Sonntagsfrühstück #28: Political Correctness

Ich habe das Beispiel oben ja gebracht. Und ich bezog mich auf ein Interview mit Eminem, in dem er sagte, dass es ein absolutes No-Go für einen weißen Rapper ist, das N-Wort zu benutzen… EGAL in welchem Kontext und egal ob „Nigger“ oder „Nigga“.

Es gibt einen guten Prank zum Thema, in dem Roman Atwood den Anschein erweckt, das N-Wort zu benutzen (stattdessen aber ein genuscheltes „neighbour“ sagt):

Vielleicht braucht es keinen, weil man diese Leute nicht unter ein Dach bekommt?
Es gibt ja auch keinen Sammelbegriff für „Deutsche & Chinesen“.
Vielleicht sollte man sich einfach die Mühe machen, zu differenzieren und die einzelnen Gruppen beim jeweiligen Namen nennen?

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In Österreich hält man sich mit solchen Lappalien offenbar nicht auf. Und das ist bereits die entschärfte, PC-Version, früher hieß es nicht „negra“. :ugly:

negrabrot

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Es gibt ne Punkband die nannten sich lange Zeit nur in Deutschlang TurboNEGRO… In anderen Ländern TurboNEGER … Mittlerweile nennen sie sich aber international Turbonegro…

Edit: Bevor jemand disktutiert: Unter „Anmerkung“ mal lesen:

https://musicbrainz.org/artist/6ee1ab2b-885c-4c91-b9a5-46b3f6769812

Die Band spielte zunächst mit dem Gedanken, sich Nazipenis zu nennen, verwarf diese Idee jedoch nach Hinweisen, dass dieser nicht gerade verkaufsfördernd sei. Man veröffentlichte dann eine Single unter dem Namen Stierkampf , der jedoch falsch verstanden und von der Öffentlichkeit in die rechte Szene eingeordnet wurde, bevor die Umbenennung in Turbonegro erfolgte. Aber auch dieser Name – in Norwegen ist die Gruppe als Turboneger bekannt– kann falsch gedeutet werden, sodass die Band verlauten ließ, ihre Motivation sei lediglich, den in Skandinavien und Europa unterschwellig verbreiteten Strömungen von Nationalismus und Rassismus entgegenzutreten.
 
„Der vollständige Name der Band ist TURBONEGRO, aber wir sind feige Weicheier, also buchstabieren wir ihn TRBNGR. Ein Turboneger ist ein großer, gut bestückter, bewaffneter männlicher Schwarzer in einem schnellen Auto, der auf RACHE sinnt. Wir sind seine Propheten.“
 
„Eines Tages sah Pål ihn aufgesprayt an der Wand einer U-Bahn-Station in einem Vorort von Oslo. Eigentlich sind es zwei lateinische Worte. Sie bedeuten ‚schnell‘ und ‚schwarz‘, und wir dachten das wäre ein cooler Name für eine Band. Weil unsere Musik sehr schnell und sehr dunkel ist. Zudem ist es ein Name für eine Farbe. In der Automobilindustrie ist es der Name für den Lack, für den dunkelsten Lack. Wenn Du Deinen Wagen schwarz lackieren möchtest, ist die schwärzeste aller Farben ‚Turbonegro‘.“
Turbonegro – Wikipedia

„Nazipenis“ ist aber doch ein klasse Name! :thinking:

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Huldigst Du etwa dem Geschlechtsteil eines Nazis?

Na, dann würden die Fans heute nicht „Turbojugend“, sondern „Penisjugend“ heissen.
Klasse! ^^

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Oder Nazi -> Hitlerjugend … gnihihihi … welch Ironie…

Ach naja, die spielen gerne mal mit Nazisymbolik, um zu provozieren und Nazis zu ärgern.

Ein weiteres polarisierendes Element ist die SS-Tellerkappe, die von Gitarrist Knut Schreiner auf diversen Gruppenfotos (u. a. im Booklet von Party Animals ) getragen wird. Der Reichsadler mit Hakenkreuz wurde zwar entfernt, der SS-Totenkopf hingegen nicht.

Ist ja im Punk nicht allzu unüblich.

Zusammenfassung

sid

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Du brauchst den Punk hier nicht zu verteidigen. Wenn die Leute das jetzt auch noch angreifen haben sie es wirklich nicht verstanden.

Mach ich nicht.
„Erläutern“ ist nicht immer gleich „verteidigen“ :wink:

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Stimmt, bevor wieder jemand was reininterpretiert was nicht da ist…

Interessanter die Frage, warum die Österreicher eine Tafel Schokolade als Brot bezeichnen.
Da hätte doch Schwarzbrot gepasst.

Lese den Thread nach und bin dabei an deinem Post hängen geblieben.

Jürgen Becker hat ein ganzes Programm über den Glauben aufgeführt.

Vor zehn Jahren…

So ähnlich wie beim Wiener Schnitzel, dass auch aus einem echten Wiener rausgeschnitten worden sein muss.

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Wenn ich da ans Babyöl denke…:shushing_face:

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Wert darauf zu legen, dass Minderheiten merken, dass man sich Mühe gibt, sie zu respektieren, sieht auf den ersten Blick wie eine ehrenwerte Haltung aus, ist aber in mehrfacher Hinsicht problematisch. Einmal beinhaltet die Botschaft, dass man sich bemühe, jemanden respektvoll zu behandeln, ihrerseits die Botschaft, dass man genau das normalerweise nicht tut. Nach dem Motto: „Oh, da kommt ein Zigeuner. Wie muss ich den jetzt genau ansprechen, damit er nicht durchdreht?“

Dann frage ich mich, wer beschlossen hat, dass „Zigeuner“ ein Schimpfwort ist. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma? Anzunehmen, der würde für alle sprechen, ist unverschämt. Der Zentralrat rumänischer Bayern und Sachsen, gäbe es ihn, spräche nicht für alle Bayern und Sachsen - und erst recht nicht für alle Deutschen.

Oder haben es die Deutschen beschlossen, die niemanden beleidigen wollen? Das wäre ausgesprochen dreist, um nicht zu sagen: paternalistisch, denn es würde den betroffenen Volksgruppen das Recht absprechen, sich mit diesem Namen ansprechen zu lassen.

Im Gegensatz zu „Neger“ ist „Zigeuner“ eine Bezeichnung, die sich viele Menschen, die unter diesen Begriff fallen, unironisch selbst geben. Wer das nicht wahrhaben will, hatte wahrscheinlich zu wenige entsprechende Kontakte.

Und schließlich steckt hinter der Suche nach dem richtigen Wort, sofern sie dominiert, immer auch eine Ausweichtaktik. Man will gar nicht wissen, wie die alten Ressentiments funktionieren, sondern sucht nur einen Weg, sie politisch korrekt zu formulieren oder zu kanalisieren, und glaubt, das wäre die Hauptsache.

Das ist - politisch unkorrekt formuliert - eine typisch deutsche Haltung. Die Form ist alles, der Rest ist egal => das Problem bleibt bestehen.

Mario hat die gesündeste Einstellung zu diesem Thema. Er weiß, dass nicht der Begriff, sondern die Intention dahinter am wichtigsten ist, und dass sich ein Sinto wahrscheinlich wohler fühlt, wenn man ihn mit ehrlicher Freundlichkeit in der Stimme einen Zigeuner nennt, als wenn man ihn mit skeptischem Blick und gerümpfter Nase als „Sinto oder Rom“ bezeichnet.

Wer weiß, vielleicht - und jetzt wird es noch unkorrekter - rührt seine erfreulich unverkrampfte Haltung ja daher, dass er auch spanisches Blut hat. Hundertprozentige Kartoffeln sind halt hoffnungslos steif. :stuck_out_tongue:

(Ach ja, und @Lud-ger: Tust du mir den Gefallen und versuchst ausnahmsweise mal, den Beitrag zu verstehen, ehe du ihn vier verschiedenen Stellen meldest, weil das Z-Wort vier Mal darin vorkommt? Wäre echt lieb von dir. :kissing_heart:)

Seit wann ist dir die Volkszugehörigkeit deiner Mitmenschen so wichtig, dass du das alles ganz genau getrennt haben willst? Nix Individuen, nix Menschheit? Identität = Volksgruppe? Liest du dich eigentlich selbst?