RTL- Stern TV - erneute Hetzjagd auf Hartz4-ler

3 Monate Komplettsperre auf ALG I und eine 3-monatige Kürzung bei ALG II (Höhe je nach Alter, Situation und Anzahl der Sanktionen).

Die gleichen Sanktionen gibt es übrigens auch, wenn man einen Job ablehnt (Faule Arbeitslose = hungernde Arbeitslose). Allerdings könnte hier eine Ausnahme vorliegen: Vermutlich war der Job mit einer vertraglichen Vereinbarung verknüpft, dass RTL alles senden darf. In solchen Fällen tun sich die Jobcenter schwer Sanktionen vor einem Sozialgericht durchzusetzen :smiley:

Das gilt nicht bei einem Auserordentlichen Kündigungsgrund.

Angesichts von TV-Sendungen, die Hartz-IV-Empfänger als doof, arbeitsscheu oder beides darstellen und bestimmter “Vermittlungsvorschläge” vom Amt, auf die Arbeitslose sich bewerben müssen, frage ich mich inzwischen, ob man langsam aber sicher an solche “tollen” Jobs und Billiglöhne gewöhnt werden soll. (???)

Überhaupt, mit welchem Recht werden bestimmte Berufsgruppen so unglaublich mies bezahlt bzw. behandelt?

P.S.: Wer einmal im Niedriglohnsektor gelandet ist, kommt da so schnell nicht wieder heraus. So etwas kann unter Umständen den besten Lebenslauf verhunzen.

Erstmal: Ich hab den Beitrag nicht gesehen, daher nichts über den Beitrag selber.

Ein Bekannter von mir arbeitet als Student in dem Laden und ist durchaus zufrieden. Sicherlich ist es kein Traumjob, aber hey - wer kann sich es denn heute erlauben, auf einen Job zu warten, der einem passt.

  • McD ist ein Franchiseunternehmen, die Filialen werden meistens eigenständig geführt. Von einem miesen Chef auf alle zu schließen ist schonmal grottenfalsch.

  • McD zahlt definitiv keine Dumpinglöhne. Pro Stunde verdient man 7,xx Euro, dazu kommen Essensgeld, Zuschläge für die Arbeit nach 20 Uhr und Feiertagszuschläge, die sich gewaschen haben (100%). In meinem Job bin ich sehr viel auf Reisen und was ich da schon für arme Schweine für 5-6 Euro in 4 Sterne Hotels hab schuften sehen. Und es gibt Handwerkergesellen, die sich für 8 Euro abrackern.

  • Die Hygienevorschriften bei McD sind extrem streng. Klar - ein Skandal und das wirkt sich auf die ganze Kette verheerend aus.

Sollte der Test von SternTV tatsächlich echt und nicht gefaked worden sein, dann muss ich sagen, dass ich entsetzt bin und das „Vorurteil“ der „faulen Arbeitslosen“ durchaus bestätigt sehe.

Ich würde den Job jedenfalls nicht annehmen, weil ich mich mit dem Unternehmen in keinster Weise identifizieren kann und schon gar nicht, wenn ich auf der Straße von einem Fernsehteam gefragt werde.

Sorry,. aber da rollen sich mir die Zehennägel auf, wenn ich sowas höre. Man liegt lieber dem Staat und den Bürgern auf der Tasche, weil einem das Unternehmen nicht gefällt. Ihr sollt da nur Geld verdienen und es nicht heiraten.

Sorry,. aber da rollen sich mir die Zehennägel auf, wenn ich sowas höre. Man liegt lieber dem Staat und den Bürgern auf der Tasche, weil einem das Unternehmen nicht gefällt. Ihr sollt da nur Geld verdienen und es nicht heiraten.

Auf diese Weise könnte man genauso rechtfertigen Arbeitslose in jeden noch so dubiosen „Job“ zu drängen, der wesentlich weniger seriös als Burger-Braten ist. Hauptsache nicht „dem Staat und den Bürgern auf der Tasche liegen“!

Eine Frage: Wenn du so argumentierst, dann zahlt du doch sicher Steuern und Sozialabgaben, inklusive Arbeitslosenversicherung? Du weißt hoffentlich wozu du diese zahlst.

Sorry,. aber da rollen sich mir die Zehennägel auf, wenn ich sowas höre. Man liegt lieber dem Staat und den Bürgern auf der Tasche, weil einem das Unternehmen nicht gefällt. Ihr sollt da nur Geld verdienen und es nicht heiraten.

Ich verstehe nicht ganz, warum sich dir bei meiner Aussage die Zehennägel aufrollen sollten. Ich arbeite, verdiene daher mein eigenes Geld und liege dem Staat ganz sicher nicht auf der Tasche. Hättest du meinen Beitrag vollständig gelesen, wüsstest du das. Wie kommst du darauf, dass Menschen, die einen bestimmten Job ablehnen, gleichzeitig nichts anderes im Sinn haben, als dem Staat und den Bürgern auf der Tasche zu liegen ? Gehst du tatsächlich davon aus, dass sich all diejenigen, die einen Job bei McDonalds ablehnen, nicht weiter nach Arbeit umsehen ? Wenn mir ein Job nicht zu sagt, suche ich weiter, bis ich einen finde, bei dem ich mich wohl fühle. Denn was nützt mir ein Job, bei dem ich mir den Arsch aufreiße, völlig kaputt nach Hause komme und im Endeffekt nur so viel Geld über habe, um meine Miete und die Rechnungen zu bezahlen. Klar, dass man sich nach kürzester Zeit nach etwas Neuem umsieht. Klar, gibt es auch Menschen, die eben lieber zu Hause bleiben, schlafen, den Tag genießen und Geld „verdienen“ ohne arbeiten zu gehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Arbeitslosen und Hartz4-Empfänger arbeitsfaul sind. Ich denke das ist selbstverständlich. Erschreckend, dass es Menschen gibt, die alle in eine Schublade packen.

Allmählich gefällt es mir immer weniger, in welche Richtung sich diese Diskussion entwickelt.

Hier werden Vorurteile und Etiketten von Sendern fast rückhaltlos über- und einfach angenommen. Der „Hartzler“ wird zu einem Stempel, einem Stigma und ich habe fast schon das Gefühl, das einige an kleinen Stoffaufnähern basteln, mit denen die Leute kenntlich zu machen sind.

Tatsächlich assoziieren die meisten mit dem Begriff „Hartz IV - Empfänger“ die Begriffe, „faul“, „arbeitsscheu“, „Alkoholiker“, „Parasit“, usw. … und dabei wird mir schlecht. Viele merken noch nicht mal, wie sie die Berichterstattung bestimmter Sender rückhaltlos übernehmen: Da wird ein Langzeitarbeitsloser mit 'ner Menge Tatoos gezeigt, die Bierflasche(n) stehen malerisch auf dem Tisch und die verbale Ausdrucksfähigkeit ist auch mehr oder weniger nur rudimentär vorhanden … zwei, drei entsprechende Suggestivfragen, die entsprechende Antwort des formulierungsunsicheren „Hartzlers“ und … peng … das Vorurteil ist bestätigt.

Haben wir schon mal einen eloquenten „Hartzler“ im Fernsehen gesehen? Einen der dem Reporter mal gepflegt die Show stiehlt? Nö … warum auch? Das widerspricht ja dem allgemeingültigen Urteil. Und jetzt sage keiner, das es die nicht gibt.

In einem anderen Thread hier im Forum ist ein ziemlich eklatantes Beispiel von Meinungsmache (eines anderen Senders) aufgezeigt worden: ARD-Übertragung der Präsidenten-Wahl im WM-Threat fand ein User es schon seltsam, das bei jedem Tor der deutschen Nationalelf eine jubelnde Angie über die Mattscheibe flimmerte. Eine absichtliche Verknüpfung der Kanzlerperson mit dem sportlichen Erfolg? Honi soit, qui mal y pense. :mrgreen:

Aber die Methode funktioniert. Wie bei Ratten und einer bestimmten Futtermechanik … unterschwellige operante Konditionierung.

@Topic
Was die Damen und Herren des Senders leider vergessen (und was auch für die Langzeitarbeitslosen gilt): Art. 12 GG.

Langzeitarbeitslose sind nicht die entrechteten Sklaven, als die einige sie gerne sehen würden … sie sind Menschen.

Und die Prämisse des Gesetzgebers muss es sein, Vollzeitarbeitsplätze mit einem gesicherten Auskommen zu schaffen und nicht Arbeitslose als „Low-Budget-Füllmaterial“ für Billigarbeitsplätze zu sehen, die die Industrie aus Profitgier hinterlässt.

Diese jubelnde WM-Partykanzlerin und ihr Steuersenkungs-Gnom sind die Symbole einer Gesellschaft, die eine komplette soziale Schicht zu Prügelknaben für eine Arbeitsmarktpolitik stempelt, die sie nicht zu verbessern gedenken.

Es war in Deutschland schon immer einfacher, eine gesellschaftliche Gruppe für das politische Versagen eintreten zu lassen …

Natürlich weiß ich wofür ich Arbeitslosenversicherung zahle. Ich kritisiere ja auch nicht die Arbeitslosen, die versuchen, einen Job zu bekommen, sondern die, die es nicht versuchen und sich von der Gesellschaft aushalten lassen. Und die Masse ist größer, als man denkt.

Glaub mir, ich weiß genau, wovon ich rede. Ich war nach dem Studium selbst ein halbes Jahr lang arbeitslos, ich habe mehrere dieser „dubiosen“ Jobs gemacht. Habe z.B. für 3 Euro bei einer Reinigungsfirma gearbeitet und für 1 Euro Hecken im Park geschnitten und es eigentlich nicht bereut, wenngleich es keine Herrenmonate waren. Gerade diese Zeit hat mich einiges gelehrt. Zum Beispiel, dass das Vorurteil des faulen Arbeitslosen keines ist, sondern Realität. Ich war auf mehreren Seminaren des Arbeitsamts, z.B. Bewerbungstraining. Unglaublich, was sich vor allem die jüngeren HartzIV-Empfänger dort geleistet haben. Ich würde mal sagen, dass fast 50% der Leute überhaupt kein Interesse hatten, zu spät kamen, sich in der ersten Pause wieder verdrückten, nachdem ihre Anwesenheit notiert wurde etc. Ein Türke hat mir erzählt, dass er eigentlich schwarz in der Firma seines Onkels arbeitet und durch das Schwarzgeld+HartzIV knapp 1000 Euro netto verdient.

Wie oben bereits erwähnt, ist jeder McDonalds anders. Da nur sehr wenige von McDonalds direkt betrieben werden (der im Film gezeigte neue Arbeitsplatz dieser Frau in Offenbach bspw.) Klar, man wird nicht reich wenn man bei McDonalds arbeitet… aber auch nicht arm oder ausgebeutet (sehr sehr selten zumindest).

Das ganze war etwas unglücklich, da RTL ja nicht immer soo gut über Hartz4-Leute berichtet. Wäre das ganze bei Explosiv gekommen, hätten wieder alle gesagt “Hartz-4-Fernsehen bei RTL”. Nur weil Stern TV sich deutlichst (meistens zumindest) von sonstigen RTL-Magazinen abhebt ist der Sturm der Entrüstung so groß. Das ganze gabs übrigens schon mal bei AKTE in Sat.1 und auch (ja, auch da) im ZDF (war letztes Jahr). Im ZDF wurden zwar keine McD-Jobs verteilt, aber man positionierte sich auch vor einem Arbeitsamt in Berlin und bot Arbeitslosen eine Arbeit an (als Reinigungskraft bei einer Billigfirma). Diese Frau aus dem stern-TV Beitrag gibt es übrigens wirklich und arbeitet auch immernoch beim McDonalds an der Kaiserlei in Offenbach ;-).

Freut euch doch, das man neue Arbeit vermittelt. Über die Methoden von RTL/stern TV kann man streiten, aber ausnahmsweise mal nicht gefaked ;-).

blau-gelb-rote Grüße :).

Danke an den Voirposter für das Posting.

Die ganze Diskussion erinnert mich ein wenig an die Israel-Diskussion. Man darf bloß nix gegen den Krieg der Israelis sagen, sonst gilt man sofort als Antisemit. Genauso ist es mit der HartzIV-Diskussion. Bloß nix gegen HartzIV-Empfänger sagen, sonst ist man gleich Snob, neoliberal, reich etc. und will der Unterschicht ans Leder.

Habe z.B. für 3 Euro bei einer Reinigungsfirma gearbeitet und für 1 Euro Hecken im Park geschnitten und es eigentlich nicht bereut, wenngleich es keine Herrenmonate waren.

Ich hoffe, das Hecke-Schneiden war ein sogenannter „1-Euro-Job“, sonst wäre das ziemlich erschreckend. Für kurze Zeit und zur Überbrückung mag man für so ein Taschengeld arbeiten können, aber auf lange Sicht? Genau mit so einer Einstellung unterstützt man Dumpinglöhne. Wenn nicht soviele Menschen ihre Arbeitskraft unter Wert verhökern würden nur um nicht als Schmarotzer zu gelten, wären Arbeitnehmer (und Arbeitslose) nicht so leicht erpreßbar.

Für solche Löhne zu arbeiten wirst du spätestens dann bereuen, wenn der Rentenbescheid kommt - oder dir ein Arbeitgeber eine Tätigkeit, die eine höhere Qualifikation erfordert anbietet, diese aber nicht angemessen entlohnen will. Denn dann gibt es eventuell genug Leute, die diesen Job für weniger machen würden (oder müßten). Mal ehrlich, du hast doch bestimmt nicht studiert, was sicher eine Menge Zeit und Geld gekostet hat, um dann für ein Einkommen zu schuften, mit dem man gerade so über die Runden kommt oder das schlimmstenfalls so niedrig ist, daß es Hartz-IV-Anspruch rechtfertigt?

Natürlich weiß ich wofür ich Arbeitslosenversicherung zahle. Ich kritisiere ja auch nicht die Arbeitslosen, die versuchen, einen Job zu bekommen, sondern die, die es nicht versuchen und sich von der Gesellschaft aushalten lassen.

Und woher weißt du, daß die Leute, die RTL gefragt hat (oder ganz allgemein Arbeitslose, die nicht jedes erstbeste Stellenangebot annehmen), zu letzterer Gruppe gehören und welche Motivation sie hatten „nein“ zu sagen? Vielleicht schreiben die täglich ihre Bewerbungen und haben gute Gründe ein bestimmtes Angebot abzulehnen?

Warum man gerade Hartz-IV-Empfängern nicht selten jegliche Würde und das Recht gemäß ihrer Qualifikation eingesetzt zu werden abspricht, entzieht sich meiner Kenntnis.

Gerade diese Zeit hat mich einiges gelehrt. Zum Beispiel, dass das Vorurteil des faulen Arbeitslosen keines ist, sondern Realität. Ich war auf mehreren Seminaren des Arbeitsamts, z.B. Bewerbungstraining. Unglaublich, was sich vor allem die jüngeren HartzIV-Empfänger dort geleistet haben.

Typen, die sich durchschlauchen und Systeme mißbrauchen, gibt es überall. Für so etwas sind ja bereits Sanktionen vorgesehen, die in der Regel auch angewendet werden, wenn so etwas herauskommt. So ein Verhalten heiße ich auch nicht gut, „echte“ Arbeitslose durch Pauschalurteile mit solchen Leuten in einen Topf zu werfen finde ich jedoch ziemlich unfair. Damit zu rechtfertigen, daß jeder Arbeitslose jeden noch so unattraktiven, schlecht bezahlten Job annehmen muß, ist allerdings recht diskrimiminierend und kurzsichtig.

Ganz ehrlich, ich hätte das Jobangebot auch abgelehnt.
Dies hat nichts mit Faulheit oder schmarotzen zu tun, alleine der Anblick einer Kamera,
welche auf mich gerichtet ist, hätte mich zu einem lauten „Nein!“ bewegt.

Zuerst kommt das Jobangebot gefolgt von einem RTL-Knebelvertrag.
Im schlimmsten Fall würde dich ein Kamerateam die nächsten Wochen begleiten,
dass Filmmaterial wird dann zurechtgeschnitten und der Hartz-IV Empfänger wird bloßgestellt.

Wenn die mir erzählen:„Mc D. sucht zusätzliches Personal.“, dann kann ich dort auch, ohne ein Kamerateam im Nacken, selber nachfragen. Der Zuschauer kennt nicht die Gründe der Arbeitslosen.

Gerade diese Zeit hat mich einiges gelehrt. Zum Beispiel, dass das Vorurteil des faulen Arbeitslosen keines ist. . .sich vor allem die jüngeren HartzIV-Empfänger dort geleistet haben.

Ich war auch in einigen Seminaren für Arbeitslose, da gab es auch jüngere Teilnehmer, die den Ernst ihrer Situation nicht erkennen konnten/wollten. Es war nur eine kleine Minderheit, der Rest hat nach arbeit gesucht und in den meisten Fällen auch gefunden.
In dem Sinne, wer verallgemeinert ist ein Narr.

@LJSilver:

An dir sieht man mal wieder, dass diese schlimme Hetze und Propaganda wirkt, welche vom Fernsehen immer wieder widerlich suggeriert wird. Würdest bestimmt auch sofort “JA” schreien, wenn dich nen Fernsehteam fragt, ob du diesen Job machen willst. :roll:

Btw, diese “Seminare” sind doch auch wirklich nen Witz, hatte da auch schon mehrere mitgemacht und mehr als ne Beschäftigungstherapie ist das nicht, kann schon verstehen, warum viele da nicht hin gehen. Man muss sich ja als Hartz IV Empfänger nicht alles aufdrängen lassen, nur weil man eben tagtäglich aufs neue in diese Schublade gesteckt wird, heißt es noch lange nicht, dass man alles machen muss.

Und würden sich diese “Berater”, die jedem Hartz IV Empfänger zugeteilt wird, sich mal nen bissl mehr mit dem Menschen auseinander setzen würde und ihnen mehr helfen würde, würde es auch nicht annähernd so viele Arbeitslose geben, aber nein, da werden die Leute lieber in solche “Seminare” gesteckt, was ihnen kein Stück weiterhilft, nur damit sie aus der Statistik verschwinden.

Ich war selbst über ein Jahr Arbeitslos und hatte viele Bewerbungen geschrieben aber keine Stelle gefunden. Trotz allem hätte ich niemals einen Job bei MC Donalds angenommen oder für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet (was mir vom Arbeitsamt nahegelegt wurde), ich habe mich nur einmal bei einer Zeitarbeitsfirma beworben weil es eine Auflage des Amtes war. Nachdem ich am Telefon gefragt wurde ob ich besoffen wäre habe ich aber den Job auf nicht gerade freundliche art und weiße abgelehnt (nein ich war nicht betrunken, ich wurde gefragt wann ich zu einem Gespräch kommen könnte, der Anruf war früh morgens ich war noch nicht ganz wach also fragte ich welcher Tag den heute sei. Ich denke diese Frage kann mir niemand übel nehmen, und dann muss ich mir anhören ob ich betrunken sei?) So viel also zu Zeitarbeitsfirmen.

Als ich das alles dem Arbeitsamt erzählte unterstützte man mich sogar dabei das gespräch abgelehnt zu haben und meinte ich habe richtig reagiert und das man diese Firma in Zukunft nichtmehr den Leuten anbieten wird (keine ahnung obs auch durchgezogen wurde). Inzwischen habe ich eine neue Arbeit, sie wurde mir nicht vom Amt oder Fernsehen vermittelt, ich Arbeite an einer Tankstelle (vollzeit, nein keine billige Kassiererkraft obwohl das teilweise auch dazu gehört) habe einen unbefristeten Vertrag und bin dort stellvertretender Chef, mein verdienst ist auch ziemlich gut. Ich bin also froh das ich damals der Zeitarbeitsfirma eine absage erteilt habe weil ich sonst evtl nie diese Arbeit gefunden hätte.

Isegrimm hat es hervorragend formuliert in diesem Land gelten für die Staatsbürger nun mal Gesetze diese beinhalten Rechte und Pflichten und so haben eben auch Arbeitslose und Hartz4-Empfänger Rechte und Pflichten.

Und die Prämisse des Gesetzgebers muss es sein, Vollzeitarbeitsplätze mit einem gesicherten Auskommen zu schaffen und nicht Arbeitslose als „Low-Budget-Füllmaterial“ für Billigarbeitsplätze zu sehen, die die Industrie aus Profitgier hinterlässt.

Genau so sieht es aus. Die heutige Wirtschaft sucht oftmals Leute die hundert Jahre Berufserfahrung haben, zwanzig Berufe in sich vereinen, aber höchstens 20 Jahre alt sind un am besten noch etwas bezahlen, dass sie arbeiten dürfen.

Glaub mir, ich weiß genau, wovon ich rede. Ich war nach dem Studium selbst ein halbes Jahr lang arbeitslos, ich habe mehrere dieser „dubiosen“ Jobs gemacht. Habe z.B. für 3 Euro bei einer Reinigungsfirma gearbeitet und für 1 Euro Hecken im Park geschnitten und es eigentlich nicht bereut, wenngleich es keine Herrenmonate waren.

Solche Argumente sind absoluter Schwachsinn. Du bist ja nach deinem Studium davon ausgegangen das dies nicht auf Dauer sein wird. Ich habe auch ein halbes Jahr für einen sehr niedrigen Lohn gearbeitet, weil ich wusste, dass es nicht auf Dauer ist. Stell dir vor du müsstest das 40 Jahre lang machen und komm mir nicht mit du hättest das gemacht. Du kannst nicht mal annähernd eine Aussage treffen ohne 10 Jahre in so einem Beruf gearbeitet zu haben. Solche Aussagen, warum nehmen die den Job nicht an sind schnell getroffen, wenn man nicht selbst eine lange Zeit dieser Situation ausgesetzt war.

Genauso hasse ich die Diskussion warum können Hartz4-Empfänger dies nicht machen oder dies. Dann muss man sich immer die Frage stellen, würde ich dies denn auch tun und die ist eben nicht so leicht mit ja zu beantworten, wie das einige immer so gern tun. Oftmals wird von den Arbeitslosen verlangt, dass sie ihre Rechte an der Tür abgeben.

Auch hier hat Isegrimm absolut recht

Langzeitarbeitslose sind nicht die entrechteten Sklaven, als die einige sie gerne sehen würden … sie sind Menschen.

Deutschland ist ein Sozialstaat. Etwas worauf wir eigentlich stolz sein müssten. Stattdessen wollen ihn lieber einige abschaffen. Und wer schreit, genau die die ihn im Moment nicht brauchen. Aber wehe es passiert etwas unvorhergesehenes, dann kommen viele angekrochen und schreien nach Papa Staat. Staat mach dies, Staat mach das.
Wenn einige der Sozialstaat und die Rechte von Arbeitslosen so sehr auf den Sack gehen, dann bewegt endlich eure faulen Hintern und startet Initiativen für Gesetzesänderungen oder begleitet nebenher politische Ämter.
Hier hält das Fernsehen dem Volk den Spiegel ins Gesicht, den warum meckern wir, genau weil wir uns dann besser und wertvoller fühlen.

Mal ehrlich, du hast doch bestimmt nicht studiert, was sicher eine Menge Zeit und Geld gekostet hat, um dann für ein Einkommen zu schuften, mit dem man gerade so über die Runden kommt oder das schlimmstenfalls so niedrig ist, daß es Hartz-IV-Anspruch rechtfertigt?

Ich hab BA-Studium, d.h. ich wurde fürs Studieren bezahlt. :mrgreen:

Sicherlich war das nicht mein Ziel, aber was ist besser. Zu Hause rumgammeln oder was tun und im Arbeitsrythmus bleiben? Ich war zu der Zeit ALG1-Empfänger und habe um diese Jobs gebeten, weils mir nach 2 Wochen zu Hause zu langweilig war.

Es hat sich im Nachhinein ausgezahlt. Wenn du Bewerbungsgespräche hast, wird gezielt nach dieser „Lücke“ gefragt und wenn du da was vorweisen kannst, zeigt das deine Einsatzbereitschaft.

Solche Argumente sind absoluter Schwachsinn. Du bist ja nach deinem Studium davon ausgegangen das dies nicht auf Dauer sein wird. Ich habe auch ein halbes Jahr für einen sehr niedrigen Lohn gearbeitet, weil ich wusste, dass es nicht auf Dauer ist. Stell dir vor du müsstest das 40 Jahre lang machen und komm mir nicht mit du hättest das gemacht. Du kannst nicht mal annähernd eine Aussage treffen ohne 10 Jahre in so einem Beruf gearbeitet zu haben.

DAS ist doch der Schwachsinn. Wie willst du denn sonst an einen ordentlichen Job kommen? Man fängt unten an, nicht oben! oder meinst du einfach mal nix machen und der tolle Job kommt einem zugeflogen? :smt021

Und woher weißt du, daß die Leute, die RTL gefragt hat (oder ganz allgemein Arbeitslose, die nicht jedes erstbeste Stellenangebot annehmen), zu letzterer Gruppe gehören und welche Motivation sie hatten „nein“ zu sagen? Vielleicht schreiben die täglich ihre Bewerbungen und haben gute Gründe ein bestimmtes Angebot abzulehnen?

Welche Gründe könnte es denn geben? Zuviel zu tun? Wohl eher nicht. Das einzige, was realistisch ist, sind gesundheitliche Probleme. Und ich glaube nicht, dass 92 Personen von 100 nicht in der Lage sind, bei McD zu arbeiten.

Warum man gerade Hartz-IV-Empfängern nicht selten jegliche Würde und das Recht gemäß ihrer Qualifikation eingesetzt zu werden abspricht, entzieht sich meiner Kenntnis.

D.h. lieber nix arbeiten und dem Staat jahrelang auf der Tasche liegen als eine niedrigere Tätigkeit? Welche Logik steckt dahinter? Und wer sagt, dass ein Ingenieur nach 5 Jahren noch als Ingenieur arbeiten könnte?

Das mit der Qualifikation im Gesetz ist wohl eher so gemeint, dass man keine Aufgaben machen muss, die einen überfordern.

Man fängt unten an, nicht oben! oder meinst du einrfach mal nix machen und der tolle Job kommt einem zugeflogen?

Ich denke was er meint ist, dass du von Hartz4-Empfängern erwartest solche Jobs dauerhaft zu machen, während du dir einbildest ein Urteil erlauben zu können nur weil du mal ein paar Monate in solchen Jobs gearbeitet hast.

Ich hab BA-Studium, d.h. ich wurde fürs Studieren bezahlt. :mrgreen:

Und trotzdem warst du nach dem Studium arbeitslos? Warst du so schlecht oder dein Unternehmen pleite?

Ich denke was er meint ist, dass du von Hartz4-Empfängern erwartest solche Jobs dauerhaft zu machen, während du dir einbildest ein Urteil erlauben zu können nur weil du mal ein paar Monate in solchen Jobs gearbeitet hast.

Ich erwarte, dass es zumindest versucht wird! Die 99 Personen haben es ja noch nichtmal versucht. Das ist doch das Schlimme.

Und trotzdem warst du nach dem Studium arbeitslos? Warst du so schlecht oder dein Unternehmen pleite?

Letzteres. So schlecht kann ich nicht sein, wenn ich aktuell in einem Weltunternehmen arbeite.

Das mit dem Weltunternehmen war jetzt aber eine seltsame Bemerkung, aber ich denke einfach mal, dass du nicht nur Hausmeister im Weltunternehmen bist. Trotzdem schwingt ein wenig Profilierungsversuch mit.
Sorry für die Frage, aber es gibt da nunmal fast nur drei Möglichkeiten als BA-Student, übernommen werden, nicht übernommen weil zu schlecht, nicht übernommen werden weil Firma pleite.

@LJSilver

Kennst du die anderen 99 Personen?

Einige werden ihre Gründe haben solch ein Angebot auszuschlagen.
-schlechte Erfahrung in der Gastronomie
-wollen nicht vor die Kamera, deswegen ein “Nein” .
-sind einfach überqualifiziert, um bei Mc.D. an der Fritteuse zu stehen.
-etc.
Die Meinungsmache scheint bei dir gut zu keimen.