen (was auch seine Gründe hat). Stattdessen muss ich jetzt auf Milchpulver-Packungen den Satz “Stillen ist natürlich das Beste für Ihr Baby.” lesen - ach nee, ehrlich?! Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen! :roll:
Man hat mir auch gesagt, dass stillen beiden Spaß machen soll, es soll auf keinen Fall belastend oder gar schmerzhaft sein. Insofern verstehe ich diese Weiber nicht, die im Bericht laut rumtönen “Da muss man als Frau eben durch!”. Wenn ich diesen Satz schon höre, würde ich diese Frauen packen und mit den Kopf durch die Wand rammen - da müssen die halt durch… :smt021

Richtig überl wurde es mir, beim Satz dass “Frauen sich ja lieber um ihre Karieren kümmern” würden. Von welchen Karrieren sprichst du?! Ernsthaft! Ist dir nicht bewusst, wie viele Menschen hier in Deutschland trotz Vollzeitstelle immer noch zu wenig verdienen und ALG2 zusätzlich aufgestockt bekommen? Schon mal darüber nachgedacht, dass man finanziell unabhängig sein möchte und eben nicht abhängig von dem Gehalt des Partners und/oder dem Staat sein wollen?
Ach, was rede ich denn da?! Manchmal frage ich mich, wer damals die BHs verbrannt haben. Es müssen doch die Kerle gewesen sein… :smt013