RTL Explosiv - Mitten in der Anstalt

Und zumindest bei dem Interview kann ich auch keine Sensationsheischende Intention des Reporters erkennen:

„Als wir hier hinkamen und sie gesehen haben, da lagen sie auf dem Boden. Warum haben sie sich auf den Boden gelegt… darf ich das wissen? - Weil mir so unruhig war.“
„Gibt’s bei ihnen gute Tage und schlechte Tage? - Meistens schlechte Tage…“
„Geht es ihnen denn jetzt besser hier, als als zu dem Zeitpunkt, wo sie hierhin gekommen sind? - Ne, eigentlich nicht so, ne…“

Also mal ehrlich! Das reicht doch schon! Du erkennst keine Intention? Ich schon! Ganz subtil wird hier ein Bild aufgebaut, das den Zuschauer sagen lässt: „Oh, die RTLler meinen es doch nur gut und wollen uns mal zeigen, wie es in der Klapse so abläuft. Supidupi“

…klar, der Patient kämpft lange mit sich, bevor er antwortet. Und das wirkt tatsächlich sehr beklemmend. Von der Interviewführung her kann man aber meiner Meinung nach keinen Vorwurf machen.

Es wirkt nicht nur beklemmend - ES IST!
Man hätte das Interwiev erst gar nicht führen dürfen!

Aber was ein Vorführen der Patienten betrifft, muss man wohl auch den Arzt kritisieren, der eher wissen müsste, ob die Patienten ohne Unkenntlichmachung so an die Öffentlichkeit gehen dürfen sollten.

Dieser schmierige Honk meinte wohl, dass er groß raus kommt mit dieser widerlichen Vorführ-Doku!

Jetzt lass mal die Kirche im Dorf. Wie kannst du denn bitte so eine Hetze machen ohne irgend ein Hintergrundwissen. Die gepixelten Interviews werden genauso abgelaufen sein. Du bist ja hier jetzt nicht objektiv unterwegs ( soweit es einer Person möglich ist).

Sagen wir mal so: Ich fange so langsam an die Leute zu verstehen, die sich darüber beschweren, dass hier z.T. unreflektiert auf RTL eingedroschen wird, nur weil es RTL ist.
Ich weiß nicht, inwiefern deine Urteilsfähigkeit in Bezug auf das Thema beeinträchtigt ist (z.B. durch ein Familienmitglied mit schweren psychischen Problemen), aber ich habe das Gefühl, dass du stellenweise mehr in die Doku hinein interpretierst, als dort ist.

@Norma
Wer soll denn bestimmen ab wann Menschen nicht mehr zurechnungsfähig sind? Nimmst du dir da dass Recht raus innerhalb von drei Minuten dass zu entscheiden? Zum Glück gibts dafür Arzte.

Ich bestimme das natürlich nicht, aber hat dieser Arzt, der dort gezeigt wird, das Recht diesen Menschen so zeigen zu lassen? Runter von der Bahre, rauf zum Stuhl, dann doch wieder nicht etcp…
Was soll das? Das ist erniedrigend, verdammt noch mal!
Wie der Mann dann da saß, auf dem Stuhl und bauchfrei - findest du das korrekt, dass sowas gezeigt wird?

Ich denke einfach, dass der leitende Arzt für diese Aktion zur Rechenschaft gezogen gehört!
Sich mit RTL einzulassen und seine Patienten dem Teufel zu zeigen ist mit das Schlimmste, was man als Mensch/Arzt tun kann, wenn man den Hippokratischen Eid abgelegt hat!

edit: @Librarian,
ich denke einfach, dass hier etwas komplett verharmlost wird was irgendwann enorme Ausmaße annehmen könnte! Eingeschlichen hat sich RTL ja nun schon ein bisschen in die realen menschlichen Abgründe.
-> die dürfen jetzt schon in einer Psychiatrie filmen und den ‚Alltag‘ schildern.
Mal sehen, was als nächstes kommt.
Diese Verharmlosung finde ich sehr gefährlich!

alle deine Fragen\Aussagen habe ich doch schon beantwortet\was zu geschrieben ?!?

Eine Akutpsychiatrie ist der falsche Ort für ein Filmteam. Problem ist, dass viele Menschen in einer Psychiatrie nicht direkt einen Betreuer haben und nicht entmündigt sind, aber realistisch betrachtet in ihrer aktuellen Lage nicht die Folgen einer solchen öffentlichen Darstellung begreifen können. (Wobei das Problem auch eigentlich viele andere Menschen betrifft, die nicht gerade in einer Psychiatrie sitzen.)

Eine Psychiatrie sollte ein behüteter Ort sein, wo nicht über eine Woche lang ein Kamerateam die Patienten aufschreckt, ich halte das zumindest auf keinen Fall für genesungsförderlich und entspricht sicherlich nicht den Empfehlungen in Lehrbüchern. In so fern halte ich schon nichts von dem Bericht insgesamt.

Davon abgesehen kann ich aber keine größeren Verfehlungen bezüglich des im Eingangspost angesprochenen Mannes sehen. Wenn er einfach so gehen kann, ist er erstmal rechtlich gesehen auch einwilligungsfähig bezüglich eines kurzen Interviews. Das Interview und die Filmaufnahmen waren jetzt auch nicht bedrängend.

Zusammengefasst: Hier finde ich die Zustimmung der Ärzte zu Filmaufnahmen schlimmer als das RTL mal Aufnahmen aus einer Psychiatrie zeigen möchte.

Vorneweg : Ich habe die Sendung nicht gesehen.

Prinzipiell :
Ich begrüße ich es sogar, wenn ein populärer Sender (der eine andere Zielgruppe anspricht als ARD/ZDF) den Versuch wagt das Thema : Psychiatrie, in die Gesellschaft zu bringen.

Leider ist es nach wie vor so, dass ein völlig abstruses Bild über psychiatrische Einrichtungen (dank diverser Hollywoodfilme) in der Gesellschaft besteht. Wenn RTL es schafft psychiatrisch kranke Menschen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen (und deren Probleme und Nöte) ohne dass sie bloßgestellt werden, dann ist das für mich zu begrüßen.

Viel schlimmer ist es für Betroffene in ihrem Umfeld das Thema zu verschweigen, aus (berechtigter) Angst gesellschaftlich stigmatisiert und abgelehnt zu werden. Denn die immensen Vorurteile herrschen nach wie vor in unserer Gesellschaft. Zudem schreckt das Zerrbild einer Psychiatrie viele ab sich selbst in Behandlung zu geben, mit massiven Folgen (Suizid). Jedes bisschen Aufklärung über eine Psychiatrische Einrichtung kann dem Thema nur gut tun.

Und wenn es RTL nun macht in einem eher boulevardistischem Kontext, kann ich erst einmal nichts schlechtes daran erkennen, solange sich an gewisse Regeln gehalten wird. Viel eher sollten sich öffentlich rechtliche mal eine Scheibe abschneiden und solch ein Thema aufgreifen und nicht in ihren Spartensendern verstecken.

Denn auf 4mal die selbe Politshow die Woche kann ich zumindest getrost verzichten (vor allem da andauernd dieselben Fratzen eingeladen werden : Wie heißt der blonde Philosoph nochmal?) und Themen wie ACTA und spannende Gäste (einer aus der Rechtverwertung, jemand von den Piraten, Stefan Niggemeyer) werden einfach mal übergangen.

Wenn RTL eine Sache gut macht, werde ich das auch anerkennen, selbst wenn es RTL ist.

Aber dieser Bericht hat leider nicht den gewünschten Effekt, den Du, ndenga, erhoffst. Das Thema Psychiatrie darf nicht so wie von RTL getan in die Gesellschaft getragen werden. Ein anspruchsvolles, umfassendes Vorstellen der Patienten findet im Bericht nicht statt. Der Bericht festigt mehr Vorurteile, als dass er diese abzubauen hilft. Wenn Du Dir die 10 Minuten Zeit genommen hättest, die beiden Beiträge zu sehen (Habe sie ja extra verlinkt und die Dauer angegeben.), müsstest Du keine Thesen aufstellen, die für sich genommen zwar gelten, aber in diesem Fall unzutreffend sind.

Ob und wie die Öffentlich-Rechtlichen sich davon eine “Scheibe abschneiden” müssten, ist allerdings eine ganz andere Sache. Ich habe schon viele ähnlich sensible Themen in Dokumentationen der Öffentlich-Rechtlichen mit Fingerspitzengefühl behandelt gesehen, was ich der boulevardesken Berichterstattungsweise wie hier in eXklusiv definitiv vorziehe. Dass viele der anspruchsvolleren Dokus am Bildungauftrag vorbei im Nischenprogramm versteckt werden, und stattdessen anspruchsloser Kram auf den Hauptkanälen gezeigt wird, mag sein. Da stimme ich Dir auch zu und sehe das sehr kritisch. Aber das ist nicht Thema des Threads und wird an anderer Stelle im Forum bereits diskutiert. (Beispielsweise hier: viewtopic.php?f=60&t=7759&start=0&hilit=bildungsauftrag#p186932 ) Ich bin immerhin froh, dass Reportagen über so sensible Themen nicht auf diese Art von den Öffentlich-Rechtlichen produziert werden.

Habe es mir jetzt mal angeschaut. Die Aufregung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Mit Sicherheit ist es kein Beitrag der sonderlich aufklären will, aber er ist auch nicht schlimm.

Im großen und ganzen geht der Reporter mit einer gehörigen Portion Naivität und Unwissenheit ans Werk. Finde ich nicht schlimm, kann man so machen, da ja solche Fragen (Warum legen sie sich auf die Straße?) jedem in den Sinn kommen. Absolut ok solche Fragen zu stellen.

Hätte er Fragen nach Umfeld, Suizidversuchen etc. gefragt, dann wäre es daneben gewesen. Im übrigen wird dem Patienten ziemlich Unrecht getan. Wenn man sich manchen Beitrag hier durchliest könnte man denken ihr haltet ihr für geistig retardiert. Sowas empfinde ich persönlich als schlimmer als einfach mit dem Mann in Kontakt zu kommen.

Symptome von Psychosen (schizophrenischen Psychosen) können auch Denkverlangsamungen, Sprachverzögerungen etc. sein, dass bedeutet auf keinen Fall, dass dieser Mann dumm ist! Im Gegenteil seine Antworten fand ich durchaus adäquat.

Wie gesagt, ich halte den Beitrag durchaus für OK, er hat vielleicht nicht die aufklärerische Wirkung wie ein Beitrag der öffentlich Rechtlichen, aber er läuft zu einer guten Sendezeit und erreicht ein anderes Publikum. Ob er nun von RTL oder Pro Sieben oder DMAX produziert wurde, ist mir persönlich erstmal schnuppe. Ich finde statt pauschalem Senderbashing die Inhalte und Darstellung von Themen wichtiger und da gibt es halt auch ab und an mal von den Privaten akzeptable Sendeformate.

Wie gesagt, ich sehe keinen Skandal in dem Beitrag, auch nichts RTL-Maßstäbe übertreffendes. Dennoch finde ich es kritikwürdig, wie Musik und Schnitt vor allem genutzt werden, um ein Spannungsmoment für den Schluss des Beitrags zu erzielen, damit der Zuschauer auch am nächsten Tag wieder einschaltet. (Suizid und die Blutszene am Montag, das Feuerlegen und die aggressive Patientin am Dienstag.)

Über das Ausmaß der Kritik entscheidet sicherlich auch das persönliche Gerechtigkeits- und Moralempfinden. Ich selber denke, dass man es so lieber garnicht hätte machen sollen, wenn man es nicht besser machen will. Denn einen Mehrwert hat der Beitrag für mich nicht. Die einzige positiv besetzte Person ist der von Suizidgedanken abgebrachte Mann, der sich kritisch zu seiner Einstellung am Anfang der Behandlung äußert. Fast alles andere ist seichte Berichterstattung mit überzeichneter Dramatik und latenter Zurschaustellung der Patienten.

Gibt schlimmeres, aber mir gefällt’s trotzdem nicht.

Dann müßte man auch Beschwerde einreichen gegen sämtliche Reportagen. Wie oft werden Berichte über Betrunkene in Ausnüchterungszellen gezeigt…mit der Polizei auf Streife…usw. Betrunkene sind auch nicht zurechnungsfähig und werden dabei gefilmt wenn sie Terz machen oder sich von oben bis unten vollkotzen. Darum wundere ich mich wirklich darüber,daß man sich über diese Reportage nun so erschrocken zeigt. Da gab es im TV aber schon härtere Sachen.

Ich habe eine Antwort bekommen, mal sehen, wie es weitergeht:

[i]Sehr geehrte Frau Norma,

vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Beschwerdeportal und den Hinweis auf die Sendung „Explosiv“ im Programm von RTL am 27.02.2012.
Ich leite mit gleichem Schreiben Ihr Anliegen weiter an die für die Aufsicht über den Sender zuständige Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM).

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

XXX XXX

Abteilung Jugendschutz,
Programm und Medienförderung
Landesmedienanstalt Saarland (LMS)
Anstalt des öffentlichen Rechts
Nell-Breuning-Allee 6
66115 Saarbrücken
Tel. 0681/38988-33

Fax 0681/38988-20
E-Mail: xxx@LMSaar.de
Internet: http://www.LMSaar.de[/i]

Und ich frage mich noch immer, warum das so einige Leute für gar nicht so schlimm finden, was da passiert ist. @Poppstar hat es im Grunde ganz gut beschrieben, danke, auch wenn ich nicht alle Aussagen teile.
Gestern konnte ich den Teil wieder nicht sehen und ob es heute klappt weiß ich noch nicht.

edit:@Lübecker, aber im Gegensatz zu dem Mann von Montag werden die wohl verpixelt, oder?

Also ich sehe hier auch kein Problem. Der Mann braucht offenbar keine Betreuung, sondern hat eine eine psychische Erkrankung, die allerdings keinen Einfluss auf seine Willensbildung hat. Beim Interview schafft er es doch sich ziemlich klar zu äußeren und er macht auf mir nicht den Eindruck als ob er nicht wüsste worum es hier geht. Der Mann wollte das Interview ja auch selber führen und er wurde nicht dazu gezwungen. Warum sollte RTL so ein interview dann nicht auch senden dürfen.

Vieleicht liegt das Problem da eher bei dir. Dir ist es offenbar unangenehm solche Leute sehen zu müssen. Dir wäre es wohl am liebsten, wenn Menschen mit psychischen Problemen überhaupt nicht mehr in der Öffentlichkeit auftauchen würden. Vieleicht solltest du da mal etwas an deiner Toleranz gegenüber deinen Mitmenschen arbeiten. Es ist doch begrüßenswert wenn solche Leute nicht außgegrenzt werden, sondern wenn man ganz normal mit ihnen umgeht.

Wenn die Betrunkenen in der jeweiligen Sendung nicht verpixelt werden ist dies durchaus ein Grund zur Beschwerde. Kein Einverständnis, zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht zurechnungsfähig -> keine Sendung.

@Der Gorehound,

ich erkläre es dir gerne noch einmal: wenn du meinst, dass der Mann offenbar keine Betreuung braucht, warum ist er dann schon öfter in dieser Akut(!)Psychiatrie gelandet? Meinst du wirklich, er kann Zwang und Gutzureden unterscheiden? Ich persönlich denke das nicht!

Zum zweiten Teil deines Postings: was du mir unterstellst ist Hanebüschismus auf ganz hohem Level!
Du unterstellst mir, ich hätte ein Problem mit psychisch kranken Menschen und mir wäre es am liebsten diese aus der Öffentlichkeit zu verbannen? Ich glaube, du lehnst dich hier sehr weit aus dem Fenster mit deinen Unterstellungen!
Behinderte Menschen gehören zu einer Gesellschaft und es ist richtig, dass solche Themen angesprochen werden. Habe ich irgendwo etwas Gegenteiliges geschrieben? Wenn ja, dann möchte ich das gerne lesen. Dein ferndiognostisches Urteil über mich kannst du mal stecken lassen!
Mir geht es lediglich darum, dass der Mann hätte gepixelt werden MÜSSEN, denn niemand hat es verdient so gefilmt zu werden! Es geht mir um die Persönlichkeitsrechte dieses Mannes, versteh das doch bitte!
Selbst wenn er mit dem Intewiev ‚einverstanden‘ war, so finde ich diese Aufnahmen unerträglich und dabei bleibe ich! Es gibt da gar nichts zu relativieren, wirklich Null!
Was die Klinik und den Oberarzt dazu bewogen hat, sich auf diesen Beitrag mit RTL einzulassen weiß nur Gott. Und wie ich auch schon angemerkt habe: der Arzt hat einen Eid geleistet, zwar nicht mehr den Hippokratischen
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Eid_des_Hippokrates , aber wenigstens diesen:
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Genfer_Dek … rztebundes

Ich zitiere mal kurz einen Satz daraus: Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden.

Von Ehrfurcht sehe ich nichts!

edit:

Wenn man sich manchen Beitrag hier durchliest könnte man denken ihr haltet ihr für geistig retardiert. Sowas empfinde ich persönlich als schlimmer als einfach mit dem Mann in Kontakt zu kommen.

Ja, ich halte ihn auch weiterhin für retardiert. Schon bei den Verzögerung der Antworten liegt es doch wohl auf der Hand, dass mit dem Mann etwas nicht stimmt, wie du selber gemerkt hast:

Symptome von Psychosen (schizophrenischen Psychosen) können auch Denkverlangsamungen, Sprachverzögerungen etc. sein, dass bedeutet auf keinen Fall, dass dieser Mann dumm ist! Im Gegenteil seine Antworten fand ich durchaus adäquat.

Wer stempelt den Mann als dumm ab? Seine Antworten waren adäquat? Na so kann man es natürlich auch sehen, wenn ein psychisch kranker Mensch mal eben unangekündigt von einem Fernsehteam ‚bedrängt‘ wird! Aber ok, man kann es sich auch einfach machen und sagen: „Der hat ja zugestimmt!“

Du erkklärst ihn für nicht zurechnungsfähig. Aber wie gesagt in nem 3 Minuten Spot. Der arme Mann. Ist das nicht ne schlimme Einstellung?

@Ak1rA,
komm, lass es gut sein. Und ja, diese drei Minuten haben mir gereicht um zu sehen, dass der Mann psychische Probleme hat und vor allem wie unwürdig er zur Schau gestellt wurde. Das war ganz üble Effekthascherei auf Kosten eines psychisch kranken Menschen!
Vor ein paar Jahren hätte man ihn wohl gut und gerne in Filmen wie solche untergebracht:
-> http://www.amazon.de/Freaks-Mi%C3%9Fges … 091&sr=8-2
Aber jetzt haben wir ja RTL und deren ‘sanftes’ Rantasten an ein brisantes Thema. Mich schüttelt es einfach nur!

Wenn er komplett gepixelt worden wäre hätte ich minder ein Problem mit dieser Sendung gehabt, aber so!?
Worauf ich hinaus will dürfte ja nun langsam klar geworden sein!

Du denkst es, aber kannst Dir kein Urteil bilden. Da du
a) keine Ahnung vom Krankheitsbild hast
b) deine These auf ein paar kleine Ausschnitte begründest
c) du mehr schlussfolgerst als Tatsachen anführst

Ich wollte dich vorher schon mal dezent darauf hinweisen. Eine psychiatrische Erkrankung ist keine geistige Behinderung. Hat auch nichts mit Intelligenzverlust zu tun. Das ist ein Schlag ins Gesicht für jeden der einmal in solch einer Akutaufnahme war.

Psychiatrische Erkrankungen können in einer einmaligen Episode, in mehrfachen Episoden, progredient (sich kontinuirlich verschlechtern, als auch chronisch verlaufen. Während der Episoden einer angenommen schizophrenen Psychose, ist derjenige nicht von anderen zu unterscheiden. Es könnten (sogar mit hoher Wahrscheinlichkeit) bereits auch mehrere Menschen deines Umfelds an solchen Erkrankungen (schwerer Depression, Anorexie etc.) erkrankt sein, ohne dass du davon etwas mitbekommst.

Fakt ist :

Der Mann in der Notaufnahme hat adäquat (inhaltlich) auf die Frage geantwortet. Mit Sicherheit, ist er auch gefragt worden, ob er das Interview führen möchte.

Falsch ist :
Das er einen gesetzlichen Betreuer hat (wo wurde das gesagt).
Das er keine Entscheidungen treffen kann. (Er hat sich ganz klar gegen eine psychiatrische Behandlung ausgesprochen und die Klinik freiwillig verlassen.)
Dass er behindert ist. (Wo wird das gesagt? Wird man wohl kaum anhand eines kurzen Gesprächmitschnitts beurteilen können. Sprachliche Verzögerungen sind Symptome vieler Erkrankungen (Depressionen, schizophrene Psychosen, Hirnschlag, Virale Erkrankungen der Hirnhäute)

Schlimm finde ich, dass du dem Mann seine freie Entscheidung absprichst und ihn als „behindert, nicht geschäftsfähig, manipulierbar“ darstellst ohne irgendein Hintergrundwissen.

Das er einen gesetzlichen Betreuer hat (wo wurde das gesagt).

Ich bekenne mich schuldig.
Das war eine (verfrühte) Schlussfolgerung aus Normas (nicht ganz passender) Beschreibung des Interviews.

@ndega,
du kannst mich gerne auf meine Aussagen festnageln, aber auch du scheinst nicht begriffen zu haben, worum es wirklich geht!

Wieso kann ich mir kein Urteil bilden? Wie kommst du denn darauf?
Natürlich sind drei Minuten nicht das vollständige Maß aller Dinge, aber wer sagt uns denn, wie lange das Interwiev genau gedauert hat und wie der Patient sich weiter verhalten hat? Vielleicht wurden Szenen nachgedreht und der Mann wurde mehrmals befragt. Schon mal auf diese Idee gekommen?
Aber nein nein, sowas würde RTL sicher niemals einfallen, schon klar!

Mit Behinderten meinte ich nicht ausschließlich psychisch Kranke, sondern generell Menschen, die ich, wie mir vorgeworfen wurde, am besten nicht sehen will! Und das ist eine Unterstellung!

Und weil der Mann sich gegen eine Behandlung ausgesprochen hat, trotzdem immer wieder in die Psychiatrie eingeliefert wird, ist er also ‘geschäftsfähig’ und weiß was er tut? Ok, du scheinst recht zu haben: dem Mann geht es gut und er weiß was er will. Jawohl! Und deswegen haben RTL Leute das Recht ihn so zu filmen, wie niemand gerne gefilmt werden möchte. Super, dann ist ja alles in bester Ordnung! Und der Onkel Doktor ist auch ein ganz lieber, der nur das Beste für seine Schäfchen will.