Postecke zu Folge 103

Ich glaube Flugzeugabstürze sind etwas wahrscheinlicher als eine Katastrophe nuklearen Ausmaßes.

Man möge mich korrigieren, aber ein Flugzeugabsturz sorgt doch nicht für atomare Langzeitschäden?
Wie gesagt: zu AKWs habe ich keine feststehende Meinung, aber ich kann verstehen, dass Menschen sie nicht mögen. Nicht weil mal etwas schief gehen kann, sondern weil die Langzeitschäden hoch sind, wenn mal etwas schief geht.

Was diese kollektive Panik angeht, so bin ich fast schon deiner Meinung. Dass diese Gefahren bestehen, wusste man schon vorher, aber erst nach Fukushima ging das Raunen los.

Hier geht es aber darum, dass sich jemand für besonders „durchblickend und wahrheitsinnehabend“ hält und drauflos poltert. Ängste, auch wenn sie unrealistisch und überzogen sein mögen, sollte man schon ernst nehmen. Und dieser Unterton von wegen „Diese Gutmenschen sollen mal die Augen auf machen“ gefällt mir überhaupt nicht.

Was diese kollektive Panik angeht, so bin ich fast schon deiner Meinung. Dass diese Gefahren bestehen, wusste man schon vorher, aber erst nach Fukushima ging das Raunen los.

Deswegen gibt es die „Atomkraft? Nein, Danke!“-Aufkleber erst seit 2011 … :smt021

Widerstand gegen die Atomkraft gibt es schon lange, in Mitteleuropa spätestens seit '86 in deutlicher Form.

War auch eher auf die Panik der Bundesregierung gemünzt. Die wussten vorher schon um die Gefahren, haben aber panikartig Gesetze beschlossen, weil sie um die Gunst der Wähler fürchteten.

Als gesellschaftlich anerkannten Konsens aber schon.
Natürlich gibt es diese Aufkleber und die Demos nicht erst seit gestern, das macht es aber noch lange nicht sinnvoller. :wink:

Nein, Chinesisch spricht der @Herr im Haus nicht, aber wendet eine ziemlich pfiffige rhetorische Kunst an: ich nenne es mal das-Wort-im-Mund-herum-drehen. Dazu muss man nicht mal einen NLP-Kurs besucht haben um diesen Kniff zu beherrschen, aber das nur mal nebenbei.

Wenn ‘gefragt’ wird, ob man es Kindern ‘zumuten’ muss/soll/kann den Tod in einer Sendung wie der Maus zu thematisieren, dann ist das logischerweise erstmal eine Frage. Aber auch ein definitives Statement und das war es nun mal in meinen Augen in der letzten Folge.
Ich kann jemanden fragen: “Spinnst Du?” und gebe damit eine Aussage ab, nämlich mein Empfinden über eine Sache die derjenige getan oder gesagt hat. Aber es ist auch eine Frage, die allerdings rhetorisch ist, zumindest in den meisten Fällen.

Jetzt Leuten, auch den Mail-Schreiben, vorzuwerfen, dass sie da was nicht verstanden haben, finde ich schon sehr seltsam. Da kann man sich im Prinzip ständig darauf berufen, dass alles nur gefragt war und gar nicht so gemeint war wie es dargestellt oder gesagt wurde.
Versteht wer was ich meine?

Als gesellschaftlich anerkannten Konsens aber schon.
Natürlich gibt es diese Aufkleber und die Demos nicht erst seit gestern, das macht es aber noch lange nicht sinnvoller. :wink:

Im Prinzip sagt dein Auftreten auch nur aus, dass du tatsächlich glaubst das Wiederstand gegen Atomkraftwerke Unsinn ist, und Leute die dagegen sind Verblendet sind…
Ich glaube nicht das es Sinn macht dann zu diskutieren, weil du deinem gegenüber von Vornherein nicht zu gestehst, dass er sich seine Meinung auf Grund logischer Schlussfolgerungen gebildet hat…

Und man verzeihe mir diese ausdrückliche Ausdrucksweise, jeder der behauptet man benötige ja keine AKWs und die Solar und Windenergie könne ja alles abfangen (jeder der etwas anderes behauptet ist ja auch geschmiert von eon und co. -

Du ärgerst dich also über genau das, was du der selber mit der Gegenseite machst :ugly . Es ist eben andersherum auch nicht besser einfach per se zu behaupten alle Atomkraftbefürwörter sind bestochen worden oder eben nur auf Propaganda der Atomlobby hereingefallen.

Und genau das ist der Punkt: Tschernobyl war menschliches Versagen und schlechte Konstruktion

Jopp.

, Fukushima ist einfach extremes „Dumm gelaufen“ gepaart mit Ignoranz und Inkompetenz der Betreiber

Auch richtig.

(Wer baut auch ein AKW in tektonisch aktiven Gebieten?) - Alles Vorfälle in Ländern, die nicht ansatzweise einen so hohen Sicherheitsstandard haben wie Deutschland.

Stopp.
Die Sicherheitsstandards in Japan sind mindestens genau so hoch und das Risiko mit tektonischen Aktivitäten wurde genau kalkuliert und es wurden entsprechend wirksame Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet.
Dummerweise wurden die kurz vor der Schließen des AKW nichtmehr ausreichend gewartet und genau solche Wartungsverschleppungen gibt es nunmal auch in Deutschland.
Die deutschen AKW sind nicht versichert und die finanziellen Anreize sie so sicher zu bauen wie sie angesichts der möglichen Katastrophen sein sollten sind schlichtweg geringer als sie sein sollten.

Witzigerweise (wobei so witzig ist das gar nicht) ist Deutschland das einzige Land, das in eine art kollektive Panik verfällt.

Nein.

wobei der A-Strom dann einfach nur aus Frankreich kommen wird…

Guck mal zum Beispiel hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Atomaussti … ftwerke.29
Wobei Frankreich auch weiter an Atomenergie forscht. (Was ich gut finde.)

Dass der Atomausstieg in D. erst seit 2011 völliger Konsens ist sehe ich auch so ungefähr, die Technik geht halt voran und in der Nukleartechnik hat sich nichtmehr viel getan, das ist der vernünftige Grund.

Wieso mutiert die Postecke immer mehr zu einem Grundsatz-Diskussions-Thread?
Hat darüber jemand schon mal eine Studie verfasst? Wenn ja, dann wäre es wirklich sehr freundlich, mir die Quintessenz zu offenbaren, da ich den Sinn leider nicht erkenne.

Ich finde deine Kritik durchaus nachvollziehbar und du hast recht. Gleichzeitig hast du aber auch unrecht.

Es könnte pfiffige Rhetorik sein, es könnte aber auch konsequent ausformulierte Uneinigkeit sein, oder sogar beides.
Es stimmt schon, dass Fragestellungen in so einem Zusammenhang schwierig zu interpretieren sind. Der Kritisierende ist damit stets „fein raus“, da er sich die Bedeutung seiner Frage immer im Nachhinein zurecht legen kann und der Zuschauer mit der Frage erstmal allein da steht.
Nicht selten trifft man aber als kritischer Mensch auf Problematiken, die nicht eindeutig beantwortet werden können oder wollen, man es aber dennoch, oder genau deshalb, als wichtig empfindet diese zur Sprache zu bringen.
Nun fallen mir zwei Möglichkeiten ein dies zu tun:

  1. Man formuliert seine Kritik in Form einer Frage, auf die man selbst keine Antwort hat, mit der Gefahr, Andere interpretieren Bedeutungen in deine Worte, die du nie sagtest oder meintest. Oder:
  2. Man legt sich auf eine Antwort fest, derer man nicht sicher ist. Dieser Standpunkt lässt zwar keinen Raum für Interpretationen, lässt sich aber schwer, bis gar nicht souverän vertreten.
    (Wem noch mehr Möglichkeiten einfallen, der möge sich gerne zu Wort melden.)

Nun möchte ich nicht den Eindruck einer „mach’s besser!“-Mentalität erwecken, aber wie würdest du dich in so einer Situation ausdrücken?

Ich kann den Wunsch nach einer klaren Stellungnahme verstehen, sowie den Ärger über diese offene Fragestellung. Persönlich empfinde ich es aber auch häufig als Ärgernis, wenn mir meine Diskussionspartner Worte(oder Bedeutungen) in den Mund legen, die ich nie gesagt habe, nur weil sie meine Ausführungen fehlinterpretieren.
Bei Unklarheiten tut es doch Niemandem weh einmal nachzufragen: „Wie genau ist das gemeint?“

Bei dem Thema „Stelle keine Fragen, sondern gib Antworten“ muss ich immer sofort an Rudi Dutschke’s Worte denken (http://www.youtube.com/watch?v=75XPkZWPr4I). (ich weiß, Thema seiner Rede ist ein anderes, ändert aber nichts an der Gültigkeit des Ausschnittes, auf den ich aus bin)
Zu bestimmten Themen weniger starke Meinungen zu äußern, sondern offene Fragen zu stellen, täte diesem Format und vor allem den Zuschauern (um die es glaube ich auch dem FK geht), meiner Meinung nach, hin und wieder ganz gut. Das zwingt zum selber denken, denn die mittlerweile entstandene, fast blinde königstreue einiger Zuschauer ist glaube ich nicht Sinn dieses Formats. Versteht wer was ich meine?

Mit dem letzten (jetzt vorletzten) Absatz möchte ich keineswegs dich persönlich ansprechen, Norma. Angesprochen sind diejenigen, auf die es zutrifft, und da gehörst du glaube ich nicht dazu. Ausgenommen hiervon ist die abschließende Frage, die sich natürlich an alle richtet.

“Just asking questions” ist aber auch eine rethorische Figur. Diese wir gerade von (Boulevard-)Zeitungen gerne verwendet. Der “Vorteil” besteht darin, dass man starke Kritik äußern kann und sich bei Gegenwind immer darauf zurückziehen kann, dass man doch nur Fragen gestellt hat. Die Art der Fragen beeinflusst da stärker die Denkweise des Empfängers, als reine Fakten. Einen Anreiz zum “selberdenken” sehe ich dabei kein bisschen.
Ich finde es daher besser, wenn der Verfasser von Artikeln klar Stellung bezieht. Diese muss ja auch keine schwarz-weiß Position sein. Gerade bei Thema Tod bei der Maus wurden hier im Forum ja viele nachvollziehbare Ansichten gepostet. EIne Meinung kann auch diskutiert werden, während Fragen imme rzulassen, dass man sich der Diskussion entzieht.

Lieber Holger. Die Email mit der Kritik am Zerstören der Bildröhre sagt nichts über irgendwelche „Dämpfe“ oder ähnliches aus, die man im Freien nicht abbekommen kann. Sie bezog sich auf die Implosion (also sozusagen der Bruder der Explosion). Während sich die Allgemeinheit unter einer Explosion etwas vorstellen kann (und niemand würde auf die Idee kommen einen Hammer auf eine Röhre zu schlagen, wenn man wüßte, die „explodiert“ dann und die Splitter fliegen rum) macht eine Implosion scheinbar nichts her.

Die Implosion einer Kathodenstrahlröhre ist, wie auch diejenige anderer evakuierter Röhren, aufgrund umherfliegender Glasscherben sehr gefährlich. Sie muss daher vermieden werden und erfordert bei der Handhabung besondere Schutzausrüstung (Schutzbrille, Schutzkleidung). […]

Implosionen sind generell noch gefährliche als Explosionen.
Aber wenn ihr den von der Seite zerschlagt sollte nix passieren, hab ohnehin nichts darüber gefunden, dass jemals jemand direkt durch die Implosion verletzt wurde, bloß durch umherliegende Schäden und durch Wohnungsbräne.