Politischer Smalltalk 2.0

Da haben wir wahrscheinlich einfach unterschiedliche Ansichten und vermutlich auch unterschiedliche Erfahrungen in ebendieser freien Marktwirtschaft gemacht. Einig werden wir heute nicht mehr.

Nein.

Z.B. weil die Ausbildung nicht reicht, weil die anderen Bedingungen nicht passen (Bezahlung, Arbeitszeiten uä.) , weil ganz andere Region in DE usw.

Haben wir leider beide keine. Wir kennen nur eine soziale Marktwirtschaft mit ständig abnehmender Freiheit.

„Vollbeschäftigung ist die Folge eines ungebremsten Marktes“
Eine kühne Behauptung und eine so dystopische zugleich! :smile:

Na, dann sind wir uns doch einig. Eine Arbeitskraft kostet stündlich mindestens €8,84.

Ständig abnehmende Freiheit stimmt, aber die soziale Marktwirschaft kenne ich nur vom Hörensagen.

„Des einen Freiheit sind des anderen Ketten“ :wink:

Ich sehe lieber den Markt in Ketten, als die Menschheit ^^

Doch. Bei Mangel an Arbeitskräften zahlt dann der AG gerne die Fortbildung. Außerdem gibt es immer Stellen ohne Notwendigkeit für Fachkräfte.

das kann nur jemand sagen, der noch nie mit einem AG gesprochen hat. Du kannst nochmal locker nochmal 30% aufschlagen für Kosten, die der AN nie sieht, nicht mal auf der Lohnabrechnung.

Jupp. So ist es. Und?

Deinen Optimismus möchte ich haben…

Ich sag ja nur:

Das letzte Mal, als ich nachgezählt habe, bestand der vornehmliche Teil der Bevölkerung aus Arbeitnehmern. Arbeitgeber waren eher in der Minderheit.
Natürlich gebührt auch den Arbeitgebern der Minderheitenschutz, aber wir wollen es
doch nicht übertreiben mit der PCness und diese Minderheit über Gebühr verhätscheln, so daß sie sich auf Kosten der Allgemeinheit nen Lenz machen kann wie die Schmarotzer!
:stuck_out_tongue_winking_eye:

Produktionsmaschinen und Roboter zusätzlich besteuern zu wollen, ist keine sozialistische Idee. Marktregulierend vielleicht. Aber nicht sozialistisch.

Also keine Rente mehr? Waisen verhungern lassen? Wie isses mit Frührentnern? Was machen wir mit den Blinden, den Tauben, den Dicken, den Doofen, denen ohne Beine, denen mit schwerem Autismus oder den Ausgebrannten?

All die existieren in deiner Formel nicht.

Wir reden nicht von einem Steuersatz von 100%.

Du würdest also sagen, dass das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft seit Einführung der D-Mark bis zur Deregulierung durch Schröder dür normale Arbeiter und Angestellte schlechter funktioniert hat, als der dereguliertere Markt seit Schröder?

Ja nee, is klar.

Kannst du irgendein historisches Beispiel präsentieren, wo ein demokratisches Land mit freier Marktwirtschaft nach Einführung eines Mindestlohns in den Sozialismus/Kommunismus abgedriftet wäre?

Nein?

Ach!

Trotzdem muss klar sein, dass ein stärker deregulierter Markt mehr Anzeichen von Wohlstand für alle und kleinere Arbeitslosenzahlen haben müsste als ein stärker regulierter Markt. Sofern deine Theorie auch nur im Ansatz etwas taugt.

Demzufolge müsste es den Menschen in Amerika besser als den Deutschen gehen und den Deutschen vor Schröder besser als den Deutschen nach Schröder. Beides ist aber nicht der Fall.

Deine Theorie krankt an einem einfachen Punkt:

An diesem. (Fast vollständige) Vollbeschäftigung hatten wir nach dem Krieg für ein paar Jahre. Und da haben sich die von dir propagierten Effekte auch in einem regulierten Markt genau so eingestellt, wie du sie nur in einem vollständig deregulierten Markt für möglich hältst. Bessere Lebensbedingungen für alle.

Bessere Lebensbedingungen hängen in der freien (auch regulierten) Marktwirtschaft immer an der Vollbeschäftigung. Die Regulierung selbst spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Dieser Denkfehler deinerseits ist so fundamental, dass dein ganzes Gedankenkonstrukt in sich zusammenbricht, sobald diese zentrale Bedingung kippt.

Du meinst, außer für Waffenproduzenten? Nee, die werden sich ihren Markt sicher nicht „erhalten“ wollen. Das wäre ja völlig weltfremd und absurd.

Die werden einfach die Fabriktore abschließen und den Schlüssel wegwerfen! :smiley:

Das sind dann keine Kriege, sondern „Polizeieinsätze“, mönsch! Zum Schutz der Rohstoffe vor militanten Anti-Kapitalistischen Terroristen-Aktivisten.

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Betrachten wir das mal Logisch

4 Tage Woche bedeutet Arbeit (bitte nicht mit Arbeitsplätzen verwechseln) wird verknappt. Dies wiederum bedeutet, dass bei gleicher Nachfrage nach Arbeit (bitte nicht mit Arbeitsplätzen verwechseln) der Preis für Arbeit steigen müsste. Dies würde bedeuten dass die Nachfrager von Arbeit (Arbeitgeber) für ihre Produkte eine andere Kalkulation machen müssten. Entweder sie Finanzieren den höheren Aufwand durch Preissteigerungen beim Produkt oder durch den Verzicht auf Gewinne oder beides. Wofür sich der Arbeitgeber entscheiden wird hängt davon ab in welcher Branche er unterwegs ist. In Branchen mit einer hohen Nachfrageelastizität wird er eher etwas vom Gewinn abgeben, während er in Branchen mit geringer Nachfrageelastizität dagegen werden die Preise Steigen.

Jetzt kam aber der Einwand, dass es ja eine Fortschreitende Automatisierung gibt. Eine Automatisierung sorgt dafür, dass die Arbeit effizienter wird. Bei einer 4 Tage Woche würde es also dann nicht zu einer Preissteigerung für Arbeit kommen, da die Nachfrage nach Arbeit (bitte nicht mit Arbeitsplätzen verwechseln) eventuell gar nicht gestiegen ist. Hierbei wäre es auch egal, wo innerhalb der Volkswirtschaft die Automatisierung stattfindet, da Teilarbeitsmärkte eigentlich nur nach Fähigkeiten unterteilt sind und nicht nach Größe des Unternehmens.

Daraus ergeben sich zwei Fragen.

  1. Ist die Automatisierung im Vergleich zur Einführung der 5 Tage Woche soweit fortgeschritten, dass man einen Arbeitstag in der gesamten Bevölkerung weniger Arbeiten lassen könnt Das sind Immerhin 352.000.000 Stunden Pro Woche. Wenn dem so ist, würde es im Vergleich zur Einführung der 5 Tage Woche keinerlei Änderungen geben (da das aber auch schon etwas länger her ist würde es natürlich merkliche Effekte geben, die aber Langfristig nicht ins Gewicht fallen)
  2. Die Gesellschaft muss sich die Frage stellen, ob sie nicht die Freigewordene Arbeit (bitte nicht mit Arbeitsplätzen verwechseln) anders verwendet. Beispielsweise in die Forschung und die Lösung der dringendsten Menschheitsprobleme. immerhin werden ja 352.000.000 Stunden frei und die Kann man ja nicht einfach nur mit Fernsehen verbringen.
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Explizit diese Aussage müsste ich mir eigentlich ausdrucken und schön einrahmen lassen. Oder ich könnte als Dankesbeweis lernen, akzentfrei Deutsch zu sprechen. :laughing:

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Wollte es nur anmerken.

Ich deinen Pessimismus nicht.

häh?

Nein, Rentner und Waisen klinken sich nicht aus. Erstere haben sich ihre Altersvorsorge verdient (im Idealfall privat) und Waisen sollten ebenso wie Behinderte und andere derartige Gruppen natürlich unterstützt werden.

weniger Rente, ist doch fair.

s.o. (bei Waisen und Behinderten)

die müssen ja nicht mit Marathon ihren Lebensunterhalt verdienen.

auch für die gibt es Arbeiten

s.o. (bei Waisen und Behinderten)

KV (im Idealfall privat)

auch 0,1 % Steuer auf Eigentum ist Enteignung.

Ich halte die meisten der sog. „sozialen“ Marktwirtschaften für weitestgehend reguliert, das ist mir schon zu viel.

nein, die USA sind extrem reguliert. Das habe ich übrigens sogar schonmal speziell dir erklärt.

nein, weil die böse Agenda allen den Arsch gerettet hat.

Davon ist so viel übrig geblieben. Die Vollbeschäftigung damals hatte andere Gründe als Regulierung.

Darum geht es nicht. Wer wirtschaftlich denkt, versucht sinnlose Verluste zu vermeiden. Kriege kosten den Staat unendlich viel Geld.

Den möchte ich auch niemandem abgeben, selber wäre ich ja auch lieber optimistisch - aber wenn dazu kein Anlass besteht?

Genau das wird in der von dir angestrebten freien Marktwirtschaft nicht geschehen. Da ist jeder alleine für sein Fortkommen zuständig und wenn er das nicht schafft, dann hat er halt Pech gehabt.

Nein. Das ist die Gebühr für die Nutzung und die Teilhabe am staatlichen System, seiner Infrastruktur und seiner Ressourcen, welche die Möglichkeiten zur Verfügung stellen, diese Geschäfte zu betreiben.

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Doch, denn ich bin Minarchist, kein Anarchist.

Das alles bezahlten wir auch schon ohne Substanzsteuern. Diese sind zusätzlich nicht notwendig. Eigentum zu besteuern ist Enteignung, egal wofür es benutzt wird.

Dass alles, was du aufzählst auch privat organisiert werden kann und dafür kein korrumpiertes Staatswesen nötig ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Wenn dir die Konditionen nicht gefallen, such dir doch einen anderen Anbieter! :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Einer Seite aus einem Ayn Rand Buch? Oder Adam Smith? :laughing: