Denkwürdig, was heute Abend beim ESC-Vorentscheid in Hannover ablief.
Da wird Andreas Kümmert - irgendwann mal Sieger von The Voice - erst in zwei kostenpflichtigen Votingrunden weitergewählt, dann in einem weiteren Voting zum Sieger des Vorentscheids gewählt - und weigert sich, nach Wien zu fahren.
Folge: Die Zweitplazierte (zufällig mal wieder Gewinnerin der Wildcard, Elaiza lassen grüßen) fährt nach Wien, 6 weitere Künstler wurden gründlich verarscht, dadurch, dass ihnen durch Kümmert der Spot im Finale weggenommen wurde, und unzählige Anrufer für Kümmert haben umsonst Geld rausgeschmissen.
Interessant ist auch, wie sich die Arbeit des Online-Journalismus zeigt. Offensichtlich wurden die Artikel für jeden Gewinnfall vorgeschrieben und nur schnell freigeschaltet (in anderen Worten: man kann etwa das lesen, was sich jeder bereits vorher denken konnte, weil Erkenntnisse aus dem Event wohl nicht mehr einfließen können). Geschwindigkeit über Richtigkeit.
Im RSS-Feed gab es zwei Artikel: „ESC: Andreas Kümmert vertritt Deutschland in Wien“ und „ESC: Ann Sophie vertritt Deutschland in Wien“. Der erste Artikel ist online nicht verfügbar, der zweite führt zur Hauptseite.
Und egal was passiert, es gab immer einen, der es vorausgesehen hat… Angeteasert:
„Wir wußten, wer gewinnt
04.03.15 | Unsere Experten haben sich vor dem deutsche Vorentscheid weit aus dem Fenster gelehnt und ihren „sicheren“ Tipp abgegeben. Jürgen Wewinski hatte recht, Ann Sophie fährt nach Wien. | mehr“
Gratulation! Dieser Mensch muss noch vor heute Abend als der wohl bescheuertste Volltrottel gegolten haben, einen solch absurden Tipp überhaupt nur abzugeben: Dass der eine gewinnt aber die andere fährt. Aber vielleicht ist das ja doch nur ein weiterer Fall von „wird schon nichts besonderes passieren; das schreiben wir vorher…“.
Wenn man 1000 Affen an 1000 Schreibmaschinen setzt, kommt irgendwann ein Artikel raus, der auch mit der Realität übereinstimmt und… natürlich zahl ich!
Geschaut? Aha!
Ich wusste, irgendwas mache ich falsch.
Ich hämmere hier schon die ganze Zeit auf die Taste oben links auf’m Keyboard und nix passiert :ugly
Das hier ein Kandidat erst zum ESC-[-]Vorbeschiss[/-] Vorentscheid antritt, und dann seine Teilnahme plötzlich zurückzieht, zeigt mir das sich diese Mini-Playback-Show mit seinen beliebig austauschbaren Klimperkoryphäen immer mehr zum musikalischen Firlefanz entwickelt, quasi ein vorgezogener Aprilscherz, nachdem GEZ und Telekom genug Geld an den Anrufen der Zuschauerschafe verdient hat!
Hier kann niemand in den Kümmert reinschauen, was ihn wirklich bewogen hat, welche Probleme er vielleicht hat. Deshalb würde ich mich hier stark zurückhalten.
Lustig wärs geworden, wenn Ann-Sophie dann auch nicht gewollt hätte.
Weshalb hat er dann teilgenommen? Oder hat er von vornherein nicht damit gerechnet, dort zu gewinnen?
Schlimmer an dem Schabernack mit den verarschten Anrufern ist nur, das unsere Nachbarn diese gestelzte Gänseliesel und ihre talentfreien Gesangsexkremente in Wien ertragen müssen, aber alle freuen sich am Ende und gratulieren der Siegerin, selbst wenn die eigentlich Scheiße ist!
Btw, wieder mal so ein typisches Gespräch
Honk: „…und dann hieß es, er tritt nich auf.“
Doofian: „Ja, aber was sagt man den Leuten dann?“
Honk: „Tja, man geht raus, und sagt, dass es nicht stattfindet… aus welchen Gründen auch immer.“
Ich wusste überhaupt nicht, dass der Vorentscheid stattfindet. Da sieht man einmal, was für eine mediale Relevanz das Thema hat. Ich finde es auch komisch, dass diese Sendung immer ausgerechnet an einem Donnerstagabend gebracht wird. Warum nicht Samstagabend?
Aber was die Absage bezüglich der Fahrt nach Wien betrifft: Dafür kann ja das Fernsehen nichts, also ist das auch nichts für FKTV.
Ich wusste überhaupt nicht, dass der Vorentscheid stattfindet.
Ich wusste es schon, und irgendwo wundert es einen auch nicht mehr das der ESC immer mehr zur Lachnummer mutiert, irgendwo kommt das Kürzel ESC scheinbar nicht von ungefähr, sowie die Escape-Taste am PC, jedesmal wenn man diese Sangespraktikanten hört, möchte man schreiend davonlaufen (=engl: Escape)