Politischer Smalltalk 2.0

Natürlich gibt es große Unterschiede, zwischen einer Meldeplattform, wie es die AfD in Hamburg fordert, und dem Wiki der AAS. Letzteres ist zum Beispiel ein Internetpranger, ersteres nicht.

Die Meldestelle in Österreich scheint übrigens von der FPÖ und nicht von einer staatlich organisiert zu sein. Der Link wird auf eine Seite der FPÖ umgeleitet.
Die AfD Hamburg scheint eher eine vom Land organisierte Meldestelle anzustreben.

Hier noch die Erklärung, was ich mit “Verdi Geschichte” meinte. Das ich es noch erklären muss, zeigt ja, das die Vertuschung in den Staatsmedien wunderbar funktioniert hat. Wem die Quelle nicht schmeckt, kann ja selber eine andere suchen. Es gibt noch einige andere “NWO” Quellen die darüber berichtet haben.

Du meinst, die Presse sollte bundesweit ein sehr schnell wieder zurückgezogenes regionales Dokument von Ver.di Süd-Ost-Niedersachen, zu dem sich keiner wirklich bekennen will, das aber vom Bundes-Ver.di-Chef entschieden abgelehnt wurde, diskutieren?

Wie hat denn so die AfD reagiert? Wurde deren Vorschlag schon vom Bundeschef kritisiert? Wurde der Vorschlag zurückgezogen mit dem Hinweis, dass das eigentlich nur eine interne Überlegung war?

Noch ein Edit:
Sonderlich viel haben die bösen Staatsmedien aber wohl auch nicht über die Lehrer-Bespitzelung berichtet:
Einen Artikel auf ndr.de kann ich finden und eine Kurzmeldung im Deutschlandfunk.
Nachrichten aus Hamburg | NDR.de - Nachrichten - Hamburg
http://www.deutschlandfunk.de/parteiplaene-lehrer-melden-die-gegen-afd-hetzen-erinnert-an.1939.de.html?drn:news_id=888218

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Du hast Recht und ich meine Ruhe!

Irgendwie sind solche Diskussionen hier sinnlos. Der Linksdrall ist hier zu groß.

Genau, an meinem völlig überraschenden Linksdrall liegt es …

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Nope, der Rechtsdrall ist nicht groß genug, um sich über ein regionales Dokument aufzuregen, das nur wenige Stunden überhaupt verfügbar war und in dem es darum ging, wie mit rassistischen und homophoben Mitarbeitern umzugehen ist.
Die AfD ist halt ein Sammelbecken für solche Leute, muss sich also nicht wundern, darin namentlich aufzutauchen.

Hab ich mal getan und siehe da: Dankbar aufgegriffen wurde die Geschichte hauptsächlich von rechtsaussen-Blogs und der Springerpresse.
#Skandal!

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Das meine ich ja. Ihr checkt es einfach nicht. Da hast du den Beleg, wie die Medien manipulieren und sowas dann gerne weg lassen oder nur sehr klein berichten und du merkst nicht, wo der Fehler ist.

Aber sie gesagt… lassen wir das hier.

Nur so am Rande: Die meisten Medien, besonders die relevanten in Deutschland, sind links. Aber sicher findet ihr das auch ganz toll und völlig ausgewogen.

Ich habe fertig.

Weil die Geschichte eben auch nicht mehr hergibt.
Aber klar versucht man von gewisser Seite aus, sowas dann zum Skandal aufzublasen.

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Wie soll ich das bei deinem Beispiel finden? Der Umgang mit dem Problem bei ver.di und AfD ist grundverschieden gewesen. Ver.di hat 1,6 Millionen Mitglieder. Da wird automatisch jeden Tag auch scheiße produziert und gesagt. Nur stand in dem Fall dann wohl so gar keiner von ver.di öffentlich dahinter und das Ding ist nach wenigen Stunden offline genommen worden, während sich der Vorsitzende deutlich dagegen ausprochen hat.
Trotzdem haben zumindest die Springer-Presse und einige kleinere darüber berichtet.

Gleichzeitig war der Pranger-Vorschlag der AfD nun auch kein riesiges Thema und wurde auch eher nur von den kleineren oder unseriöseren Seiten aufgegriffen. Spiegel oder Zeit haben selbst nicht darüber berichtet, nur ze.tt und bento. Tagesschau oder Heute haben darüber wohl auch nicht berichtet.

Gesellschaftspolitisch auf jeden Fall. Was Wirtschaft und Soziales angeht, eher nicht.

Ach, sagen wir lieber:

Deprimierte Linke sollten rechte Medien lesen, denn dort erfahren sie, dass der Mainstream marxistisch ist.

Deprimierte Rechte hingegen lernen in linken Medien, dass der Mainstream sich irgendwo zwischen Wilhelm II. und Hitler bewegt.

In den Kommentarspalten wird Broder mal wieder überdeutlich darauf hingewiesen, was für ein Publikum sich die Achse in den vergangenen drei Jahren angelacht hat. Hoffentlich steht dieser Artikel für eine Kurskorrektur.

Einen nazi soll man ja auch nicht raus mobben-sondern rausschmeißen und die Tür verriegeln

An und für sich richtig, aber wenn “Nazi” gleich “rechtsextrem”, “rechtsextrem” gleich “rechts”, “rechts” gleich “offenbar rechts”, “offenbar rechts” gleich “nicht ausdrücklich links” und “nicht ausdrücklich links” gleich “nicht auf eine bestimmte Art ausdrücklich links” ist - und darauf läuft es meistens hinaus, wenn irgendjemand drakonische Sanktionen gegen Nazis fordert -, dann sollte man zumindest so ehrlich sein und nicht länger so tun, als sei man daran interessiert, die Demokratie zu schützen.

Was die Nazis zu den Verbrechen veranlasste, derentwegen sie heute zurecht geächtet werden - nämlich der Wahn, die ganze Welt vom vermeintlich Bösen reinigen zu müssen, und die freudige Bereitschaft, jede Menschlichkeit dafür aufzugeben -, ist nicht untrennbar mit den Ideen der Rechten verbunden.

Vielleicht sollte man mit Säuberungsfantasien generell etwas vorsichtig sein und sich regelmäßig vor Augen halten, dass kein ideologisch motivierter Massenmörder der Geschichte der Ansicht war, Böses zu tun. Sie alle wähnten sich im Abwehrkampf gegen ein unmenschliches Übel.

So ist das nömmich!

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Grundsätzlich natürlich richtig. Manche Massenmörder hätten aber durchaus ahnen können, dass sie zu den Bösen gehören. Oft gibt es Indizien.

Also die Nazi Propaganda hat so gut funktioniert, dass die Leute es nicht wahrgenommen haben. Ich glaube es auch Leuten, wenn sie sagen, sie hätten vom Holocaust nichts gewusst. (Es sei denn sie haben tatsächlich in einem entsprechenden Lager oder den übergeordneten Verwaltungsstruklturen gearbeitet).

Ich glaube, viele wollten es nicht wissen.

Es gab doch sogar Briefe an den Führer und auch diverse Gauleiter, man möge doch bitte die Züge in die KZs nicht nachts abfahren lassen, weil das Quietschen der Reifen beim Schlafen stört.

Man kann ja auch in die nähere deutsche Nachkriegsgeschichte schauen, wie viele Menschen werden da von den Gräueltaten der Stasi oder der SED gewusst haben und haben sich dagegen nicht aufgelehnt? Ich finde man macht es sich immer etwas einfach, wenn man von einer heutigen Warte aus schaut, was man damals wohl getan hätte. Solche Beispiele finden sich überall, ob es nun Feigheit, Bequemlichkeit oder schlicht und einfach gebrochener Widerstandswille war, warum Menschen nicht die Opposition mit totalitären Regimes suchen.

Sowas kommt dann ja gerne als Beweislegung (und das will ich nicht jemanden hier unterstellen, sondern einfach nur erwähnen) der Antifa, das alle Deutschen per se Nazis sind, weil sie damals ja nichts getan haben. Und das kommt dann von irgendwelchen halbstarken Steineschmeißern, die froh sein können das die ihren Blödsinn in einer freien Demokratie und nicht in einer Diktatur abziehen, dann hätte man denen nach G20 in Hamburg nämlich alle der Reihe nach in den Kopf geschossen.

Man muss auch ein bisschen unterscheiden: vom Holocaust mit allen Konsequenzen werden vielleicht viele tatsächlich nicht gewusst haben (oder wissen wollen), aber dass jüdische Mitbürger - deutsche Staatsbürger - diskriminiert, ihre Geschäfte boykottiert und zerstört, ihre Synagogen abgefackelt, ihre Wohnungen und Häuser enteignet und sie selbst (Nachbarn) abgeholt und deportiert wurden, das muss einfach jeder der nicht Tomaten auf den Augen hatte mitbekommen haben.

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Genau. Das die KZs Vernichtungslager waren, das wurde tatsächlich stärker geheim gehalten. Das die Juden deportiert und “konzentiert” wurden, muss ja jedem klar sein, spätestens wenn der jüdische Laden um die Ecke plötzlich nicht mehr öffnet. Aber dazu gibt es ja auch sehr sehr viel historische Diskussion, was an sich ein sehr spannendes Thema ist.