@Langzeitkritiker: Das einzige was ich zum Ausdruck bringen wollte war, dass du dir bereits ein Urteil gebildet hast, ohne den möglicherweise erscheinenden Bericht überhaupt angesehen zu haben.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt - ja hab ich. Und auch wenns dir nicht gefällt: Du auch!
Die Fakten von unterschiedlichen (!) Medien sprechen für meine Theorie.
Deswegen nochmal meine Frage: Glaubst du ernsthaft, dass medienerfahrene Menschen von Produzenten solcher Sendungen nicht verarscht werden können? Dürfen nach deiner Meinung nach nur Unerfahrene Menschen „Opfer“ solcher Produktionen sein, damit du Ihnen einen solchen Status anerkennst? Um mehr geht es mir nicht.
Und was heißt hier überhaupt „Medienerfahrenheit“? Hat sie schonmal in anderen, ähnlichen Formaten mitgewirkt? In ihren Referenzen ist der Bachelor der einzige Eintrag dieser Art. Vielleicht hat sie schlicht eine „professionellere“ Zusammenarbeit mit dem Fernsehteam erwartet?
Zu 1.: Du verallgemeinerst meine Aussage mit einer Simplifizierung. Ich sage: Medienerfahrene Menschen (zB Politiker als Extrembeispiel) sollten eben darauf achten, was sie sagen, wie sie es sagen, zu wem sie das sagen etcpp - besonders dann, wenn eine Kamera draufgehalten wird!
Medienunerfahrene Menschen, als Beispiel sei hier die Sarah aus der Kuppelshow genannt, werden direkt als „Opfer“ ausgesucht! Es wird ja ein spezieller Typ Mensch gesucht, und dieser wird dann unter falschen oder zumindest fragwürdigen Vorwänden vor die Kamera zur Belustigung gezerrt. Bei der Aufnahme wird zB gesagt „Mach doch mal was albernes!“, im Hinterkopf haben die aber was ganz anderes, und im finalen Film wird dann die Szene durch den Off-Sprecher voll ausgeschlachtet, um es einfach grenzdebil und unterbelichtet darzustellen.
Ausserdem werden die Protagonisten auch noch psychisch und finanziell durch Knebelverträge unter Druck gesetzt, um auch noch die erniedrigensten Shoots zu bekommen (zB Sarah im BH schwimmen gehen lassen oder so) - obwohl die das garnicht wollen! Da wird dann aber mit Gericht, Polizei, Strafzahlungen etc gedroht, bis die Leute nachgeben. Das ist quasi schon eine Art „versklavung“, wenn ich das mal so nennen darf.
Beim „Bachelor“ ist das, nach momentaner Faktenlage, aber anders. Ausser der abschliessenden Verschwiegenheitsklausel glaube ich nicht, dass die Leute dort zu etwas gezwungen wurden! Natalie (die Dunkelhäutige, oder hiess die anders?) zB hat garnicht ihre Eltern vorgestellt, als es alle machen sollten. Ein Indiz dafür, dass nicht so hart gebohrt wurde wie in anderen Formaten.
Die Damen wussten sehr wohl, worauf sie sich einlassen - sie haben den Mann nur noch nie gesehen. Ansonsten war klar: Datingshow in Südafrika, 2-4 Wochen „Urlaub“ + vierstellige Summe + „Möglichkeit den Mann fürs Leben zu finden“. Viele (alle?) der Damen waren (/schienen) gebildet, und somit war die nachmittägliche Erpressungsmaschinerie nicht direkt gegeben.
Es gibt aber eine - senderübergreifende - Überschneidung beider Formate! Im TV kann man natürlich Filme/Aufnahmen so schneiden, um es positiv/negativ oder mit einem subtilen Unterton darzustellen. Und ja, ich bin mir sicher, dass davon auch Gebrauch gemacht wurde, um bestimmte Charaktere im Kopf der Zuschauern zeichnen zu können. Ich glaube auch, dass ein Fokus dabei auf den Sextalk von Katja gelegt wurde.
Aber das Reden über Sex hat sie selber zu verantworten
Ich bin der Meinung, dass sie nicht dazu „gezwungen“ oder gedrängt wurde! Und zwar schliesse ich das daraus, dass sie ja selber (!) in einem Interview gesagt hat, dass sie den Auftritt im TV für ihre beruflichen Zwecke nutzen will/wollte. Und ich meine als Zitat gelesen zu haben „zu jedem Preis“.
BÄÄM! Genau an DER Stelle sag ich „Hey, selber Schuld!“.
Wenn ich vor einer Kamera Sextalk mache, muss ich mich auch in eine Kategorie einordnen lassen! Es kam einfach schon etwas billig und sehr anbiedernd rüber mit ihrem „Ich mag es wenn mich Männer hart rannehmen, hihihihi“. Gesagt hat sie es noch immer selber.
ich bin natürlich gespannt darauf, was sie dazu sagen wird! Aber einem „Ich wurde von RTL dazu gedrängt das GENAU SO zu sagen“ räume ich sehr wenig Chancen ein!
Zu 2.: Medienerfahren heisst für mich, Geld im (öffentlichen) Medienbereich verdient zu haben. Modelbusiness ist sicherlich teilweise grenzwertig als „Medienbereich“ zu sehen, dafür aber meistens trotzdem „öffentlich“ - oben ohne im Männermagazin ist aber auf jeden Fall sehr öffentlich in der (deutschen) Presse (=> Medien)! Nur, weil sie nicht Hauptakteur im TV war (sie hat afaik als Backgroundtänzerin in irgendeiner Show was gemacht, oder?) heisst das nicht „medienunerfahren“. Gerade wenn man mit seinem Körper Geld verdient (als Model mein ich!!!) ist man auf Öffentlichkeit angewiesen. Diesen Zusammenhang muss jetzt nicht weiter erklären, oder?
Und genau deswegen hätte die gute Frau eigentlich nicht blauäugig an die Sache rangehen dürfen. Ist sie ja auch nicht wirklich. Sie hatte schon den Plan durch die Show bekannt zu werden.
Und das ist ja auch passiert
Sie hat die Öffentlichkeit gesucht, und hat versucht das Fernsehen für ihre Zwecke zu „missbrauchen“ - denn ich glaube der Typ war ihr egal (ich meine auch das im Interview gelesen zu haben). Das wiederum haben die RTL Redakteure wohl gemerkt, ihr dann durchaus mehr TV Zeit gegeben als anderen (kam mir so vor). Ausserdem wurde dann durch geschickten Schnitt ein Hauptaugenmerk auf ihren Sextalk gelegt. Und? Katja hat ihr Ziel erreicht! Sie verdient dadurch jetzt mehr, also hat mehr Aufträge und ist bekannt. Ok, ist eher eine „traurige Berühmtheit“, aber das ist eben die Sache mit dem „zu jedem Preis“.
Da hält sich dann auch mein Mitleid in Grenzen.
Ich bin natürlich schon offen, und vielleicht ergibt sich auch ein ganz anderes Bild. Ich bin da trotzdem skeptisch, und dieses Recht spreche ich mir auch zu, da ich offen genug bin meine Meinung ändern zu können.
ich hoffe dieser Wall of text reicht nun wirklich als sachliche Grundlage meiner Aussage =)
Schönes WE wünsche ich schonmal.