Sommerkalender Sonntag: Holger kommentiert "Die Firma Hesselbach"

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Gab sicher schon Schlimmeres im Live Kommentar, aber nicht in dieser langen Form der Langeweile. Danke an alle die sich mit durch gequält haben :face_with_spiral_eyes:

Gequält hab ich mich nicht. Hab erst bei der letzten Episode mit Edith Hancke abgeschaltet. Besonders an Wolf Schmidt und seiner Figur hatte ich doch Freude. Diese Dialoglastigkeit und die Länge sind eben der Zeit geschuldet. 5 Folgen hintereinander sind einfach zu viel, aber ohne diesen Wunsch hätte ich wahrscheinlich mir nie eine Folge angesehen.

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Holgers Anmerkung, dass Baba Hesselbach den kleinen Rudi vernaschen wollte weil sein Einstieg in die Firma dann doch nicht unentdeckt blieb war den Autoren 1960 wohl zu heikel :smile: :smile:

Ich habe Teile davon live gesehen am Sonntag und muss sagen: der Chat war interessanter, als die Serie - was aber auch nicht schwer war :wink:

Habe es Sonntag bis etwa 23:15 Uhr live gesehen und tatsächlich den Rest gestern Abend nachgeholt. Die Serie ist wirklich schlecht gealtert und beileibe nix für jeden. Wer damit aufgewachsen ist und/oder aus der Gegend kommt, dem sei es natürlich unbenommen, das gern zu schauen.

Dann gestehe ich mal, das ich derjenige bin der für diesen Livestream verantwortlich ist (im Chat heiße ich „koffer20“…).

Auslöser war das Holger mal in einem anderen Livekommentar erwähnte, dass er Hesselbachs mit seinen Eltern zusammen gesehen hätte und das seine Eltern Freude dran hatten…

Ich hatte auch den Gedanken Holger zum 50. Geburtstag Hesselbach-DVD’s zu schenken – wollte aber kein Geschenk machen dass dann evtl. mal originalverpackt „weitergegeben“ wird…

Bislang hatte ich immer den Eindruck das Dinge die seinem Vater gefallen haben auch bei ihm heute noch punkten können… Zudem ist „Das Studio“ ja irgendwo ein in diese Richtung gehendes Format, das auch mal eine Art „Frau Siebenhals“ (Putzfrau) hatte…

Worum ging es bei den Hesselbachs? Doch schon gemäß Vorspann nur um

„die hauptsächlichsten Nebensächlichkeiten“ -

eine weitere Parallele was zumindest die meisten Studio-Folgen angeht…

Dass es „in den Medien“ spielt ist eine weitere Gemeinsamkeit (beim Hörfunkstart 1949 wäre nur Radio oder Verlag möglich gewesen).

Wolf Schmidt (Babba Hesselbach) hat (nach Abbruch eines Jurastudiums) als Journalist gearbeitet (auch eine Gemeinsamkeit mit Holger) und hat vor dem zweiten Weltkrieg Verlagsleitung und Chefredaktion des Berliner Morgenblatts „Neue Zeit“ in Charlottenburg übernommen. Der Verlag stand da kurz vor dem wirtschaftlichen Ruin, den Wolf Schmidt nicht abwenden konnte…

Wolf Schmidt – Wikipedia

Das waren für mich Gründe es vorzuschlagen – zumal ich selbst (hessischer Hesse, geboren 1966) – die Serie(n) 1979 bei einer Wiederholung kennen- und lieben lernte.

Nachdem mein Vorschlag angenommen wurde habe ich mir selbst alle 51 Folgen nochmal GERNE angesehen – und dann die bekanntesten („Röhrender Hirsch“, „Dreckrändchen“) und persönliche Favoriten ausgesucht…

Bei der„Witta-Pohl“- Folge (Herr Hesselbach und das Mündel) gab mit den Ausschlag dass ich wusste das Holger „Diese Drombuschs“ mag…

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@herbys ich glaube nicht, dass dir bei der ganzen Kritik im Chat jemand was Böses wollte. Man sieht aber wohl doch, dass die eigenen Erinnerungen/eine starke Portion Nostalgie über sehr vieles hinwegtäuschen können, was ein neutraler Zuschauer sofort sehen wird.

Ich fand diese endlosen Dialoge mit seichter Pointe einfach nur anstrengend - spreche dir aber nicht ab, dass du deinen Spaß hattest.

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Nur durch solche heute sicher aus der Zeit gefallenen „endlosen Dialoge“ (wie Du schreibst) wird es möglich eine charakterliche Zeichnung einer Vielzahl von höchst sympatischen und menschlichen Figuren zu erreichen…

z.B.

Babba Hesselbach selbst (er hatte bei der Figur offenbar seinen Vater im Sinn, der Gymnasiallehrer war)

Buchhalter Münzenberger (Max Strecker),

Putzfrau Siebenhals (Lia Wöhr),

Lehrbub Rudi (Dieter Schwanda),

Frl. Lohmeier (Sophie Cossäus) – das sind Charaktere auf die man sich in jeder Folge freut…

Klar ändern sich die Zeiten:

Lernt man Kommissar Derrick (Horst Tappert) wirklich kennen?

Kommissar Keller (Erik Ode) 10 bis 20 Jahre früher schon!

Ich meinte damit eher, dass sehr viel Dialog genutzt wird, um am Ende eine sehr vorhersehbare Pointe zu bringen - viel Aufwand, wenig Ertrag. Ich erinnere da mal an „der Minister kommt“.

Zur Folge

„Ein Minister kommt“

Gerade diese Folge ist aber so wundervoll typisch menschlich!

Babba Hesselbach möchte überhaupt keine Vorbereitung – und lässt sich doch letzten Endes zu allem überreden (einmal hinter ihm grinsend sein Prokurist).

Babba sagt:

„…aber Tischlampen gibt es nicht!“ -

dann Blende

Rudi (Lehrbub): (Tischlampen schwenkend)

Tischlampen gefällig, Tischlampen gefällig!

ICH FINDS LUSTIG – UND FABELHAFT INSZENIERT!

Babba erkennt seine Putzfrau nicht mehr, als Sie vom Friseur kommt:

„Frau Siebenhals – sie habbe ja en ganz neue Kopp!“ -

lobt darauf seine Sekretärin weil sie nicht beim Friseur war – aber beleidigt sie gleichzeitig – denn sie war beim Friseur!

DANKE DAFÜR !

Frl. Lohmeier ruiniert den neuen Fußboden ! („Ich bin eine Dame !“)

MIR GEFÄLLT’S!

Babba verbaselt selbst den Imbiss – macht Prokurist & Sekretärinnen dafür zur Minna – und hat dann 4 Imbisse!

ICH LIEBE ES!

Das permanente Proben („Hier steht der Korb, da steht die Flasch’) &

den Schlußgag – Der Minister kommt doch!

Am Telefon versteht er noch „ein Revisor“ und sagt „des is a ganz anner Stück!“ (gemeint „Der Revisor“ von Nikolai Gogol)…

Ich liebe es wie er stark angetrunken in die Kamera blickt… - der Minister ist nie zu sehen!

Aber der Lieblingsspruch der Folge:

Münzenberger (nachdem er sich beim Hausmeister wegen der Zumutungen bei der Renovierung beschwert hat und sich Frl. Lohmeier anschließt) zu Frl. Lohmeier:

Ich bitte darum meinen Protest nicht durch Ihre Zustimmung zu entwerten!

DAS HAT AUCH HOLGER SICHTLICH GEFALLEN…

Das soziale Problem der unbewältigten Vergangenheit :smile:Hesselbach (12) Der Minister kommt (Firma Hesselbach) - YouTube

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Meine Großmutter mochte diese Hesselbach-Serie in den 1960er Jahren.
Als dann mal Ende der 1970 oder Anfang der 1980er (weiss ich nicht mehr genau wann, ich war noch ein Kind) auf einem der dritten Programme etliche Wiederholungen der Hesselbachs kamen, da hatte meine Oma nach 3 Folgen schon die Schnauze voll, und hat sich nie mehr wieder für diesen Kappes interessiert.
Es war halt ein Strassenfeger in den 1960ern, weil es nur ein Programm gab, Fernsehens war halt was total Neues, und da konnte zu einer Zeit auch nur eine Sendung laufen, logo.

Apropos: In unserem kleinen Dorf waren die das 1.Haus mit nem Fernseher, das war Anfang 1953, und das erste gemeinsame „TV-Treffen“, was das gesamte Dorf dort schaute, war die Krönung der Queen Elisabeth II.

Die kurzen YouTube-Clips von „RedaktionBizTV“ gibt es zu jeder Folge… Die gehören zu der Webseite, die Wolf Schmidts Kinder ihm zu seinem 100. Geburtstag gewidmet haben

Wolf Schmidt (Babba Hesselbach)

Wolf Schmidt hat auch zwei Single Schallplatten in den 60ern veröffentlicht. Die Szenen waren nur dafür geschrieben.

(471) Das Brötchen - YouTube

(471) Das Eheversprechen - YouTube

…ich war am überlegen ob ich Holger vorschlagen soll eine der Szenen quasi als „Vorspann“ zu senden – habe es aber dann gelassen…

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Das hier wäre übrigens die 6. Folge gewesen:

(471) Hesselbach (19) Modernisierung (Firma Hesselbach) - YouTube

Leider ist der Schluß der Folge nicht online!

Sofern Ihr die Chance habt die Folge zu sehen:

Reichen auch die letzten 17 Minuten um alles zu verstehen - oder die letzten 12 Minuten um den Gag mitzunehmen…

Ihr seht ich bin da ein NERD !!!

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Du könntest wahrscheinlich bei der Wiederentdeckung des 4 verschollenen Film
genug zum Bonusmaterial beitragen. Audiokommentar…

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Da gibt es noch viel größere Fans:

Website Gerhard Zelczak

(gab es lange vor der „Babba Hesselbach“ - Webseite und wird seit Ende 2012 nicht mehr aktualisiert)

Die Hesselbach-Lesungen – Jo van Nelsen

Jo van Nelsen hielt letzten Sonntag eine Lesung im hessischen Griesheim…

Alle Hesselbach-Lesungen sind zumeist als Ton-Livemitschnitt auf seiner Webseite erwerbbar.

Zudem gibt es von

Kai Steffen Knörr eine unveröffentlichte Magisterarbeit (Universität Potsdam)

„…von und mit Wolf Schmidt“

Quellen zu Wolf Schmidt (babbahesselbach.de)

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Da gab es nun wirklich schon wesentlich ödere Livekommentare.
Gut, die Hirsch-Folge war nun tatsächlich ein bisschen langatmig und belanglos, aber gerade die erste und letzte Folge fand ich auf eine altmodische Art doch irgendwie charmant; hat mich direkt an alte Ohnsorg-Theater-Mitschnitte erinnert, die ich auch sehr mag (aber das ist wirklich Geschmackssache).
Mehrere Folgen hintereinander sind aber dann doch ein kleienr Overkill, wenn man bedenkt, dass die Serie für einmal im Monat konzipiert war.

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Aktenordner: Wo hat denn die Firma Alsterfilm die Rechnungen an die Abonnenten abgeheftet? ich darf hier an die Einhaltung der Grundsätze der ordnungsgemäßen Buchführung (GOBS) erinnern, lieber Holger.

Folge 1: Das Dreckrändchen. Nach der 2. Beleidigung bekommt die Firma Hesselbach nun doch den Auftrag, weil man sich wieder im Streit befindet und somit der Auftraggeber (der Mieter) nicht durch kleine Vorteile korrumpiert wird.

Der Kriminalfall: Herrlich. Ein Mitarbeiter, der sich an Dienstanweisungen von 1947 hält, die keiner außer ihm mehr kennt. Es hätte sich auch um mich handeln können.

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Und nun bitte im nächsten Bandsalat eine Besprechung aller 77 Hörspielfolgen. :laughing:

Zum Vergleich wäre allerdings tatsächlich mal interessant in die ähnliche gelagerte NDR-Serie aus Hamburg reinzuschauen: Familie Schölermann. Die hatte immerhin sogar Außenaufnahmen zu bieten und scheint mir deutlich aufwändiger gewesen zu sein.