Zumal jeder potenzielle Arbeitgeber sehr interessiert ist an der „Lücke“ im Lebenslauf. Die wollen haarklein wissen, was man da so gemacht hat.
Wirklich jeder? Du neigst wohl grundsätzlich zu Verallgemeinerungen? Arbeitgeber sind eher an deiner Qualifikation interessiert als an Lücken im Lebenslauf bzw. daran wie du versucht hast sie zu füllen. Ich bin NIE danach gefragt worden und habe die ausgeschriebenen Stellen in der Regel trotzdem bekommen, übrigens u.a. auch in „weltweit operierenden Großunternehmen“. Wenn sonst alles stimmt, kräht kein Hahn nach eventuellen Lücken, solange es sich nicht gerade um ungewöhnlich lange Zeiträume handelt. Du kannst Hecke schneiden noch und nöcher, wenn der Arbeitgeber meint, daß ein anderer Bewerber, der ein halbes Jahr zu Hause gehockt hat dennoch mehr von dem mitbrigt, was die Stelle erfordert, wird sicher ihm der Vorzug gegeben werden.
Nebenbei, „es wenigstens zu versuchen“ mit einem Job, von dem man nicht überzeugt ist, das kann nur jemand fordern, der noch nie naiv den erstbesten Job angenommen hat und sich nicht im Klaren darüber ist, welche Folgen das unter Umständen haben kann. Nicht nur für den Arbeitnehmer sondern gegebenenfalls auch für den Arbeitgeber. Ich meine damit selbstverständlich Jobs, die den Lebensunterhalt sichern sollen und keine 1-Euro-Gartenarbeiten.
Vielleicht sollte man auch berücksichtigen, daß vor Arbeitsämtern nicht selten alle möglichen Leute herumlungern um einem irgendwas auf’s Auge zu drücken. Die Leute, die öfters zum Amt müssen kennen das vielleicht schon und sind deshalb mißtrauisch. Also, ich lasse mich grundsätzlich nicht auf der Straße anquatschen. Selbst wenn ich arbeitslos wäre und dringend einen Job bräuchte, würde ich mich nicht darauf einlassen. Seriöse Arbeitgeber haben normalerweise sehr sorgfältige Methoden der Mitarbeitergewinnung. Arbeitskräfteakquise von wildfremden Leuten auf offener Straße erscheint mir etwas merkwürdig, sowas kenne ich eigentlich nur von verzweifelten Strukturvertrieblern. Vielleicht wären einige der Befragten tatsächlich sofort zu McDonald’s gegangen, wenn das Angebot auf eine andere Art und Weise gemacht worden wäre.