Quotenmeter

Journalismus ist ein Handwerk, das man lernen muss - und diese Redakteure, zumindest “Geschäftsführer” und “Chefredakteur”, beherrschen es nicht! In dem Alter beginnt man mit Praktika in Redaktionen und spielt sich nicht schon als Chef im Hause auf - meine Kritik hat sich natürlich nicht gegen alle jungen Menschen gewandt. Im Übrigen finde ich den Begriff “Halberwachsener” nicht diskriminierend - vielmehr drückt er exakt das aus was gemeint ist.

Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Alter und Berufserfahrung. Wer sehr jung ist, kann gewöhnlich kaum eine längere Ausbildung oder größere Berufserfahrung besitzen.
Das ist klar, darüber braucht man nicht zu diskutieren.
Und es ist natürlich auch absolut legitim, diesen Zusammenhang herzustellen - auch da braucht man nicht diskutieren.

Du hast jedoch eben nicht nur auf das Alter im Zusammenhang mit mangelnder Ausbildung abgehoben, was ja völlig okay wäre, sondern auch auf das Alter an sich. Und zwar auf eine ziemlich despektierliche Weise.
Und genau das ist es, was mich stört. Denn das Alter an sich sollte man nicht gegen jemanden ausspielen.

Wenn Du einen Beitrag über unfähige weibliche oder schwule Möchtegern-Journalisten ohne richtige Ausbildung verfassen würdest, würdest Du dann auch in einer herablassenden Weise ihr Geschlecht oder ihre sexuelle Orientierung gegen sie benutzen?
Sicherlich nicht.

Im Übrigen finde ich den Begriff „Halberwachsener“ nicht diskriminierend - vielmehr drückt er exakt das aus was gemeint ist.

Was ist denn gemeint?
Sind junge Erwachsene für Dich demnach keine „richtigen“ Erwachsenen, die man als Erwachsene respektieren und für voll nehmen sollte? Sondern nur „halbe“ Erwachsene?

Und wenn Du die Ausdrucksweise nicht als diskriminierend oder abwertend empfindest, dann hätte ich allerdings noch eine andere Frage.
Du warst auch mal ein junger Erwachsener.
Nehmen wir an, man hätte Dich dann als „Halberwachsenen“ und als „halbes Kind“ tituliert. (In einem Alter, in dem diese Gesellschaft junge Menschen für erwachsen genug hält, um sie ohne Bedenken in den Krieg zu schicken zu können.)
Wie wäre das bei Dir angekommen?
Respektvoll?
Kann ich mir nicht vorstellen. Aber selbst wenn, dann werden doch fast alle, der solche Äußerungen lesen oder so hören, sie sicherlich anders empfinden - nämlich als gezielte diskreditierende Bemerkungen. Erst recht natürlich in dem Zusammenhang, in dem die Bezeichnungen auftauchen.

Hättest Du über junge Menschen berichtet, die sich auf eistvolle Weise gegen Call-In-TV engagieren, dann hättest Du sicherlich auf die fragllichen Ausdrucksweisen verzichtet, weil sie nämlich offensichtlich pejorativ sind, und das erheblich. Und zwar eben im Hinblick auf das Alters, nicht auf die journalistische Ausbildung oder Arbeit.

Ja genau, selbst ich war mal ein junger Erwachsener - und aus heutiger Sicht weiß ich, dass ich damals noch ein halbes Kind war… auch wenn ich laut Personalausweis die Volljährigkeit erreicht hatte.
Ich habe in dem Alter genauso überschlau wie du daher geredet und habe gedacht, ich stecke alle in die Tasche - aber das war natürlich ein Irrtum!

Ansonsten ziehe ich mir den Schuh nicht an, den du mir da anziehen willst - ich will niemanden in den Krieg schicken und freue mich über tolles Engagement von Jugendlichen. Auch was Fernsehkritik-TV betrifft: Ich habe inzwischen eine ganze Reihe von tollen Gastbeiträgen gezeigt - nicht selten von unter 18-Jährigen gemacht. Und vor allem: Ich betone immer wieder, wie dumm und oberflächlich Jugendliche im Fernsehen zu Unrecht dargestellt werden - das ist sogar zu einem meiner Hauptthemen geworden. Insofern sollte sich deine Kritik eher an Fernsehsender richten und weniger an meine Person!

Du hast jedoch eben nicht nur auf das Alter im Zusammenhang mit mangelnder Ausbildung abgehoben, was ja völlig okay wäre, sondern auch auf das Alter an sich. Und zwar auf eine ziemlich despektierliche Weise.
Und genau das ist es, was mich stört. Denn das Alter an sich sollte man nicht gegen jemanden ausspielen.

Nein, das habe ich nicht - jedenfalls war es so nicht beabsichtigt. Und wie du ja schon richtigerweise bemerkt hast, habe ich es in der Folge darauf sogar extra nochmal klar gestellt. Wo ist also dein Problem?

Ja genau, selbst ich war mal ein junger Erwachsener - und aus heutiger Sicht weiß ich, dass ich damals noch ein halbes Kind war… auch wenn ich laut Personalausweis die Volljährigkeit erreicht hatte.

Das mag bei Dir der Fall sein, das vermag ich nicht zu beurteilen.
Aber kannst und willst Du das wirklich generalisieren?
Sind für Dich junge Erwachsene im Allgemeinen halbe Kinder?

Es mag ja genug junge Erwachsene geben, die unreif sind. Aber das gilt auch für Ältere - wenn im Durchschnitt die Reife sicher da ein Stück weit größer ist. Aber das sind eben Durchschnitte, und so gewaltig sind die Differenzen dann wohl auch nicht.
Jedenfalls ist es doch fragwürdig, jungen Erwachsenen im Allgemeinen derartige Defizite zu unterstellen, daß man sie als Personengruppe pauschal als „Halberwachsene“ oder „halbe Kinder“ bezeichnen müßte.

Auch scheint mir eine solche Denkweise, die von so einer starken Unerwachsenheit junger Erwachsener ausgeht, nicht zum Rest Deines jetzigen Beitrages zu passen, der doch positiv zu jungen Menschen steht.
Und auch zu Deinen Sendungen - auf die Du Dich ja zurecht berufst -, und in denen Du die dümmlich-negative Darstellungen junger Menschen beanstandest. (Gerade deshalb war ich dann auch über Folge 16 verwundert.)

Wenn es allerdings tatsächlich so sein sollte, daß man normalerweise mit 18 noch ein halbes Kind ist, dann wäre es auch angemessen, die Volljährigkeit nach oben zu verlegen, denn die Völljährigkeit setzt an vielen Stellen „Erwachsenheit“ in erheblichem Maße vorraus.
Hierhin gehört beispielsweise auch mein Kommentar mit dem Krieg, zu dem Du schreibst:

ich will niemanden in den Krieg schicken

Das wollte ich Dir ja auch nicht unterstellen. :wink:
Ich wollte damit vielmehr darauf aufmerksam machen, daß ich es für bedenklich halte, wenn eine Gesellschaft junge Menschen für psychisch reif und erwachsen genug erklärt, um sie anstandslos in den Krieg zu schicken, damit sie für eben diese Gesellschaft töten und sterben können - um sie dann aber vielerorts als „halbe Kinder“ zu betrachten und zu behandeln.
Ungeachtet von Grundsatzdiskusisonen um den Pazifismus erscheint mir das als äußerst kritisch.
Das sollte aber nicht primär auf Dich abzielen, sondern auf die Art und Weise, wie die Gesellschaft allgemein mit jungen Menschen bzw. jungen Erwachsenen umgeht.

Nein, das habe ich nicht - jedenfalls war es so nicht beabsichtigt. Und wie du ja schon richtigerweise bemerkt hast, habe ich es in der Folge darauf sogar extra nochmal klar gestellt. Wo ist also dein Problem?

Gut, ich will Dir da keinen bösen Willen unterstellen und möchte auch nicht darauf rumreiten. Es hatte mich eben ziemlich enttäuscht, gerade weil ich Deine Arbeit sonst sehr schätze. Ich will es aber jetzt nicht weiter auswälzen.

Ich habe in dem Alter genauso überschlau wie du daher geredet und habe gedacht, ich stecke alle in die Tasche - aber das war natürlich ein Irrtum!

Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich ärgern soll oder nicht.
Das „überschlaue“ Reden ist offenbar Sarkasmus. Ich finde das ungerecht, denn ich bin an jeder Stelle sachlich geblieben und habe rational und fair argumentiert.

Ich weiß auch nicht, ob es Deine Absicht ist, aber für mich kommt es so rüber, als wolltest Du mir sagen, ich würde „überschlau“ daherreden, weil ich so jung sei, und meinen, ich könne jeden in die Tasche stecken, aber später würde ich dann schon merken, daß ich mich irre. (Was dann die sachliche Ebene verlassen würde und wieder ein „Wink“ mit dem Alter wäre.)
Vielleicht irre ich mich, ich möchte Dir nichts Falsches unterstellen, es klingt nur etwas so für mein Empfinden.

Sollte es allerdings tatsächlich so gemeint sein, dann kann ich Dir sagen, daß ich zwischen 25 und 30 Jahren alt bin. Und ich denke ganz sicher nicht, ich könne jeden in die Tasche stecken. Und mit 18 oder 20 habe ich das erst recht nicht gedacht. Ich habe damals sowieso dem Alter auch eher eine größere Bedeutung zugemessen.

Je älter ich aber werde, desto weniger gebe ich auf das Alter. Je mehr und je besser ich Menschen verschiedenen Alters und mit allen möglichen Hintergründen kenne - und ich kenne einige -, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, daß die Persönlichkeit und der Charakter wesentlich sind, und das Alter - natürlich ab einer gewissen Stufe - eine eher untergeordnete Rolle spielt.
Natürlich gilt das nur mit Einschränkungen. Selbstverständlich kann es auch zu bedeutenden Weiterentwicklungen kommen. Ich will Altersdifferenzen nicht völlig abtun - es geht mir um eine Tendenz…

Oder anders gesagt: Wer ist für Dich eher ein „Halberwachsener“ im Hiblick auf seine Reife und Persönlichkeit: Ein junger Mensch, der sich sozial engagiert oder einen guten, reflektierten Beitrag für Dich verfaßt - oder Jürgen Milski? :lol: :wink:

Wenn Du einen Beitrag über unfähige weibliche oder schwule Möchtegern-Journalisten ohne richtige Ausbildung verfassen würdest, würdest Du dann auch in einer herablassenden Weise ihr Geschlecht oder ihre sexuelle Orientierung gegen sie benutzen?
Sicherlich nicht.
Allerdings wären da diese zwei Faktoren nicht miteinander in Beziehung gesatzt (, das ist dabei ja gar nicht möglich). Bei dem Alter allerdings wird es ja miteinander in Beziehung gesetzt, was dabei auch richtig ist, da man, wenn man jünger ist wohl kaum eine gute Ausbildung für Journalisten genossen haben kann. Auch wenn der Bezug nicht direkt an der Stelle ist, wird auf das Alter und vorher erwähntes verwiesen.

Was ist eigentlich Dein Problem? Der Fernsehkritiker hat die Quotenmeter-Leute als unreife Möchtegernjournalisten bezeichnet, was zu dem Zeitpunkt auch völlig angemessen war. Wenn Du weiter oben liest, wirst Du Beispiele finden, beispielsweise bei wortvogel, der sich ein nettes Wortgefecht geliefert hat. Es mag sich geändert haben, aber QM war grottenschlecht und nicht lernwillig.
Und jetzt versuche doch mal (Journalistenschule 1. Semester :mrgreen: ), Dich kurz und prägnant auszudrücken, ohne Dich ständig zu wiederholen.
Besten Dank. :smt024

@ Kratzkopf:
Siehe bitte meine Aussage unmittelbar vor der Passage, die Du zitierst.
Dort hebe ich darauf ab, daß natürlich auch nach meiner Meinung eine Bezugnahme auf das Alter völlig legitim ist, sofern sie nur im Zusammenhang mit Ausbildung u. Berufserfahrung steht. :wink:

@ Twipsy: Ich habe meine Kritik geäußert und will auch nicht weiter nachlegen. Wer darüber nachdenken möchte, der mag das tun, wer nicht, der nicht.
Aber ich fasse es noch mal ganz kurz für Dich zusammen:
Mich stört, daß die Kritik nach meinem Dafürhalten junge Menschen generell herabsetzt, weil auf das Alter nicht nur im Hinblick auf die journalistische Ausbildung Bezug genommen wird, sondern weil es auch unabhängig hiervon auf eine herabsetzende Weise ins Feld geführt wird.
So, das war es in einem Satz, ansonsten denke ich, daß ich verständlich und hinreichend ausgedrückt habe, was ich meine.

Hier http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=34656&p3= zeigt Quotenmeter, wie man ein Top Ten Ranking nicht machen sollte.
Es wird nämlich 48 Minuten lang über das Top Ten Ranking gesprochen.
Und nicht, dass es eine Auflistung der “Fernsehskandale” oder Hinweise zu den Zeiten in der Tondatei gibt nein: Man muss sich das Ding ganz anhören, um zu wissen, wann welcher “Fernsehskandal” behandelt wird. :smt013

Ich hab mir das Ding übrigens nicht ganz angehört, sondern bin nur an einige Stellen gesprungen und immer war nur Gelaber zu hören.

Stefan Niggemeier hat sich jetzt Quotenmeter auch vorgenommen:

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/is … /#comments

:mrgreen:

Ahoi, mal eine kleine Frage (auch wenns eigentlich peinlich ist xD):
Beim Quotenmeter wurde über die schlechten Englischkenntnisse gesprochen, als Beispielsatz wurde genannt:
The actors are typically members of unions which are not on strike", welche mit “Die Schauspieler sind typische Mitglieder von Gewerkschaften, die nicht streiken” übersetzt wurden. Ich mein, das klingt komisch und ich hätts vielleicht mit “Schauspielergewerkschaften streiken nicht” oder so übersetzt, aber was genau ist daran falsch?

Typically ist :smt017 Adverb. So, den Rest darfst Du Dir selbst zusammenreimen.

Ah, jetzt fällt der Groschen, danke :mrgreen:

Im Podcast haben die kürzlich kritisch berichtet und sogar Marc Doehler interviewt.
Ich dachte die wären nicht seriös, sondern A…kriecher? :smt017

jeder lernt mit der Zeit dazu :wink:

Quotenmeter gibt es schon seit 2002, sie müssten ja mit 14 angefangen haben. Können sie mir das erklären! :!:

Mal wieder ein Quotenmeter Artikel, bei dem sich einem die Zehennägel aufrollen.
Wer sich von solch einem biederen, einfallslosen Quatsch wie Pro7s „Crazy Competetion“ gut unterhalten fühlt und sich sogar von anderen Sendern etwas Ähnliches wünscht, muss schon ein recht einfältiger Charakter sein! :roll: :mrgreen:

Man beachte vor allem den letzten Absatz des Artikels…

http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=42986&p3=

Der von Quotenmeter kennt den Sender Hr nicht. Da gibt es seit Jahren das Format Dolles Dorf. Das ist nicht ganz so bescheuert wie Crazy Competition aber am Ende wird auch ein Siegerdorf gekürt. Es ist also nur ein altes Sendekonzept was noch sinnloser gestaltet wurde.

Wieder einmal etwas Ärgerliches zu Quotenmeter.de:

Der „Schäffredagdör“ Manuel Weis „berichtet“, dass ein Darsteller aus „Anna und die Liebe“ per Facebook ausgeplaudert haben soll, dass Jeanette Biedermann zur dritten Staffel wieder einsteigt. Das wurde sofort wieder dementiert. Das Forum zu diesem Thema schließt er wegen einiger kritischer Äußerungen zur Berichterstattung mit den Worten:

Weil alles absoluter Blödsinn ist (der Produzent von Junge Mütter steht mit uns in Kontakt, die Echtheit des Facebook-Accounts ist bewiesen…), wird dieses Thema hier zugemacht.

http://forum.quotenmeter.de/forum/viewtopic.php?f=9&t=12547

Das nennt man Respekt vor seinen Lesern! Einfach nur unverschämt, sein Publikum so zu entmündigen!

Noch etwas lustiges: Manuel Weis schreibt unter http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=43134&p3=:

An dieser Stelle will ich jemand sein, der ganz kurz und ohne viele Worte seinen Standpunkt vertritt

Jetzt bekommt das Magazin erstmals epische Breite: Der Chefredakteur will Stellung beziehen. „Welchen neuen Standpunkt vertritt er“, wird sich die Medienwelt fragen. Zu welchem Thema schärft der Chef eines der größten Medienmagazine den Blickwinkel?

  • Neue Impulse einer Kritik der Politik?
  • Aussagen zur Berichterstattung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan?
  • Kontroverse Medienkritik?


Halten Sie sich fest, die Antwort ist an Relevanz nicht zu übertreffen und gleichzeitig ein Exempel der grand creme des investigativen Journalismus. Voll intelligentem Hochmut und kaltem Zynismus. Billig verkaufen kann man ihm sowieso nichts mehr. Über diese Klientel ist er erhaben. Ein Klick auf „Spoiler“ wird Augen öffnen.

Hier kommt sein Standpunkt:

[spoiler]Ich wünsche mir, dass Sie (= Reiner Calmund!) auch in der kommenden Bundesliga-Saison als Fußball-Experte bei Sky auftreten.

Wow![/spoiler]

Zwei Fehler in fünf Wörtern Überschrift:

Ob die hier mitlesen? :smt017
Die Fehler sind nämlich schon berichtigt. Trotzdem mehr als peinlich - da sieht man mal wieder, wie viel Ahnung die Schreiberlinge da haben. :roll: