würde ich den satz ernst gemeint haben, hätte ich mich auf die gleiche stufe gestellt wie diese polemiker, die nach der todesstrafe schreien.
also um das nochmal klarzustellen, und insbesondere in diesem thread mit dem thema mal abzuhaken:
in eigener sache will ich anmerken (auch wenn es hier niemanden zu interessieren hat) dass ich, was sexualität angeht, wohl eher der klassisch-altmodische typ bin. ich finde homosexualität abartig, ich finde fetisch-sex abartig, ich finde rudelbumsen abartig, und ich finde sex mit kindern abartig. gleichwohl akzeptiere ich, dass jeder mensch seine ganz speziellen vorlieben und neigungen hat. in den ersten drei beispielen kann ich es auch tolerieren, dass jeder seinen neigungen in gegenseitigem einvernehmen auslebt, sofern sie mich da raushalten. bei der pädophilie ist es etwas anders gelagert, da ich persönlich nicht darüber urteilen kann, inwieweit kinder eine eigene sexualität entwickeln. wenn ich akzeptieren kann, dass es menschen mit homosexuellen oder anderen neigungen gibt, muss ich auch akzeptieren, dass es menschen mit pädophilen neigungen gibt. was ich nicht akzeptieren muss, ist die antwort auf die frage, inwieweit sie diese neigungen ausleben.
wenn ich kinder hätte, und jemand macht sich an sie heran, würde ich diesem menschen wahrscheinlich eine krankheit wünschen, die ihm bei jedem freudigen gedanken an meine kinder unsagbare schmerzen in der leistengegend verursachen würde.
ich habe auch schon diverse fotos gesehen, in denen eine erwachsene männerhand in der windel eines kleinkindes steckte. und diese hand wollte ganz definitiv nicht bloß fühlen, ob noch alles trocken ist.
mir hat als kind mal jemand in den umkleideräumen eines schwimmbades so ein kerl sein bestes stück präsentiert und wollte, dass ich es anfasse, und er wollte mir ebenfalls in den schritt fassen. würde ich denjenigen heute wiedertreffen, würde ich es ihm wahrscheinlich abreißen und in den hals stopfen, bis er daran erstickt. es steht mir aber nicht zu, es generell zu verurteilen, denn hier kommt der punkt zum tragen, der ja bereits mehrfach genannt wurde: wir können es nicht wissen.
der mensch ist überhaupt nicht in der lage, alles zu wissen. und es gibt etwa 7 milliarden menschen auf der welt, die wir nicht alle kennen können.
wie ich bereits sagte, ist der mensch als solches eine absolute fehlkonstruktion. jeder mensch hat fehler und macken, die genauso individuell sind wie er selbst. das alles in einer gesellschaft unter einen hut zu bringen ist praktisch unmöglich. zu diesem zwecke gibt es die religionen und staatsformen. im falle der demokratie bedeutet das zum beispiel immer eine minderheitenunterdrückung, sofern die massen nicht in einem hohen maße tolerant gegenüber andersartigkeiten ist. diese toleranz resultiert aus den werten, die wir vermittelt bekommen. früher wurden uns werte durch die eltern vermittelt, durch die schule, durch die kirche. heute ist es zunehmend das fernsehen.
genauso wie unsere eltern ebenfalls menschen mit fehlern sind, können sie uns falsche werte vermitteln. ein fehlerhaftes schulsystem ebenfalls. und von der religion will ich gar nicht erst anfangen, auch wenn nahezu alle religionen im kern hohe werte vermitteln, so ist die auslegung der selbigen oft weit davon entfernt. es ist die summe aller eindrücke, die wir bekommen, die wir für uns bewerten müssen, um daraus unsere ganz eigene und individuelle moral zu entwickeln. da ist es nicht verwunderlich, dass bei der fülle verschiedenartigster informationen mitunter sehr skurile blüten treiben.
wie ich an anderer stelle bereits erwähnte, ist das fernsehen als informationsträger am gefährlichsten. zunächst einmal lässt es uns weit über den tellerrand hinausblicken, indem wir bewegte bilder von überall auf der welt sehen können, ohne auch nur einen schritt tun zu müssen. dieses medium spricht viel mehr unsere sinne an, als beispielsweise ein foto, eine erzählung, oder ein zeitungsartikel. insofern neigen wir dazu, dieser quelle mehr zu vertrauen als anderen. das fernsehen kann uns in unserer wertevorstellung massiv beeinflussen.
es gilt also, diese manipulaionsmechanismen zu entlarven, was allerdings nahezu unmöglich ist. da ich selber kameramann bin, weiß ich, dass alleine schon durch die auswahl der bilder, die ich mache, eine objektivität schon gleich zu anfang nicht mehr gegeben ist. durch meine auswahl der bilder fallen schon viele aspekte weg. selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht überall sein. später kommt der schnitt, den meist wieder ein anderer macht, und damit den bildern seinen stempel aufdrückt. unter umständen gibt es dann noch einen kommentator. und immer dabei ist die redaktion bzw. die regie, die ihrerseits ihren teil dazu beiträgt.
um in dieser hinsicht mal auf den punkt zu kommen: fernsehkritik.tv hat die gleichen mittel, ebenso manipulativ zu agieren wie die sendungen, die kritisiert werden. insofern war ich sehr begeistert, als dass ich fernsehkritik.tv als eine gut recherchierte sendung empfinde, die diese mechanismen der manipulation und volksverdummung aufdeckt. auch ist es sehr angenehm, dass es meiner ansicht nach eine sehr klar sichtbare abgrenzung gibt zwischen objektivität und holgers ganz persönlicher meinung. bei diesem thema allerdings ging das nicht auf. hier wurden genauso viele themen in einen großen topf gerührt und über die massen gegossen, in gleicher weise, wie es bei “tatort internet” passiert ist.
ständig wird von pädophilen gesprochen. rtl2 spricht davon, die bild spricht davon, und holger leider auch. diese sendung hat nichts, aber auch gar nichts mit pädophilie zu tun. es ist aber einfach, diesen “inbegriff der abartigkeit” als schlagwort in die massen zu rufen, um für empörung zu sorgen. da hätte ich mir schon ein wenig bessere recherche gewünscht.
desweiteren wird ständig von einer krankheit gesprochen. pädophilie als solche ist keine krankheit, sondern schlicht das ergebnis einer für normalbürger merkwürdig gearteten wertevorstellung. wer von pädophilie als krankheit spricht, der muss konsequenterweise auch von homosexualität als krankheit sprechen. das tun mittlerweile aber meist nur noch irgendwelche religionsfanatiker.
die grenze zwischen tatsachen und persönlicher erfahrung war hier so verwaschen, dass am ende nur noch großer murks herauskam.
wie gesagt - für meine kinder würde ich mir wünschen, dass sie von solchen menschen verschont bleiben, weil ICH nicht will, dass sie mit sowas in berührung kommen. das sind aber MEINE wertevorstellungen, die ICH meinen kindern vermittle. möglicherweise liege ich damit auch völlig falsch, da ich ebenfalls nur eine fehlkonstruktion mensch bin, vielleicht funktioniert dieses prinzip ja tatsächlich, ich weiss es nicht, und ich will es mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. aus meiner persönlichen erfahrung heraus jedenfalls kann und will ich auch nicht sehen, dass sex mit kindern irgendwie funktionieren soll. und ich will auch nicht, dass irgendjemand dieses prinzip an meinen oder anderen kindern ausprobiert.
so weit zu dem thema.
dennoch bezugnehmend darauf will ich anmerken, dass ich mir meine rechte genauso nehme wie jeder andere auch. ich darf genauso viel und genauso wenig wie wir alle, solange die grenzen des anderen nicht verletzt werden. hin und wieder aber muss man auch grenzen überschreiten können. glücklicherweise sind wir mit einer recht großen entscheidungsfreiheit gesegnet. wir können uns introvertiert geben, wir können uns extrovertiert geben. wir können uns eingraben, und niemals anderen menschen schaden zufügen, werden dabei aber auch selten in den genuß kommen, unser leben mit anderen teilen zu können. wir können uns aber auch in die massen stürzen, werden aber zwangsläufig hin und wieder irgendwo anecken. wir können versuchen, anderen menschen unsere eigenen ideen zu vermitteln, oder uns für die ideen anderer begeistern. das ganze gesellschaftliche leben besteht im austausch, im teilen, im geben und nehmen. wie wir das anstellen, ist uns und unseren fähigkeiten überlassen. aus diesen mitteln können wir frei wählen, und das für uns beste aussuchen, indem wir uns mehr oder weniger in die betreffende person versuchen hineinzuversetzen und auszuloten, welche reaktion diese oder jene aktion hervorrruft. dieses prinzip gilt überall, insbesondere und auch fürs fernsehen. die ziele jedes menschen sind genauso individuell wie seine wertevorstellung, und am ende stecken hinter dem bild auf der flimmerkiste auch nur menschen, deren geschichten wir nicht kennen.
wir sind oft mehr schein als sein. wer aber den anspruch erhebt, mit dem, was er tut, recht zu haben, der sollte auch genau wissen, wovon er spricht.