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[QUOTE=Stella Sar;463045]Weltenstein [B]" Ich bin, was du siehst, doch ich bin auch was du nicht siehst. Alles was dich umgibt, alles was euch stark macht, dass bin ich! Doch bin ich nicht viel mehr, als ein Wertloser Stein, ohne dich!"
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Wenn Gott ein persönliches Konstrukt ist, beweist es seine Nichtexistenz. Er wäre nur ein anderer Ausdruck für Persönlichkeit im Sinne der eigenen Persönlichkeit.
Wenn du Gott aus deinen persönlichen Vorlieben baust und ihm Eigenschaften zuschreibst, die deiner Vorstellung von einem “guten” Gott entspricht, so ist er nur ein Abbild deiner persönlichen Wünsche und Ideale. Er wäre deine Erfindung und somit du selbst in einer perfekten Form. Das gibt es nicht mal im Hinduismus, obwohl die schon extrem offen sind.
[QUOTE=DeeperSight;463087]Er wäre deine Erfindung und somit du selbst in einer perfekten Form. Das gibt es nicht mal im Hinduismus, obwohl die schon extrem offen sind.[/QUOTE]
Naja, in Formen von Spiritualität wird Gott als all das gesehen, was für einem positiv ist. Das ist natürlich nicht der christliche befehlende Gott oder der Gott irgendwelcher Epen, aber sowas kann z. B. als Meditationsobjekt genommen werden, ein Sammelpunkt des Positiven und Inspirierenden. Und das ist dann auch nicht so fern von einigen hinduistischen Vorstellungen.
Ja, in der Esoterik und anderen spirituellen Strömungen wird das getan, aber das negiert meine Aussage nicht. Im Hinduismus hat jede Gottheiten und selbst jede Shakti feste Eigenschaften und Biographien. Die kann man auch nicht einfach ändern. Zumindest solange, wie man keine neue Gottheit etabliert.
Der Hinduismus ist weniger eine Religon als vielmehr eine Religionsgruppe. Es gibt sehr unterschiedliche Formen der Religion und an sehr vielen Stellen sehr unterschiedliche Theologien. Das schwankt von Göttern wie bei den Griechen und Römern zu Vorstellungen eines Schöpfergottes, hin zu transzendentalen eher buddhistischen Vorstellungen der Gesamtheit des Seins.
Der Buddhismus ist aber kein Hinduismus, sondern eine hinduistische und verstoßene Sekte, die auch feste Lehrsätze hat. Brahman sowie alles, was abgeleitet wird, hat feste Eigenschaften. Du kannst dir eine Figur aussuchen, weil alles Brahma ist, aber du kannst nicht einfach Shiva oder Parvati umbauen, wie du es brauchst.
Wenn ich mir einen Gott konstruiere und zwar so, dass er meiner Idealvorstellung entspricht, dann ist er nur ein Gedanke, den ich formte. Er müsste aber, um ein Gott zu sein, ein eigenes Wesen besitzen. Dazu müsste ich ihn materialisieren. So wäre Gott nicht mein Schöpfer und mir übergeordnet, sondern ich wäre sein Schöpfer und er mir untergeordnet.
Der Buddhismus ist natürlich heutzutage eine ganz eigene Religion. Der Buddhismus ist auch schon divers genug, aber der Hinduismus ist nur noch ein großes Chaos.
Und im Hinduismus ist Krishna der absolute Gott, aus dem alles abgeleitet wird, auch Brahma als Schöpfer des Universums. Ich kann vielleicht nicht die Götter umbauen, aber das eher aus kommunikationsstrategischer Sicht, weil dann keiner mehr weiß, was ich meine. Für mich persönlich kann ich das aber tun, weil es absolut keinen Unterschied macht für den Weg hin zur Erleuchtung. Bin ja keinem Rechenschaft schuldig, ihn vernünftig angebetet zu haben. Ist natürlich nicht die Volksreligion Hinduismus, die zu deutlich einfacheren Konzepten tendiert, ähnlich wie die Heiligenverehrung im Christentum, aber ich glaube, dass sich z. B. die Bhagavad Gita so interpretieren lässt.
Naja, so meine absolute Laieninterpretation. Hast du wirklich Ahnung davon oder ist es auch nur eine Laieninterpretation? :ugly